BRS News Rind
Effizienz der Milch- und Rindfleischerzeugung bei Nutzung verschiedener Rassen in differenzierten Produktionssystemen – Teil 1
Je Kopf der Bevölkerung werden in Deutschland jährlich ca. 400 kg Milch erzeugt. Gleichzeitig wird regelmäßig Rindfleisch als Koppelprodukt der Milcherzeugung produziert. Die zukünftigen Rahmenbedingungen lassen eine steigende Ressourcenkonkurrenz zwischen Nahrungs-, Futtermittel- und Energieproduktion erwarten. Vor diesem Hintergrund nimmt die Bedeutung einer standortangepassten Milcherzeugung sowie die richtige Auswahl der Rasse (Kuhtyp) und damit eine stärkere Berücksichtigung einzelbetrieblicher Besonderheiten zu . Ein aktueller proteinmarkt-Fachbeitrag zeigt die Vor- und Nachteile differenzierter Produktionssysteme unter besonderer Berücksichtigung verschiedener Milchkuhtypen. Der zweite Teil wird in der nächsten Woche veröffentlicht.
OVID: EU muss Voraussetzungen zur Umsetzung der Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten schaffen
Am 19.04. hat das EU-Parlament die Verordnung über entwaldungsfreie Produkte verabschiedet. Der Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID) sieht bei der Umsetzung derzeit rechtliche, technische, logistische und administrative Hürden. So seien künftig mit jeder Schiffsladung von Sojabohnen oder Palmöl Hunderttausende von Geolokalisationsdaten weiterzugeben. Hinzu komme der Ausbau der Lager- und Transportinfrastruktur und umfangreiche Sorgfaltspflichtenerklärungen für alle Einfuhren in die EU. Die Übergangsfrist von 18 Monaten sei für diese Mammutaufgabe viel zu knapp bemessen. Um Klarheit zu erlangen, wie dies in der Kürze der Zeit zu erreichen ist, hat OVID gemeinsam mit Verbänden der Agrar- und Ernährungswirtschaft ein gemeinsames Positionspapier vorgelegt. Darin appellieren die Unterzeichner an Bundesregierung und EU-Kommission, zeitnah rohstoffspezifische Richtlinien vorzulegen. Sollte dies in dem vorgesehenen Zeitplan nicht möglich sein, ist die Übergangsfrist zu verlängern
, heißt es in dem Papier der zehn Verbände.
Gesundes Kalb Gesunde Kuh mit neuer Meldung zu Kälberverlusten
Die Initiative Gesundes Kalb Gesunde Kuh – gut versorgt in die Zukunft, die gemeinsam vom BRS und dem Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) initiiert wurde, soll Landwirten eine schnelle Orientierung zu den wichtigsten Eckpunkten einer gesunden Milchrinderhaltung und Kälberaufzucht geben. Eine aktuelle Meldung beschäftigt sich mit der Vorbeugung gegen Kälberverluste.
BovINE Magazin: Nachhaltigkeit und Rinderhaltung in Deutschland
BovINE hat ein Magazin über Rinderhaltung und Nachhaltigkeit in Deutschland herausgegeben. Informieren Sie sich über den Stand der Rinderhaltung und die praktischen Lösungen, die im Rahmen des BovINE-Projekts während der dreijährigen Projektlaufzeit verfolgt wurden.
Der Deutsche Netzwerkmanager, Dr. Till Masthoff, wird vom Bundesverband Rind und Schwein e.V. gestellt. Fragen zum Projekt und Projektergebnissen richten Sie bitte direkt an t.masthoff@rind-schwein.de.
Regierungsfraktionen legen Gesetz zum Stallumbau vor
Um das Gesetz für eine Tierhaltungskennzeichnung voranzubringen, haben die Fraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP nun auch einen Gesetzentwurf (20/6422) zur Anpassung des Bauplanungsrechts für den Umbau von Tierhaltungsanlagen vorgelegt. Der Entwurf soll am späten Donnerstagabend erstmals im Plenum des Bundestags debattiert werden.
