BRS News
Einleitung ungeklärter Abwässer: Verstoß gegen die EU-Nitratrichtlinie?
Jedes Jahr erzeugen Haushalte, Industrie und Gewerbe in Deutschland über fünf Mrd. Kubikmeter Schmutzwasser. Aber nicht nur das: Rund drei Mrd. Kubikmeter Regen, die auf Straßen oder Flächen nicht versickern können, fließen mit in die Klärwerke. Dazu kommen jährlich erhebliche Mengen Fremdwasser, die über undichte Stellen ins Kanalnetz einsickern. Großstädte, die keine getrennten Abwasser- und Oberflächenentwässerungssysteme besitzen, leiten bei Starkregen ihre Abwässer auf Grund von Überlastung nicht in die Kläranlage ein, sondern direkt in Flüsse. So flossen am 13.06.2019 allein im Berliner Stadtteil Friedrichshain mehr als 45.000.000 l ungeklärtes Kanalisationswasser direkt in die Spree. Die FDP-Fraktion erkundigt sich in einer Kleinen Anfrage (19/13376) nach der Einleitung ungeklärter Abwässer in deutsche Gewässer. Die Abgeordneten wollen unter anderem erfahren, wie viele Großstädte in Deutschland sogenannte gemischte
Abwassersysteme, bei denen keine Trennung von Schmutz- und Oberflächenwasser stattfindet, betreiben. Auch möchte die Fraktion wissen, welches Volumen und an wie vielen Tagen ungeklärte Abwässer von Großstädten in deutsche Gewässer eingeleitet wurden und ob durch die Abwassereinleitung die Gefahr der Verletzung der EU-Nitratrichtlinie (Richtlinie 91/676/EWG) existiert?
Herrenhäuser Konferenz:
Wie kann die Erfüllung der Nachhaltigkeitsziele und die gesellschaftliche Widerstandsfähigkeit gegen extreme Klima- bzw. Wetterereignisse verbessert werden? Das diskutieren internationale Expertinnen und Experten auf einer Herrenhäuser Konferenz vom 09. bis 11. Oktober in Hannover. Ein integrierter öffentlicher Abendvortrag von Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif beleuchtet den Klimawandel und verbleibende Handlungsoptionen.
Künstliche Intelligenz in der Agrar- und Umweltwirtschaft
Die Folgen des Klimawandels auf unsere Umwelt sind vielfältig: Ernteausfälle, Einschränkungen in der Schifffahrt durch Niedrigwasser, Überschwemmungen und Sturmschäden in den Städten sind nur einige, die das Leben seit einigen Jahren immer stärker beeinträchtigen. Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum (RUB) arbeiten an digitalen Anwendungen, die es verschiedenen Akteuren leichter machen sollen, anstehenden Wetterereignissen besser begegnen zu können.
Interaktive Deutschlandkarte für Direktvermarkter
Pünktlich zur Apfelernte startet das Forum moderne Landwirtschaft mit einer interaktiven "selber pflücken"- Deutschlandkarte. Verbraucher*innen können sich dort informieren, wo der nächste Hof in der Umgebung ist, was es dort zu ernten gibt und ob es weitere Besonderheiten wie Hoffeste, Hofläden- und Cafés gibt. Für Landwirt*innen bietet das die Möglichkeit, sich mit ihrem Angebot mit einzubringen und den Standort in der Karte zu vermerken. Dafür gibt es einen Fragebogen, in dem man unter anderem den Ort und die jeweilige Frucht eintragen kann. Die Karte wird auch über die Social Media-Kanäle Facebook und Instagram beworben.
Monitoring-Report Futtermittel erschienen
QS - Einwandfreie Futtermittel bilden die Basis für sichere Lebensmittel. Aus diesem Grund ist jeder Betrieb, der im QS-System Futtermittel herstellt oder handelt dazu verpflichtet, am Futtermittelmonitoring teilzunehmen. Für den QS Monitoring-Report Futtermittel 2019 konnte auf eine beeindruckende Datenbasis von 3,9 Mio. Analysergebnisse zurückgegriffen werden. ausgewertet. Neben einer praxisorientierten Zusammenfassung der aktuellen Analyseergebnisse beinhaltet der aktuelle Monitoring-Report Futtermittel auch interessante Hintergrundinformationen und Fakten rund um die Futtermittelanalytik.
