BRS News Rind
Agrarministerin Barbara Otte-Kinast: „Nährstoffüberschüsse schrumpfen deutlich“
Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast präsentierte am heutigen Mittwoch den 8. Nährstoffbericht. Es ist zugleich der erste Nährstoffbericht auf Grundlage der novellierten Düngeverordnung vom April 2020. Die Nährstoffüberschüsse schrumpfen deutlich und zeigen eine sehr positive Entwicklung
, betonte Otte-Kinast erfreut. Die Wirtschaftsdüngerbilanz der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) zeigt: Die Verbringung von Wirtschaftsdüngern und Gärresten stieg im Meldejahr 2019/2020 auf einen neuen Rekordwert von 37,9 Millionen Tonnen Frischmasse (Vorjahr: 35,7 Mio. Tonnen). Gute Wetterbedingungen begünstigten zusätzlich das Aufbringen von organischem Dünger im Frühjahr. Hinzu kam ein weiterhin rückläufiges Nährstoffaufkommen aus der Tierhaltung, da die Tierzahlen besonders im Bereich Weser-Ems sinken. Insbesondere durch einen historischen Tiefstand des Mineraldüngerabsatzes (rund 200.000 Tonnen) sowie eine weiter rückläufige Stickstoffausbringung aus organischen Düngemitteln hat sich das Stickstoff-Düngesaldo (berechneter Bedarf vs. Düngung) von rund 31.000 Tonnen auf nur noch rund 692 Tonnen verringert und weist erstmals eine nahezu ausgewogene Stickstoffdüngebilanz auf Landesebene auf.
Fleischloser Lebensstil in China wird beliebter
Nachdem seit vielen Jahren Chinas Mittelschicht ihren Fleischkonsum weiter steigerte, zeigt sich aktuell ein Trend hin zur vegetarischen oder veganen Fleischrevolution. Obwohl China immer noch 28 % des weltweiten Fleischkonsums hat, darunter die Hälfte des gesamten Schweinefleischs, und einen Fleischmarkt im Wert von 86 Milliarden US-Dollar aufzuweisen hat, erobern sich pflanzliche Fleischersatzprodukte langsam einen Platz bei einer neuen Generation von Verbrauchern. Gründe hierfür sind zum Teil Lebensmittelkrisen durch das Coronavirus und die Afrikanische Schweinepest. Einem Bericht des Good Food Institute zufolge wurde der chinesische Markt für pflanzliches Fleisch im Jahr 2018 auf 938 Mio. US-Dollar geschätzt, es wird ein jährliches Wachstum von 20 bis 25 % erwartet.
Das Positive in der nachhaltigen Rinderproduktion nutzen
Im Rahmen der Cattle Industry Convention Winter Reboot am 24. Februar diskutierten die Redner, wie die Rinderproduktion einen positiven gesellschaftlichen Beitrag leistet. Dr. Myriah Johnson, Senior Director of Beef Sustainability Research bei der National Cattlemen's Beef Association (NCBA), diskutierte die Frage Wie ernähren wir den Planeten im Jahr 2050?
. Der grundlegende Wertbeitrag von Rindfleisch für das Nahrungsmittelsystem sei die Umwandlung von minderwertigen Ressourcen, wie Gräsern und pflanzlichen Nebenprodukten, in hochwertiges Protein voller Mikronährstoffe, das die Menschen ernährt. Obwohl die Menschen oft unterschiedliche Definitionen von Nachhaltigkeit haben, fallen die Antworten im Allgemeinen in drei Hauptsäulen, Wirtschaftlichkeit, Ökologie und soziale Verantwortung. Wissenschaftlich fundierte Beweise zeigen, wie die Rinderhaltung einen positiven Beitrag zu allen drei Säulen leistet.
Fleischdebatte in Italien nach Äußerungen des Umweltministers aufgeheizt
Italiens Viehzüchter sind wütend, nachdem Roberto Cingolani, Minister für das neu geschaffene Ressort des ökologischen Wandels, äußerte, der Konsum tierischer Proteine solle reduziert und durch pflanzliche Alternativen ersetzt werden. In einer seiner ersten öffentlichen Reden räumte er ein, dass übermäßiger Fleischkonsum gesundheitsschädlich sei. Für die Produktion von tierischem Eiweiß werde sechsmal so viel Wasser benötigt wie für die gleiche Menge an pflanzlichem Eiweiß, während die intensive Viehzucht für 20% der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich sei. Cingolani, ehemaliger Leiter des italienischen Technologie-Instituts, wurde von Premierminister Mario Draghi mit dem ehrgeizigen Ziel betraut, das italienische Produktionssystem auf ein nachhaltigeres Modell umzustellen. Italienische Medien nannten ihn einen Super-Minister
für den ökologischen Wandel, da er an die Spitze eines erweiterten Umweltministeriums gestellt wurde, das den Löwenanteil der Zuschüsse und Darlehen aus den EU-Ausgaben der nächsten Generation (NGEU), dem massiven Konjunkturprogramm der EU, verwalten soll.
