BRS News Schwein
Dürfen vom EuGH als GVO eingestufte Pflanzen das deutsche "ohne Gentechnik»-Label" tragen?
Point - In seinem Urteil vom Juli 2018 hatte der Europäische Gerichtshofs grundsätzlich alle aus Mutagenese entstandenen Pflanzensorten als GVO eingestuft – nicht nur Produkte des modernen «Genome Editings», sondern auch solche, die durch ungerichtete Mutagenese mittels Bestrahlung oder Chemikalien erzeugt wurden (siehe Point 195, Juni/Juli 2018). Und das sind viele: mehr als 3200 Sorten sind in der FAO/IAEA Datenbank beschrieben, dazu gehören z. B. viele Hartweizen- und Braugerste-Sorten. Diese sind allerdings aufgrund langer Erfahrung von den EU Zulassungs- und Kennzeichnungsbestimmungen für GVO ausgenommen.In Deutschland sei jetzt ein juristischer Streit darüber entbrannt, ob solche als GVO eingestufte Pflanzen aus ungerichteter Mutagenese trotzdem das in Deutschland weit verbreitete Label «ohne Gentechnik» tragen dürfen, heißt es im aktuellen Point-Newsletter Nr. 199.
Bundesverband Rind und Schwein e.V. begrüßt Verlängerung der Übergangsfrist zum Ausstieg aus der betäubungslosen Kastration
Wir benötigen die Verlängerung der Übergangsfrist zum Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration, um die Schweinehalter bei der Umsetzung der derzeit verfügbaren Alternativen zu unterstützen,
bezog die Geschäftsführerin des Bundesverbandes Rind und Schwein e. V. Dr. Bianca Lind Stellung. Ähnliche Positionen bezogen acht von neun Sachverständigen in der öffentlichen Anhörung im EL-Ausschuss des Deutschen Bundestages am 26. November 2018. Am 29. November 2018 ist der Deutsche Bundestag der Empfehlung des Ausschusses und der Sachverständigen gefolgt und hat der Änderung des Tierschutzgesetzes angenommen. Die Gesetzesänderung sieht eine Verlängerung der Übergangsfrist für maximal zwei Jahre vor.
Toennies setzt sich für den 4. Weg bei der Kastration ein
Bundesministerin Julia Klöckner hatte diese Woche zum Ferkel-Gipfel nach Berlin eingeladen. Clemens Tönnies hat sich dabei sehr klar und offen für die verschiedenen tierschutzgerechten Wege der Ferkelkastration positioniert, heißt es in einer Pressemeldung des Unternehmens.Prinzipiell sollte jeder Landwirt für sich die richtige Lösung finden und frei sein in seiner Entscheidung. Alle Wege die vom Lebensmitteleinzelhandel akzeptiert werden, können Möglichkeiten sein. Das Schlachtunternehmen Tönnies sehe es als seine Pflicht an, die Erzeuger nach hinten hin abzusichern und dafür verschiedene Wege zu ermöglichen. Weiter heißt es in der Meldung, dass Tönnies die Zahl an Jungebern nicht begrenzen werde, aber auch keine Eber suche. … Darüber hinaus setze sich das Unternehmen für den vierten Weg ein, also die Lokalanästhesie durch den Erzeuger.
EU: Schweineerzeugung sinkt 2019
©SuS - Die Schweineproduktion in der Europäischen Union wird im nächsten Jahr vermutlich zurückgehen. Nach Schätzungen des EU-Prognoseausschusses wird die Bruttoeigenerzeugung an Schweinen von 269 auf 267 Mio. Stück sinken. Das ist ein Rückgang um knapp 0,8 %. Die stärken Einbrüche erwarte der Ausschuss mit 1,3 % in Frankreich und 1 % in Deutschland. Auch in den durch die ASP geschwächten Ländern Belgien und Polen sind Abstockungen zu erwarten.Kastration: Klöckner wenig kompromissbereit
©SuS - Beim sogenannten Ferkelgipfel mit dem Schwerpunkt Kastration hatte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner am 28.11. eher ernüchternde Botschaften für die Landwirte. In Sachen Kastration mit lokaler Betäubung, dem sogenannten 4. Weg, zeigte Klöckner beim Runden Tisch wenig Gesprächsbereitschaft. So entspreche die Lokalanästhesie nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht den Anforderungen des Tierschutzgesetzes. Denn bisher könnten keine Studien die im Tierschutzgesetz geforderte Schmerzausschaltung belegen, erklärte das Ministerium.Neue AgrarScouts gesucht für die Grüne Woche in Berlin
Seit Januar 2016 werden Landwirte, Agrarstudenten und Mitarbeiter aus dem vor- und nachgelagerten Bereich darin ausgebildet, auf Verbraucher zuzugehen, sich ihren Fragen zu widmen und mit ihnen in einen Dialog über die Landwirtschaft zu treten. Mit Erfolg! Bis jetzt wurden über 583 Menschen zu AgrarScouts in ganz Deutschland ausgebildet. Sie möchten auch einer werden? Dann tragen Sie sich bitte hier in das Formular ein.
