BRS News Rind
EU-Aktionsplan zielt auf Stärkung der Nachfrage nach Biolebensmitteln
AgE - Die Europäische Kommission plant eine deutliche Stärkung der Nachfrage nach ökologisch erzeugten Lebensmitteln. Dazu wurde am vergangenen Donnerstag (25.3.) in Brüssel ein Aktionsplan vorgestellt, der mehrere konkrete Maßnahmen vorsieht, um den Verbrauchern die Verwendung von Ökolebensmitteln schmackhafter zu machen. Zum einen soll es mehr Information und Kommunikation über die Produktion ökologischer Nahrungsmittel geben. Überdies sollen die Förderung des Verbrauchs sowie des Angebots entsprechender Erzeugnisse in öffentlichen Kantinen über das öffentliche Auftragswesen und den Ausbau der Verteilung im Rahmen des EU-Schulprogramms angekurbelt werden. Neben der Stärkung der Nachfrage sei es zudem das Ziel, das Verbrauchervertrauen in Ökoprodukte und die Sicherstellung der Produktionsstandards zu stärken und die Nachhaltigkeit des Sektors zu verbessern, erklärte die EU-Kommission.
Kommission besteht bei GAP auf Beibehaltung der Marktorientierung
AgE - Mit Nachdruck drängt EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski auf die Beibehaltung der Marktorientierung in der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Während der Brüsseler Agrarchef bei der Strategieplanverordnung zur GAP offenbar eher den Positionen des Europaparlaments zugeneigt ist, übte er nun in Brüssel bei der Aussprache der EU-Agrarminister zur Verordnung über die Gemeinsame Marktordnung (GMO) deutliche Kritik an den entsprechenden Reformplänen der Europaabgeordneten. Das EU-Parlament hatte sich in seiner Verhandlungsposition im Oktober vergangenen Jahres auf eine Ausweitung der Intervention und Möglichkeiten zur Angebotssteuerung verständigt. Zwar gestand Wojciechowski den EU-Volksvertretern hier beste Absichten zu; diese könnten sich allerdings schnell als ein Bärendienst
für die europäischen Landwirte erweisen, so die Warnung des PiS-Politikers. Konkret sieht er die Gefahr, dass - wie in der Vergangenheit - den Landwirten durch die EU-Agrarpolitik falsche Anreize gesetzt werden könnten und letztlich erneut eine Überproduktion gefördert werde.
Farm-Food-Climate Challenge wird wissenschaftlich begleitet
AgE - Die EnergyCultures-Forschungsgruppe der privaten Zeppelin Universität (ZU) in Friedrichshafen hat die wissenschaftliche Begleitung der Farm-Food-Climate Challenge übernommen, in deren Rahmen Lösungsansätze für eine klimapositive Landwirtschaft und Ernährung erarbeitet werden sollen. Hinter der Farm-Food-Climate Challenge verbirgt sich der ZU zufolge ein gemeinsames Projekt von ProjectTogether, der elobau Stiftung und dem Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation. Das Vorhaben verbindet mehr als 100 Initiativen, die entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Bereich Boden, Landwirtschaft und Ernährung für nachhaltigere und klimafreundliche Lösungen aktiv sind. Die Farm-Food-Climate Challenge ist als Basis-Initiative konzipiert, die die Farm-to-Fork-Strategie der Europäischen Union mit Leben füllen soll. Die ZU-Forschungsgruppe EnergyCultures will im Zuge der wissenschaftlichen Begleitung herausfinden, ob die Beziehungen, Kooperationen und Innovationsprozesse, aber auch die Ergebnisse der Farm-Food-Climate Challenge, einen Beitrag zur Transformation des europäischen Agrar- und Ernährungssektors leisten könnten.
