BRS News Rind
Netzwerk Fokus Tierwohl startet Podcast-Reihe
Das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderte Netzwerk Fokus Tierwohl hat mit dem Thema Hitzestress bei Rindern
die erste Ausgabe einer Podcast-Reihe auf den Weg gebracht. Sommerliche Hitze macht Rindern, vor allem den Milchkühen mit ihren hohen Leistungen, sehr zu schaffen. Klettern die Temperaturen in Kombination mit der Luftfeuchte nach oben, können sie ab einem bestimmten Punkt ihren Wärmeüberschuss nicht mehr loswerden – es sei denn, der Mensch greift regulierend ein. Dass ein rechtzeitiges und wirksames Eingreifen eine Entlastung für die Tiere darstellt und damit auch einer Tierwohlmaßnahme gleichkommt, zeigen zahlreiche Untersuchungen auf. Denn die Folgen von Hitzestress können gravierend sein und reichen vom Rückgang der Futteraufnahme über verminderte Milchleistung und Fruchtbarkeit bis hin zu Kreislaufkollaps und Hitzetod. Woran ist Hitzestress bei Rindern zu erkennen? Kann man Hitzestress messen? Mit welchen Maßnahmen im Stall und auf der Weide kann dem Hitzestress entgegen gewirkt werden? Der Podcast Hitzestress bei Rindern ist auf allen üblichen Podcast-Plattformen online erreichbar.
Zentrale Datenplattform für die Landwirtschaft geht an den Start
Die staatliche Datenplattform für Agrardaten www.landwirtschaftsdaten.de wurde vom Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft freigeschaltet. Das BMEL begegnet damit den wachsenden Datenmenge in der Landwirtschaft. Auf der Plattform können Landwirtinnen und Landwirte, Unternehmen, Start-Ups und die Forschung für sie relevante Daten abrufen. Erstmals sind alle öffentlich verfügbaren Agrardaten des Bundes aus den Themenbereichen Pflanzenbau, Tierhaltung, Fischerei und Forstwirtschaft sowie Umwelt-, Geo- und statistische Daten an einer Stelle zentral gebündelt.
Der Kuhkomfort ist nicht zu toppen – Sechs Jahre Erfahrungen mit dem Kompostierungsstall im Betrieb Schick
Im aktuellen Fachbeitrag stellt Sibylle Möcklinghoff-Wicke vom Innovationsteam Milch Hessen den Kompostierungsstall genauer vor. Bereits seit 2013 werden die Transitkühe vom Betrieb Schick, Erfurtshausen, in einem Kompostierungsstall gehalten. Eine nachhaltige Lösung ist das, denn sowohl Kühe als auch Landwirt und Umwelt profitieren davon. In dem Zwei-Raum-Laufstall mit befestigtem Fressgang (Schieberentmistung) und der freien Liegefläche, die im Abstand von 9 Tagen bis 9 Wochen mit einem Gemisch aus Getreideausputz und Pferdemist mit Hobelspänen eingestreut wird, ist der Kuhkomfort bestechend.
Bauernverbände fordern Nachbesserungen bei den Eco Schemes
Nach dem EU-Beschluss von Ende Juni über die GAP-Förderung hat der Deutsche Bauernverband (DBV) gemeinsam mit den Landesbauernverbänden die wichtigsten Anliegen für die weitere Umsetzung der Fördermaßnahmen in Deutschland formuliert. Ab 2023 findet eine erhebliche Aufstockung der Agrarumweltmaßnahmen von bisher etwa 0,9 Milliarden Euro auf etwa 2,5 Milliarden Euro jährlich statt. Insgesamt führt nach Einschätzung des DBV die Absenkung der Basisprämie einschließlich bisherigem Greening um mehr als 100 Euro/ha in Kombination mit einer deutlich erweiterten Konditionalität aus kostenintensiven Auflagen und einem noch unausgewogenen Angebot an Eco Schemes dazu, dass schmerzhafte Einkommensminderungen entstehen. Die Eco-Scheme-Maßnahmen müssen so kalkuliert werden, dass sie auch an Gunststandorten für die Landwirte attraktiv sind. Der Bund muss zügig die Eckdaten für die Kalkulation der Eco Schemes vorlegen, damit die Landwirte planen können. Außerdem weist der bisher vorgesehene Katalog der Eco Schemes für Grünland- und Futterbaubetriebe große Lücken auf, hier muss noch in diesem Herbst deutlich nachgebessert werden,
so Joachim Rukwied, Präsident des DBV.
