BRS News Rind
Bestand an Nutztieren hat sich in den vergangenen 55 Jahren etwa verfünffacht. Deutschland baut Bestände ab
Der weltweite Bestand an Nutztieren hat sich in den vergangenen 55 Jahren etwa verfünffacht. Mit Abstand die meisten Rinder werden heute in Brasilien gehalten. Das südamerikanische Land hat etwa zum Beginn dieses Jahrhunderts die Spitzenposition von Indien übernommen. Die Zahl der Rinder, die seit 1965 allein in Brasilien hinzugekommen sind, übertrifft den derzeitigen Rindviehbestand der EU-27 (76,5 Mio) um mehr als das Doppelte! Auch wenn der Schweinebestand in China nicht zuletzt wegen der Afrikanischen Schweinepest im Vergleich zu 2015 um knapp 15 % eingebrochen ist, so stehen dort heute immer noch mehr Schweine als in Amerika und Europa zusammen. Warum das problematisch ist, zeigt die Grafik eindrucksvoll: Deutschland braucht nur einen Bruchteil der Milchkühe, um dieselbe Menge an Milch zu erzeugen, wie Brasilien mit mehr als die freifache Menge. Trotzdem will die Bunderegierung die deutschen Bestände halbieren, statt durch Produktexporte das Klima zu entlasten.
Tierische Nahrungsmittel sind wichtig für Kleinkinder in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen
Wachstumsverzögerungen bei Kindern unter 5 Jahren sind weltweit unannehmbar hoch, wie eine Metastudie aufzeigt. Das Aufwachsen mit unzureichender Ernährung, wie es typischerweise in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen (LMIC) zu beobachten sei, beeinträchtige das Wachstum und die Entwicklung der Kinder und hindere sie daran, ihr Zukunftspotenzial auszuschöpfen. Insbesondere die Proteinversorgung, also die Versorgung mit essentiellen Aminosäuren (EAAs) habe im frühen Leben Einfluss auf das lineare Wachstum und die neurokognitive Entwicklung. Die Sicherstellung einer angemessenen Versorgung mit essentiellen Aminosäuren in der Ernährung, insbesondere durch die Aufnahme von tierischen Nahrungsmitteln im Alter von 6 bis 23 Monaten, werde in den LMICs dringend empfohlen.
„Herkunftszensur beenden“ – Geflügelfleischwirtschaft für Kennzeichnungspflicht in der Gastronomie
ZDG - Die deutsche Geflügelfleischwirtschaft startet eine Informationsoffensive, um für die verbindliche Herkunftskennzeichnung von Fleisch in der Gastronomie und im Großverbraucher-Segment zu werben. Zentrale Botschaft ist die Aufforderung Herkunftszensur beenden!
. Zum Kampagnenstart wurde gestern ein erstes Riesenposter in der Nähe des Berliner Regierungsviertels enthüllt. Wir haben den Slogan bewusst gewählt, weil wir auf einen Missstand bei Transparenz- und Vermarktungsvorgaben aufmerksam machen wollen
, sagt Friedrich-Otto Ripke, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. (ZDG).
MV wird eigenes Klimaschutzgesetz vorlegen
Das Bundesverfassungsgericht hat aktuell elf Verfassungsbeschwerden abgelehnt, die unter anderem strengere Klimaschutzmaßnahmen der Bundesländer einforderten. Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus, sieht die Länder nach der Entscheidung dennoch weiter in der Pflicht. Für die Bundesländer, die noch keine Klimaschutzgesetze verabschiedet haben, bedeutet die Entscheidung des Gerichts, dass es keine direkte Pflicht gibt, solche Gesetze auf den Weg zu bringen. Die Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern sieht aber sehr wohl den Bedarf. Deswegen werden wir uns selbst Klimaschutzziele zu setzen und diese gesetzlich zu verankern. Wichtig ist dabei aber auch die Unterstützung des Bundes, um den Rahmen entsprechend zu gestalten
, so Minister Backhaus.
Fokus Tierwohl: Biosicherheitsmaßnahmen für Rinderbetriebe
Im Rahmen des Projektes Netzwerk Fokus Tierwohl findet am 24.02.2022 von 19:30 – 21:00 Uhr ein Webseminar zum Thema Biosicherheitsmaßnahmen für Rinderbetriebe
(Webcode 33007230) statt. Um die Einschleppung von Tierseuchen in den eigenen Tierbestand zu verhindern, müssen Landwirte eine ganze Reihe wichtiger Biosicherheitsmaßnahmen auf ihrem Betrieb ergreifen. Ein durchdachtes Biosicherheitskonzept hilft nicht nur im Seuchenfall den Eintrag zu verhindern, sondern schützt den Bestand zusätzlich vor gewöhnlichen
Infektionserregern. Dr. Jörg Willig vom Rindergesundheitsdienst der LUFA stellt bei dem Webseminar der LWK Niedersachsen einfache und praktikable Biosicherheitsmaßnahmen für Rinderhaltungen vor. Die Teilnahme ist aufgrund einer Förderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft kostenfrei. Eine Anmeldung wird bis zum 23.02.2022 erbeten.
