BRS News Rind

07.09.2018

Wie sicher ist unser Essen?

Verbraucherinnen und Verbraucher können in Europa bei frischem Obst und Gemüse ohne Bedenken zugreifen – egal ob die Produkte aus ökologischer oder konventioneller Landwirtschaft stammen. Nur äußerst selten stoßen Behörden bei ihren Kontrollen auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, die über den gesetzlich zulässigen Höchstwerten liegen. So waren nach Angaben des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) Anfang 2018 in der EU nur 0,9 Prozent der Proben zu beanstanden. In Deutschland waren es sogar nur 0,6 Prozent. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der hier beschriebene gesetzliche Höchstwert für die Gesundheit von Verbrauchern ohnehin nur begrenzte Aussagekraft hat. Denn um ein konkretes Gesundheitsrisiko auszulösen, müsste der Rückstand von Pflanzenschutzmitteln den erlaubten Höchstwert um etwa das Hundertfache überschreiten.

 

 
07.09.2018

Darum sinken die Tierbestände in Deutschland

Mit steigender Weltbevölkerung steigt auch die Nachfrage nach hochwertigen tierischen Lebensmitteln. Das ist nicht schlimm, wenn keine wertvollen Ressourcen verbraucht und keine Nahrungsmittelkonkurrenz besteht. Besonders nachhaltig erzeugen europäische Tierhalter: Sie verbrauchen am wenigsten Rohstoffe je kg tierisches Protein. Besonders (Regen-)Wasser ist reichlich vorhanden, wobei der aktuelle Sommer regional aus dem Rahmen fällt.
Fakt aber ist, dass die steigende Nachfrage in den vergangenen Jahrzehnten zu einem Anstieg des Nutztierbestandes geführt hat; nur nicht in Deutschland. 2010 wurden nur noch 50 Prozent der Tiere gehalten, die 1910 in Deutschland gezählt wurden. Je Einwohner wurden damals 0,36 Großvieheinheiten gehalten. 2010 lag dieser Wert nur noch bei 0,18 Großvieheinheiten/Einwohner. Ausschlaggebend für diese Entwicklung sind der Verzicht auf Pferde, Ochsen und Kühe als Zugtiere und die Leistungssteigerung insbesondere in der Rinderhaltung.

Mehr Infos: Nutztierhaltung in Deutschland. Testen Sie Ihr landwirtschaftliches Wissen.
 
07.09.2018

Endlich: Wissenschaft bringt sich in öffentliche Agrardebatten ein

Im Gegensatz zu den häufig nur rein wissenschaftlich orientierten Veröffentlichungen der Agrarwissenschaften richtet sich der Blog AgrarDebatten an eine breite Zielgruppe, d.h. Landwirtinnen, Studenten, Verbraucher – alle, die sich für agrarwissenschaftliche Themen interessieren. Auf diese Weise soll AgrarDebatten die in der Öffentlichkeit häufig emotional geführten Diskurse rund um die Agrarwissenschaften mit objektiven Informationen und verschiedenen Perspektiven unterfüttern.

Bei Agrardebatten handelt es sich um eine Initiative der Fakultät für Agrarwissenschaften der Georg-August-Universität Göttingen.
Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. freut sich über diese Initiative, von der er sich eine Versachlichung kontrovers geführter Diskussionen zu landwirtschaftlichen Themen erhofft. Die Erwartungen sind hoch, das zahlreiche andere Blogs bereits seit Jahren dieses Feld besetzen, aber von Seiten kritischer Verbraucher häufig dem Vorwurf von Industrienähe und Parteinahme ausgesetzt sind. Das stimmt meist nicht; so geht man aber gerne fachlichen Auseinandersetzungen aus dem Weg, wenn man selber keine Argumente hat.
Der Blog Agrardebatten könnte zu einem Leuchtturmprojekt werden, wenn er unparteisch und fachlich neutral formuliert. Die Fakultät nutzt auch Twitter und Instagramm, leider teilweise auf englisch. Damit grenzt man sich von interessierten Verbrauchern ohne Sprachkenntnissen ab.
Trotzdem: es bleibt zu hoffen, dass sich zahlreichen andere Agrarfakultäten hier einklinken oder ein Beispiel nehmen. Die Schweizer Kollegen von der ETH sind schon länger online: Zukunftsblog. Und dann gibt es da noch die Internetseite der Emeritierten Professoren Agrarfakten.
 