Masterrind: Digitaler Betriebsrundgang – Neue Wege in der Selektionsstrategie (10.03.2021)
Nur wer das genetische Potential seiner Herde wirklich kennt, kann gezieltere Entscheidungen treffen - von der Anpaarung, über die Besamung, bis hin zur Vermarktung. Louisa Backhaus vom Schüttenhof in Plumhof nutzt seit drei Jahren die genomischen Zuchtwerte der Herdentypisierung. Am 10.03.2021 um 19.30 Uhr stellt Sie ihren Betrieb vor. In einem digitalen Betriebsrundgang können die Teilnehmer erfahren, vor welchen Herausforderungen der Betrieb stand, welche Anwendung die genomischen Zuchtwerte im Betrieb finden und welche neuen Wege sich dadurch bei der Selektionsstrategie eröffnet haben. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie bei der Masterrind.
Beitrag der Landwirtschaft zur Klimaerwärmung
Die Diskussion über den Beitrag der Landwirtschaft zur Klimaerwärmung reißt nicht ab. Immer wieder wird der landwirtschafliche Sektor an den Pranger gestellt für die von ihm emitierten Treibhausgase. Vor allem die Tierhaltung wird für den Ausstoß an klimaschädigenden Gasen verantwortlich gemacht. Rocco Lioy untersucht im Artikel Trägt die Reduzierung des Viehbesatzes zur Verringerung des Treibhausgasausstoßes aus der Landwirtschaf bei?
( de lëtzebuerger ziichter 1|2021 ) einige Missverständnisse und möchte dazu beitragen, die Diskussion auf eine sachlichere Ebene zu bringen, um ein ausgewogeneres und differenzierteres Urteil zu ermöglichen.
LBZ Echem zeigt Dauerausstellung für fachgerechten Herdenschutzzaun
Vor einem Jahr hat die LWK im Auftrag des Umweltministeriums die Aufgabe der Herdenschutzberatung übernommen. Im Landwirtschaftlichen Bildungszentrum (LBZ) der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) in Echem wurde nun auf dem Außengelände des LBZ eine Dauerausstellung für fachgerechten Zaunbau und wolfsabweisenden Herdenschutz errichtet. Acht Zaunreihen repräsentieren für die Weidetierarten Schaf, Ziege, Gehegewild, Rind und Pferde mechanisch abweisende sowie auch elektrifizierbare Zaunabschnitte
, erläutert Elke Steinbach, bei der LWK Koordinatorin für Herdenschutz. Gezeigt werden stationäre Festzäune wie auch mobile Varianten als Netz- oder Litzenzaun.
Mit der Demonstrations-Zaunanlage soll das Seminarangebot rund um die Weidetierhaltung komplementiert werden.
EFFAB & FABRE-TP Online-Veranstaltungsreihe "Breeders Talk Green"
Die Online-Seminarreihe Breeders Talk Green
von EFFAB und FABRE-TP richtet sich an Interessengruppen aus dem Tierzucht- und Reproduktionsbereich und beschäftigt sich mit dem Thema Nachhaltigkeit sowie anderen relevante Themen im Zusammenhang mit dem EU Green Deal. Der dritte Teil der Seminarreihe Animal Genome Editing in the Spotlight
findet am 26. März 2021 von 13.30 - 15.15 Uhr statt. Die Aufzeichnungen der ersten beiden Veranstaltungen - Animal Breeding and Climate Ambition
und Healthy and Happy Animals for Sustainable Societies
können auf der Veranstaltungsseite abgerufen werden.
Bayerischer Bauernverband fordert Schutz der Weide-, Freiland- und Offenstallhaltung
In einem offenen Brief an den bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber fordert der Bayerische Bauernverband einen umfassenden Schutz für den Erhalt bäuerlicher Weide- und Freilandhaltung. Angesichts der zuletzt zunehmenden Rissentwicklungen in der Nähe des Veldensteiner Forstes sieht der Bauernverband die regionale Weidetierhaltung vor einer existentiellen Bedrohung. Bauernpräsident Walter Heidl bittet Umweltminister Thorsten Glauber daher in einem offenen Brief um eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung zur Entnahme in der betroffenen Region. Eine Koexistenz zwischen Wolf und Weidetierhaltung kann nicht alleine über den Herdenschutz gesichert werden, sondern macht auch ein konsequentes Bestandsmanagement der Wölfe erforderlich
, schreibt der Bauernpräsident an den Minister.
Weiter Vereinfachungen bei Planungs- und Genehmigungsverfahren
Am 5. März 2021 hat der Bundesrat der verlängerten Geltungsdauer des so genannten Planungssicherstellungsgesetzes bis Ende 2022 zugestimmt, die der Bundestag nur eine Woche zuvor beschlossen hatte. Das Gesetz kann jetzt dem Bundespräsidenten zur Unterzeichnung zugeleitet werden. Das im Mai 2020 in Kraft getretene Gesetz stellt bislang sicher, dass behördliche Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie besondere Entscheidungsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung auch unter Pandemiebedingungen formwahrend durchgeführt werden können. Es war ursprünglich bis März 2021 befristet. Angesichts der Fortdauer der Pandemie hat sich der Bundestag für die Verlängerung der Maßnahmen entschieden.