Lebensmittelverschwendung: 5 goldene Regeln für den Einkauf
Bei solchen Bildern blutet
Landwirten das Herz.
Wenn wir etwas gegen Lebensmittelverschwendung tun wollen, sollten wir zuallererst unser eigenes Konsumverhalten überdenken, etwa durch richtige Lagerung, Wissen über die Haltbarkeit oder eine bessere Einkaufsplanung: Wir alle können wieder bewusster mit unseren wertvollen Lebensmitteln umgehen", wird Bio-Bergbauer Hannes Royer im Bayerisch Landwirtschaftlichen Bauernblatt zitiert. Der Landwirt nennt fünf goldene Regeln, um Verschwendung zu vermeiden:
- nie hungrig einkaufen gehen,
- immer Einkaufslisten schreiben,
- einen Wochenplan für die täglichen Gerichte erstellen und
- genau darüber erkundigen, wie man bestimmte Lebensmittel lagert, damit sie länger frisch bleiben.
- Sollte zu Hause doch mal Brot hart oder ein Apfel schrumpelig werden, die Lebensmittel nicht gleich wegwerfen, sondern sich darüber informieren, was daraus noch gekocht werden kann.
Essen und Klima: für komplexe Probleme gibt es meistens keine einfachen Lösungen!
Der größte Mythos im #Veganuary: Je mehr plant-based, desto besser fürs Klima.
Das stimmt so nicht ganz, stellt der Ernährungswissenschaftler Dr. Malte Rubach fest. Wenn man abgleicht, wie hoch die ernährungsbedingten GHG-Emissionen auf den unterschiedlichen Kontinenten ausfallen und welchen Anteil pflanzliche Kalorien in der Ernährung ausmachen, ergäbe sich ein etwas komlexeres Bild. Ein hoher plant-based Anteil bedeute nicht automatisch weniger Treibhausgase durch Ernährung, informiert der Wissenschaftler. Es komme auf die Effizienz des landwirtschaftlichen Produktionssystems an und auf die Verzehrmengen, z. B. viel Fleisch und extensive Rinderhaltung in Australien vs. insgesamt weniger Verzehrmengen und intensivere Tierhaltung in Asien. Sein Fazit: Für komplexe Probleme gibt es meistens keine einfachen Lösungen!
Professur (W2) Tierhaltung, Tierfütterung, Herdenmanagement (m/w/d)
An der Fakultät Landbau/Umwelt/Chemie der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden ist zum Sommersemester 2023 die Professur (W2) Tierhaltung, Tierfütterung, Herdenmanagement (m/w/d) (Chiffre: DD L 02) zu besetzen.
Vergärung von Wirtschaftsdung reduziert Treibhausgasemissionen um 30 Prozent
Aktuell werden in Deutschland rund 30 Prozent des Wirtschaftsdüngeranfalls in Biogasanlagen zur Energieerzeugung eingesetzt und dadurch treibhausgasrelevante Emissionen in einer Größenordnung von etwa 1,5 Mio. t CO2-Äquivalent vermieden. Dieser Anteil soll durch eine neue Fördermaßnahmen des BMEL gesteigert werden. Daher hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Richtlinie zur Förderung von Investitionen in emissionsmindernde Maßnahmen bei der Vergärung von Wirtschaftsdüngern
erlassen.
Regionaluary statt Veganuary
Der Veganuary neigt sich dem Ende zu, Landwirt(innen) kamen bisher wenig zu Wort. Wie sähe eine Welt und das Nahrungsmittelangebot ohne Tiere aus? Dazu hat sich eine Bauern in der Bauernzeitung geäußert. Aber auch Wissenschaftler hinterfragen die Initiative, die auf den Sozialen Medien und in der Tagespresse gefeiert wird, zunehmend. Dr. Malte Rubach hat mehrere LinkedIn Beiträge dem Themenmonat gewidmet. Er hält Veganismus für abwegig und sieht die ausgewogene Ernährung in Ländern ohne reichhaltiges Nahrungsangebot in Gefahr.