BRS News Schwein

31.01.2022

EU genehmigt Polen die finanzielle Hilfe notleidender Schweinehalter

Die Europäische Kommission hat heute bekannt gegeben, dass sie ein Hilfsprogramm der polnischen Regierung genehmigt hat, mit dem Verluste der Schweinehalter aufgrund der Coronokrise entschädigt werden sollen. Insgesamt stehen dafür 88 Mio EUR zur Verfügung.

Bereits am 1. Januar 2022 war im polnischen Amtsblatt eine Änderung der nationalen Verordnung über die Beihilfe zum Ausgleich von ASP-bedingten Einkommensverlusten aus dem Verkauf von Landschweinen veröffentlicht worden. Für ab 2022 gestellte Anträge gilt nun eine geänderte Methode zur Berechnung der Einkommensminderung. Hierfür stehen nun bis zu 480 Mio Zloty (104,9 Mio EUR) zur Verfügung. Die Beihilfe wurde der Europäischen Kommission unter Berufung auf Art. 26 der Gruppenfreistellungs-VO 702/2014 (ABER) bekannt gegeben (vgl. Art. 26 der Gruppenfreistellungs-VO 702/2014).

 
31.01.2022

DLG Group setzt auf Insektenprotein

AgE - Dänemarks größter Landhändler, die DLG Group, zu der unter anderem die deutsche Tochter Hauptgenossenschaft Nord AG (HaGe) gehört, gab am 26.1. seine Beteiligung an der Firma Enorm Biofactory bekannt, die ab dem kommenden Jahr in großem Maßstab Insekteneiweiß herstellen will. Bei einer kürzlich beendeten Beteiligungsrunde konnte Enorm Biofactory eigenen Angaben zufolge umgerechnet fast 50 Mio Euro von Investoren einnehmen. Die DLG Group stieg dabei als Hauptaktionär ein. Das Geld soll in den Bau einer Proteinfarm und -raffinerie fließen, die Anfang 2023 im jütländischen Hedensted die Arbeit aufnehmen soll. Im Vollbetrieb soll die Anlage bis zu 11 000 t Insektenprotein pro Jahr liefern, das in der Schweine- und Geflügelfütterung das verwendete Importsoja ersetzen soll. Dabei setzen die Betreiber auf Larven der Insektenart Schwarze Soldatenfliege, die mit Restbiomasse aus der Lebensmittelindustrie gefüttert werden. Mit dem geplanten Produktionsvolumen dürfte die neue Anlage die größte in ganz Skandinavien sein. Laut dem Geschäftsführer der DLG Group, Jesper Pagh, hat das Unternehmen schon in den vergangenen Jahren stark in alternative Proteinquellen investiert, so in eine erbsenbasierte Eiweißgewinnung in Deutschland und eine Grasprotein-Raffinerie in Dänemark.

 
31.01.2022

Afrikanische Schweinepest – unterschätztes Risiko im Ackerbau

Was hat die Afrikanische Schweinepest mit Ackerbau zu tun? Das ist für viele unklar. Trotzdem besteht ein Zusammenhang – genauso wie bei Vogelgrippe und Geflügelhaltung oder Dürre und Ackerbau.

 
28.01.2022

Tierwohl garantiert keine höheren Preise, weder national noch im Ausland

In Deutschland wird gerade über eine Transformation der Tierhaltung diskutiert. Völlig offen ist die Finanzierung. Eines aber ist gewiß: die deutschen Verbraucher sind nicht oder nur begrenzt bereit, für mehr Tierwohl auch mehr zu zahlen. Das haben bereits mehrere Studien feststellen müssen; zuletzt eine Umfrage der Universität Osnabrück. Wenn deutsche Verbraucher schon nicht bereit sind, Tierwohl zu honorieren, sind es Abnehmer von deutschen Fleisch im Ausland wahrscheinlich auch nicht. Wer bei Kunden in Polen, Italien, Japan und Korea überzeugen will, der muss dass mit höherer Qualität und besseren Geschmack des Fleischs tun, deutet die Doktorandin Rebecca Derstapen im Interview mit der "Fleischwirtschaft" an. Sie ist für ihre Arbeit mit dem Förderpreis der Fleischwirtschaft ausgezeichnet worden.

 
28.01.2022

Wie geht Ringelschwanzhaltung?

Nach wie vor gilt die Haltung von unkupierten Schweinen als Königsdisziplin. Viele Landwirte scheuen aufgrund der möglichen Folgen bei Schwanzbeißausbrüchen den Einstieg in den Kupierverzicht. Auf Anregung der Arbeitsgruppe Kupierverzicht im Tierwohl-Kompetenzzentrum Schwein sprechen Tierwohlmultiplikator: innen mit Betriebsleiter: innen über Erfolge und Misserfolge auf ihrem Weg zum Kupierverzicht.

 
28.01.2022

Neues Tierarzneimittelrecht ab 28. Januar 2022

Mit dem neuen Tierarzneimittelgesetz (TAMG) gilt ab 28. Januar 2022 in Deutschland ein eigenständiges Tierarzneimittelrecht. Die dann ebenfalls in allen Mitgliedstaaten anzuwendende Verordnung (EU) 2019/6 schränkt u.a. den Einsatz von Antibiotika bei Tieren weiter ein. Ziel der gesetzlichen Neuerung ist es, den Belangen von Tierhaltern, Tierärzten und Verwaltung besser Rechnung zu tragen ..

