BRS News
Brasilien: Preise für Schweinefleisch steigen auf Rekordhoch
In Brasilien prägen zurzeit eine reduzierte Produktion von Schweinefleisch bei gleichzeitig hoher Nachfrage den Markt. Wie das Internetportal EuroMeat News berichtet, stiegen die Preise für Schweinefleisch daher laut dem Center of Advanced Studies in Applied Economics (CEPEA) im Juli auf ein Rekordniveau. Der Durchschnittspreis für Schweinefleisch stieg um über 40% und erreichte mit 1,15 bis 1,20 US-Dollar pro Kilo den höchsten Stand der letzten 18 Jahre. Nach Angaben der CEPEA hat die Wiedereröffnung des Handels nach den durch die Coronavirus-Pandemie erzwungenen Isolierungsmaßnahmen in letzter Zeit zu einem Anstieg der lokalen Nachfrage geführt. Trotzdem exportiert Brasilien weiterhin stark, was das inländische Angebot weiter einschränkt. In den ersten drei Juliwochen hat Brasilien nach Angaben des Außenhandelssekretariats bereits 53.200 Tonnen Schweinefleisch exportiert.
APP beim Schwein: Internationaler Expertenaustausch
Weltweit sind neunzig Prozent der Schweinehaltungsbetriebe von Atemwegserkrankungen betroffen. Ein häufig beteiligter Erreger ist Actinobacillus pleuropneumoniae. Je nach Serotyp und Virulenz führt die Infektion zu akuten und hochgradigen Erkrankungen mit hohen Todesraten. In vielen Fällen kommt es jedoch zu einem subklinischen Infektionsverlauf, was es besonders schwierig macht, die Infektion in den Griff zu bekommen. Schweinepraktiker und Wissenschaftler in vielen Ländern beschäftigen sich intensiv mit dem Erreger und der Infektion, um Diagnostik und Prophylaxe zu verbessern. Mit einer dreiteiligen Web-Seminarreihe bekommen Tierärzte zahlreiche Informationen rund um den Erreger APP.
Kein Nachweis des SARS-CoV-2-Virusgenoms auf der Oberfläche von Fleischproben
Nach Pressemeldungen zur Sperrung von fleischverarbeitenden Betrieben aufgrund der Infektion von Mitarbeitern mit dem neuartigen SARS-CoV-2 Virus haben Wissenschaftler des Landesbetrieb Hessisches Landeslabor (LHL) mehr als 100 Fleischproben auf dieses Virus untersucht. Die Ergebnisse sind erfreulich: Alle Proben waren negativ.
Umsetzung der Nutztierstrategie
(hib/FNO) Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung bereitet derzeit eine Ausschreibung für eine Machbarkeitsstudie und Folgenabschätzung der Nutztierstrategie vor. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung (19/21075) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (19/20506) hervor. Auch die Bundesregierung erarbeite derzeit kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen zum Umbau der Nutztierhaltung. Ein Teil davon sei das Stallumbauprogramm, das vor allem die Bedingungen in der Sauenhaltung verbessern soll. Für dieses und das kommende Jahr stehen dafür 300 Millionen Euro zur Verfügung. Auch der Viehbesatz soll künftig stärker beachtet werden. Die Bundesregierung richte ihre Förderung schrittweise darauf aus, dass die Tierhaltung in den Betrieben in einem Verhältnis von maximal zwei Großvieheinheiten (GVE) je Hektar erfolgen soll
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Startschuss für Netzwerk Fokus Tierwohl
Das Netzwerk Fokus Tierwohl hat seine Arbeit aufgenommen. Als Teil des Bundesprogramms Nutztierhaltung fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) den Aufbau dieses Netzwerkes der Landwirtschaftskammern und landwirtschaftlichen Einrichtungen aller Bundesländer mit einer Summe von 15 Mio. Euro. Das Verbundprojekt hat das Ziel, den Wissenstransfer in die Praxis zu verbessern, um schweine-, geflügel- und rinderhaltende Betriebe in Deutschland zukunftsfähig zu machen hinsichtlich einer tierwohlgerechten, umweltschonenden und nachhaltigen Nutztierhaltung. Ausführliche Informationen unter www.fokus-tierwohl.de. Die Gesamtprojektkoordination im Verbund mit 17 Partnern aus allen Bundesländern liegt in der Hand des Verbandes der Landwirtschaftskammern (VLK).
Kosten einer nachhaltigen Landwirtschaft
Auf der Internetseite www.agrarfakten.de äußert sich eine Gruppe erfahrener Agrarwissenschaftler zu landwirtschaftlichen Themen, mit dem Bestreben, Zerrbildern über die moderne Landwirtschaft belegte Fakten entgegenzusetzen. Ein neues Agrarfakten-Papier zu "Kosten einer nachhaltigen Landwirtschaft" wurde aktuell freigeschaltet. Darin wird die nachhaltige Landwirtschaft aus betriebswirtschaftlicher Sicht behandelt. Auf der Internetseite haben Leser auch die Möglichkeit, sich mit dem Inhalt zu identifizieren.