Nachweis von Antioxidantien im Fleisch
Wissenschaftler der Osaka Metropolitan University, Japan, fanden heraus, dass 2-Oxo-imidazol-haltige Dipeptide (2-Oxo-IDPs) eine sehr hohe antioxidative Aktivität aufweisen. Weiterhin konnte nachgewiesen werden, dass mehrere Arten von 2-Oxo-IDPs in Fleisch enthalten sind. Imidazol-Dipeptide (IDPs), die in Fleisch und Fisch reichlich vorhanden sind, sind Substanzen, die im Körper verschiedener Tiere, einschließlich des Menschen, produziert werden und die Müdigkeit lindern und Demenz vorbeugen können.
Europäischer Rechnungshof kritisiert EU-Standards für Tiertransporte
Der Europäische Rechnungshof hat in seiner Analyse 03/2023 Lebendtiertransporte in der EU: Herausforderungen und Chancen
die uneinheitlichen Regeln für Tiertransporte in der EU kritisiert. Die Prüfer sehen etwa das Risiko, dass Transportunternehmen in den verschiedenen nationalen Sanktionssystemen bestehende Schlupflöcher ausnutzen. Sie weisen darauf hin, dass wirtschaftliche Faktoren die wichtigste treibende Kraft hinter Tiertransporten seien und die Rechtsvorschriften der EU über Tiertransporte in den EU-Ländern nicht einheitlich durchgesetzt würden.
Produktion und Pro-Kopf-Verbrauch von Milch, Käse und Butter nehmen ab
Nach vorläufigen Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) sank die hergestellte Menge an Konsummilch im Jahr 2022 um mehr als sechs Prozent auf rund 4,2 Millionen Tonnen. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Konsummilch erreichte mit 46, 1 Kilogramm ein erneutes Rekordtief (-900 Gramm). Zudem ging der Pro-Kopf-Verbrauch von Käse um 760 Gramm und von Butter um 770 Gramm zurück. Gestiegene Preise für Milch und Milchprodukte sowie der zunehmende Absatz an pflanzlichen Milchalternativen könnten zu diesem Ergebnis beigetragen haben. Die Zahl milchkuhhaltender Betriebe sank von 54.800 auf 52.900. Mit insgesamt 23.000 Tieren weniger hielt damit jeder Milchviehbetrieb durchschnittlich 72 Tiere. Die durchschnittliche jährliche Milchleistung pro Kuh stieg erneut von 8.481 Kilogramm auf 8.499 Kilogramm.
Versorgungslücke bei Eiweiß schrumpft auf 70 Prozent
Anlässlich der Anhörung im Deutschen Bundestag am 17.04. über die Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln gibt OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland den Grad der Selbstversorgung mit Proteinfutter wie Raps-, Sonnenblumen- und Sojaschrot für 2021 mit 30 Prozent an. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Steigerung um zwei Prozentpunkte. Die deutsche Eiweißlücke verringerte sich damit auf 70 Prozent. Das sind positive Entwicklungen. Gleichwohl bleibt eine Versorgungslücke, die über Importe, wie Soja, geschlossen werden kann
, betont OVID-Präsidentin Jaana Kleinschmit von Lengefeld.
Umfrage zum Thema Weidetierhaltung und Wolf
Das LBZ Echem setzt seit August 2021 das vom niedersächsischen Umweltministerium geförderte Pilotprojekt Einsatz von Freiwilligen des Ökologischen Jahres im Herdenschutz
(FÖJ Herdenschutz) um. Dabei soll herausgefunden werden, ob Freiwillige im ökologischen Jahr dabei helfen können, Weidetierhalter*innen beim Schutz vor dem Wolf zu unterstützen. Im Rahmen des Projektes wird eine Befragung zum Thema Herdenschutz durchgeführt. Mit Hilfe der Umfrage sollen Einblicke in aktuelle Fragen der Weidetierhaltung im Zusammenhang mit der Rückkehr des Wolfes gewonnen und eventuelle Hürden und Hindernisse beim Herdenschutz aus Sicht der Weidetierhaltung identifiziert werden.