BRS News Rind
Online-Tagung: Klimaschutz und Tierhaltung – das geht zusammen!
Am 22. Februar 2022 von 09:45 - 15:45 Uhr findet die zweite Klimatagung des Bayerischen Bauernverbandes statt. Die digitale Veranstaltung, die gemeinsam mit zwei Partnern, dem Landesverband bayerischer Rinderzüchter und der Ringgemeinschaft Bayern, ausgerichtet wird, widmet sich dem vermeintlichen Spannungsfeld Klimaschutz und Tierhaltung. Neben emissionsmindernden Maßnahmen im Stall, in der Zucht und in der Fütterung werden praktische Ansätze zur Nachhaltigkeits- und Treibhausgasbewertung im eigenen landwirtschaftlichen Betrieb vorgestellt. Anmeldefrist ist Montag, der 21. Februar 2022. Der Zugangslink zum Online-Konferenzraum und den Fokusgruppen Rind und Schwein wird den Teilnehmenden einen Tag vor der Veranstaltung per E-Mail zugeschickt.
DBV-Forum zur Zukunft von Wolf und Weidetierhaltung am 26.01.
Die Bestandszahlen der Wölfe nehmen in Deutschland weiterhin kontinuierlich zu. Geeignete Maßnahmen des Herdenschutzes zur Prävention von Wolfsrissen ebenso wie Möglichkeiten einer Regulierung des Wolfsbestandes rücken hierbei zunehmend in den Fokus. Trotz einer Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes und eines neuen Praxisleitfadens zur Erteilung artenschutzrechtlicher Ausnahmen ist ein Ende der Zielkonflikte insbesondere zwischen Weidetierhaltung und Artenschutz aktuell nicht zu erkennen. Das digitale DBV-Forum Zukunft von Wolf und Weidetierhaltung – Perspektiven von Prävention und Bestandsmanagement
widmete sich am 26.01. diesen Herausforderungen und stellte unterschiedliche Perspektiven für Herdenschutz und Bestandsmanagement zur Diskussion.
Veranstaltungsreihe „DigiMilch im Dialog“ 2022
Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Freising informiert auch in diesem Jahr im Rahmen ihrer Online-Vortragsreihe DigiMilch im Dialog
über aktuelle Themen der Milcherzeugung und neue, branchenrelevante Forschungsergebnisse. WissenschaftlerInnen werden gemeinsam mit Moderator Florian Schrei (Bayerischer Rundfunk) immer dienstags ab 19:30 Uhr über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung Milcherzeugung informieren. Die Veranstaltungsreihe startet am 08.02.2022 mit dem Thema Sensoreinsatz – was uns die Daten über unsere Kühe sagen können".
DLG Group setzt auf Insektenprotein
AgE - Dänemarks größter Landhändler, die DLG Group, zu der unter anderem die deutsche Tochter Hauptgenossenschaft Nord AG (HaGe) gehört, gab am 26.1. seine Beteiligung an der Firma Enorm Biofactory bekannt, die ab dem kommenden Jahr in großem Maßstab Insekteneiweiß herstellen will. Bei einer kürzlich beendeten Beteiligungsrunde konnte Enorm Biofactory eigenen Angaben zufolge umgerechnet fast 50 Mio Euro von Investoren einnehmen. Die DLG Group stieg dabei als Hauptaktionär ein. Das Geld soll in den Bau einer Proteinfarm und -raffinerie fließen, die Anfang 2023 im jütländischen Hedensted die Arbeit aufnehmen soll. Im Vollbetrieb soll die Anlage bis zu 11 000 t Insektenprotein pro Jahr liefern, das in der Schweine- und Geflügelfütterung das verwendete Importsoja ersetzen soll. Dabei setzen die Betreiber auf Larven der Insektenart Schwarze Soldatenfliege, die mit Restbiomasse aus der Lebensmittelindustrie gefüttert werden. Mit dem geplanten Produktionsvolumen dürfte die neue Anlage die größte in ganz Skandinavien sein. Laut dem Geschäftsführer der DLG Group, Jesper Pagh, hat das Unternehmen schon in den vergangenen Jahren stark in alternative Proteinquellen investiert, so in eine erbsenbasierte Eiweißgewinnung in Deutschland und eine Grasprotein-Raffinerie in Dänemark.
Afrikanische Schweinepest – unterschätztes Risiko im Ackerbau
Was hat die Afrikanische Schweinepest mit Ackerbau zu tun? Das ist für viele unklar. Trotzdem besteht ein Zusammenhang – genauso wie bei Vogelgrippe und Geflügelhaltung oder Dürre und Ackerbau.
England legt Prämien für Bodenschutz fest
Das Agrarministerium in England investiert in mehr Bodenschutz. Agrarminister George Eustice hat jetzt die Prämienhöhe für Maßnahmen zum Bodenschutz (Sustainable Farming Initiative, SFI) veröffentlicht.
- Es gibt 22 Pfund/Hektar (26,4 Euro/ha) auf Acker- und Gartenbauflächen für die regelmäßige Bestimmung des Humusgehaltes, einen Managementplan zur Verbesserung der Bodengesundheit, die Bodenbedeckung im Winter von mindestens 70 Prozent und die Zufuhr organischen Materials auf einem Drittel der Fläche, etwa durch Gründüngung. 40 Pfund (48 Euro) je Hektar gibt es, wenn zudem ist eine artenreiche Vegetationsdecke auf mindestens 20 Prozent der Flächen nachgewiesen werden.
