BRS News Rind
FAO bekräftigt wichtige Rolle der Rinder als Teil eines nachhaltigen globalen Ernährungssystems
Eine aktuelle wissenschaftliche Studie der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat sich mit der Rolle der Nutztierhaltung in einem nachhaltigen globalen Ernährungssystem befasst. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Viehzucht positiv zur globalen Proteinversorgung beiträgt, anstatt – wie häufig behauptet - die globalen Ressourcen zu belasten und durch den Verzehr von Getreide mit der menschlichen Ernährung zu konkurrieren. Nutztiere, insbesondere Wiederkäuer, spielen eine Schlüsselrolle in einem nachhaltigen Ernährungssystem. Sie ermöglichen es uns, Nahrungsmittel auf marginalen Flächen zu produzieren, die für die kultivierte Landwirtschaft ungeeignet sind. Rinder fungieren als Veredler in unserem Ernährungssystem - sie veredeln Pflanzen zu hochwertigem Protein für den Menschen.
Der RZ€ - Zuchtwert für mehr wirtschaftlichen Erfolg - Pressegespräch des BRS
Der deutschen Holsteinzucht steht ab August 2020 ein neuer, rein wirtschaftlich abgeleiteter Gesamtzuchtwert zur Verfügung – der RZ€. Dieser basiert auf einer umfangreichen wissenschaftlichen Ableitung der ökonomischen Werte der einzelnen Zuchtmerkmale durch das Rechenzentrum vit und wird in Euro ausgewiesen. Somit wird direkt deutlich, welchen Einfluss Zuchtentscheidungen auf das betriebliche Ergebnis haben. Der Fokus liegt auf Merkmalen der Gesundheit, Fitness und Produktion. Erstmals fließen auch die 2019 veröffentlichten direkten Gesundheitszuchtwerte in einen Gesamtzuchtwert ein. Die Kombination aus Fitness und Produktionsmerkmalen im Zuchtwert sorgt für eine ausgeglichene und leistungsstarke Herde. In der öffentlichen Diskussion setzt der RZ€ ein wichtiges Zeichen, dass die deutsche Holsteinzucht kompromisslos auf Gesundheit und Langlebigkeit bei seinen Tieren setzt: 59 % des ökonomischen Gesamtzuchtwerts werden von Fitnessmerkmalen abgedeckt. Damit beweisen die deutschen Holsteinzüchter, dass ihnen die Gesundheit ihrer Tiere fernab von gesetzlichen Vorgaben und medialer Vorverurteilung höchste Priorität besitzt.
„QM-Nachhaltigkeitsmodul Milch“ wird selbstfinanziert fortgesetzt
AgE - Das Projekt QM-Nachhaltigkeitsmodul Milch
wird aufgrund der positiven Resonanz für weitere drei Jahre unter dem Titel QM-Nachhaltigkeitsmodul Milch 2.0
fortgesetzt. Wie der Verein QM-Milch mitteilte, werden mindestens 27 Molkereien das in Kooperation mit dem Thünen-Institut (TI) für Betriebswirtschaft geführte Modul weiter anwenden. Da die Finanzierung durch das Bundeslandwirtschaftsministerium ausgelaufen sei, werde das Folgeprojekt nun von den teilnehmenden Unternehmen selbst finanziert. Diese sähen zusammen mit ihren Milcherzeugern einen hohen Mehrwert darin, einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten. An der Pilotphase hätten insgesamt 7.297 landwirtschaftliche Betriebe teilgenommen. Laut Prof. Hiltrud Nieberg vom Thünen-Institut wissen die beteiligten Molkereien nun, wie nachhaltig ihre Milch produziert wird und wo sie zusammen mit ihren Milcherzeugern noch besser werden können. Außerdem habe der im Projekt initiierte Dialog mit den verschiedenen Anspruchsgruppen erheblich zum gegenseitigen Verständnis beigetragen. Allerdings sei Nachhaltigkeit eine Daueraufgabe. Ich hoffe sehr, dass noch mehr Landwirte erkennen, dass das Ausfüllen des Fragebogens mehr ist als eine lästige Aufgabe, sondern eine Chance für eine zukunftsorientierte Betriebsentwicklung
, so Nieberg. Dem QM-Milch-Vorstandsvorsitzenden Bernhard Krüsken zufolge können die Milcherzeuger in Sachen Nachhaltigkeit enorme Leistungen vorweisen - das habe sich bereits in der Pilotphase des Nachhaltigkeitsmoduls gezeigt. Das ist ein wichtiges Argument gegenüber Kunden im Handel und in der Lebensmittelindustrie sowie gegenüber einer zunehmend interessierten, aber auch kritischen Öffentlichkeit
, so Krüsken. Das QM-Nachhaltigkeitsmodul Milch 2.0
sei ein zusätzliches Tool neben der QM-Milch-Zertifizierung und somit eine Ergänzung, um den hohen Standard der Milcherzeugung in Deutschland zu belegen sowie neue Potentiale im Markt zu nutzen, erklärte der Vorstandsvorsitzende.