Modellvorhaben: Ansäuerung von Gülle und Gärrückständen während der Aufbringung in wachsende Bestände
Die Ansäuerung von Wirtschaftsdüngern kann Ammoniak-Emissionen wirksam und kostengünstig senken und gleichzeitig die Düngeeffizienz erhöhen. Dies soll im Rahmen eines Modell- und Demonstrationsvorhabens in der Praxis umgesetzt und demonstriert werden. Im Auftrag des Bundeministeriums für Landwirtschaft und Ernährung sucht der Projektträger BLE ein Konsortium für die Durchführung des Vorhabens. Das BMEL beabsichtigt, das Modell- und Demonstrationsvorhaben im Rahmen des Bundesprogramms Nährstoffmanagement in Form einer Zuwendung auf Ausgabenbasis zu fördern. Die entsprechende Bekanntmachung Nr. 18/21/32 wurde am 27.07.2021 im Bundesanzeiger veröffentlicht. Projektskizzen können bis zum 15.10.2021 bei der BLE eingereicht werden.
Nach Fleisch jetzt Milch – die Haltungsform erreicht die Molkereiprodukte
Aldi’s Tierwohlversprechen
mischt nicht nur den Fleischmarkt auf, sondern wirkt sich auch auf Molkereiprodukte aus. In der Milchindustrie wird dieses Vorgehen genau beobachtet. Denn ab 2022 können Milchprodukte genau wie Frischfleisch entsprechend einer vierstufigen Haltungsformen-Hierarchie gekennzeichnet werden. Die Kennzeichnung soll zum Standard werden.
Ideenwettbewerb: Modellbetriebe Bioökonomie in Mittelgebirgen
Mit dem Ideenwettbewerb Modellbetriebe Bioökonomie sucht der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) zusammen mit Partnern innovative und nachhaltige Ideen von land- und forstwirtschaftlichen Betrieben für eine biobasierte Wirtschaft: Von der Erzeugung, über die Verarbeitung zum Vertrieb von Nahrungsmitteln, nachwachsenden Rohstoffen und biogenen Reststoffen. Betriebe können sich bis zum 31.08.2021 online registrieren und bewerben. Die Auszeichnung der Sieger mit Vergabe von Preisgeldern in Höhe von insgesamt 15.000 € erfolgt auf der Internationalen Grünen Woche im Januar 2022.
Extremes Wetter: Wie das Klima die Landwirtschaft verändert
Ob starke Niederschläge oder grosse Trockenheit – die Landwirtschaft bekommt den Klimawandel immer direkt zu spüren. Allerdings häufen sich die Extremwetterereignisse in den letzten Jahren. Die Wetterexpertinnen und -experten sind sich einig, dass sich dieser Trend fortsetzen wird: Der Klimawandel wird zukünftig nicht nur zu erhöhten Temperaturen führen, sondern auch zu einem vermehrten Auftreten von Extremwetterereignissen – mit zum Teil erheblichen Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Welche agrarrelevanten Entwicklungen zeichnen sich bereits heute ab? In der Broschüre "Agrarmeteorologie" der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) wird der Einfluss von Wetter und Klima auf unsere Kulturpflanzen thematisiert. Die Broschüre kann zum Preis von 9,50 Euro bei der BLE bestellt werden.
Neues Förderprogramm "Zukunftsbetriebe und Zukunftsregionen"
Neue Fördermöglichkeiten für die Digitalisierung von landwirtschaftlichen Betrieben und ländlichen Räumen stellt das Bundeslandwirtschaftsministerium in Aussicht. Für die Maßnahmen stehen dem Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft 60 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Nun wird in Kürze die neue Förderrichtlinie Zukunftsbetriebe und Zukunftsregionen
veröffentlicht, mit der die digitale Transformation der Landwirtschaft weiter vorangetrieben werden soll. Neben den bereits etablierten ‚digitalen Experimentierfeldern‘ des Ministeriums steht dann ein weitergehendes Förderinstrument für innovative digitale Anwendungen in der Landwirtschaft zur Verfügung.
Smart Farming: Berufsbegleitende Weiterbildung im Agrarsektor
Die Digitalisierung der Landwirtschaft ist eines der meistdiskutierten Themen der Branche. Oft fehlen jedoch konkrete Konzepte zur Umsetzung und Informationsmöglichkeiten. Die Technische Universität München (TUM) bietet am TUM Institute for LifeLong Learning ab November 2021 erstmals einen Weiterbildungskurs für Berufstätige an: Das Zertifikatsprogramm Smart Farming and IoT in Agriculture
wurde mit Experten des Lehrstuhls für Agrarsystemtechnik konzipiert. Es befähigt Fachkräfte, Prozesse auf wissenschaftlich fundierter Basis zu digitalisieren und ein ganzheitliches Verständnis für Smart Farming zu entwickeln.