07.09.2018

Bundeslandwirtschaftsministerium will EuGH-Urteil zur Gentechnik überprüfen lassen

Ein Urteil des EuGH Ende Juli, wonach Pflanzen, die mit moderner Mutagenese-Technik wie der Genschere CRISPR/Cas9 verändert werden, rechtlich als gentechnisch verändert einzustufen seien, hatte für harsche Kritik, aber auch Lob geführt. Im Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters soll Ministerin Klöckner jetzt angekündigt haben, das Urteil prüfen zu lassen. Die Brisanz des Urteils nämlich liegt ganz woanders. Der Gerichtshof hat mit seinem Urteil eindeutig festgelegt, dass auch Züchtungen, die auf chemischer oder physikalischer Mutation beruhen, genetisch veränderte Organismen (GVO) im Sinne der Richtlinie sind. Damit wären alle heutigen Ackerpflanzen betroffen?

Den Riffreportern ist es gelungen, die Diskussionen zu diesem Thema auf eine fachliche Ebene so darzustellen, die es auch Laien ermöglicht, sich einen guten Überblick zu dem Thema zu verschaffen (Die Kontrolleurin gibt auf Ein Zukunftsszenario zum Einsatz von Gentechnik in Lebensmitteln).
 
07.09.2018

Bundesweiter Aktionstag „Wir machen…die Ernte“ – 2018

"Wir machen die Ernte"

Bundesweiter Aktionstag Wir machen…die Ernte – 2018 der Orts-, Kreis- und Landesbauernverbände sowie des Deutschen Bauernverbandes Medialer Auftakt am 11. September 2018 in Berlin sowie zeitgleich in 16 Bundesländern. Die Aktion 2018 platziert das Thema Ernte als Höhepunkt im landwirtschaftlichen Zyklus. Ernte steht symbolisch für alle Lebensmittel und Rohstoffe, die die Bauern erzeugen. Als verbindendes Element zwischen Landwirten und Verbrauchern, Bauern und Bürgern eignet sich dieses Thema perfekt für den Gesprächsauftakt.

 
07.09.2018

"Religiöse (Ernährungs-)Vorschriften haben an Schulen nichts verloren"

Wenn Lehrerinnen und Lehrer ihren Schülern verordnen, aus Rücksicht auf die muslimischen Kameraden kein Schwein mehr zu essen, ist das übertrieben. Religiös begründete Bevormundungen dürfen nicht schleichend zurückkehren, kommentiert Simon Hehli in der Neuen Züricher Zeitung einen Trend falscher Rücksichtnahme an Schulen.

Tatsächlich verbirgt sich in vielen Schulen hinter dieser falschen Rücksichtnahme meist nur Bequemlichkeit des Schulcaterers. Der Aufwand für Logistik und Ausschilderung steigt, und damit steigen auch die Kosten. Dabei ist ein Nebeneinander von Speisen verschiedener kultureller und religiöser Herkunft relativ leicht umsetzbar. Wie, zeigt eine Anleitung Osnabrücker Wissenschaftlerinnen. Inklusion beinhaltet auch Rücksichtnahme kultureller Verzehrsgewohnheiten. Der Renner in deutschen Kantinen ist und bleibt nunmal die Currywurst.
Nebenbei tut man wahrscheinlich auch etwas für die Gesundheit seiner Kinder. In Berlin wurden Kitas dazu verdonnert, neben veganen Produkten auch normale Mischkost anzubieten, aus Günden der o.g. Gleichberechtigung. Viel wichtiger aber ist: wie gesund sind vegane Ersatzprodukte eigentlich? Je höher der Verarbeitungsgrad eines Lebensmittels ist, desto mehr Zutaten und Zusatzstoffe kommen zum Einsatz, wird Silke Restemeyer , Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), im Focus zitiert.
 
06.09.2018

Alarmismus oder Fakt: "Boden-Burnout"

Die Qualität von einem Drittel der weltweit nutzbaren Böden sei schlecht, informiert das Fernsehformat Nano zum Thema Boden-Burnout. Noch 60 Ernten, dann sei Schluss, wird eine Studie der Vereinten Nationen zitiert. Der Grund: erodierte Böden. Auch in Europa. Was bedeutet das für Deutschland und stimmt die Warnung überhaupt?

Nein, sagt der Agarwissenschaftler Prof. Breitschuh, der das Internetportal "Agrarfakten" verantwortet. Zumindest nicht für Deutschland. Verglichen zu den Zeiten vor 1960 hat sich die Bodenfruchtbarkeit …außerordentlich positiv entwickelt, informiert der Professor auf seiner Internetseite. Der Humusstatus der deutschen Ackerböden sei nach vorliegenen Untersuchungen als gut bis sehr gut einzuschätzen. Das zeigen sowohl die Corg-Bestimmungen in Dauerfeldversuchen als auch die Ergebnisse der Humusbilanzierung.