Verbände-Allianz sorgt sich um Vielfalt des Pflanzenbaus in Deutschland
Eine Allianz von zwölf führenden Verbänden der Agrarbranche warnt aktuell in einem gemeinsamen Positionspapier vor verschlechterten Anbaubedingungen in der deutschen Landwirtschaft. Durch den bevorstehenden Verlust bewährter Pflanzenschutzmittel würden den Landwirten gerade bei anspruchsvollen Nutzpflanzen die Möglichkeiten fehlen, um Schädlinge und Krankheiten wirksam zu bekämpfen. Die Verbände-Allianz befürchtet, dass Landwirte Kulturen wie Raps, Kartoffeln, Zwiebeln, Zuckerrüben und vor allem viele Obst- und Gemüsesorten seltener anbauen werden.
Landwirtschaft 4.0 – Fortschritt durch Datenlösungen
Landwirtschaft 4.0
ist ein Begriff, der die Nutzung großer und präziser Datenmengen zur Effizienzsteigerung der landwirtschaftlichen Betriebe sowie der Lebensmittelindustrie entlang der gesamten Wertschöpfungskette beschreibt. Im Jahr 2018 veröffentlichte der Weltregierungsgipfel in Dubai einen Bericht mit dem Titel Landwirtschaft 4.0 - Die Zukunft der Agrartechnologie
. Der Bericht befasst sich mit den wichtigsten Entwicklungen, die die Landwirtschaft in naher Zukunft unter Druck setzen werden: Bevölkerungswachstum, Demografie, Knappheit der natürlichen Ressourcen, Klimawandel und Lebensmittelabfälle.
Kuhmilch-Protein Beta-Laktoglobulin verhindert Allergien
Zahlreiche Studien beweisen, dass sowohl das Aufwachsen auf einem Bauernhof als auch das Trinken von unverarbeiteter, natürlicher Kuhmilch in den ersten Lebensjahren vor der Entwicklung von Immunglobulinen E (IgE) schützt, die für allergische Symptome verantwortlich sind. In einer aktuellen Studie unter der Leitung von Franziska Roth-Walter und Erika Jensen-Jarolim vom Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung der MedUni Wien und vom interuniversitären Messerli Forschungsinstitut konnte nun gezeigt werden, dass ein von Kühen abgesondertes Protein, Beta-Laktoglobulin, welches auch in der Milch vorkommt, ein Schlüsselmolekül für den sogenannten Bauernhofschutz gegen Allergien darstellt. Die antiallergischen Eigenschaften von Beta-Laktoglobulin lassen sich damit erklären, dass dieses Protein seine Liganden gezielt zu den Immunabwehrzellen bringt und dadurch eine Entzündung verhindert
, sagt die Leiterin der Studie, Franziska Roth-Walter.
