BRS News Rind
Wie Land- und Forstwirtschaft, Siedlungen und Verkehr als wichtigste Landnutzer zum Klimaschutz beitragen können
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind in dem mehrjährigen Verbundprojekt CC-LandStraD der Frage nachgegangen, wie durch die Landnutzung in Deutschland Treibhausgasemissionen gesenkt werden können. Ziel dieses Projekts war es, Strategien für eine nachhaltige Landnutzung im Zeichen des Klimawandels zu entwickeln und deren Folgen abzuschätzen. Die Ergebnisse wurden nun in dem Fachbuch Wechselwirkungen zwischen Landnutzung und Klimawandel
veröffentlicht. Es wurden vier Landnutzungsstrategien entwickelt, die unterschiedliche Schwerpunkte setzen: Klimaschutz, Bioenergie, Natur- und Umweltschutz sowie Klimaanpassung. Sie zeigen, wie sich einerseits Treibhausgasemissionen reduzieren lassen und andererseits Land- und Forstwirtschaft an den Klimawandel anpassen können. Die möglichen Auswirkungen dieser Landnutzungsstrategien auf Nahrungs- und Rohstoffproduktion, auf die Bioenergieerzeugung, auf Umwelt und Natur sowie auf sozio-ökonomische Kenngrößen werden modellgestützt analysiert. Die Autor*innen zeigen Möglichkeiten auf, mit denen die Landnutzung in Deutschland zum Klimaschutz beitragen kann. Sie stellen aber auch die Konflikte dar, die mit anderen gesellschaftlichen Zielen einhergehen. So ist etwa eine der langfristig vielversprechendsten Maßnahmen, im Landwirtschaftssektor Treibhausgase zu reduzieren, die Wiedervernässung von Moorböden. Allerdings ist dann eine landwirtschaftliche Nutzung nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt, z.B. als extensives Grünland möglich, was gravierende wirtschaftliche Auswirkungen auf die betroffenen Landwirte und Bodeneigentümer hat.
Biomarker ermöglichen frühe Diagnose bei Euterentzündung der Milchkuh
Forscher der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig haben jetzt ein nicht invasives Nachweisverfahren basierend auf einem spezifischen Biomarker entwickelt, das eine frühzeitige Diagnose sowie Therapieverlaufskontrolle entzündlicher Erkrankungen, wie der Mastitis, ermöglicht. Bei dem Marker handelt es sich um ein spezifisches Protein, das aus einwandernden Entzündungszellen freigesetzt wird. Bio- beziehungsweise Entzündungsmarker geben als molekulare Whistleblower
oft verborgen gebliebene Hinweise zu einer möglichen Erkrankung und unterstützen Kliniker immer besser bei der Diagnose und Therapie. Durch ein möglichst frühzeitiges Erkennen entzündlichen Erkrankungen kann der Antibiotikaeinsatz minimiert und die Milchleistung der Kühe gesteigert werden.
Fleischverzehr sinkt weiter
Der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch lag 2020 mit 57,3 Kilogramm so niedrig wie noch nie seit Berechnung des Verzehrs im Jahr 1989. Das geht aus den vorläufigen Angaben der Versorgungsbilanz Fleisch des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) hervor. Insgesamt wurde im Jahr 2020 Fleisch mit einem Schlachtgewicht von 8,5 Millionen Tonnen erzeugt – rund 1,6 Prozent weniger als im Vorjahr. In Deutschland wurde 2020 im Vergleich zum Vorjahr insgesamt 750 Gramm weniger Fleisch verzehrt. Während die Menschen 940 Gramm weniger Schweinefleisch und 40 Gramm weniger Rind- und Kalbfleisch aßen, stieg der Verzehr von Geflügelfleisch um 180 Gramm an.
Niedersachsen mit erster Ackerbau- und Grünlandstrategie
Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast stellt das Ergebnis der ersten Ackerbau- und Grünlandstrategie, die in mehreren Arbeitsgruppen entwickelt wurde, vor. Die Landwirtschaftsministerin gab bekannt, dass ein neues Ackerbauzentrum noch in der ersten Jahreshälfte im Raum Braunschweig/Helmstedt mit finanzieller Unterstützung des Landkreises Helmstedt an den Start geht. Seit 2011 besteht bereits ein Grünlandzentrum in Ovelgönne (Landkreis Wesermarsch), das sich mit in die neue Strategie eingebracht hat. Ebenso beteiligten sich das Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachen (Visselhövede) und das 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen (Werlte). Für die Zukunft sind Demonstrationsbetriebe geplant, um die Ergebnisse der Ackerbau- und Grünlandstrategie direkt vor Ort zu testen. Dort werden Feldbegehungen, Feldtage und Maschinenvorführungen stattfinden. Wir sehen unsere Strategie als Diskussionsgrundlage, die ständig weiterentwickelt wird, sobald neue Erkenntnisse vorliegen. Ein Fachbeirat begleitet den weiteren Prozess, Beratung und Bildung werden ausgebaut
, erklärte Referatsleiter Dr. Volker Garbe.
