BRS News Schwein
Schwanzbeißen bei Schweinen: Abschlussbericht zu vom QS-Wissenschaftsfonds geförderten Forschungsprojekt veröffentlicht
Der QS-Wissenschaftsfonds Fleisch und Fleischwaren förderte ein Forschungsprojekt der Christian-Albrechts-Universität Kiel, in dessen Rahmen ein möglicher Zusammenhang zwischen dem Schwanzbeißen bei Schweinen und dem Gesundheitsstatus der Tiere eingehend untersucht wurde. Der Abschlussbericht zum Forschungsprojekt Der Täter im Fokus: Einfluss des Gesundheitsstatus auf die Verhaltensstörung Schwanzbeißen beim Schwein
liegt nun mit den vollständigen Ergebnissen der Untersuchung vor.
Viertes Corona-Steuerhilfegesetz: Wegfall der Abzinsung zinsloser Verbindlichkeiten und mehr Zeit für die Abgabe der Steuererklärungen
Der Bundestag hat am 19. Mai 2022 das Vierte Corona-Steuerhilfegesetz verabschiedet. Überraschend und gut für Unternehmen: Die Abzinsung zinsloser Verbindlichkeiten fällt weg. Und wer steuerlich beraten ist, hat noch einmal deutlich mehr Zeit für die Abgabe der Steuererklärung. Ecovis-Steuerberater Andreas Zängerle in Memmingen kennt die Details.
Potenziale von Roggen in Schweinefütterung wissenschaftlich belegt
Reduzierte Salmonellengefahr in den Ställen, verbesserte Darmgesundheit, erhöhtes Wohlbefinden der Tiere und verringerter CO2-Ausstoß: Der verstärkte Einsatz von Roggen in der Schweinefütterung hat positive Effekte. Dies ist das Ergebnis des vierjährigen Forschungsprojekts 6-R-Konzept
. Die Wissenschaftler kommen zum Schluss, dass Roggen hohes Potenzial für eine nachhaltige und gesunde Schweinefütterung hat. Damit werden die Ergebnisse der ersten Feldstudie belegt. Roggen wird von den Tieren auch bei hohem Leistungsniveau in größeren Mengen akzeptiert. Ein hoher Anteil an Hybridroggen im Mischfutter kann dabei eine Salmonellenbelastung im Stall deutlich reduzieren
, erläutert Dr. Andreas von Felde, Leiter Produktmanagement Fütterung der KWS Lochow GmbH. Die Untersuchungen belegen, dass die hohen Anteile an wasserlöslichen Kohlenhydraten des Roggens am Ende des Verdauungstrakts von den Bakterien vermehrt zu flüchtigen Fettsäuren umgebaut werden. Das ist gut für die Darmschleimhaut und erschwert die Ansiedlung von Salmonellen
, erklärt Prof. Dr. Christian Visscher, Direktor des Instituts für Tierernährung, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover.
Kaufland bezieht Schweinefrischfleisch jetzt komplett aus Deutschland
Bereits im vergangenen Jahr hat Kaufland angekündigt, bis Ende 2022 sein gesamtes Schweinefrischfleisch aus deutscher Herkunft zu beziehen. Nun erfolgte die Umstellung bereits zur Jahresmitte: 100 Prozent des Schweinefrischfleischs aus Haltungsform Stufe 2 sowie sämtliche Fleisch- und Wurstwaren der Eigenmarke K-Wertschätze in Haltungsform Stufe 3 stammen ab sofort aus deutschem Ursprung: Jeder Schritt der Wertschöpfungskette, von der Geburt der Tiere über die Aufzucht bis hin zur Schlachtung und der anschließenden Zerlegung und Verpackung in den Kaufland-Fleischwerken findet ausschließlich in Deutschland statt. Schweinefrischfleisch aus Haltungsform Stufe 1* bietet das Unternehmen bereits seit vergangenem Jahr nicht mehr an.
"LandInForm": Ländliche Bioökonomie
Bioökonomie ist für Land- und Forstwirte nur ein neuer Name für eine bewährte Wirtschaftsweise. Forschung und Industrie testen neue Ansätze, fossile Rohstoffe durch biologische zu ersetzen. Welches Potenzial Bioökonomie im ländlichen Raum hat und wie sie sich auf die regionalen Wertschöpfungsketten auswirkt, zeigt die neue Ausgabe "LandInForm" der Deutschen Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS). Landwirte, Forschungseinrichtungen und Unternehmen berichten darin über Projekte und Ideen einer ländlichen Bioökonomie. In der Bioökonomie, auch biobasierte Wirtschaft genannt, werden Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen oder biologischen Reststoffen hergestellt. Dabei geht es nicht nur um den Wechsel der Rohstoffbasis, sondern vor allem um Kreislaufwirtschaft und den Schutz von Ressourcen. Bei der ländlichen Bioökonomie soll der ländliche Raum neben der Funktion als Rohstofflieferant selbst Strukturen aufbauen, um die Rohstoffe vor Ort zu verarbeiten und möglichst effizient zu nutzen – Ziel ist die Stärkung der regionalen Wirtschaftskreisläufe.
Initiative Tierwohl zu den Plänen einer staatlichen Tierhaltungskennzeichnung
Die Initiative Tierwohl (ITW) kommentiert die am 07.06.2022 in einer Pressekonferenz vorgestellten Pläne des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zur Schaffung einer staatlichen Tierhaltungskennzeichnung.
