BRS News Rind
Wild- und Rinderseuche in Mecklenburg-Vorpommern
In den vergangenen Wochen wurde im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte wiederholt das Auftreten der Hämorrhagische Septikämie, die auch als Wild- und Rinderseuche bezeichnet wird, bestätigt. Auslöser dieser plötzlich auftretenden Infektionskrankheit sind bestimmte Typen des Bakteriums Pasteurella multocida (Kapseltypen
B und E), bei denen das Genom des HS-Typs nachweisbar ist. Empfänglich sind neben Rindern, Büffeln und Wildwiederkäuern auch Haus- und Wildschweine oder Schafe und Ziegen. Bislang liegen keine Hinweise auf Übertragungen dieses Erregers auf den Menschen vor. Bei Tieren mit eindeutigen Krankheitsanzeichen tritt der Tod in der Regel innerhalb von 24 bis 48 Stunden ein. Bei gehaltenen Tieren kann einer Ausbreitung der Erkrankung durch Anwendung geeigneter Antibiotika (nach Erreger- und Resistenzbestimmung) und stallspezifischer Impfstoffe entgegengewirkt werden. Die Hämorrhagische Septikämie ist keine nach EU-Tiergesundheitsrecht gelistete Tierseuche und auch nach deutschem Recht weder anzeige- noch meldepflichtig.
Phönix-Group: Beitritt zum INRA 95-Zuchtprogramm der Zuchtgenossenschaft AURIVA
Fünf Zuchtorganisationen der deutschen-französischen PhönixGroup haben sich dafür entschieden, dem Fleischrinder-Kreuzungsprogramm YPERIOS (INRA 95) des französischen Genossenschaftsverbundes und Zuchtunternehmens AURIVA-Elevage beizutreten. Nach mehreren Monaten des Austauschs und der Abstimmung gehen die Zuchtorganisationen RSH, RA, RUW, Qnetics, RBW und AURIVA-Elevage mit diesem Beitritt eine echte Partnerschaft ein. Der Beitritt betrifft die Verbreitung der Kreuzungsgenetik der Rassen INRA 95 innerhalb der Zuchtgebiete der PhönixGroup zum Zweck der Gebrauchskreuzung, aber auch Vereinbarungen über den technischen Teil des Programms.
Rückgang des Einsatzes antimikrobieller Mittel im Tiergesundheitssektor
Die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH, gegründet als OIE) hat kürzlich einen wegweisenden Bericht mit Trends zum weltweiten Einsatz antimikrobieller Mittel bei Tieren veröffentlicht. Zwar sank der Einsatz verschreibungspflichtiger Antibiotika von 2016 bis 2018 um fast 30 Prozent, es gibt aber immer noch mehr als 40 Ländern, in denen Antibiotika weiterhin zur Leistungssteigerung eingsetzt werden. Das entspricht schon lange nicht mehr der guten fachlichen Praxis und ist daher in Europa seit 2006 verboten worden.
Urteil des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg in der Feststellungklage zur Auslegung des § 12 Abs. 5 DüV
Eine flächenlose Biogasanlage hat im Rahmen einer Feststellungsklage vor dem OVG in Lüneburg überprüfen lassen, ob der Begriff der Verwertung gemäß § 12 Abs. 5 auch die Verwendung des Gärrestes als Düngemittel umfasst. Das OVG in Lüneburg hat dies positiv beschieden und damit das Urteil des Verwaltungsgerichts in Oldenburg geändert (Az.: 10 LC 247/20).
Das Urteil kann Auswirkungen auf die Ermittlung der Lagerdauer und folglich die vorzuhaltenden Lagerkapazitäten haben. Die bisherigen Landesvorgaben in Bezug auf die Möglichkeiten zur Erfüllung der Anforderungen des § 12 Düngeverordnung haben jedoch auch weiterhin Bestand. Der Senat hat wegen der grundsätzlichen Bedeutung der Rechtssache die Revision zum Bundesverwaltungsgericht zugelassen.
