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Agrarministerkonferenz zur Umsetzung der GAP-Reform erneut gescheitert
Die Sonder-Agrarministerkonferenz am 17.03. scheiterte erneut an Kompromiss zur GAP-Reform. Die Verhandlungen sollen nun in der nächsten Woche fortgesetzt werden. Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast zeigt sich enttäuscht vom erneuten Scheitern der Konferenz: Wer aus rein ideologischen Gründen die künftige EU-Agrarpolitik blockiert, der hat kein Herz für unsere Bauern.
Sie appellierte deshalb an die Landesagrarminister von Bündnis 90/Die Grünen, die Umsetzung der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nicht weiter zu verzögern.
Vor der Sonder-Agrarministerkonferenz legte der Deutsche Bauernverband einen Vorschlag zur Umsetzung der GAP-Förderung ab 2023 in Deutschland vor. Dazu gehören fünf Maßnahmen für die Eco Schemes, also neue Agrarumweltmaßnahmen in der 1. Säule der GAP.
EU will Verfütterungsverbot von Tiermehlen lockern
Die EU-Kommission plant die Freigabe von verarbeiteten tierischen Proteinen für Schweine und Geflügel. Tiermehle von Schweinen dürfen zukünftig wieder an Geflügel verfüttert werden. Im Schweinefutter wiederum sollen Geflügelmehle erlaubt werden. Dies verkündete Eric Thévenard von der EU-Kommission laut aiz.info im Umweltausschuss des Europaparlaments. Eine Abstimmung der EU-Mitgliedstaaten sei im April im Ständigen Ausschuss geplant, die EU-Kommission rechne mit einer Zustimmung, so der Experte. Eine Lockerung des absoluten Tiermehlverbots in der EU sei überfällig, führte Thévenard vor den Abgeordneten aus. Der letzte BSE-Fall sei jetzt viele Jahre her, und die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) habe längst grünes Licht für die Verfütterung von Tiermehlen an Schweine und Geflügel gegeben. Außerdem müssten tierische Proteine im Rahmen der angestrebten Kreislaufwirtschaft verstärkt genutzt werden, führte der EU-Kommissionsmitarbeiter aus.
"Bio" rechnet sich ohne Subventionen nicht?
Politik und Gesellschaft wollen mehr Ökolandwirtschaft. Doch rechnet sich die Umstellung auf Ökolandwirtschaft für Bauern wirklich? Wie hoch sind Kosten, Erlöse und Subventionen? Dr. Olaf Zinke hat die Fakten für agrarheute
zusammengestell und räumt dabei auch mit einigen Mythen auf. So beruhen drei Viertel des Betriebseinkommens Subventionen. Bei den konventionell wirtschaftenden Betrieben seien das ungefähr 50 Prozent. Hintergrund dieser Zahlen sind die aktuellen Buchführungsergebnisse der Testbetriebe Landwirtschaft 2019/20. Wissenschaftler fordern eine Ideologie freie Betrachtung aller Landbauformen, um die Zukunftsfragen beantworten zu können. Eine dieser Fragen ist, wie die deutsche Landwirtschaft eine Netto-Selbstversorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und mit dem höchstmöglichen THG-Saldo erreichen kann. Leider gehen auch hierbei die Meinungen auseinander. Während das KTBL-Tool BEK die C02-Abfuhr aus landwirtschaftlichen Produkten bei der Saldenbildung unberücksichtigt lässt, ist sie beim KUL enthalten. Mit KUL wurden mittlerweile mehr als 938 Betriebe zertifiziert.
Neuer Leitfaden für die Bildungsarbeit von Landwirten und Lehrkräften
Das steigende Interesse junger Menschen an Umweltthemen greift jetzt ein Leitfaden zur Biodiversität auf, der in Zusammenarbeit vom Bundesforum Lernort Bauernhof und dem i.m.a e.V. entstanden ist. Der Leitfaden unterstützt Landwirte und Lehrkräfte bei der Vorbereitung und Durchführung von Schulklassenbesuchen auf Bauernhöfen, bei denen Schulkinder entdecken können, was die Landwirtschaft für den Erhalt der Ökosysteme und der Artenvielfalt leistet.