Bundesministerin Julia Klöckner verlängert Förderung für Tierwohlställe
Im Corona-Konjunkturprogramm der Bundesregierung stehen für 2020 und 2021 insgesamt 300 Millionen Euro für den Umbau von Ställen zur Verfügung. Das Programm dient der Umsetzung von mehr Tierwohl in den Ställen und war ursprünglich bis Ende 2021 befristet. Damit sauenhaltende Betriebe auch Vorhaben finanzieren können, wenn der Abschluss des Umbaus erst in 2022 erfolgt, will die Bundesministerin nun die Antragsfrist in der Förderrichtlinie verlängern: Die Betriebe könnten den Förderantrag dann bis zum 30. September 2021 stellen. Die Änderung der Förderrichtlinie liegt aktuell bei der Europäischen Kommission zur Prüfung – sie wird voraussichtlich Anfang April im Bundesanzeiger veröffentlicht.
Appetit von Rindern wird durch Grasland mit mehreren Arten stimuliert
Die Agrarforschung Schweiz - Agroscope hat in einem Versuch den Einfluss einer Fütterung mit einer Raigras-Klee-Chicorée-Mischung gegenüber reinem Englischem Raigras aus einer Monokultur auf den Verzehr bei den Rinderrassen Angus und Limousin untersucht. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Klimaerwärmung kommt graslandbasierten Produktionssystemen eine Schlüsselrolle zu. Trockenresistente Futterpflanzen, zu denen auch Chicorée gehören könnte, müssen gleichzeitig gut an die Bedingungen bei einer Beweidung angepasst sein und einen interessanten Nährwert sowie eine gute Verzehrbarkeit für Wiederkäuer aufweisen. Die Versuchsergebnisse zeigen, dass die Mastrinder unabhängig von der Nutzung des Graslands – Mähen und Fütterung an der Krippe oder Beweidung – mehr Futter verzehren, wenn eine Mischung aus Raigras, Rotklee, Weissklee und Chicorée verwendet wird als bei einer Monokultur von Englischem Raigras.
CeresAward: Felix Hoffarth ist der Landwirt des Jahres 2020
Der Rinderhalter Felix Hoffarth wurde am 24. März 2021 zum Landwirt des Jahres 2020 gekürt. Der Gewinner wurde für sein Betriebskonzept geehrt, das in allen Bereichen wohl durchdacht ist. Die Produktionssysteme greifen ineinander wie Zahnräder. Die Arbeitsspitzen sind so verteilt, dass alles leistbar bleibt. Dabei hat er die Rentabilität seiner Betriebszweige immer im Blick. Er hat das Kreislaufdenken auf seinem Hof perfektioniert. Damit schafft er Effizienz und Nachhaltigkeit
, so lautet die Begründung für den Landwirt des Jahres 2020.
Beschluss des Bundeskabinetts zu eigenem Tierarzneimittelgesetz
Das Bundeskabinett hat am 24.03. dem Gesetzentwurf der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, zugestimmt, ein eigenständiges Tierarzneimittelgesetz (TAMG) für Deutschland zu schaffen. Bisher waren Tierarzneimittel Teil des allgemeinen nationalen Arzneimittelgesetzes. Mit der Neuregelung werden alle gesetzlichen Vorschriften zu Tierarzneimitteln zusammengefasst.
dmz spezial: Mythen rund um die Milch
Gesund, ungesund - ja was denn nun? Der Ernährungswissenschaftler Dr. Malte Rubach betrachtet für die Deutsche Molkereizeitung dezidiert die Vorteile der Milch, die die Nachteile bei Weitem überwiegen. Es stimmt eben doch: Die Milch macht‘s!
- Milch Mythen Teil 1: Milch macht Darmkrebs und warum auch Nobelpreisträger irren können
zum Beitrag - Milch Mythen Teil 2: Wachstumsfaktoren in Milch: Angstmacher oder ist da was dran?
zum Beitrag - Milch Mythen Teil 3: Milch für starke Knochen:Stimmt's oder stimmt's nicht?
zum Beitrag - Milch Mythen Teil 4: Milch als Klimakiller Nr.1 – oft gehört und doch nicht wahr!
zum Beitrag - Milch Mythen Teil 5: Milch macht dick – wer's glaubt, ist selbst schuld!
