BRS News
Landwirtschaftsministerium fördert Anschaffung von Drohnen
Moderne Landmaschinen arbeiten bei der Mahd immer schneller und effizienter. Aus der Kabine der großen Maschinen kann der Fahrer Wildtiere in dichten Grasbeständen aber oft nicht entdecken. Schätzungen zufolge werden jedes Jahr tausende Rehkitze bei der Mahd getötet. Die bisher gesammelten Erfahrungen bei der Kitzrettung zeigen, dass moderne, mit Wärmebildkamera ausgestattete Drohnen die mit Abstand effektivste Möglichkeit sind, Rehkitze zu orten und zu retten. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat deshalb eine Förderung zur Anschaffung von Drohnen in Höhe von insgesamt drei Millionen Euro auf den Weg gebracht. Der Start der Förderung wird kurzfristig, voraussichtlich in der zweiten Märzhälfte 2021, erfolgen. Antragsberechtigt sind Jägervereinigungen auf Kreisebene oder andere eingetragene Vereine auf regionaler oder lokaler Ebene, zu deren satzungsgemäßen Aufgaben die Rettung von Wildtieren, vorrangig von Rehkitzen, gehört. Die Förderquote wurde auf 60 Prozent der Investitionskosten und die maximale Förderhöhe auf 4.000 Euro pro Drohne festgelegt. Je Antragsteller werden maximal zwei Drohnen gefördert.
ASP-Bekämpfung: Was läuft schief? (Video)
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich in Brandenburg aus und wird zum Problem für ganz Deutschland. Landwirt Frank Tiggemann vom Gut Klessin bei Podelzig im Landkreis Märkisch-Oderland kritisiert die Vorgehensweise der Behörden und der Politik. Was läuft schief? Bekämpfen Brandenburgs Behörden die Schweinepest zu schleppend?
Zukunftskommission Landwirtschaft lädt zur Mitgestaltung ihrer Arbeit ein
Im Rahmen einer virtuellen Veranstaltung ruft die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) am 16. März 2021 zur Teilnahme an einem Zukunftsgespräch Landwirtschaft
auf. Die Kommission unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Peter Strohschneider wird ihre Arbeitsweise vorstellen und Impulse von Teilnehmenden aufgreifen. Die Mitglieder der Zukunftskommission aus den Bereichen Landwirtschaft, Wirtschaft, Verbraucherschutz, Umwelt- und Tierschutz werden die Perspektiven eines nachhaltigen Landwirtschaftssystems vorstellen. Anmeldefrist: 12. März 2021.
Die ZKL wurde im Sommer 2020 von der Bundesregierung eingesetzt, um Empfehlungen und Vorschläge für die Ziele der Landwirtschaft in Deutschland zu erarbeiten, die ökonomisch, ökologisch und sozial tragfähig und gesellschaftlich akzeptiert sind. Es geht darum, wie mehr Tierwohl, Biodiversität, Klima- und Umweltschutz mit den fundamentalen Aufgaben der Ernährungssicherung und der ökonomischen Tragfähigkeit zusammengebracht werden können.
Interview mit QS-Geschäftsführer Dr. Hermann-Josef Nienhoff
Dr. Hermann-Josef Nienhoff war über 18 Jahre als QS-Geschäftsführer tätig und scheidet Ende April aus. Er wird Leiter der neuen Koordinationszentrale für Handel und Landwirtschaft, die der Deutsche Bauernverband (DBV), der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) und der Handelsverband Deutschland (HDE) Anfang März eingerichtet haben. Im Interview mit top agrar fordert er angesichts der Diskussionen um die Neuausrichtung der Tierhaltung in Deutschland mehr Engagement und Vorschläge seitens der Landwirtschaft und mehr Einigkeit und gemeinsames Handeln innerhalb der Wertschöpfungskette. Der Politik wirft er in vielen Bereichen Versagen zulasten der Bauern vor, das staatliche Tierwohllabel hält er sogar für überflüssig.
Erkenntnisse aus dem Projekt Innopig – Kurzzeitfixierung der Sau in der Bewegungsabferkelbucht
Im InnoPig-Projekt untersuchten Forschungsteams von 2015 bis 2018 verschiedene Haltungssysteme für den Abferkelbereich. Drei Abferkelsysteme wurden im Rahmen des Projektes im Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp und in der Versuchsstation für Schweinehaltung in Wehnen verglichen und dabei Vor- und Nachteile herausgearbeitet. Dr. Onno Burfeind, Owschlag; Dr. Sibylle Reinecke und Christian Meyer von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein legen in einem proteinmarkt-Beitrag nun nochmals die Ergebnisse aus dem Projekt vor dem Hintergrund der neuen Tierschutznutztierhaltungsverordnung und den sich daraus ergebenden Anforderungen an das Tierwohl und an bauliche Investitionen dar.