Neue BZL-Broschüre: "Gesamtbetriebliches Haltungskonzept für Milchkühe"
Unter dem Motto Aspekte und Visionen einer zukunftsorientierten Milchviehhaltung
sind Fachleute der Landesanstalten, Landesämter und Landwirtschaftskammern zusammen mit Expertinnen und Experten des Kuratoriums für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) e.V. und der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) der Frage nachgegangen: Wie können Haltungssysteme für die Milchviehhaltung noch nachhaltiger – tierfreundlicher, umweltgerechter, klimaschonender und gleichzeitig weiterhin wettbewerbsfähig – gestaltet werden? Die 132-seitige Broschüre Gesamtbetriebliches Haltungskonzept – Milchkühe
des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) soll Lösungsansätze als Ausgangspunkt für weitere Diskussionen mit allen beteiligten Institutionen, gesellschaftlichen Gruppen und der Politik bieten. Die Broschüre kann hier bestellt werden.
Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie sucht neue Leitung der Abteilung Landwirtschaft
Das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt unbefristet einen Leiter (m/w/d) der Abteilung 7 - Landwirtschaft für das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) in 01683 Nossen. Bewerbungsfrist: 7. September 2022
Dr. Kerstin Keunecke übernimmt Milchbereich bei der AMI
Dr. Kerstin Keunecke hat zum 1. Juli 2022 die Leitung für den Fachbereich Milchwirtschaft bei der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH in Bonn übernommen. Sie folgt auf Andreas Gorn, der Mitte 2022 zur DMK Deutsches Milchkontor GmbH wechselte.
Deutsche Geflügelwirtschaft sieht große Lücken im Gesetzesentwurf zur staatlichen Tierhaltungskennzeichnung
Die Bundesregierung hat einen Gesetzesentwurf zur staatlichen Tierhaltungskennzeichnung vorgelegt, der Referentenentwurf baut auf dem kürzlich von Bundesminister Cem Özdemir vorgestellten Eckpunktepapier für eine staatliche Tierhaltungskennzeichnung auf. Vorgesehen ist ein verpflichtendes Kennzeichen auf Fleischverpackungen, das den Verbrauchern künftig transparent Auskunft darüber geben soll, wie ein Tier in Deutschland gehalten wurde. Für die deutsche Geflügelwirtschaft beschränkt sich der Gesetzesentwurf weitestgehend auf den Vermarktungsweg Handel, lässt aber den gesamten Bereich des Außer-Haus-Verzehrs bzw. der Gastronomie außen vor und vergisst zudem, weiterverarbeitete Fleischerzeugnisse in den Regelungsbereich mit aufzunehmen. Der vorliegende Referentenentwurf kann und darf in dieser Form nicht Gesetz werden
, kritisiert Friedrich-Otto Ripke, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. (ZDG).
Dialog Milch erläutert Gründe für steigende Verbraucherpreise bei Milch
Die Verbraucherpreise für Lebensmittel sowie Milch und Milchprodukte sind in den letzten Monaten und insbesondere seit Eintritt des Ukrainekrieges deutlich gestiegen. Während beispielsweise 250 g Butter im Preiseinstieg im Januar noch für 1,64 € zu haben waren, erhöhte sich der Preis im Mai um 0,65 € auf 2,25 €. Nicht bei allen Milchprodukten sind die Preise jedoch so deutlich angehoben worden. Überdies sind die Teuerungsraten bei Milch und Milchprodukten bisher sogar vergleichsweise moderat, wenn man sie beispielsweise mit dem Preisanstieg bei Speiseölen, Gemüse oder Fleisch vergleicht. Die Ursachen liegen vielfach in der Verunsicherung über die zukünftige Versorgungslage begründet. Sowohl im Energiesektor (Öl, Gas, Strom) als auch bei vielen Produkten aus der landwirtschaftlichen Urproduktion (Getreide, Sonnenblumen etc.) gibt es derzeit Störungen in den Lieferketten.
Die Sonder-Agrarministerkonferenz muss Verlässlichkeit liefern
Die am 28.07.2022 stattfindende digitale Sonder-Agrarministerkonferenz muss aus Perspektive der fünf ostdeutschen Landesbauernverbände in der landwirtschaftlichen Praxis umsetzbare Lösungen und positive Planungssicherheit liefern. Schon viel zu lange befindet sich die Politik in Deutschland in einer ewigen Hängepartie rund um die Aufstellung, Einreichung und Genehmigung des Nationalen Strategieplans durch Brüssel. Sie sorgt damit für deutliches Unverständnis bei landwirtschaftlichen Unternehmen bezüglich der Umsetzung der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik ab dem Antragsjahr 2023.