BRS News Schwein
20 Jahre BfR - 20 Jahre Risiken erkennen und Gesundheit schützen
In diesem Jahr feiert das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sein 20-jähriges Bestehen. Seit seiner Gründung im November 2002 hat das Institut durch seine Bewertungen und Forschung wichtige Impulse in der Politikberatung und für den gesundheitlichen Verbraucherschutz gesetzt: Ob E-Zigaretten, Tätowiermittel oder Antibiotikaresistenz, Keime in Lebensmitteln sowie die Bewertung von Pflanzenschutzmitteln und der Transfer von Stoffen entlang der Nahrungskette vom Acker bis zum Teller - bei der Bewertung steht immer die Gesundheit des Menschen im Mittelpunkt. Zudem tragen seit über sieben Jahren regelmäßig erfolgende Umfragen des BfR-Verbrauchermonitors dazu bei, die Risikowahrnehmung der Bevölkerung einzuschätzen und eine Einordnung vorzunehmen. Wichtig hierfür ist auch die Differenzierung zwischen Gefahr und Risiko. Der BRS hat die Grafik des BfR am Beispiel der Tierarzneimittel nachgebaut.
Die Gefahr beschreibt das Potenzial einer Sache, die Gesundheit zu schädigen (Gefährdungspotenzial). Das Risiko beschreibt die Wahrscheinlichkeit, ob und wie schwer die Gesundheit durch eine Sache Schaden nimmt.
Neuer Rechtsrahmen für Tierarzneimittel ab 28.01.2022
Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in Berlin mitteilt, ist die neue EU-Tierarzneimittelverordnung zusammen mit dem neuen Tierarzneimittelgesetz ab dem 28. Januar 2022 anzuwenden. Der neue Rechtsrahmen wird nicht nur für die pharmazeutische Industrie und die zuständigen Behörden, sondern auch für Tierärzte und Tierhaltende Veränderungen mit sich bringen. Die neuen Vorschriften sollen die Sicherheit und die Verfügbarkeit von Tierarzneimitteln weiter erhöhen sowie dazu beitragen, das Risiko antimikrobieller Resistenzen zu verringern. BVL-Präsident Friedel Cramer erklärte dazu: Durch die neue EU-Tierarzneimittelverordnung wird die Anwendung von Antibiotika weiter beschränkt. Außerdem führt sie zu einer Neuordnung des gesamten Tierarzneimittelrechts in der EU und in Deutschland zur Trennung der Regelungen für Human- und Tierarzneimitteln in zwei spezifischen Fachgesetzen.
Schweinefütterung: Stickstoffreduzierung im Versuch
Eine starke stickstoff- und phosphorreduzierte Fütterung ist notwendig, um erfolgreich Schweine auch unter den Vorgaben der Düngeverordnung mästen zu können. Die Stickstoffabsenkung lässt sich dabei durch die Reduzierung von Eiweißfuttermitteln wie zum Beispiel Sojaextraktionsschrot und die Zulage von Aminosäuren realisieren. In der Fütterung ist eine Reihe von Aminosäuren bereits zugelassen, weitere stehen vor der Zulassung. In einem Versuch wurde deshalb untersucht, wie weit klassische Eiweißfuttermittel wie zum Beispiel Sojaextraktionsschrot in Schweinerationen durch Aminosäuren ersetzt werden können. In einem aktuellen proteinmarkt-Fachbeitrag werden die Ergebnisse vorgestellt.
Schweinefachtagung 2022 Online – Umbau der Tierhaltung
Das Sachgebiet Nutztierhaltung des AELF Kitzingen-Würzburg, der Fleischerzeugerring Unterfranken und das Staatsgut Schwarzenau laden am 16.02.2022 von 09:00 bis 12:45 Uhr zur diesjährigen Online-Schweinefachtagung Schweinehaltung von morgen – was bringt sie mit sich?
ein. Auf dem Programm stehen aktuelle Themen, die den Handel, die fleischverarbeitenden Betriebe wie auch die Agrarpolitik gleichermaßen beschäftigen und die Schweinehalter direkt betreffen. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Agrarsubventionen in andere Bahnen lenken
Wie sich durch eine Umgestaltung der globalen Agrarsubventionen eine gesündere und klimafreundlichere Landwirtschaft entwickeln lässt, haben Wissenschaftler der Universität Oxford und des Braunschweiger Thünen-Instituts untersucht. Die Wissenschaftler haben Möglichkeiten zur Reform der Agrarsubventionen untersucht, die die klimaverträgliche Produktion und die Gesundheit der Bevölkerung verbessern würde. Anhand von Modellrechnungen spielten sie mehrere Varianten durch – allen gemein ist, dass ein Teil der Subventionen an den Anbau von sowohl gesunden als auch nachhaltig produzierten Lebensmitteln geknüpft wird. Das bedeutet: mehr Gartenbauprodukte wie Obst, Gemüse, Nüsse und Hülsenfrüchte und geringere Viehbestände. Die Studienergebnisse sind jetzt im Fachblatt Nature Communications erschienen.
Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse bringt wenig
Die Niederlande planen ein Ende der Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse. Laut der Rabobank wird das nur nichts ändern, die Verbraucher werden nur minimal mehr kaufen. Nach Einschätzung der Rabobank sollten Maßnahmen zur Förderung des Konsums gesunder Produkte ergänzt werden durch bessere Verbraucherinformationen, Nudging
, Formulierungsvorschriften, individuelle Ernährungsempfehlungen und durch Verbote von ungesunden Produkten.
Klimaneutralität in der Landwirtschaft – Carbon Farming als Teil der Lösung?!
Der Schutz des Klimas steht weltweit ganz oben auf der Agenda, Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Die Landwirtschaft ist in mehrfacher Hinsicht betroffen und gefordert. Mit der Bindung von Kohlenstoff in Böden und Wäldern kommt der Land- und Forstwirtschaft ein wichtiger Teil der Lösung zur Erreichung von Klimaneutralität zu. Carbon Farming ist in diesem Sinne ein klimapolitisches Instrument mit Zukunft, erfordert aber einen europäischen Handlungsrahmen und eine verlässliche Finanzierungsquelle für die Land- und Forstwirte. Das Forum Klimaneutralität in der Landwirtschaft – Carbon Farming als Teil der Lösung!?
widmet sich der Diskussion der Chancen, Risiken und notwendigen Schritte zur Etablierung und Umsetzung der Senkenleistung von Land- und Forstwirtschaft.
LBV-Umfrage: Schweinehalter im Land sehen keine Perspektive mehr
Die Situation der Ferkelzüchter und Schweinemäster ist desaströs. Die baden-württembergischen Schweinehalter sind laut Umfrage enttäuscht und ernüchtert von den leeren Versprechungen und Marketingaktionen des Lebensmitteleinzelhandels, die schlussendlich keinerlei Besserung, sondern nur noch mehr Druck auf die Erzeuger verursachen. Die Befragten haben dementsprechend jegliche Erwartung gegenüber dem Handel verloren.
Fleischwirtschaft und die weiteren Glieder der Kette müssen jetzt auf Augenhöhe mit den Erzeugern neue integrierte Konzepte entwickeln
, erklärt Vizepräsident Mugele. Das Bekenntnis von Lebensmittelhändlern zu 5xD
sei zwar das richtige Signal, aber: Wir müssen unabhängiger von den Preisschwankungen der internationalen Märkte werden. Dazu müssen im Land die Regionalprogramme mit Abnahmegarantie ausgebaut werden, damit die Tierhalter mit stabilen Preisen rechnen können
, fordert Mugele.
Nationaler Kongress zu alten und bedrohten Haustierrassen (26.-28.09.22)
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) plant für den 26. bis 28. September den Nationalen Kongress zu alten und bedrohten Haustierrassen. Veranstaltungsort wird das WCCB in Bonn sein.
Termine für Schweinehalter
Januar
- Schweinetag Nord und Süd (27.01.2022)
- Lehrgang für den Befähigungsnachweis Tiertransport (27.01.2022), 59505 Bad Sassendorf
Februar
- Auf den Kupierverzicht vorbereiten (01.02.2022)
- Auf den Kupierverzicht vorbereiten (03.02.2022)
- Auf den Kupierverzicht vorbereiten (08.02.2022)
- Einfluss des Stallklimas auf Schwanzbeißen (10.02.2022)
- Einfluss des Stallklimas auf Schwanzbeißen (16.02.2022)
- Tierwohlgerechte Schweinehaltung in der Schweiz – Ein Blick über den Tellerrand (16.02.2022)
- Einfluss des Stallklimas auf Schwanzbeißen (17.02.2022)
- Fütterung und Rationsgestaltung bei unkupierten Schweinen (24.02.2022)
- Wem bieten Bio-Schweine Chancen? (25.02.2022)
März
- Lauf Schweinchen, lauf - Klauengesundheit bei Schweinen (01.03.2022)
- Fütterung und Rationsgestaltung bei unkupierten Schweinen (01.03.2022)
- Fütterung und Rationsgestaltung bei unkupierten Schweinen (03.03.2022)