Ferkelaufzucht und Mast in einer Bucht – Wean-to-finish
Das Infoportal proteinmarkt
berichtet in seinem neuen Artikel über die Ferkelaufzucht und die Mast im Innopig-Projekt, welches am Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp (LVZ) der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein und der Versuchsstation Wehnen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen durchgeführt wurde. Insgesamt wurden drei verschiedene Aufzucht- und Mastverfahren getestet. Als Kontrolle diente dabei die klassische getrennte Aufzucht und Mast, wobei die Ferkel beim Absetzen in einen Ferkelaufzuchtstall umgestallt werden und dort bis ca. 28 kg gehalten werden. Daran schließt sich die Mast bis ca. 125 kg an. Dies stellt das Standardproduktionsverfahren in der Produktion von Schlachtschweinen dar. Als weitere Variante wurde die einphasige Ferkelaufzucht und Mast am LVZ getestet. In Wehnen wurde als dritte Variante die Ferkelaufzucht noch in der Abferkelbucht bis ca. 28 kg durchgeführt, bevor die Tiere in die konventionelle Mast umgestallt wurden. Der Artikel stellt lediglich die Ergebnisse der Leistungskennzahlen vom Standort Futterkamp dar.
GFS Ascheberg und Besamungsunion Schwein (BuS) kooperieren
GFS/BuS - Die Genossenschaft zur Förderung der Schweinehaltung (GFS) mit Sitz in Ascheberg und die Besamungsunion Schwein (BuS) mit Sitz in Stuttgart arbeiten zukünftig im Schweinespermavertrieb und in der dazugehörenden Logistik eng zusammen. Dazu unterzeichneten der Vorstandsvorsitzende Paul Hegemann für die GFS und der Präsident Hans-Benno Wichert für die BuS eine entsprechende Vereinbarung.
Die Bedeutung tierischer Nahrungsmittel im Ernährungsdiskurs
Wer den öffentlichen und akademischen Diskurs verfolgt, muss zu dem Ergebnis kommen, dass Essen
keine private Angelegenheit mehr ist. Selbst staatliche Stellen versuchen, Einfluss bis auf den Teller zu nehmen. Als Gründe wird auf Gesundheit und das Klima verwiesen. Pflanzliche Nahrungsmittel schneiden dabei meist besser ab, als tierische Nahrungsmittel. Das stößt zunehmend auf Kritik. Insbesondere die Empfehlungen der EAT-Lancet-Kommission mit dem Bestreben nach einer planetarischen Gesundheitsdiät und einer großen Nahrungsmitteltransformation werden wissenschaftlich hinterfragt. Wer sich mit dem Thema intensiver beschäftigen möchte, kann dies u.a. anhand eines englischsprachigen Thesenpapieres machen. Autoren sind Frédéric Leroy von der Fakultät für Naturwissenschaften und Bioingenieurwissenschaften an der Universität in Brüssel, Belgien, und Adele H. Hite vom Ronin-Institut für unabhängige Stipendien in Montclair, USA.
Modellregion nachhaltige Nutztierhaltung Südniedersachsen
Das Projekt Modellregion nachhaltige Nutztierhaltung Südniedersachsen
hat als Ziel, alternative und nachhaltige Haltungssysteme von Nutztieren in der Landwirtschaft zu etablieren und regionale Wertschöpfungsketten – von Herstellung, Verarbeitung, bis hin zur Vermarktung – auszuweiten. Dazu sollen viehhaltende landwirtschaftliche Betriebe bei der Umstrukturierung von Altgebäuden und dem Bau neuer Ställe unterstützt werden. Im Rahmen des Projektes werden mit Fachleuten verschiedener Verarbeitungsstufen Tierwohlkriterien erarbeitet. Dazu werden Absatzwege vermittelt und Netzwerke zwischen verschiedenen Interessensgruppen gebildet. Im Rahmen der ML-Tour 2020
überreichte die Niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast den Bewilligungsbescheid an Hubert Kellner, Vorsitzender des Landvolks Göttingen. Der Besuch bildete den Start für die von Land und LEADER geförderte Modellregion. In der zweiten Jahreshälfte 2020 soll zunächst eine Machbarkeitsstudie durchgeführt werden, in der nötige Informationen gesammelt und Rahmenbedingungen zusammengetragen werden. Insgesamt werde für die Analyse und eine Machbarkeitsstudie rund 51.000 Euro benötigt. Das Land Niedersachsen gewährt für den Start rund 38.000 Euro. Die Modellregion kann dann ab 2021 entstehen.