BRS News Rind

03.07.2023

Bauern durch Ausweiten der Kulisse „roter Gebiete“ massiv benachteiligt

Mit scharfer Kritik reagiert der Landesbauernverband auf die (heute) vom Kabinett zur Verbandsanhörung freigegebene Neuabgrenzung der Gebietskulisse der sogenannten roten Gebiete. Die Ausweitung der ‚roten Gebiete‘ in Niedersachsen bedeutet eine massive Ungleichbehandlung der hiesigen Landwirtinnen und Landwirte gegenüber europäischen Berufskollegen, erklärt Dr. Holger Hennies. Niedersachsen bezieht jetzt erstmals nicht nur den Nitratgehalt an seinen Grundwassermessstellen in die Abgrenzung nitratbelasteter Gebiete ein, sondern auch bereits durch natürliche Prozesse (Denitrifikation) im Grundwasser abgebautes Nitrat.

 
03.07.2023

Nitratbelastete Gebiete: Niedersächsisches Kabinett gibt Änderungsverordnung für die Verbandsbeteiligung frei

Die Landesregierung hat am 3. Juli 2023 eine geänderte Niedersächsische Verordnung über düngerechtliche Anforderungen zum Schutz der Gewässer vor Verunreinigungen durch Nitrat oder Phosphat (kurz NDüngGewNPVO) zur Verbandsbeteiligung freigegeben. Durch die geänderte Verordnung kommt es zu einer Vergrößerung der Gebietskulisse: Die Gebiete, die als mit Nitrat belastet gelten, umfassen nun zirka 32 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Niedersachsen (vormals circa 21 Prozent). Die ausgewiesenen eutrophierten Gebiete (mit Phosphat belastet) werden weiterhin zirka 1,4 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Niedersachsen umfassen. Die Entwurfskulissen, beziehungsweise Karten, sind mit dem Start der Verbändebeteiligung ab dem 4. Juli 2023 online abrufbar

 
03.07.2023

Doppelregulierung belastet deutsche Ölmühlen

Der Deutsche Bundestag entscheidet am 6. Juli über die Novellierung der 31. Bundes-Immissions­schutz-Verordnung (BImSchV). Darin sollen die Ölmühlen unter anderem ihre Emissionen von Lösungsmitteln innerhalb weniger Jahre halbieren. Laut Entwurf soll für die Abluft der Ölmühlen künftig ein weiterer Emissionsgrenzwert gelten, der nur in Deutschland, also in keinem anderen EU Mitgliedsland gilt. Um diesen sicher einzuhalten, müsste die Industrie die Abluft verbrennen, was wiederum zu höheren CO2-Emissionen führt.

 
03.07.2023

Proteinunterversorgung bei jedem zweiten Kind und bei drei Viertel aller Frauen

Viele Menschen in Ländern mit niedrigem Einkommen nehmen nicht genug Eiweiß zu sich. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass die meisten dieser Menschen auch nicht genug Kalorien zu sich nehmen. Wir wissen nicht, wie viele von ihnen nicht genug Eiweiß zu sich nehmen würden, wenn sie genügend Nahrung zu sich nehmen könnten. Und viele von uns, selbst in Ländern mit hohem Einkommen, haben einen Mangel an Mikronährstoffen, darunter Eisen, Zink, Folsäure und die Vitamine A, D und B12, um nur einige zu nennen. Der Bedarf an Mikronährstoffen lässt sich am besten durch eine Kombination aus pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln decken.

Auf diese Zusammenhänge weißt der Wissenschaftsjournalist Ty Beal, Mitarbeiter am Global Alliance for Improved Nutrition, hin. Die Ergebnisse eines 55 Folien umfassenden Vortrages findet man auf Twitter.

 
30.06.2023

Entwaldungs­freien Lieferketten – Umfangreiche Compliance-Pflichten schon ab dem 30. Dezember 2024

Die Verordnung (EU) 2023/1115 über entwaldungsfreie Lieferketten hat im Eiltempo das Gesetzgebungsverfahren durchlaufen und tritt nun am 30. Juni 2023 in Kraft. Der Name der VO täuscht, da nicht nur Holz und Papier erfasst sind, sondern auch Rohstoffe, die für die Lebensmittel-, Kosmetik- und sogar die Automobilbranche höchst relevant sind, informiert Dr. Julia Hörnig, Rechtsanwältin bei GvW Graf von Westphalen Rechtsanwälte Steuerberater Partnerschaft mbB im Blog der Kanzlei.

