BRS News Rind
BWV-Verbandsrat fordert Grundgesetzänderung zur Sicherung der Ernährung
Der russische Überfall auf die Ukraine bringt den Menschen vor Ort unendliches Leid. Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen, die der Krieg mit sich bringt und bringen wird, sind nicht vollständig abschätzbar. Die Landwirtschaft rückt aber mit ihrer ureigenen Aufgabe, der Nahrungsmittelproduktion, in den Fokus des öffentlichen Interesses. Der Verbandsrat des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau hat deshalb nach intensiver Diskussion eine Resolution verabschiedet und eine Anpassung der Agrarpolitik an die neuen Herausforderungen gefordert. U.a. wird eine Ergänzung des Grundgesetzes um das Staatsziel Ernährungssicherung gefordert.
Biertreber: eigentlich Lebensmittelabfall aber zu schade zum Wegschmeißen
Vor dem Hintergrund des steigenden Nahrungsmittelbedarfes und des Themas Nachhaltigkeit, macht Leroma auf die Bedeutung der Nutzung von Lebensmittelabfällen am Beispiel des Biertrebers aufmerksam. Bietreber besteht hauptsächlich aus Gerste und ist ein Nebenprodukt, das beim Brauen von Bier gewonnen wird. Es macht 85 Prozent des Brauereibetriebes aus. Als Nebenprodukt gilt es als verbraucht
und wird als Lebensmittelabfall betrachtet, dass entsorgt werden muss. Viel zu schade für den Abfall. Es eignet sich nicht nur als Tierfutter, sondern auch als Ausgangsprodukt für zahlreiche andere Produkte.
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BÖLW zur Diskussion um Bio-Futter
Aufgrund des schrecklichen Krieges in der Ukraine sind die Warenströme gestört und es kommt zu Spekulationen und Unsicherheiten. Die Ukraine fällt als ein Agrarproduzent, der wie auch viele andere südosteuropäische Länder Eiweißfutter herstellt, aus. Hier jetzt Panik zu schüren, das ist übertrieben und hilft auch niemandem
, schreibt der BÖLW in einer aktuellen Pressemeldung. Um eine gesunde Tierernährung weiterhin gewährleisten zu können, plädiert der Verband für eine anteilige Zulassung konventioneller Eiweißfuttermittel in der Biotierfütterung.
Otte-Kinast: „Niedersachsens Tierhaltung befindet sich im Umbruch“
Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast hat am 30.03. den ersten Bericht zur niedersächsischen Nutztierhaltung vorgestellt. Der Bericht zeigt, dass sich die Tierhaltung im Umbruch befindet und dass seit 2010 ein deutlicher Abbau der Tierbestände - nicht nur bei den Haltungen, sondern auch bei den Tierzahlen - stattfindet. Er skizziert die derzeitigen Entwicklungen sowie Wege und Lösungen für eine zukunftsfähige Nutztierhaltung. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast: Das ist eine nie dagewesene Entwicklung, die einem historischen Bruch gleichkommt. Denn auch wenn es schon immer Betriebe gab, die aus der Erzeugung ausgestiegen sind – an den eigentlichen Tierzahlen hat das in den zurückliegenden Jahren kaum etwas geändert. Viele Betriebe verabschieden sich inzwischen zunehmend nur aus der Tierhaltung und nicht mehr wie bisher grundsätzlich aus der Landwirtschaft. Die Nutztierhaltung befindet sich in einem tiefgreifenden Transformationsprozess, der gesteuert werden muss – in Richtung einer zukunftsfähigen Nutzierhaltung, die Ökonomie, Ökologie, Tierwohl und Soziales vereint!
"Opportunitätskosten" am Beispiel der Biokraftstoffe erklärt
Als Opportunitätskosten bezeichnet man einfach gesagt den entgangenen Nutzen einer nicht gewählten oder nicht realisierbaren Handlungsalternative. Sie zu kalkulieren, wird diese Tage gerne vergessen, wenn es um die Ernährungssicherheit geht. Bei Biokraftstoffen scheint die Situation klar, glaubt man den Ergebnissen einer Studie des ifeu im Auftrag der DUH. Die Einsparung an Treibhausgasemissionen durch den Einsatz von Anbau-Biokraftstoffen anstelle von fossilen Kraftstoffen betrug in 2020 nach amtlichen Angaben 9,2 Mio. t CO2-Äq.. Würde man auf diese Einsparung verzichten und stattdessen auf den für Biokraftstoffe belegten Flächen natürliche Vegetation aufwachsen lassen, wäre dadurch eine mittlere jährliche Kohlenstoffbindung von über 16 Mio. t CO2 möglich.
Was dabei vergessen wird, sind die Vorteile durch Nutzung der Koppelprodukte in der Tierernährung, die u.U. zu Einsparungen von Importsoja führen oder der Einsatz verbotener Pflanzenschutzmittel durch Verlagerung der Produktion in andere Länder. Fairerweise müssten solche Aspekte ebenfalls in Berechnungen der Opportunitätskosten berücksichtigt werden. Die Allokationseffekte (Flächeneinsparung durch Koppelprodukte) werden in der Studie berücksichtigt, nicht aber die Flächeneinsparungen durch Reduktion von Sojaimporten durch verstärkte Nutzung der Koppelprodukte aus regionaler Erzeugung.
