BRS News Schwein
Beschluss des Bundeskabinetts zu eigenem Tierarzneimittelgesetz
Das Bundeskabinett hat am 24.03. dem Gesetzentwurf der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, zugestimmt, ein eigenständiges Tierarzneimittelgesetz (TAMG) für Deutschland zu schaffen. Bisher waren Tierarzneimittel Teil des allgemeinen nationalen Arzneimittelgesetzes. Mit der Neuregelung werden alle gesetzlichen Vorschriften zu Tierarzneimitteln zusammengefasst.
BVL ruft zur Meldung von Zwischenfällen bei der Isoflurannarkose auf
Seit dem 1. Januar 2021 ist die betäubungslose Ferkelkastration in Deutschland verboten. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) bittet alle Landwirt*innen, unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) und Nebenwirkungen bei der Isoflurannarkose an das BVL zu melden, auch wenn ein Zusammenhang mit der Anwendung nur vermutet wird. Sicherheitsempfehlungen könnten dadurch angepasst werden.
Initiative Tierwohl: Große Teilnahmebereitschaft der Schweinehalter, Handel investiert massiv
Das Interesse der Schweinehalter an der neuen Programmphase der ITWist groß. Zum aktuellen Programm 2021-2023 haben sich insgesamt 6.832 Schweine haltende Betriebe angemeldet. Darunter 1.027 Sauenhalter und 1.240 Ferkelaufzüchter mit gut 14 Millionen Ferkeln. Das sind mehr als doppelt so viele Ferkel wie im Programm 2018-2020. Die Handelsunternehmen in der Initiative Tierwohl (ITW) stocken daher ihr finanzielles Engagement massiv auf, um die Breitenwirksamkeit der Initiative noch weiter zu erhöhen. Statt wie geplant rund 75 Millionen Euro für die Jahre 2021-2023, stellen die an der ITW teilnehmenden LEH jetzt rund 135 Millionen Euro für Ferkelerzeuger in einem Fonds bereit. Damit kann allen interessierten Betrieben eine ITW-Teilnahme ermöglicht werden.
Wasserkooperationen: RLV unterzeichnet 12-Punkte-Programm
Im Rahmen eines digitalen Festaktes unterzeichneten Landwirtschaftsverbände, Landwirtschaftskammer, das NRW-Umweltministerium sowie Verbände der Wasserwirtschaft ein neues 12-Punkte-Programm zur Zukunft der NRW-Wasserkooperationen am Weltwassertag.
Bedeutung der Mikronährstoffversorgung aus Nahrungsmitteln tierischer Herkunft
Eine Studie der Oxford Universität befasst sich mit der Rolle von Lebensmitteln tierischer Herkunft bei der Deckung des menschlichen Mikronährstoffbedarfs. Bei den Auswertungen mit 24.000 vegan und vegetarisch lebenden Probanden in Großbritannien wurde festgestellt, dass Veganer trotz der Verwendung von angereicherten Lebensmitteln einen Mangel an vielen Mikronährstoffen aufwiesen. Nahrungsmittel tierischen Ursprungs bieten eine ideale Kombination aus hochwertigem Protein und essentiellen Vitaminen und Mineralien in einer bioverfügbaren Matrix. Die aktuelle Diskussion um die landwirtschaftliche Nutztierhaltung wird von Fragen im Zusammenhang mit dem Kohlenstoff-Fußabdruck
dominiert. Die Bewertung der Nachhaltigkeit muss jedoch auch auf der Prämisse aufbauen, dass zukünftige Generationen Zugang zu ausreichender Qualität und Quantität hochwertiger Nahrungsmittel benötigen. Mit einer wachsenden Weltbevölkerung steigt der Bedarf an qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln. Die Land- und Wasserressourcen sind begrenzt und die Auswirkungen des Klimawandels erfordern ebenfalls Anpassungen der landwirtschaftlichen Praktiken.
USA: "National Ag Day" zu Ehren von Landwirten, Viehzüchtern und Agrarunternehmen
Dass wir in Zeiten der Corona-Pandemie ausreichend Lebensmittel haben, verdanken wir Landwirten und allen in der Agrarbranche tätigen Menschen. Daran erinnern die Amerikaner mit ihrem National Agriculture Day
, der am 22. März begangen wird. Joe Biden erinnerte in seiner Dankesrede nicht nur an die Leistung der Landwirte für die Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln, sondern erkannte auch die Rolle der Landwirtschaft bei der Bekämpfung des Klimawandels. Von der Bindung von Kohlenstoff im Boden bis zur Erzeugung erneuerbarer Energie in landwirtschaftlichen Betrieben werden wir weiterhin Innovationen entwickeln und neue Einnahmequellen für Landwirte und Viehzüchter schaffen, während wir gleichzeitig einen widerstandsfähigen Agrarsektor aufbauen,
heißt es in seiner Erklärung.
Vor diesem Hintergrund bekommen Pläne wie Tierwohlabgabe, European Green Deal
und Farm-to-Fork
eine ganz neue Bedeutung. Prof. Michael Schmitz sorgt sich um die Existenz der deutschen Landwirtschaft (Landwirtschaft im perfekten Sturm).
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Videoreihe mit anschließender Diskussion: Die neun Paradoxien der Farm2Fork-Strategie
Die EU-Strategie Farm to Fork
ist so ehrgeizig, dass Europas Tierhalter um bäuerlichen Traditionen und Strukturen fürchten. Sie glauben, dass bereits erzielte Fortschritte nicht wirklich berücksichtigt. Zudem kritisieren sie, dass viele der formulierten Ziele auf Vorurteilen und Mythen beruhen. European Livestock Voice und das italienische Projekt für nachhaltiges Fleisch, Carni Sostenibili, haben eine Reihe von Paradoxien in einer Reihe von kurzen Videos identifiziert, die gleichzeitig in 7 EU-Ländern und Sprachen* zur Verfügung gestellt werden sollen. Die Videos werden von Birthe Steenberg, Generalsekretärin von AVEC und Vertreterin von European Livestock Voice, und Prof. Giuseppe Pulina, Vorsitzender von Carni Sostenibili, vorgestellt, gefolgt von einer Fragerunde mit dem Publikum. Start ist der 25. März. Eine Teilnahme ist nach Registrierung möglich.
Weltwassertag: Schluss mit den Mythen um die Tierhaltung als Wasserverschwender
Genauso wenig, wie es in Äthiopien mehr regnet, wenn der deutsche Verbraucher seinen Wasserkonsum einschränkt, verbraucht eine Kuh 15.000 Liter Wasser je Kilogramm erzeugtes Fleisch. Dieser Mythos hält sich seit Jahren und wird vom Bundesumweltministerium sogar noch befeuert. Dabei dürfte mittlerweil klar sein, dass
- die deutsche Tierhaltung kein Wasser ver-, sondern gebraucht (Stichwort: Wasserkreislauf)
- das Wasser, das Futterpflanzen (Gras, Mais) zum Wachsen benötigen, zu 99 Prozent aus Regenwasser besteht.
Es wird daher zwischen grünem, grauen und blauem Wasser unterschieden. Deutschland darf sich aufgrund guter Wasserversorgung (noch) zu den Gunstlagen zählen. Ein Vorteil, der verpflichtet. Mit jedem Kilogramm Milch oder Fleisch, das exportiert wird, können Regionen mit wenig Niederschlägen entlastet werden. Man spricht von virtuellem Wasser.
Bei EU-Bürgern ist der Einsatz von Tierarzneimitteln bei Nutz- und Haustieren zunehmend anerkannt
In einer aktuellen Umfrage wurden EU-Bürger, auch aus Deutschland, zu Wissen und Meinung über den Einsatz von Tierarzneimitteln zur Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten bei Haus- und Nutztieren befragt. Die Ergebnisse der Umfrage, die der europäische Verband AnimalhealthEurope in Auftrag gegeben hat, zeigen einerseits, dass die Befragten sich zum Teil nicht ausreichend über die Regeln für die Verwendung von Tierarzneimitteln informiert fühlen und dass einige Bürger Bedenken über die Verwendung bestimmter Medikamente haben. Andererseits ist das Bewusstsein für die Bedeutung der Gesundheit bei Tieren und den Nutzen von Tierarzneimitteln bei der Behandlung von Krankheiten sowie für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion gut ausgeprägt. In Bezug auf Nutztiere glauben 61 %, dass Tierarzneimittel im Krankheitsfall für das Wohlergehen der Nutztiere wichtig sind. 68 % sind der Meinung, dass die Impfung von Nutztieren dazu beiträgt, die Übertragung von Krankheiten auf den Menschen zu verhindern. 77 % denken, dass gesunde Nutztiere es Landwirten ermöglichen, Lebensmittel auf nachhaltige Weise zu produzieren und 80 % finden, dass mit gesunden Nutztieren qualitativ bessere Produkte erzeugt werden.
Fraunhofer-Projekt "FutureProtein": Erschließung neuartiger Proteinquellen
Vor dem Hintergrund des zunehmenden Proteinmangels in der globalen Nahrungsmittelversorgung wollen Forscher*innen des Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU nun als eines von sechs Fraunhofer-Instituten im Leitprojekt FutureProteins
neue Anbausysteme und Prozesse entwickeln, mit denen neuartigen Proteinquellen aus ausgewählten Pflanzen, Insekten, Pilzen und Algen gewonnen und für neue Produkte als nachhaltige und massentaugliche Alternative vor allem zu Schweine- und Rinderfleisch erschlossen werden können.