Optimiertes Antragsverfahren beim Investitionsprogramm für eine nachhaltige Modernisierung in der Landwirtschaft
Zu Beginn des Jahres war das Investitionsprogramm Landwirtschaft
des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft fulminant gestartet. Bereits am ersten Antragstag war der Zuspruch so groß, dass die für das erste Halbjahr 2021 eingeplanten Mittel voll in Anspruch genommen wurden. Mit dem größten Modernisierungsprogramm für mehr Klima-, Umwelt- und Naturschutz in der Landwirtschaft fördert das Bundesministerium modernste Technik, zum Beispiel für die Reduktion von Emissionen sowie das passgenaue Ausbringen von Pflanzenschutz- oder Düngemitteln, um deren Einsatz zu reduzieren. Um diesen Schwung mitzunehmen und noch mehr Landwirten eine Fördermöglichkeit zu bieten, soll das Antragsverfahren nach Genehmigung durch die EU-Kommission Anfang April geändert werden.
Neue interaktive Lernbausteine zur Milch
Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW e. V. (LV Milch NRW) hat drei interaktive Lernbausteine entwickelt. Sie sind auf der Internetseite www.wegedermilch.de verfügbar und können auch für das Home Schooling hervorragend genutzt werden. Lehrkräfte der weiterführenden Schulen können so auf ein weiteres Lernmodul im digitalen Unterricht zurückgreifen, das zum Bildungsprojekt Wege der Milch
gehört.
Die Lernbausteine beantworten u.a. Fragen wie
- Was passiert mit dem Kuhmist?
- Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Milchwirtschaft und Klima?
- Welche Rolle spielt Grünland als Lebensraum und Landschaftselement?
Neben einem Online-Quiz, digitalen Bildergeschichten und Stationenlernen, lassen sich jetzt Basisinhalte vom Weg der Milch z. B. im Biologie- und Geografieunterricht online bearbeiten. Dazu sind unter anderem Textfelder auszufüllen, Schieberegler einzustellen oder individuelle Mindmaps zu gestalten. Jedes Ergebnis kann dann mit einem Link an die Lehrer oder an Mitschüler geteilt werden. Begleitet werden die digitalen Lernbausteine von einem neuen Facebook- und Twitter-Account, die die Inhalte präsentieren und erklären.
Digitale Tools berechnen Ökosystemleistungen von Grünland
Im Forschungsprojekt SattGrün
haben Forschende des Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen und Technologieunternehmen in den letzten drei Jahren an technischen Lösungen für wirtschaftliches und ökologisches Grünlandmanagement gearbeitet. Landwirtschaftsbetrieben stehen für den Ackerbau bereits eine Reihe von Informationstools zur Verfügung, die Entscheidungshilfen geben, etwa für den besten Zeitpunkt für Düngung oder Pflanzenschutzeinsatz. Bislang waren solche Systeme allerdings nicht für die Grünlandbewirtschaftung erhältlich. Ein wichtiges Ziel des Projektes war es daher, diese Lücke möglichst zu schließen und ein erstes technologisches Angebot zu schaffen
Tierschutz, Tierwohl und moderne Technik im Stall: Wie passt das zusammen?
Präzisionstierhaltung, im Englischen Precision Livestock Farming
, entspricht im Stall dem, was auf dem Feld als Precision Farming oder Präzisionsackerbau bezeichnet wird. Der Begriff sagt im Wesentlichen nur aus, dass zunehmend modernste Technologien und Digitalisierung für die landwirtschaftliche Arbeit zum Einsatz kommen. Das vorrangige Ziel von Precision Livestock Farming (PLF) ist es, die intensive Tierhaltung ökonomisch, sozial und ökologisch nachhaltiger zu gestalten. Dies kann durch Beobachtung und Interpretation von Verhaltensweisen und, wenn möglich, durch individuelles Management der Tiere erreicht werden.
Ministerin Barbara Otte-Kinast: „Die Sommerweidehaltung gehört zu Niedersachsen“
Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast spricht sich in Bezug auf die neue Förderperiode der gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) für eine deutlich bessere Unterstützung der Weidetierhalter aus.
Thüringer Landwirtschaft übergibt Positionspapier zur GAP
Am Mittwoch beschäftigt sich die Sonderagrarministerkonferenz mit der nationalen Ausgestaltung der EU-Agrarreform. Der Thüringer Bauernverband warnen vor einem Ausbluten der erfolgreichen ostdeutschen Landwirtschaft, wenn die historisch gewachsenen Strukturen nicht ausreichend berücksichtigt werden.