BRS News Rind

21.03.2022

Rohstoffbasis für gentechnikfreie Eiweißfuttermittel bricht weg

Der Krieg gegen die Ukraine verändert die globale Rohstoffverfügbarkeit dramatisch. Raps- und Sojafuttermittel aus Russland und der Ukraine, die bei uns in die Lebensmittelproduktion ohne Gentechnik fließen, werden für längere Zeit nicht mehr zur Verfügung stehen, erläutert Dr. Henning Ehlers, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV). Wir haben nur noch die Ware, die in den Lägern liegt. Aus anderen Ländern wie Brasilien kann nur begrenzt Ware beschafft werden, erläutert Ehlers. Dies treibt die Futterpreise für Geflügel- und Milchviehhalter ebenso wie für Landwirte mit Bioerzeugung in die Höhe. So bleibt den Landwirten und der Futterwirtschaft nur die Möglichkeit, auf alternative Futterkomponenten zurückzugreifen. Deshalb werden in Kürze viele Landwirte und Unternehmen der Verarbeitung aus der ohne-Gentechnik-Produktion aussteigen müssen. Ehlers weiter: Der vollständige Verzicht auf eiweißreiche Futterkomponenten ist keine Alternative. In der Konsequenz wäre die Versorgungssicherheit der Bevölkerung gefährdet.

 
21.03.2022

Forschende veröffentlichen Erklärung zum Umgang mit der Nahrungsmittelkrise durch Ukraine-Krieg

Die Entscheider und Entscheiderinnen in der Agrarpolitik sollten nicht von einer nachhaltigeren Landwirtschaft abrücken, nur um die Getreideproduktion zu steigern, argumentiert ein Team von Forschenden in einer am 18.03. veröffentlichten Erklärung, die von über 400 Experten und Expertinnen aus mehreren Ländern unterzeichnet wurde. Sie schlagen drei Schlüsselmaßnahmen zur Bewältigung der aktuellen Krise vor:

Beschleunigung der Umstellung auf eine gesündere Ernährung mit weniger tierischen Erzeugnissen in Europa und anderen Ländern mit hohem Einkommen, wodurch sich die für Tierfutter benötigte Getreidemenge verringern würde; Steigerung der Produktion von Hülsenfrüchten und weitere Ökologisierung der EU-Agrarpolitik, auch um die Abhängigkeit von russischem Stickstoffdünger und Erdgas zu verringern; Verringerung der Lebensmittelverschwendung, da beispielsweise die Menge an vergeudetem Weizen allein in der EU etwa der Hälfte der Weizenexporte der Ukraine entspricht.

 
21.03.2022

Neues Internetangebot: "Hessens Bauern" geht an den Start

Der Hessische Bauernverband (HBV) hat ein neues Internetangebot gestartet, um die Landwirtschaft den Verbrauchern näher zu bringen. Unter www.hessens-bauern.de ist der Nutzer eingeladen, den Alltag auf dem Betrieb, im Stall und auf dem Feld mitzuerleben. Die Internetseite gibt Informationen zu den verschiedenen Nutztieren und deren Haltung, zu verschiedenen Ackerkulturen und deren Anbau sowie zu den erzeugten landwirtschaftlichen Produkten. Durch kleine Comics hervorgehoben sind kurze Detailinformationen, etwa zur Zahl der Schweinerassen weltweit oder zur Lagerung von Kartoffeln. Unter der Rubrik Unsere Höfe stellen sich einige Betriebe persönlich vor. Daneben wird auf die verschiedenen Regionen Hessens mit der dort typischen Landbewirtschaftung eingegangen. Schließlich wird über regionale Einkaufsmöglichkeiten unter anderem in Hofläden informiert.

 
18.03.2022

Tropische Feuchtgebiete Hauptverursacher für atmosphärische Methanschwankungen

(c) BRS: Methan - Quellen und Senken

Große Schwankungen im Wachstum von atmosphärischem Methan, einem prominenten Treibhausgas, werden durch eine Vielzahl von anthropogenen und natürlichen Emissionen und durch Verluste durch Oxidation durch das Hydroxylradikal verursacht. Wie eine aktuelle Veröffentlichung zeigt, stammen rd. 60 % des globalen CH4 aus tropischen Feuchtgebieten. Und 84 % dieses globalen CH4-Anstiegs (in den letzten 10 Jahren) sollen ihren Ursprung dort haben.

 
18.03.2022

NRW kündigt Abschaffung der Straßenbaugebühren an

Der Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV), Bernhard Conzen, begrüßt die Absicht der nordrhein-westfälischen Landesregierung, die Bürgerinnen und Bürger vollständig von der Mitfinanzierung der Straßenbaugebühren zu befreien. Dies sei ein wichtiges Signal an die Menschen insbesondere im ländlichen Raum, die durch diese Gebühren in der Regel unverhältnismäßig hohe Lasten zu tragen hätten, so der Präsident.

