BRS News Rind
DBV: Bleibt der Wolf ohne Regulierung, verschwindet die Weidetierhaltung
Anlässlich des Tages des Wolfes am 30.04. fordern der Deutsche Bauernverband, die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände, der Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter und der Bundesverband für landwirtschaftliche Wildhaltung eine Wolfspolitik ohne weltfremde Verklärung und falsch verstandene Wolfsromantik.
RLV: "Mit der Weidetierhaltung steht viel auf dem Spiel“
Die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland und der unverminderte Anstieg der Wolfspopulation hinterlassen inzwischen eine blutige Spur gerissener Weidetiere. Darauf weist der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) in Bonn hin. Was wir endlich brauchen ist eine klare Begrenzung der dynamischen Populationsentwicklung beim Wolf
, so Bernhard Conzen, Landwirt aus Gangelt und Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes. Ohne den schonenden Einsatz von Schafen, Rindern und Pferden in der Landschaftspflege ist erfolgreicher Artenschutz kaum mehr denkbar. Mit der Weidetierhaltung steht viel auf dem Spiel
, warnt der RLV-Präsident.
BayWa veröffentlicht Protein-Zukunftsbericht
Bereits Mitte der 2030er Jahre wird sich das Verhältnis zwischen konsumierten Tier- und Pflanzenprodukten in Richtung der pflanzlichen Alternativen verschoben haben. Dies geht aus dem ersten BayWa Protein Zukunftsbericht hervor. Die BayWa rechnet demnach damit, dass der Anteil an Flexitariern, Vegetariern und Veganern in der westlichen Welt weiter zunehmen wird. Um den weltweit steigenden Proteinbedarf der Konsumenten zu decken, nehmen sowohl das Angebot an proteinreichen Lebensmitteln als auch die Zahl der Proteinquellen im kommenden Jahrzehnt zu. Dabei werden sowohl tierische als auch pflanzenbasierte Produkte ihren Platz haben. Nach unserer Markteinschätzung stehen wir am Beginn einer pflanzlichen Revolution
, sagt Prof. Klaus Josef Lutz, Vorstandsvorsitzender der BayWa AG. Das starke Wachstum der Weltbevölkerung führt auch zu einem höheren Bedarf an Nahrungsmitteln. Um diesen Bedarf zu decken, werden alternative Proteinquellen in zehn, 20 Jahren eine noch wichtigere Rolle im Ernährungssystem spielen.
Aktuell mache der Krieg in der Ukraine sehr deutlich, was Versorgungssicherheit global bedeutet. Die Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern seien durch den Ausfall der Ukraine als Getreidelieferant akut von Hunger bedroht.
Klimawandel und Tierwohl brauchen clevere Lösungen
Der Klimawandel und die Verbesserung des Tierwohls stellen Bayerns Landwirtschaft vor große Herausforderungen. Um diese besser bewältigen zu können, forscht der Freistaat am Standort Schwarzenau intensiv zu den Themen Tierwohl und Anpassungsstrategien der Landwirtschaft an den Klimawandel. Wie Agrarministerin Michaela Kaniber am Donnerstag am Versuchs- und Bildungszentrum in Schwarzenau sagte, hat der Freistaat am Standort bereits 13,7 Millionen Euro für zukunftsweisende Tierwohlställe im Schweinebereich investiert. Die Investitionen in den Standort Schwarzenau sind ein wichtiges Signal an unsere bäuerliche Landwirtschaft. Wir lassen sie mit neuen Aufgaben nicht allein. Denn die Betriebe sind durch steigende Kosten, fortwährende Rechtsverschärfungen und die Tierwohldiskussion schon erheblich unter Druck. Wir zeigen ihnen Wege auf, wie sie den Umbau ihrer Nutztierhaltung zu mehr Tierwohl trotzdem schaffen können und stehen ihnen dabei auch finanziell zur Seite
, sagte die Ministerin in Schwarzenau.
Weidefleisch.org - Informationen über Weidefleisch, Weidehaltung, Weidewirtschaft
Der Autor und Koch Felix Olschewski hat sich auf den Bereich Weidefleisch und dessen Vermarktung spezialisiert. Er berät Erzeuger und Verbraucher und referiert (und kocht) auf Veranstaltungen. Auf der Seite weidefleisch.org informiert er über Weidefleisch, Weidehaltung und Weidewirtschaft. Im weidefleisch.org-Podcast findet man Info-Videos und Interviews mit Landwirten und Erzeugern über die Praxis, Lösungen und Herausforderungen.
Land.Schafft.Werte. mit neuen Beiträgen aus seiner WissensFabrik
Der Land.Schafft.Werte. e.V. hat in seiner WissensFabrik
drei neue Beiträge zu folgenden Themen online gestellt:
- Wie klimaschädlich ist die Landwirtschaft wirklich?
- Wie klimaschädlich ist die Futtermittelproduktion wirklich?
- Klimaschutz in der Landwirtschaft: Wie klimaschädlich sind Nutztierhaltung und Fleischkonsum?