Machen Sie den Wissenscheck, damit Sie künftig auf derartige Medienberichte nicht hereinfallen.

 

 
06.09.2018

Unternehmertag 2018 – Ministerin Julia Klöckner ist Gastrednerin

Der 19. Unternehmertag am 18. Oktober 2018 ist von der Frage Anhalten, Neustarten, Umparken – Erfolgsgaranten in der Unternehmensentwicklung geleitet. Veranstalter sind die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die Arbeitsgemeinschaft der Volksbanken und Raiffeisenbanken Weser-Ems sowie das Landvolk Niedersachsen.
Essen, Trinken, Mensch, Tier, Umwelt, Boden, Wald, Meer, Klima, Ressourcen, ländliche Räume - die Vielfältigkeit der Themenschwerpunkte des Bundeslandwirtschaftsministeriums ist immens. Genauso umfangreich ist die Agenda für die Umsetzung der 100 Tage-Projekte des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Landwirtschaft verbindet Tradition und Aufbruch, Hightech und Nachhaltigkeit wie kein anderer Wirtschaftszweig. Unter dem Arbeitstitel Von der Ackerfurche bis zur Cloud – Mit Innovationen zu einer wettbewerbsfähigen und akzeptierten Landwirtschaft wird Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner den Anwesenden deshalb erläutern, wie der Weg in eine flächendeckende, bäuerliche, moderne und vielfältige Landwirtschaft in Deutschland geebnet werden kann - nicht defensiv verteidigend, sondern proaktiv gestaltend!"
 
06.09.2018

Digital Farming Conference am 9. Mai in Berlin

bitcom - Mithilfe digitaler Technologien werden ganze Felder millimetergenau und umweltschonend bewirtschaftet, Roboter melken Kühe, Drohnen kartieren Felder und verteilen punktgenau Fungizide oder Schlupfwespenlarven zur Bekämpfung von Schädlingen; digitale Helfer erleichtern Landwirten den Arbeitsalltag und Verbraucher können die Herkunft ihrer Lebensmittel online ermitteln. Trotzdem: Die digitale Zukunft hat in der Landwirtschaft erst begonnen. Neue Technologien und Trends wie autonome Robotik und autonomes Fahren versprechen für die kommenden Jahre einen rasanten Schub auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette.

Auf der ersten Bitkom Digital Farming Conference in Berlin diskutierten am 22. März 2018 mehr als 300 Entscheider aus Landtechnikindustrie, Agrar- und Digitalwirtschaft, Politik und Wissenschaft über den Einsatz digitaler Technologien in der Agrarwirtschaft.

 
06.09.2018

Regio-Lebensmittel: jeder siebte Bundesbürger informiert sich über APPs

Woher kommt die Kartoffel auf meinem Teller? Wo lebt die Kuh, deren Milch ich trinke? Immer mehr Verbraucher wollen ganz genau wissen, woher ihre Lebensmittel kommen und greifen daher zu regionalen Produkten – gerne auch online. So haben 12 Prozent schon einmal in einem digitalen Hofladen bestellt, weitere 27 Prozent können sich das vorstellen…
Weniger bekannt ist dagegen noch die Möglichkeit des Crowdbutching. Crowdbutching heißt, dass sich mehrere Kunden zusammenschließen, um ein Tier zu kaufen. Erst, wenn alle Teile eines Tieres dann verkauft sind, wird es geschlachtet und dann in Portionen bis nach Hause geliefert.
Verbraucher suchen außerdem auch nach Möglichkeiten, gekaufte Produkte zurückverfolgen zu können. So haben 16 Prozent schon einmal eine Barcode-Scanner-App genutzt, um Informationen über Inhaltsstoffe oder Siegel zu erhalten. Ein weiteres Drittel (36 Prozent) kann sich vorstellen, eine entsprechende App künftig zu nutzen. Auch Bewertungs-Apps bzw. -Webseiten für Lebensmittel sind beliebt: 28 Prozent der Befragten können sich vorstellen, künftig vor dem Kauf Bewertungen zu einem Lebensmittel anzuschauen.

Am 9. Mai 2019 bringt Bitkom auf der zweiten Digital Farming Conference in Berlin wieder mehr als 300 Entscheider aus Landtechnikindustrie, Agrar- und Digitalwirtschaft, Politik sowie Wissenschaft zusammen, um über den Einsatz digitaler Technologien in der Agrarwirtschaft zu diskutieren. Weitere Informationen unter www.farming-conference.de