China verschärft Maßnahmen gegen illegale ASP-Impfstoffe
Das chinesische Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten gab in dieser Woche bekannt, dass es strenge Maßnahmen gegen die illegale Herstellung und den illegalen Verkauf von Impfstoffen gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) ergreifen wird. Es will die Prüfung von Impfstoffen verstärken und forderte die lokalen Regierungen auf, alle positiven Virusproben zu identifizieren und Stämme mit künstlichem Genmaterial so bald wie möglich den Veterinärbehörden der Provinz zu melden. Das Herstellen von illegalen Impfstoffen soll härter bestraft werden. Pharmaunternehmen, die illegale Impfstoffer herstellen sollen mit einer Höchststrafe belegt, ihre Betriebsgenehmigungen widerrufen und die Herstellung jeglicher Veterinärprodukte untersagt werden. Die Verwendung illegaler Impfstoffe hat zu einer neuen chronischen Form der Afrikanischen Schweinepest geführt, die die Schweineproduktion nun erneut schwächt.
Agravis: Neues Raufutter FaserFit
Das neue Raufuttermittel FaserFit der AGRAVIS Raiffeisen AG erfüllt die Kriterien der Initiative Tierwohl (ITW) für ein optimales Raufutter. Die eingesetzten Rohfaserträger entsprechen dem geforderten Rohfasergehalt von mindestens 20 Prozent. Das Futtermittel kombiniert ideal die verschiedenen Faserfraktionen und sorgt damit für eine ausgewogene Sättigung beim Tier
, teilt das Unternehmen in einer Pressemeldung mit. Der hohe Anteil bakteriell fermentierbarer Substanzen unterstütze außerdem die Dickdarmfermentation. Das Beschäftigungsfutter FaserFit ist für Landwirt*innen eine interessante Möglichkeit, um nicht nur das Kriterium Raufutter zu erfüllen, sondern auch, um den Schweinen einen ernährungsphysiologischen Mehrwert zu bieten
, zeigt AGRAVIS-Produktmanager Michael Ermann auf.
Online-Seminar "Phosphor in landwirtschaftlichen Systemen"
Im Rahmen des ERA-NET-Projekts PEGaSus findet am 22. April 2021 eine Online-Veranstaltung zur Phosphoreffizienz in der Landwirtschaft mit dem Schwerpunkt Schweine- und Hühnerhaltung statt. Es sollen aktuelle Ergebnisse der Phosphorforschung diskutiert werden, die sich mit Fütterungsstrategien, Tierphysiologie und -genetik, Bodenagroökosystemen, Wiederverwendungs- und Recyclingoptionen, Messungen der wirtschaftlichen Leistung von Landwirten, rechtlichen Aspekten des Güllemanagements und Governance-/Politikinstrumenten befassen. Das englischsprachige Seminar wird ein strategischer Austausch zwischen Forschern und Landwirten, Züchtern, der Futtermittelindustrie, Organisationen der Zivilgesellschaft und Praktikern sowie politischen Entscheidungsträgern sein.
Neue Medienlisten für die Öffentlichkeitsarbeit von Landwirten und Lehrkräften
Die information.medien.agrar e.V. (i.m.a) hat jetzt erstmals eine Medienliste für Landwirte und deren spezielle Bedürfnisse in der Öffentlichkeitsarbeit herausgegeben. Die neue Liste soll Landwirten dabei helfen, unter den mehr als 180 Infomaterialien des i.m.a e.V. die passenden Produkte zu entdecken, mit denen Hofbesucher informiert werden können, aber auch Bildungsarbeit auf dem Betrieb unterstützt werden kann. Die Medienliste für Landwirte ergänzt die bereits eingeführte Medienliste für Lehrkräfte, die in einem neuen Design erscheint und in der die Lehr- und Lernmaterialien entsprechend ihrer Eignung für die unterschiedlichen Einsatzgebiete im Schulbetrieb geordnet sind. Die neuen Medienlisten sollen anschaulich den Nutz- und Mehrwert einzelner Produkte vermitteln. Sie beschreiben deren Anwendungsbereiche und motivieren dazu, sich an den verschiedenen i.m.a-Projekten wie der Transparenz-Initiative "EinSichten in die Tierhaltung", der Kampagne "Gesichter Landwirtschaft" oder dem Bildungsangebot "Lernort Bauernhof" zu beteiligen.
EU-Bauernverband weist auf Klimadumping durch Billigimporte hin
Der europäische Bauernverband COPA COGECA hat darauf hingewiesen, dass im Hinblick auf den Welthandel mit landwirtschaftlichen Produkten für die europäische Landwirtschaft das Risiko besteht, dass der Europäische Grüne Deal zu Klima-Dumping in Ländern führen wird, die langsamer bei der Umsetzung einer grüneren Landwirtschaft vorgehen. Der Bauernverband verweist dabei auf das Prinzip des Carbon Leakage
(Verlagerung der Produktion (des CO2-Ausstosses) in Länder, die geringe oder keine Klimaauflagen haben und damit Kostenvorteile erzielen). Es bestehe die Gefahr, dass die Erzeugung von alltäglichen Lebensmitteln durch die Einfuhr von Produkten aus billigeren Ländern ersetzt werde, ohne im Hinblick auf die Klimaziele das Geringste zu erreichen, so COPA COGECA. Aus diesem Grund plädiert der EU-Bauernverband für die Einführung eines CO2-Grenzausgleichssystems für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Durch die Erhebung einer Gebühr auf das durch importierte Güter generierte CO2 soll so vermieden werden, dass deren Produktion in Länder mit geringeren Anforderungen verlagert wird.