Erhöhung des Kälberwertes durch Kreuzungszucht
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen weist in einem Fachartikel darauf hin, dass die Erlöse für reinrassige Nutzkälber aus den niedersächsischen Milchviehbeständen unbefriedigend sind. Dies gilt insbesondere für die Bullenkälber der milchbetonten Rasse Deutsche Holstein oder der reinen Milchrasse Jersey. Für letztere oder Kuhkälber aus Zwillingsgeburten mit Bullenkälber findet sich manchmal überhaupt kein Markt. Im Artikel wird dargelegt, wie hoch die Kälbererlöse bei unterschiedlichen Qualitäten sind und wie sich der Kälberwert durch Kreuzungen erhöhen lässt.
Online-Seminar "Verbesserung der Tiergesundheit durch Zucht"
Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. veranstaltet gemeinsame mit der Zeitschrift MilchPraxis Vet am 25. März 2021 ein Online-Seminar für Tierärzte, Herdenmanager und Landwirte zum Thema Verbesserung der Tiergesundheit durch Zucht
. Seit 2019 werden bei der Rasse Holstein die Gesundheitszuchtwerte RZKlaue, RZEuter, RZMetabol, RZRepro und RZKälberfit veröffentlicht. Die dreistündige live- Onlineveranstaltung beleuchtet den Hintergrund des neuen genomischen Managementwerkzeugs und stellt Möglichkeiten und Wege heraus, wie die Tiergesundheit auf Kundenbetrieben, bzw. dem eigenen Betrieb, nachhaltig verbessert werden kann.
Die Teilnehmer erhalten für die Veranstaltung den Nachweis von ca. 4 ATF-Stunden.
Neue Unfallverhütungsvorschrift für Tierhaltung
Am 1. April 2021 tritt die novellierte Vorschrift für Sicherheit und Gesundheitsschutz in der Tierhaltung in Kraft. Damit sollen Tierbetreuer noch besser geschützt werden. Mit den Änderungen wurden die Regeln dem Stand der Technik angepasst, da sich unter anderem Haltungsformen verändert haben. Unfallanalysen und Erfahrungen aus der Präventionsarbeit sind in die neue Vorschrift eingeflossen. Für die Erfüllung der neuen baulichen Anforderungen in der Rinderhaltung ist für bestehende Anlagen eine dreijährige Übergangsfrist vorgesehen. Das heißt, die notwendigen Umbauten gemäß den Vorgaben der VSG 4.1 können bis zum 1. April 2024 ausgeführt werden. Neue Stallbauten müssen allerdings ab 1. April 2021 den Anforderungen der VGS 4.1 entsprechen.
Proteinkomplex aus Kuhmilch soll vor Corona schützen
Eine im Auftrag der neuseeländischen Firma Quantec von einem unabhängigen US-Labor durchgeführte Untersuchung zeigt, dass ihr patentierter, aus neuseeländischer Milch gewonnener Inhaltsstoff IDP® (Immune Defense Proteins) die Fähigkeit hat, Zellen vor COVID-19 zu schützen. IDP® bestehe aus mehreren Milcheiweißen und wirke entzündungshemmend, antioxidativ und antimikrobiell, so das Unternehmen. Der CEO von Quantec, Raewyn McPhillips, sagt, dass diese Ergebnisse darauf hindeuten, dass IDP® eine wichtige Rolle im weltweiten Kampf gegen das sich schnell entwickelnde Virus spielen könnte.
FBN Dummerstorf erhält Millionen für Tierwohlforschung
Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus hat einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 21,2 Millionen Euro an das Forschungsinstitut für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere (FBN) in Dummerstorf bei Rostock übergeben. Bislang lag der Schwerpunkt der Arbeit des FBN vorrangig in der Erforschung der Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere, darunter besonders die genetischen und physiologischen Grundlagen sowie die Umwelt der Tiere. Grundsätzliches Ziel der Arbeit bleibt auch weiterhin die Verbesserung des Tierwohls in den verschiedenen Management- und Haltungssystemen. Für neue innovative Forschungsansätze sind aktuell organisatorische Reformen des Instituts in Planung.
Kreislandvolkverband Vechta startet bundesweite Nährstoffzentrale
Am 19.03.2021 geht die Wirtschaftsdüngerplattform www.naehrstoffzentrale.de offiziell an den Start. Der Kreislandvolkverband Vechta e.V. hat dieses LEADER-geförderte Projekt in den vergangenen zwei Jahren umgesetzt. Auf der neuen Internetseite können Landwirtinnen und Landwirte Wirtschaftsdünger (Gülle), Gärreste, Mist und weitere Nährstoff suchen und zum Verkauf anbieten. Durch die Bündelung von Angebotsmengen auf der Internetplattform haben interessierte Landwirte, aber auch Biogasanlagenbetreiber sowie Transporteure und Händler die Möglichkeit, Aufnahme- und Abgabemengen in direktem Kontakt zu handeln ohne dabei Konditionen und Entfernungen aus den Augen zu verlieren. Selbstverständlich sind dabei die einschlägigen gesetzlichen Vorschriften hinsichtlich der Meldung zu beachten.