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Dauergrünland ist ein wichtiger Faktor beim Klimaschutz
Der Humusgehalt des Bodens hat Einfluss auf die Bodenfruchtbarkeit, das Wasserspeichervermögen sowie die Erosionsanfälligkeit und damit hat er eine große Bedeutung für die landwirtschaftliche Erzeugung. Darüber hinaus speichert Humus organischen Kohlenstoff und entzieht der Atmosphäre klimaschädliches CO2. Die Humusvorräte im Boden sind daher wichtig für den Klimaschutz.
Das Thünen-Institut für Agrarklimaschutz hat im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft die erste Bodenzustandserhebung Landwirtschaft
erarbeitet, die bereits im Dezember 2018 veröffentlicht wurde. Darin wurden die Humusgehalte und Vorräte an organischem Kohlenstoff unter Berücksichtigung verschiedener Boden- und Nutzungsfaktoren untersucht. Im obersten Meter landwirtschaftlicher Böden in Deutschland sind demnach insgesamt rund 2,5 Millionen Tonnen Kohlenstoff gespeichert. Neben Unterschieden nach Standort, Bodentextur und Wassersättigung entscheidet auch die Nutzungsart über das Kohlenstoffspeichervermögen der Böden. Dauergrünlandböden schneiden dabei besonders gut ab und bevorraten durchschnittlich 200 Tonnen organischen Kohlenstoff pro Hektar. Wegen ihres ganzjährigen Bewuchses und der intensiven Bewurzelung verfügen Dauergrünlandböden vor allem im Oberboden über hohe Humusvorräte. Ackerböden speichern im obersten Meter rund 101 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar. In Waldböden sind etwa 119 Tonnen Kohlenstoff je Hektar gespeichert. Berücksichtigt man jedoch auch die oberirdische Biomasse (Bäume, Sträucher) und das Totholz, ist die Kohlenstoffspeicherleistung des Waldes mit 230 Tonnen pro Hektar zu bewerten.
Die Linke fordert einen "runden Tisch zur Sicherung der Zukunft von Freiland- und Weidetierhaltungen
Die Weidetier- und Freilandhaltungen sind die am meisten tiergerechten und am Gemeinwohl orientierten Haltungsformen. Sie sind breit in der Gesellschaft akzeptiert, fördern die biologische Vielfalt und sind traditioneller Teil der Agrarkulturlandschaft. Sie schließen regionale Stoffkreisläufe, sind mit kurzen Lieferketten und einer regionalen Verarbeitung und Vermarktung verbunden und leisten damit auch einen Beitrag zum Klimaschutz. Dennoch stehen sie aktuell oft unter erheblichem Druck, nicht nur durch Immissions-, Boden- und Gewässerschutzauflagen, sondern zunehmend auch durch das wachsende Risiko der Ein- und Verschleppung von gefährlichen Tierseuchen, wie beispielsweise aviäre Influenza (Vogelgrippe), Afrikanische Schweinepest oder Blauzungenerkrankung. Für eine gesellschaftlich gewollte Sicherung der Zukunft der Weidetier- und Freilandhaltung werden neue Konzepte gebraucht, sowohl zu den rechtlichen als auch zu fördertechnischen Rahmenbedingungen.
Die Fraktion Die Linke fordert in einem Antrag (19/27834) einen runden Tisch zur Sicherung der Zukunft von Freiland- und Weidetierhaltungen
. Als Teilnehmer dieses runden Tisches sollen nach Ansicht der Linksfraktion Tierhalter, Wissenschaftler, Tierärzte, Vertreter von Naturschutzverbänden sowie weitere Akteure zusammenkommen.