BRS News Rind
Bundeslandwirtschaftsministerium legt Zwischenstand zum Investitions- und Zukunftsprogramm vor
Mit dem Start des eine Milliarde Euro starken Investitions- und Zukunftsprogramms im vergangenen Jahr hatte durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sollte einen Modernisierungsschub der Landwirtschaft angestoßen sowie Klima- und Umweltschutz auf der einen und Erntesicherung und Wirtschaftlichkeit auf der anderen Seite zusammengebracht werden. Aus den ersten beiden Antragsrunden wurden bisher gut 4.500 Anträge genehmigt. Insgesamt sind 6.297 Fördergegenstände bewilligt worden, davon 240 bauliche Anlagen. Das derzeitige Volumen der bewilligten Förderanträge beläuft sich auf insgesamt circa 158,6 Millionen Euro.
DBV startet Online-"AgriMeter" zur Bundestagswahl
Um einen Überblick über die agrarpolitischen Positionen der Parteien zur Bundestagswahl zu bieten, hat der Deutsche Bauernverband (DBV) einen AgriMeter
eingerichtet. Dieses Online-Tool funktioniert nach dem Prinzip des bekannten Wahl-O-Mat und ermittelt anhand von 36 Leitfragen die Übereinstimmung zwischen der individuellen Einschätzung und den Positionen der einzelnen Parteien. Die Leitfragen des DBV-AgriMeter beziehen sich sowohl auf Themen der aktuellen agrarpolitischen Debatte als auch auf die Kernanliegen des DBV zur Bundestagswahl. Wählerinnen und Wähler können so eine einfache agrarpolitische Positionsbestimmung vornehmen.
Zum AgriMeter geht es hier
Indien: Milchfälschern auf der Spur
Die Nachfrage nach Milchersatzgetränken macht es Fälschern leicht. In Indien ist jetzt eine Fälscherbande aufgeflogen, die versucht hat, Milch nachzubauen und als echte Milch zu vermarkten. 15.000 Liter wurden vernichtet.
Borchert-Plan: EU ermöglicht nun auch langfristige Tierwohlförderung
Die EU erlaubt Deutschland längere Förderperioden für Investitionen in mehr Tierwohl. Das könnte den Umbau der Tierhaltung nach dem Borchert-Plan neuen Auftrieb verleihen.
Milchbauern sauer über Stigmatisierung der Anbindehaltung
Einzelne Lebensmitteleinzelhändler (LEH) kennzeichnen ihre Milch-Eigenmarken mit dem Label ohne Anbindehaltung
. Das kritisiert der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB). Es besteht die berechtigte Sorge, dass der Lebensmitteleinzelhandel damit seine Eigenmarken im Preiseinstiegssegment mit Milch aus gesetzlich zulässiger Haltungsform weiter schwächt. Und dies, obwohl die Zusage steht, ab 2022 bis auf weiteres Milch aus Betrieben mit gültigem QM-Milch Audit, also auch aus Betrieben mit ganzjähriger Anbindehaltung, mit Haltungsstufe 1 zu kennzeichnen
, heißt es in einer Pressemeldung. Und ganz nebenbei wird mit derlei Sonderhinweisen die Milch aus Anbindehaltung, ob ganzjährig oder aus Kombihaltung, beim Verbraucher weiter stigmatisiert
.
Neue Broschüre "Beschäftigungsmaterial für Kälber"
Im Rahmen der Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz hat die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) die neue 32-seitige Broschüre Beschäftigungsmaterial für Kälber
herausgebracht, die einen Überblick über unterschiedliche Beschäftigungsmöglichkeiten geben soll. Dargestellt werden organische und anorganische Materialien zur Beschäftigung von Kälbern in der praktischen Anwendung. Dabei werden auch Praxistipps aus Betrieben des Netzwerks Optimierung der Gruppenhaltung von Kälbern im Hinblick auf Vermeidung und Reduktion des gegenseitigen Besaugens (Milchviehhaltung)
der Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz vorgestellt. Die Broschüre ist kostenlos über den BLE-Medienshop als Printversion oder zum Download erhältlich.
Podcast Netzwerk Fokus Tierwohl: Hitzestress bei Rindern
Im ersten Podcast des Netzwerk Fokus Tierwohl beleuchten Olaf Tober von der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern und Joannes Zahner von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft den Umgang mit Hitzestress bei Rindern von allen Seiten. Am Ende werfen die beiden Experten noch einen Blick in die Zukunft: Wie werden sich die Ställe verändern müssen, um die Auswirkungen immer längerer und intensiverer Hitzeperioden im Rahmen zu halten?
Durchbruch für bessere Förderbedingungen auf EU-Ebene für Tierwohlställe
Die sogenannte Borchert-Kommission hatte verschiedene Vorschläge zur Umsetzung und Finanzierung des Umbaus der Nutztierhaltung gemacht. Diese wurden im Rahmen einer Machbarkeitsstudie sowie einer Politikfolgenabschätzung geprüft. Empfohlen wurde unter anderem eine Anpassung des auf EU-Ebene zulässigen Förderzeitraums und der maximalen Förderintensität. In Gesprächen mit dem EU-Parlament und der EU-Kommission konnte erreicht werden, dass ab 2023 Investitionen in höhere Tierwohl-Standards künftig mit bis zu 80 Prozent gefördert werden können – bislang waren nur 40 Prozent möglich. Daneben ist die Förderdauer für Tierwohlmaßnahmen nun nicht mehr auf sieben Jahre beschränkt, sondern unbegrenzt.
August-Zuchtwerte stehen zum Download bereit
Nach mehreren Schätzterminen mit diversen Änderungen und Neuerungen stand jetzt im August eine ruhige Schätzung bevor. Diese Erwartung wurde auch weitestgehend erfüllt.
Die August-Zuchtwerte stehen sowohl bei milchrind online als auch auf der BRS-Homepage zum Download bereit. Die Kuhzuchtwerte folgen Ende der Woche.
Ökologischer Landbau kein Garant für Biodiversität
Ist der ökologische Landbau die grundlegende Alternative zur konventionellen Landwirtschaft, um die Biodiversität in Agrarlandschaften zu fördern? Ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Universität Göttingen stellt dies in Frage. Ein landschaftliches Mosaik aus natürlichen Lebensräumen und kleinräumigen und vielfältigen Anbauflächen sind laut den Autorinnen und Autoren sowohl in der konventionellen als auch in der ökologischen Landwirtschaft der Schlüssel, um Artenvielfalt großflächig zu fördern. Politische Entscheidungsträger sollten dies anerkennen, um einen entsprechenden Paradigmenwechsel in der Landwirtschaft zu erreichen, so die Forderung. Die Stellungnahme ist in der Fachzeitschrift Trends in Ecology and Evolution erschienen. Mit Öko-Zertifizierung bewirtschaftete Flächen haben zwar ein Drittel mehr Arten, erreichen aber nicht das Ertragsniveau konventionellen Anbaus, so dass für den gleichen Ertrag mehr Fläche benötigt wird
, erläutert Erstautor Prof. Dr. Teja Tscharntke, Abteilung Agrarökologie der Universität Göttingen. Mit dem größeren Flächenbedarf verschwinde aber der Vorteil für die Artenvielfalt.