Mehr Tierwohl in der Milcherzeugung – Bundeskartellamt toleriert Einführung des QM+-Programms
Das Bundeskartellamt hat keine durchgreifenden kartellrechtlichen Bedenken gegen die Branchenvereinbarung Milch
des QM-Milch e.V. für mehr Tierwohl in der Milcherzeugung. Zentrale Elemente des Programms sind die Einführung eines Labels für Produkte, die die Tierwohl-Kriterien des QM+-Programms erfüllen sowie die Finanzierung der anfallenden Mehrkosten mittels eines sogenannten Tierwohlaufschlages für die Erzeuger. Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: Die Vereinbarung der Milchbranche über einen verbindlichen Tierwohlaufschlag kann für die erste Programmphase bis 2024 toleriert werden. Gerade bei der Milch gibt es sehr viele unterschiedliche Konkurrenzlabel und lebhaften Wettbewerb zwischen den verschiedenen Marken. Nur ein Teil der Molkereien wird an dem QM+-Programm teilnehmen. Nach der ersten Phase muss erneut evaluiert werden, inwieweit zusätzliche wettbewerbliche Elemente eingeführt werden können".
Versorgungsbilanz Fleisch 2021: Pro-Kopf-Verzehr sinkt auf 55 Kilogramm
Nach vorläufigen Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) sank der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch im Vergleich zu 2020 um 2,1 Kilogramm und liegt damit auf einem neuen Rekordtief seit Berechnung des Verzehrs 1989. Insgesamt wurde 2021 Fleisch mit einem Schlachtgewicht von 8,3 Millionen Tonnen erzeugt – rund 2,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Pro-Kopf-Verbrauch sank 2021 im Vergleich zum Vorjahr bei Schweinefleisch um 1,2 Kilogramm und bei Rind- und Kalbfleisch um 600 Gramm. Der abnehmende Verzehr wurde, wie bereits im Jahr zuvor, von einem Importrückgang von Fleisch, Fleischwaren und Konserven aus Schweinen, Rindern und Kälbern begleitet (-6,8 Prozent). Des Weiteren nahm das Außenhandelsvolumen mit lebenden Tieren 2021 erneut ab: Insbesondere die Einfuhr sank über alle Tierarten um fast ein Fünftel (19,6 Prozent), die Ausfuhr reduzierte sich um ein Prozent. Die Tendenzen im Außenhandel wirken sich auf die Nettoerzeugung – der im Inland geschlachteten Tiere – aus: Im Vergleich zu 2020 wurde 2,4 Prozent weniger Schweinefleisch produziert. Bei Rind- und Kalbfleisch sowie bei Geflügel fiel die Nettoerzeugung um 1,6 Prozent. Nach den vorläufigen Zahlen ergibt sich für 2021 insgesamt ein Selbstversorgungsgrad bei Fleisch von 121 Prozent – ein Plus von 2,5 Prozentpunkten. Der Selbstversorgungsgrad bei Schweinefleisch liegt bei 132,4 Prozent, bei Rind- und Kalbfleisch bei 98,2 Prozent.
DMK Group führt mit MILRAM vegane Produkte ein
Im Rahmen ihrer Strategie 2030 erweitert die DMK Group ihr Sortiment um pflanzliche Produkte. Mit ihrer Marke MILRAM bringt Deutschlands größte Molkereigenossenschaft ab sofort auch vegane Puddings, einen Kakaodrink sowie ein Reisdessert in den Handel. Spätestens zum ersten Quartal des neuen Jahres sollen Produkte in weiteren wichtigen Kategorien folgen.
DBV: Maßnahmen zur Sicherung der Nahrungsmittelversorgung sowie zur Kostendämpfung auf den Weg bringen
Anlässlich der Agrarministerkonferenz fordert der Deutsche Bauernverband in einem Anliegenpapier die Agrarminister der Länder und Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir dazu auf, kurz- und langfristige Maßnahmen zur Sicherung der Nahrungsmittelversorgung sowie zur Kostendämpfung auf den Weg zu bringen. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, fordert, die von Seiten der EU-Kommission vorgegebenen kurzfristigen Anpassungen bei der Gemeinsamen Agrarpolitik in Deutschland vollständig umzusetzen: Wir müssen das vorhandene Potenzial für die Lebensmittelerzeugung in Europa nutzen, um eine ausreichende Rohstoffverfügbarkeit sicherzustellen.
MX-Konzept von Agravis zur Methanreduktion
Wie die Agravis Raiffeisen AG in einer Pressemeldung mitteilt, bietet das neue MX-Konzept der AGRAVIS Rinder haltenden Betrieben die Möglichkeit, Methanreduktion und maximale Futtereffizienz zu verbindet. Durch die Verwendung einer besondere Rationsgestaltung im Hinblick auf die Methanreduktion unter Berücksichtigung der offiziellen Formel zur Berechnung der Methanproduktion der Kühe soll eine gesteigerte Futtereffizienz so maßgeblich zur Methanreduktion beitragen. Mit dem MX-Konzept haben wir nach unserer Überzeugung eine zukunftsfähige Lösung entwickelt: Wir erreichen momentan je nach Ausgangssituation eine berechnete Methanreduktion von fünf bis maximal zehn Prozent in einer melkenden Herde. Mit unserem Konzept planen wir, bis 2024 eine Reduktion von 30 Prozent erreichen zu können
, berichtet Tierarzt Dr. Bernhard Lingemann aus dem Produktmanagement Rind der AGRAVIS Futtermittel GmbH.