Licht und Schatten liegen hier eng beieinander
, erklärt Robert Römer, Geschäftsführer der ITW. Für das Tierwohl in Deutschland ist es wichtig, dass die geplante fünfstufige Kennzeichnung des BMEL eine Stufe ‚Stallhaltung + Platz‘ vorsieht, die mehr Tierwohl auch in einem geschlossenen Stallsystem ermöglicht. Denn für die überwältigende Mehrheit der Landwirte in Deutschland ist ein Stallumbau mit Auslauf oder mehr offenen Wänden auf absehbare Zeit kaum möglich. Umso wichtiger ist es, dass die Betriebe in der ITW, die in den letzten Jahren erste wichtige Schritte zu mehr Tierwohl gegangen sind, auch in der geplanten staatlichen Tierhaltungskennzeichnung entsprechend berücksichtigt werden. Das ist ein wichtiges Signal für das Tierwohl für Millionen von Schweinen in Deutschland.
Kaniber: Staatliche Tierhaltungskennzeichnung diskreminiert deutschen Nutztierhalter und benachteiligt sie im europäischen Wettbewerb
Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber hat sich zur geplanten Einführung einer verpflichtenden staatlichen Tierhaltungskennzeichnung folgendermaßen geäußert: Ich bin zutiefst enttäuscht über die Vorgehensweise der Bundesregierung. Der Bund muss endlich aus dem Ankündigungsmodus herauskommen. Grundsätzlich ist die Kennzeichnung höherer Tierhaltungsstandards in der Nutztierhaltung eine gute Sache. Schon im Herbst 2019 hat die Vorgängerregierung dazu einen Gesetzentwurf eingebracht. Aber genau die Parteien, die jetzt eine gesetzliche Tierhaltungskennzeichnung einführen wollen, haben das noch Anfang Juni 2021 im Bundestag abgelehnt. Der Unterschied zu damals ist aber, dass sie jetzt verpflichtend sein soll. Das kann aber nur funktionieren, wenn auch damit eine obligatorische Herkunftskennzeichnung einhergeht.
Mit dem heute vorgestellten Entwurf werden unsere deutschen Nutztierhalter maximal diskriminiert und im europäischen Wettbewerb benachteiligt. Durch die verpflichtende Kennzeichnung erhalten sie neue Auflagen, die aber für den Import von Schweinefleisch aus dem europäischen Binnenland eben nicht gelten. Die Bundesregierung nimmt sehenden Auges in Kauf, dass dadurch für Ware, die nicht nach den deutschen Standards erzeugt wird, Tür und Tor geöffnet wird. Gerade unsere klein- und mittelständisch strukturierte Landwirtschaft in Bayern, die oft sowieso mit höheren Kosten zu kämpfen hat, wird von der Ampelkoalition damit besonders benachteiligt. Das bringt auch den Schweinemarkt, der eh schon unter Druck ist, weiter in Bedrängnis. …
Eckpunkte für eine verpflichtende staatliche Tierhaltungskennzeichnung
Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir hat heute die Eckpunkte des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes vorgelegt. Das Gesamtvorhaben zukunftsfeste Tierhaltung umfasst vier zentrale Bausteine: eine verbindliche Tierhaltungskennzeichnung, ein Förderkonzept für den Umbau der Ställe inkl. einer langfristigen Perspektive für die Betriebe, bessere Regelungen im Tierschutzrecht und Anpassungen im Bau- und Genehmigungsrecht. Das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz schafft die rechtliche Verpflichtung zur Kennzeichnung von Lebensmitteln tierischer Herkunft mit der Haltungsform der Tiere. Mit dem heute vorgelegten Papier skizziert das Ministerium das Vorgehen für das Tierhaltungskonzept und ruft damit zahlreiche Kritiker auf den Plan, u.a. weil die Planungen nur die Mast ohne die Sauenhaltung betreffen. Auch soll die Kennzeichnung zunächst nur Frischfleisch betreffen; die Gemeinschaftsverpflegung und die Systemgastronomie bleiben außen vor. Zeitpunkte für deren Integration der Verarbeitungsware und Berücksichtung anderer Absatzwege nennt das Eckpunktepapier nicht.
Der Gesetzentwurf zur verpflichtenden staatlichen Tierhaltungskennzeichnung für frisches Schweinefleisch wird nun innerhalb der Bundesregierung abgestimmt und dann Ländern und Verbänden zur Stellungnahme zugeleitet.
Tag des offenen Hofes am 11. und 12. Juni
Landwirtschaft anfassen, entdecken und mit allen Sinnen erleben – all das bietet der Tag des offenen Hofes
. Nach pandemiebedingter Pause laden Landwirtinnen und Landwirte, LandFrauen und Landjugend am kommenden Wochenende ein, die heimische Landwirtschaft und die Menschen dahinter persönlich kennenzulernen. Viele der teilnehmenden Höfe sind im digitalen Höfefinder aufgelistet.
Unterschiedliche Lysingehalte in proteinreduzierter Endmast
Bei sehr niedrigen Rohproteingehalten in der Endmast treten bei Mastschweinen häufiger Minderleistungen auf. Versuche mit starker Rohproteinreduzierung und unterschiedlicher Aminosäurenversorgung zeigen nicht immer eindeutige Ergebnisse. Reicht ein höherer Lysingehalt ab 80 kg Lebendgewicht aus, um möglichen Leistungseinbußen durch eine sehr niedrige Proteinversorgung vorzubeugen? Oder ist es ratsamer, den Proteingehalt in der Endmast erst ab 90 kg zu senken und den Lysingehalt nicht zu erhöhen? Und wie wirken sich unterschiedliche Aminosäurengehalte auf die Futterkosten aus? Diese Fragen wurden in einem Versuch der LWK Niedersachsen geprüft.