Die Kanzlei bietet Schulungen zu dem Thema an..

 
30.06.2023

Vom Trog zum Teller - Warum sichere Futtermittel auch für die menschliche Gesundheit wichtig sind

Was Nutztiere über Futtermittel aufnehmen, kann über das Tier auch auf den Teller gelangen. Futtermittel müssen daher sicher sein und dürfen die Gesundheit von Tier und Mensch nicht beeinträchtigen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bewertet gesundheitliche Ri­siken, die von Futtermitteln ausgehen können. Ein wichtiger Aspekt ist die Entwicklung von Nachweismethoden und computergestützten Werkzeugen. Diese erlauben uns, unerwünschte Stoffe entlang der Warenketten zurückzuverfolgen. Zudem können wir damit den Übergang von unerwünschten Substanzen aus einem Futtermittel in Lebensmittel abschätzen, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. Zum Schwerpunktthema des neuen BfR2GO gehören neben der Risikobewertung auch die Herausforderungen des globalen Futtermittelhandels sowie das Tierfutter der Zukunft.

 
30.06.2023

Münsteraner Erklärung beim Deutscher Bauerntag 2023

Beim Deutschen Bauerntag 2023 verabschieden die Delegierten des Deutschen Bauernverbandes mit großer Mehrheit die Münsteraner Erklärung. Darin bekräftigen die Landwirtinnen und Landwirte ihre Bereitschaft, sich den wichtigen Herausforderungen des Klimaschutzes und dem Erhalt der Biodiversität in der Kulturlandschaft zu stellen. Aber ohne eine vielfältige, wettbewerbs- und zukunftsfähige sowie gleichzeitig wirtschaftlich nachhaltige heimische Landwirtschaft sei das nicht zu bewältigen. Umso wichtiger ist es, auch in der Landwirtschafts- und Ernährungspolitik endlich die richtigen Weichen zu stellen und die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass dieses Potenzial genutzt werden kann, heißt es in der Erklärung. Unter anderem fordern die Delegierten die Politik auf, die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln und nachwachsenden Rohstoffen als Zukunftsaufgabe konsequent anzugehen, die Potenziale nachhaltiger Bioenergie und Biomasse zu erschließen sowie Rahmenbedingungen zu schaffen, die sowohl den Bauern als auch der Natur Nutzen bringen.

 
29.06.2023

Freiwillige Maßnahmen wie Label bringen nur wenig

Die Politik darf die Verantwortung für das Tierwohl, die gesunde Ernährung der EU-Bürger*innen und die Umweltfolgen durch Massentierhaltung nicht auf die Verbraucher*innen abschieben. Dies ist das zentrale Ergebnis einer Beratungsgruppe aus internationalen Expert*innen, die im Auftrag der EU-Kommission seit September den Forschungsstand zum Thema Ernährungspolitik aufgearbeitet hat. Statt freiwilliger Maßnahmen der Nahrungsmittelindustrie, die nur geringe Erfolge zeigen, sollte die Politik die Probleme selber angehen: durch geschickte Steueränderungen, der Einschränkung von Werbung für ungesunde Produkte und Maßnahmen für eine größere Verfügbarkeit von gesunden Nahrungsmitteln sowie verbindlichen Regeln für gesundheitskritische Inhaltsstoffe.

 
29.06.2023

Esparsettensilage und Akazien-Extrakt reduzieren den Stickstoff-Gehalt im Harn von Milchkühen

Auf Gras basierende Rationen für Milchvieh führen häufig zu erhöhten Stickstoffausscheidungen. Tanninhaltige Esparsette und Akazienextrakt können die Stickstoffausscheidungen über den Harn und somit die Ammoniakfreisetzung aus der Gülle verringern.

 

Lazzari G., Münger A., Heimo D., Seifert S., Camarinha-Silva A., Borda-Molina D., Zähner M., Schrade S., Kreuzer M., Dohme-Meier F. Animal Feed Science and Technology 297 (115577), 1-13, 2023