Beirat und Vorstand der ASR neu gewählt
Auf ihrer Mitgliederversammlung hat die Arbeitsgemeinschaft Süddeutscher Rinderzucht- und Besamungsorganisationen e.V. (ASR) turnusmäßig ihren Beirat und Vorstand neu gewählt. Im Beirat folgt Hans-Peter Vetter, der Vorsitzende der RBG Memmingen, seinem Vorgänger Anton Merk nach. Die Position des vor Kurzem verstorbenen Uwe Habermehl nimmt mit Andreas Mötzung wieder ein hessischer Züchter ein. Die anderen 16 Beiräte setzen ihr Ehrenamt fort. Zwei verdiente Vorstände sind aus ihren Ämtern ausgeschieden: Dionys Kirschner (ZV Mühldorf) war seit 2015 Vorstandsmitglied und konnte altersbedingt nicht mehr antreten. Anton Merk wirkte seit 2012 im ASR-Vorstand und hat sich im vergangenen Jahr vom Vorsitz bei der RBG Memmingen zurückgezogen. Der wiedergewählte Vorsitzende Georg Hollfelder dankte Kirschner und Merk für ihren hervorragenden Einsatz in der Vorstandschaft und gratulierte ihren Nachfolgern Norbert Meggle (ProRind) und Sebastian Mühlbauer (Bayern-Genetik / ZV Niederbayern) sowie den wiedergewählten Vorständen Josef Volkwein (Stellv. Vorsitzender; RBW) und Hans-Josef Landes (BV Nordschwaben).
Verarbeitung von Milch und Fleisch benötigte ausreichende und verlässliche Gasversorgung
Ohne eine ausreichende und verlässliche Gasversorgung kann die Milch unter Umständen nicht mehr verarbeitet werden
, mahnte Gregor Scheller, Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB), anlässlich der Vorlage der Geschäftszahlen am Donnerstag in München. Da Milch eine leicht verderbliche Ware ist, müsste sie dann in großem Stil weggekippt werden. Es ist dringend erforderlich, eine verlässliche Energieversorgung der Molkereien sicherzustellen
, forderte Scheller. Der Umstieg von Gas auf Heizöl ist nicht nur aus Klimaerwägungen keine Option, auch die benötigten großen Mengen stellen die Betriebe vor Probleme. Durch steigende Tierwohlauflagen wird sich auch in der Milchviehhaltung der Strukturwandel verschärfen. Nach Schätzung des GVB verfügten von den 23.500 bayerischen Milchlieferanten noch etwa 9.500 über ganzjährige Anbindehaltung, die aufgrund von Auflagen des Einzelhandels immer weiter unter Druck gerät. Von diesen Betrieben dürften nur etwa 1.000 offen sein für Investitionen in die Laufstall- oder Kombinationshaltung.
Kommission registriert Europäische Bürgerinitiative zur Beendigung der Schlachtung von Tieren
Die Europäische Kommission hat am 27.04. beschlossen, die Europäische Bürgerinitiative End The Slaughter Age
(Schluss mit der Schlachtung von Tieren) zu registrieren. Die Organisatoren der Initiative fordern die Kommission auf, die Tierhaltung von den Tätigkeiten auszuschließen, die für Agrarsubventionen in Betracht kommen, und stattdessen ethische und ökologische Alternativen wie zelluläre Landwirtschaft und Pflanzenproteine aufzunehmen. Diese Bürgerinitiative erfüllt alle formalen Voraussetzungen und ist daher nach Auffassung der Kommission rechtlich zulässig. Sollte die Bürgerinitiative innerhalb eines Jahres eine Million Unterstützungsbekundungen aus mindestens sieben verschiedenen Mitgliedstaaten erhalten, muss die Kommission darauf reagieren. Sie kann dann selbst entscheiden, ob sie der Initiative nachkommen will oder nicht, muss ihre Entscheidung aber in jedem Fall begründen.
Neuer Leitfaden für Verträge im Milchsektor
Das European Milk Board und der MEG Milch Board haben einen neuen Leitfaden für Verträge im Milchsektor herausgegeben. Dieser sieht vor, dass Landwirte ihre Preise auf Basis ihrer betriebsindividuellen Kosten selbst festlegen. Außerdem soll es die Möglicheit geben, Preise während der Vertragslaufzeit, je nach Marktlage, verändern zu können. Milcherzeuger und -erzeugerinnen sollen so die Möglichkeit erhalten, ihre Milch selber zu vermarkten. Der Leitfaden empfiehlt insgesamt 19 Punkte, die bei einem Vertragsabschluss bedacht werden sollten. Das sind neben den vier Kernforderungen der RoadMap Milch & Markt (Festschreibung von Menge, Preis, Qualität und Laufzeit) Aspekte wie Anpassungen vor Vertragsablauf oder Modalitäten der Rechnungsstellung. Dazu gibt es zahlreiche Erläuterungen und konkrete Formulierungsbeispiele. Anhand einer Checkliste kann zudem überprüft werden, ob alle wichtigen Punkte berücksichtigt wurden.