 
28.01.2022

Frankreich verpflichtet Restaurants und Systemgastronomie zur Herkunftskennzeichnung. Deutschland wartet auf die EU

Auf Initiative des französichen Landwirtschaftsministerium müssen Anbieter von Außer-Haus-Verpflegung (Hotels, Restaurants, Gemeinschaftsverpflegung, Systemgastronimie) künftig die Herkunft von Fleisch kennzeichen. Hierfür wurde am 27. Januar ein Erlass veröffentlicht, der ab dem 1. März 2022 anzuwenden ist. Das Landwirtschaftsministerium setzt damit den Wunsch seiner Landwirte um, die durch Billigimporte vom Markt gedrängt wurden. Ähnlich wie in Deutschland. Allerdings hat die Verabschiedung fast fünf Jahre gedauert. Daran darf sich Deutschland kein Beispiel nehmen, insbesondere weil sich die Bundesregierung im Regierungsvertrag auf eine schnelle verpflichtende Herkunftskennzeichnung verständigt hat. Für Erstaunen sorgte daher Staatssekretärin Silvia Bender auf der Veranstaltung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) zum Thema Haltungs- und Herkunftskennzeichnung - Entscheidend für die Weiterentwicklung der Tierhaltung Verpflichtende Haltungs- und Herkunftskennzeichnung - Entscheidend für die Weiterentwicklung der Tierhaltung. Anders als Frankreich sieht man in Deutschland ungeklärte EU-rechtlichen Fragen bei einer nationalen Lösung.

 
28.01.2022

Bedeutung tierischer Lebensmittel für eine ausgewogene Ernährung - Podcast mit Ty Beal

Rindfleisch Ist Ein Wertvoller Nährstofflieferant

Ty Beal, Mitarbeiter bei der Global Alliance for Improved Nutrition (GAIN), informiert in einem Podcast über die Bedeutung tierischer Lebensmittel für eine ausgewogene und gesunde Ernährung. Für Menschen, die keinen Zugang zu ausreichend Nahrungsmitteln haben, lassen sich die Informationen so zusammenfassen

  • ein geringer Verzehr von Fleisch und anderen tierischen Lebensmitteln erhöht das Risiko einer Unterernährung
  • Lebensmittel tierischer Herkunft enthalten einzigartige Nährstoffe (allein Milch enthält fast 2.000 "Nährstoffe")
  • Fleisch und andere tierische Lebensmittel gehören zu den wichtigsten Nährstoffquellen, v.a. für die Ernährung von Kleinkindernn
  • ein zu geringer Anteil an tierischen Lebensmitteln kann das Wachstum und die Entwicklung von Kindern verzögern und wirkt u.U. sogar nachteilig auf die Lebensdauer
  • Fleisch und Lebensmittel tierischer Herkunft sind wichtig für eine gesunde Ernährung und lassen sich mit einer nachhaltigen Ernährung vereinbaren, wenn sie auf angemessene Weiseerzeugt wurden
  • der Verzehr von zu wenig tierischen Lebensmitteln verschlechtert die Qualität der Ernährung und erhöht das Risiko von Nährstoffmängeln und Krankheiten.
 
28.01.2022

ASP: BRS passt seine Hinweise zur Verbringung von Tieren aus Sperrzonen an

Im ASP-Internetportal des Bundesverbandes Rind und Schwein e.V. (BRS) finden Sie alle aktuellen gesetzlichen Grundlagen zur Afrikanischen Schweinepest mit Hinweisen auf die Internetseiten der Behörden und weiterführenden Informationen der EU, des Bundes und der Länder. Leider sind die Gesetze für Betroffene meist unverständlich formuliert. Der BRS hat daher die für die Verbringung von Tieren aus Sperrzonen aus unserer Sicht wichtigsten Passagen der DUR (EU) 2021/605 unter Berücksichtigung der DER (EU) 2020/687 in einem Dokument zusammengefasst.
Verbindlich gültig ist ausschließlich der Originaltext. Die Zusammenstellung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und kann das Studium der gesamten Verordnung nicht ersetzen.

 
28.01.2022

Minister Hauck stellt sich hinter die Ziele des Green Deal

Im Rahmen des digitalen Ökosozialen Forums in Wien am 27.01. bekräftigte baden-württembergische Agrarminister Peter Hauk MdL, dass der Green Deal die landwirtschaftliche Versorgungssicherheit nicht gefährden, sondern sichern werde. Es könne in einer Übergangsphase durch den Green Deal zwar zu gewissen Ertragseinbußen kommen, langfristig führe aber – auch im Interesse der Landwirtschaft – kein Weg daran vorbei, Themen des Green Deal, also Umwelt- und Klimaschutz, in die landwirtschaftliche Produktion zu integrieren, betonte Minister Hauk. Allerdings wies Minister Hauk eindringlich darauf hin, dass der Green Deal nur den Voraussetzungen gelingen könne, dass die EU einen gewissen Außenschutz gewährleiste und weiterhin einkommenswirksame Fördermaßnahmen in die Landwirtschaft sichergestellt werden. Darüber hinaus müsse sich auch der Lebensmitteleinzelhandel sich an der Umsetzung beteiligen.