Das Schächten von Opfertieren ist verboten
Das islamische Opferfest (türkisch: Kurban Bayrami) wird in diesem Jahr vom 31. Juli bis 2. August begangen. Die Kreisverwaltung des Westerwaldkreises weist alle muslimischen Mitbürger aus diesem Anlass darauf hin, dass ein Schächten von Opfertieren – also ein Schlachten ohne vorherige Betäubung – nach dem Tierschutzgesetz grundsätzlich verboten ist. Beim Halsschnitt erleiden die nicht betäubten Tiere Schmerzen, Atemnot und Todesangst. Bis zur Bewusstlosigkeit kann es bis zu einer Minute, beim Eintreten von Komplikationen auch wesentlich länger dauern. Das Schächten bei vollem Bewusstsein ist vollkommen unnötig, da es tierschutzkonforme Alternativen gibt, die von sehr vielen Moslems, auch von muslimischen Theologen, akzeptiert werden.
Allgemeine Diätempfehlungen sind sinnlos
Ob Zucker, Fett oder andere Nährstoffe: Wie der Körper auf verschiedene Lebensmittel reagiert, ist einer neuen Studie zufolge von Mensch zu Mensch so unterschiedlich, dass allgemeine Diätempfehlungen sinnlos erscheinen
, fasst Annette Rößler die Ergebnisse einer Studie zusammen, die gerade im Fachjournal Nature Medicine
erschienen sind. Ihr Artikel ist am 22. Juli im Internetportal der Pharmatzeutischen Zeitung
veröffentlicht worden. Das Ergebnis der Studie wird auf eine sehr individuelle metabolische Reaktion eines Menschen auf die Nahrungsaufnahme zurückgeführt. Bei Fetten
schien das Mikrobiom - die Bakterienpopulation im Magen-Darmtrakt - eine größere Rolle zu spielen als bei Zucker
. Übrigens: selbst bei eineiigen Zwillingen stimmte das Mikrobiom nur zu etwa einem Drittel überein. Was viele Verbraucher nicht wissen dürften: Essen kann sogar eine Diätentzündung (Dietary Inflammation) auslösen. Was man dagegen machen kann: "Mehr auf den eigenen Körper hören".
EU-Futtermittelindustrie auf dem richtigen Weg für verantwortungsbewusste Sojaproduktion
Sojaschrot, das in der Tierfutterproduktion verwendet wird, wird zunehmend auf verantwortungsbewusste Weise produziert, einschließlich zertifizierter entwaldungsfreier Sojaprodukte
. Der Europäische Verband der Futtermittelhersteller (FEFAC) hebt die bedeutenden Fortschritte hervor, die bei der Umgestaltung des Marktes für verantwortungsbewusst produziertes Soja in Europa seit 2015 erzielt wurden. Interne Schätzungen der FEFAC gehen davon aus, dass im Jahr 2018 79% des gesamten in der EU verwendeten Futtersojas aus Quellen stammt, die als mit einem geringen Entwaldungsrisiko behaftet angesehen werden können (z.B. EU, Vereinigte Staaten, Kanada, Ukraine, Serbien, Indien, China). Der Sojamonitor
der Initiative für nachhaltigen Handel (IDH) geht von einem geringeren Anteil aus, betrachtet dabei jedoch den gesamten Sojabohnenverbrauch in Europa, also sowohl der Verwendung in Lebensmitteln als auch in Futtermischungen.
Fleischverzicht: Königsweg gegen die Klimakrise? Online-Seminar am 29. Juli
Es gibt viele Theorien und Meinungen zum besten Weg für mehr Klimaschutz und die Vermeidung anthropogener Treibhausgase. Dabei steht auch die Landwirtschaft im Fokus. Der landwirtschaftliche Beratungsdienst von Schottland (SRDP) lädt vor diesem Hintergrund zu einem Online-Seminar am 29. Juli (20:00 bis 21:00 Uhr) ein. Als internationaler Experte wurde Prof. Dr. Frank Mitloehner, vom Clear Center an der Universität von Kalifornien eingeladen. Er wird über den biogenen Kohlenstoffkreislauf von Rindern und die Bedeutung der Tierhaltung für eine nachhaltige Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung aufklären.