Weniger Schwanzbeißen durch KomfortPlus-Buchten für Ferkel und Mastschweine
Für ein Verbundprojekt KoVeSch
zum Verzicht auf das Schwanzkupieren beim Schwein wird ein neuartiger Ansatz verfolgt. Ziel des Projektes ist es, Schweinehaltern Hilfestellung für betriebsspezifische Optimierungsmaßnahmen zur Haltung unkupierter Tiere zu geben. Ausgehend von maximal optimierten Buchten sollen schrittweise Optimierungsmaßnahmen reduziert werden. Hierzu werden zunächst sogenannte KomfortPlus-Buchten
eingerichtet, in denen weitestgehend die bisherigen Erkenntnisse zum Kupierverzicht umgesetzt werden. Dies erfolgte bereits auf der Versuchsanstalt Wehnen der LWK Niedersachsen. Dann soll eine schrittweise Reduzierung der Maßnahmen erfolgen, wenn in drei Durchgängen in Folge maximal 5 % der Tiere während der Aufzucht und 5 % der Tiere während der Mast Teilverluste des Schwanzes aufweisen. Am Ende des Projektes sollen anhand von sogenannten BasisKomfort-Buchten
verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten mindestens notwendiger Optimierungsmaßnahmen beschrieben werden, bei deren Umsetzung ein Verzicht auf das Schwanzkupieren bei Schweinen möglich ist. Eine begleitende Erfassung der Kosten und des Arbeitsaufwandes wird eine ökonomische Bewertung der Optimierungsmaßnahmen ermöglichen und den Tierhaltern eine zusätzliche Entscheidungsgrundlage bieten. Weiterhin werden verschiedene innovative Methoden der Früherkennung von Schwanzbeißen entwickelt bzw. evaluiert. Diese sollen bei der notwendigen Tierkontrolle unterstützen, um Schwanzbeißausbrüche frühzeitig zu erkennen und Interventionsmaßnahmen rechtzeitig einleiten zu können.
Das Konsortialprojekt KoVeSch
wird im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert. Die Projektkoordination obliegt dem Institut für Tierschutz und Tierhaltung im Friedrich-Loeffler-Institut. Neben der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen zählen die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, das Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg (LSZ), die Landwirtschaftskammern Niedersachen und Schleswig-Holstein sowie die Christian-Albrechts-Universität Kiel (Institut für Tierzucht und Tierhaltung) zu den Projektpartnern. Das Projekt wird gefördert über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) und hat eine Laufzeit vom 15.08.2018 bis zum 14.10.2021.