- Für Grasland betragen die Prämien 28 bzw. 58 Pfund (33,6 bzw. 69,5 Euro) je Hektar
- Für Moorflächen gibt es einen Fixpreis von 148 Pfund (177 Euro) pro Jahr zuzüglich 6,45 Pfund/Hektar (8 Euro) für Bodenprobenahmen.
Tierwohl garantiert keine höheren Preise, weder national noch im Ausland
In Deutschland wird gerade über eine Transformation der Tierhaltung diskutiert. Völlig offen ist die Finanzierung. Eines aber ist gewiß: die deutschen Verbraucher sind nicht oder nur begrenzt bereit, für mehr Tierwohl auch mehr zu zahlen. Das haben bereits mehrere Studien feststellen müssen; zuletzt eine Umfrage der Universität Osnabrück. Wenn deutsche Verbraucher schon nicht bereit sind, Tierwohl zu honorieren, sind es Abnehmer von deutschen Fleisch im Ausland wahrscheinlich auch nicht. Wer bei Kunden in Polen, Italien, Japan und Korea überzeugen will, der muss dass mit höherer Qualität und besseren Geschmack des Fleischs tun, deutet die Doktorandin Rebecca Derstapen im Interview mit der "Fleischwirtschaft" an. Sie ist für ihre Arbeit mit dem Förderpreis der Fleischwirtschaft ausgezeichnet worden.
Neues Tierarzneimittelrecht ab 28. Januar 2022
Mit dem neuen Tierarzneimittelgesetz (TAMG) gilt ab 28. Januar 2022 in Deutschland ein eigenständiges Tierarzneimittelrecht. Die dann ebenfalls in allen Mitgliedstaaten anzuwendende Verordnung (EU) 2019/6 schränkt u.a. den Einsatz von Antibiotika bei Tieren weiter ein. Ziel der gesetzlichen Neuerung ist es, den Belangen von Tierhaltern, Tierärzten und Verwaltung besser Rechnung zu tragen ..
Frankreich verpflichtet Restaurants und Systemgastronomie zur Herkunftskennzeichnung. Deutschland wartet auf die EU
Auf Initiative des französichen Landwirtschaftsministerium müssen Anbieter von Außer-Haus-Verpflegung
(Hotels, Restaurants, Gemeinschaftsverpflegung, Systemgastronimie) künftig die Herkunft von Fleisch kennzeichen. Hierfür wurde am 27. Januar ein Erlass veröffentlicht, der ab dem 1. März 2022 anzuwenden ist. Das Landwirtschaftsministerium setzt damit den Wunsch seiner Landwirte um, die durch Billigimporte vom Markt gedrängt wurden. Ähnlich wie in Deutschland. Allerdings hat die Verabschiedung fast fünf Jahre gedauert. Daran darf sich Deutschland kein Beispiel nehmen, insbesondere weil sich die Bundesregierung im Regierungsvertrag auf eine schnelle verpflichtende Herkunftskennzeichnung verständigt hat. Für Erstaunen sorgte daher Staatssekretärin Silvia Bender auf der Veranstaltung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) zum Thema Haltungs- und Herkunftskennzeichnung - Entscheidend für die Weiterentwicklung der Tierhaltung Verpflichtende Haltungs- und Herkunftskennzeichnung - Entscheidend für die Weiterentwicklung der Tierhaltung
. Anders als Frankreich sieht man in Deutschland ungeklärte EU-rechtlichen Fragen bei einer nationalen Lösung.
Bedeutung tierischer Lebensmittel für eine ausgewogene Ernährung - Podcast mit Ty Beal
Ty Beal, Mitarbeiter bei der Global Alliance for Improved Nutrition (GAIN), informiert in einem Podcast über die Bedeutung tierischer Lebensmittel für eine ausgewogene und gesunde Ernährung. Für Menschen, die keinen Zugang zu ausreichend Nahrungsmitteln haben, lassen sich die Informationen so zusammenfassen
- ein geringer Verzehr von Fleisch und anderen tierischen Lebensmitteln erhöht das Risiko einer Unterernährung
- Lebensmittel tierischer Herkunft enthalten einzigartige Nährstoffe (allein Milch enthält fast 2.000 "Nährstoffe")
- Fleisch und andere tierische Lebensmittel gehören zu den wichtigsten Nährstoffquellen, v.a. für die Ernährung von Kleinkindernn
- ein zu geringer Anteil an tierischen Lebensmitteln kann das Wachstum und die Entwicklung von Kindern verzögern und wirkt u.U. sogar nachteilig auf die Lebensdauer
- Fleisch und Lebensmittel tierischer Herkunft sind wichtig für eine gesunde Ernährung und lassen sich mit einer nachhaltigen Ernährung vereinbaren, wenn sie auf angemessene Weiseerzeugt wurden
- der Verzehr von zu wenig tierischen Lebensmitteln verschlechtert die Qualität der Ernährung und erhöht das Risiko von Nährstoffmängeln und Krankheiten.