Alle AgrarScouts erhalten einen Tag vor ihrem Einsatz eine Kommunikationsschulung, in der rhetorische Grundlagen und weitere Kommunikationstips vermittelt werden. Die Schulung findet im Hotel statt, welches zwei S-Bahn Stationen von der Messe entfernt sein wird. In dem Hotel werden Sie auch übernachten.
Afrikanische Länder gegen Bevormundung durch ausländische NGO's
Ausländische Nichtregierungsorganisationen sollen enormen Druck auf Regierungen in afrikanischen Ländern ausüben, um dort u.a. eine Gentechnikfreie Landwirtschaft zu erreichen. In einem Kommentar kritisiert der Agraringenieur Peter Wamboga-Mugirya die Aktivitäten Gentechnik-kritischer Organisationen scharf. Er unterstellt den Organisationen, dass diese Innvationsfeindlichkeit Hunger und Armut fördert und zwar aus reinem Eigennutz, um weiter Spenden sammeln zu können.Australien lehnt Ernährungsdiktat und Fleischsteuer ab
Scharfe Kritik an einer jüngst von Wissenschaftlern der Universität Oxford vorgeschlagenen Abgabe für Fleisch zur Senkung von Gesundheitskosten hat Australiens Landwirtschaftsminister David Littleproud geübt, berichtet Agra-Europe. Er warf den Forschern vor, nicht inder realen Weltzu leben. Sie bezögen sich auf zweifelhafte Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO), nach denen der Verzehr von verarbeitetem Fleisch als krebserregend oder bei rotem Fleisch als wahrscheinlich krebserregend eingestuft worden sei.
Rotes Fleisch mit Zigaretten in Vergleich zu bringen, ist lächerlich, erklärte der Minister. Statt-dessen sei Fleisch für eine gesunde Ernährung unerlässlich. Die Rolle der Regierung bestehe darin, den Menschen die relevanten Informationen für ihre Ernährung zur Verfügung zu stellen und sie selbstverantwortlich die Nahrungsmittel auswählen zu lassen.
Die Regierung sollte keine Diät diktieren, betonte der Minister und bezweifelte zudem, dass eine Fleischsteuer das Problem des Übergewichts lösen könne. Littleproud bekräftigte, dass es in Australien keine Fleischsteuer geben werde:
Wenn andere Länder diesem Wahnsinn folgen wollen und das Fleisch besteuern wollen, wünsche ich ihnen viel Glück, aber das wird hier nicht passieren.
Bekenntnis zum Agrarexport muss mit geeigneten Maßnahmen unterstützt werden
Der Erfolg deutscher Unternehmen fußt zum großen Teil auf der umfangreichen Teilhabe am internationalen Handel, hieß es am Montag aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL).
Diesen Erfolg teilen die deutschen Unternehmen der Rinder- und Schweinezucht. Allerdings wird die Teilnahme an internationalen Märkten immer schwieriger. Deutsche Genetik, sprich Zuchttiere und Zuchtprodukte wie Sperma und Embryonen, ist weltweit gefragt. Die flächendeckende Einbeziehung der landwirtschaftlichen Betriebe in die Zucht sowie die Ausrichtung der Zucht auf die Gesundheit und Robustheit der Tiere beschert den deutschen Zuchtunternehmen ein hervorragendes Ansehen in der Welt. Dieses ist der Erfolgsgarant für den Handel mit anderen Ländern.
Das klare Signal der Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner zeigt, dass der Agrarexport eine wichtige Säule der heimischen Produktion ist. Diese Haltung zum Agrarexport muss daher auch in flankierende Maßnahmen umgesetzt werden,begrüßt Dr. Bianca Lind, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Rind und Schwein e. V., die Außenhandelsstrategie.
Kupierverzicht – wir müssen uns auf den Weg machen
Nicht nur in Deutschland, sondern in vielen weiteren EU-Mitgliedstaaten werden derzeit Schweineschwänze kupiert. Aus Tierschutzgründen, heißt es dazu in einer gerade veröffentlichten Studie der Universität Gießen.Damit soll jetzt Schluss sein, fordert die EU Kommission (EU KOM). Alle Mitgliedsstaaten wurden angehalten, einen Aktionsplan an die EU-Kommission schicken, in dem Maßnahmen verbindlich festgelegt werden, die das Schwanzbeißen verhindern und somit das Schwänzekupieren vermeiden sollen. In Deutschland haben die Agrarminister dem von Experten vorgelegten Plan zugestimmt und eine Umsetzung für Juli 2019 beschlossen.
NRW ist das erste Bundesland, das bereits jetzt einen Erlass hierzu vorlegt.