„Tierwohl in der Milchviehhaltung: Woran arbeitet die Wissenschaft?“
Unseren Milchviehhaltern ist klar: Nur mit Kühen, die gesund sind und sich wohlfühlen, kann auch langfristig erfolgreich Milch erzeugt werden. Der Deutsche Bauernverband hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit dem Tierwohl beschäftigt, zumal das Thema weitere Fragen aufwirft. Was erwarten Gesellschaft und Politik von unserer Milchviehhaltung? Welche Forderungen gilt es in zukünftigen Investitionen für das Tierwohl zu berücksichtigen? Welche Rolle spielt hier die Wissenschaft als potenzieller Multiplikator? Einen Hinweis zur Beantwortung dieser Fragen können die aktuellen Schwerpunkte in den deutschen Forschungsinstitutionen geben. Der Deutsche Bauernverband möchte zusammen mit Experten Antworten geben und lädt daher zu einem Symposium "Tierwohl in der Milchviehhaltung: Woran arbeitet die Wissenschaft? am 26. November nach Berlin.
Brücken bauen zwischen Landwirtschaft, Politik und Gesellschaft: Mortler solidarisch mit „Grüne Kreuze“
Europaabgeordnete Marlene Mortler besuchte den Landwirtschaftsbetrieb von Familie Schlötterer in Ansbach, um sich ein Bild von der derzeitigen Stimmung zu machen. Wie zahlreiche andere Bäuerinnen und Bauern hat sich die Familie der Aktion Grüne Kreuze
angeschlossen. Die Agrar- und Ernährungspolitikerin der CSU im Europäischen Parlament betrachtet die grünen Kreuze als Mahnmal für die Landwirtschaft.
Wiener Würstchen im Test: nur zwei patzten
Im Test von Wiener Würstchen schneiden 14 von 21 Wienern gut ab, darunter auch preisgünstige und Bio-Würstchen. Getestet hat die Stiftung Warentest 14 klassische Wiener und 7 aus Geflügel. Lediglich zwei Marken patzen.
Streit wegen Folgenabschätzung zum Aktionsprogramm Insektenschutz
Der Schutz von Insekten und die Förderung der Biodiversität wird von der Landwirtschaft unterstützt und zunehmend in der Praxis mit praktikabeln und wirtschaftlich tragfähigen Maßnahmen umgesetzt
, informiert der Deutsche Bauernverband einleitend in einer Stellungnahme und Folgenabschätzung zum Aktionsprogramm Insektenschutz (Kabinettsbeschluss vom 04.09.2019). Der Bauernverband kritisiert, dass weder die Verbände angehört noch der Bundestag einbezogen wurde und dass eine fundierte Folgenabschätzung fehle. Diese holt der Verband in dem Papier nach. Danach seien mindestens 2,3 Mio Hektar von der Umsetzung des Programms betroffen.
Das Ministerium soll die Angaben sowohl zum Umfang der betroffenen Flächen als auch den zu erwartenden Wertverlust für überzogen halten. Medien Agra-Europe (age) informierte über eine Reaktion des Ministeriums in Form eines offenen Briefes
. Diese Meldung war von zahlreichen anderen Medien aufgegriffen worden.
Das Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland sieht die Wertschöpfungskette in Niedersachsen durch Klimadiskussion gefährdet
Das Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland AEF mischt sich mit einem eigenen Positionspapier in die Klimadiskussion ein. Sie sieht die Wertschöpfungskette in Niedersachsen aufgrund der aktuellen Debatten hochgradig in ihrer Existenz gefährdet
.
Allen Akteuren der Branche ist klar, dass die Agrar- und Ernährungswirtschaft den Spagat zwischen den Herausforderungen Welternährung, Anpassung an den Klimawandel und dem Beitrag zur Erhöhung ihrer CO2-Einsparungen leisten muss
, erklärt Bartels. Voraussetzung dazu sei aber ein in sich schlüssiges Gesamtkonzept. Dieses fehle zurzeit. Wir wollen nicht den gleichen Fehler machen wie bei dem Klimaschutzgesetz des Bundes, in dem unverbunden Einzelaktivitäten neben einander stehen und teilweise widersprüchlich in der Wirkung sind
, stellte Bartels fest. Die Landwirtschaft werde ihre Möglichkeiten ausschöpfen, wenn die Zielbilder für Tierhaltung und Pflanzenbau vom BMEL verbindlich definiert seien und sich widersprechende Gesetze neu justiert worden sind, z.B. damit Um- und Neubauten in der Tierhaltung überhaupt möglich sind. Auch bedürfe es im Futtermittel- und Pflanzenbereich den Abbau rechtlicher Hürden und schlanker Genehmigungsverfahren.