 
18.03.2022

Ernährungssicherung Jetzt! Europa muss endlich wach werden

Der EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski hat gestern im Agrarausschuss des Europäischen Parlament angekündigt, Sofortmaßnahmen zu einer stabilen Nahrungsmittelversorgung vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs zu ergreifen. Endlich! Dazu erklärt Marlene Mortler, Agrar- und Ernährungspolitikerin der CSU im Europäischen Parlament:

"Die vollen Auswirkungen des brutalen Angriffskriegs sind noch ungewiss. Wir müssen damit rechnen, dass die Ernten der großen Getreideerzeuger Russland und Ukraine auf längere Zeit instabil und niedriger sein werden oder sogar ganz ausfallen. Die Verbraucherinnen und Verbraucher brauchen sich in Deutschland und Europa derzeit keine Sorgen um ihre Lebensmittelversorgung machen. Anders sieht das in den Entwicklungsländern aus – wir haben auch für hungernde Menschen Verantwortung!

Wir müssen uns umfassend und intensiv darum kümmern, Versorgungsengpässe zu vermeiden und immer brüchigere Lebensmittelketten ernst nehmen. Umso mehr bin ich erleichtert, dass der EU-Landwirtschaftskommissar unseren Forderungen endlich nachgekommen ist und Maßnahmen angekündigt hat.

 
18.03.2022

Ukraine-Krieg: Niedersachsen und Sachsen-Anhalt sprechen mit EU-Generaldirektion Landwirtschaft

Die Folgen des Ukrainekrieges standen im Mittelpunkt einer Telefonkonferenz mit der Generaldirektion Landwirtschaft der Europäischen Kommission, die Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast am 17.3. gemeinsam mit ihrem Ministerkollegen Sven Schulze aus Sachsen-Anhalt führte. Angesichts der drohenden Ausfälle beim Getreideimport forderten sie von der EU, die neuen Vorgaben im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zur Stilllegung von vier Prozent der landwirtschaftlichen Flächen vorerst auszusetzen. Diese Regelung soll 2023 erstmalig in Kraft treten. Außerdem sprachen sie sich für die Notwendigkeit einer einfach anzuwendenden Kleinbeihilfenregelung aus, die den landwirtschaftlichen Betrieben schnell aus möglichen Liquiditätsproblemen im Zusammenhang mit stark gestiegenen Energiekosten helfen kann. Aus Brüssel kamen positive Signale, dass man mit einem Maßnahmenpaket die Lebensmittelsicherheit gewährleisten möchte. Dabei wird auch die Stilllegung eine Rolle spielen. Konkrete Ergebnisse werden für den 23.3. von der EU-Kommission erwartet.

 
18.03.2022

Wie sicher ist die Energieversorgung ohne russisches Erdgas?

Russland ist der wichtigste Erdgaslieferant für Deutschland und Europa. Mit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine scheint ein kompletter Importstopp denkbar. Um mögliche Folgen für die Energieversorgung in Deutschland zu ermitteln, haben Wissenschaftler:innen des Instituts für techno-ökonomische Systemanalyse am Forschungszentrum Jülich detaillierte Analysen durchgeführt. Die daraus abgeleiteten Kernaussagen und Handlungsempfehlungen zeigen, in welchem Umfang und auf welche Art sich der Wegfall russischer Erdgasimporte auf verschiedenen Zeitskalen, innerhalb weniger Tage, Monate und Jahre, kompensieren lässt.

 
18.03.2022

Partnerschaft Élitest und PhönixGroup

PhöniXGroup

Die PhönixGroup informiert in einer Pressemitteilung darüber, dass nach intensiven Vorgesprächen zwischen Vertretern der französischen Besamungsgenossenschaft Élitest, einem Zusammenschluss von Züchtern aus dem Elsass, Lothringen und Haut-Marnais, und den deutschen Zucht- und Besamungsorganisationen der PHÖNIX-Group nun eine Vereinbarung getroffen werden konnte, die die intensive Zusammenarbeit im züchterischen Bereich in den nächsten Jahren regelt. Die Genossenschaft Élitest strebt die volle Mitgliedschaft in der PhönixGroup an und soll in den Jahren 2022 und 2023 in mehreren Schritten in die gemeinschaftliche Arbeit der Phönix-Partnerschaft integriert werden.

 
17.03.2022

LfL-Veranstaltungen Fokus Tierwohl Rind

Im Rahmen des Netzwerk Fokus Tierwohl lädt die Bayerisches Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) zu zwei Online-Veranstaltungen ein: