BRS News Rind
Was bedeuten "hoch verarbeitete" Lebensmittel für die Gesundheit?
In der Welt steigt die Menge industriell verarbeiteter Lebensmittel. Sie machen einen großen Teil des weltweiten Lebensmittelverbrauchs aus; der Anteil der ultraverarbeiteten Lebensmittel beträgt in den USA und Großbritannien fast 60 %, in Australien 42 % und in Mittelmeerländern wie Spanien und Italien etwa 24 % bzw. 17 %. Der Begriff ultra-verarbeitete Lebensmittel (UPF) bezeichnet Nahrungsmittel, die fünf oder mehr Zutaten enthalten, meist aus billigen, industriellen Energie- und Nährstoffquellen sowie Zusatzstoffen, die eine Reihe von Verarbeitungsschritten durchlaufen haben und nur geringe vollwertige Nahrungsbestandteile enthalten.
Die Autoren wollen einen Zusammenhang zwischen UPF-Aufnahme und dem Gesundheitsrisiko älterer Menschen gefunden haben, weisen aber einschränkend darauf hin, dass es sich um eine Beobachtungsstudie handelte, aus der kein ursächlichern Zusammenhang abgeleitet werden kann.
72. Öffentliche Hochschultagung der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät Kiel
Am 27. Januar 2022 führt die Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel die 72. Hochschultagung unter dem Leitthema Resilienter, nachhaltiger und gesünder? Neuorientierung von Landwirtschaft und Ernährung
durch. Die Tagung ist als Hybridveranstaltung geplant. Nach Grußworten von Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht, CAU-Präsidentin Prof. Dr. Simone Fulda und Dekan Prof. Dr. Karl H. Mühling folgen Plenarvorträge zur Zukunftskommission Landwirtschaft. Dafür konnten Prof. Dr. Achim Spiller, Mitglied der Zukunftskommission Landwirtschaft, Hubertus Paetow, Präsident der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft, Stefan Bock, Vorstand Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein und Dr. Christian von Boetticher, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Ernährungsindustrie, gewonnen werden. Darüber hinaus präsentieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in parallelen Vorträgen in den Themenblöcken Ernährung
, Nutztierwissenschaften
, Agrar- und Ernährungsökonomie
sowie Pflanze und Umwelt
Ergebnisse ihrer Forschung.
AVA-Schriftenreihe: "Angewandte Tierernährung in der Milchviehherdenbetreuung"

Die Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) hat im Rahmen ihrer Schriftenreihe das 170-seitiges Tabellen- und Übersichtswerk Angewandte Tierernährung in der Milchvieherdenbetreuung
von Prof. Dr. Manfred Hoffmann herausgegeben. Das Buch ist als Studienmaterial zum gleichnamigen AVA – Intensiv – Seminar entstanden. Es soll bei der praktischen Beratung von Fütterungsfragen helfen. In drei Abschnitten werden Zahlen und Übersichten zu den Grundlagen der Wiederkäuerfütterung, zu den standortspezifischen Rationstypen unter vielfältigen Bedingungen und ihren Einfluss auf Gesundheit und Fruchtbarkeit wiedergegeben. Im dritten Abschnitt sind Möglichkeiten und Methoden zur Bewertung und Beurteilung der Milchviehfütterung (Controlling) dargestellt. Das Buch kann über www.ava1.de, info@ava1.de, tel: +49-2551-7878, fax: +49-2551-83 43 00 oder postalisch: AVA, Wettringer Straße 10, D-48565 Steinfurt bestellt werden.
Rinder sind bei Fragen zum Klimawandel Teil der Lösung und nicht des Problems

Bei der Diskussion zum Klimaschutz stehen die Methanemissionen aus der Rinderhaltung häufig im Mittelpunkt. Dabei wird vergessen, dass es sich bei Methan aus der Rinderhaltung um ein kurzlebiges Treibhausgas handelt, das innerhalb von 10 bis 12 Jahren in der Atmosphäre abgebaut und dem natürlichen Kohlenstoffkreislauf zugeführt wird. Solange der Rinderbestand gleich bleibt, belastet dieser Kreislauf das Klima nicht zusätzlich. Seit den 1950er Jahren ist der Rinderbestand in Deutschland um fast 30 Prozent reduziert worden, erinnert Prof. Dr. Onno Poppinga, Universität Kassel (pensioniert), Vorstand des Kasseler Instituts für ländliche Entwicklung in dem Beitrag Arbeitsergebnisse 15/2020; Methan und Kühe
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Kühe brauchen Platz zum Entspannen
Auch wenn Kühe sehr wenig Zeit mit Schlafen verbringen, so zeigen Untersuchungen, dass Ruhephasen eine wichtige Rolle für die Gesundheit, allen voran Klauengesundheit, und für die Milchbildung spielen. Viele Studien bestätigen, dass eine Kuh mindestens 12,5 Stunden Liegezeit pro Tag haben sollte, damit der Organismus bestmöglich funktionieren kann. Dies kann durch mehrere Faktoren beeinflusst werden, wie z. B. die Konkurrenz um Liegeboxen, die Größe des Liegeplatzes oder die Einstreu. Worauf es dabei genau ankommt, lesen Sie im aktuellen proteinmarkt-Fachbeitrag von Sibylle Möcklinghoff-Wicke vom Innovationsteam Milch Hessen der Landesvereinigung Milch Hessen.
Ruhr Universität Bochum: Wie man im Grundwasser Nitratkonzentrationen senken kann
Deutschlands Grundwasser enthält zu viel Nitrat, das auf lange Sicht auch das Trinkwasser gefährdet. Natürlich vorkommende Bakterien können dessen Abbau beschleunigen, solange sie dafür ausreichend organischen Kohlenstoff zur Verfügung haben. Der kann ebenfalls natürlich im Untergrund vorkommen, ist allerdings begrenzt und teilweise schon knapp. Durch verschiedene Substanzen könnte dieses Abbauvermögen aufrechterhalten werden. Ihre Wirkung bei unterschiedlichen Temperaturen hat Felix Ortmeyer untersucht. Sein Ergebnis: Bei der typischen Grundwassertemperatur von etwa zehn Grad Celsius wirkt Ethanol als Kohlenstofflieferant am besten. Gemeinsam mit anderen Forschenden hat der Geowissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum (RUB) seine Arbeit am 8. November 2021 in der Zeitschrift Water Resources Research veröffentlicht.
Fokus Fleisch: Wasserverbrauch verschiedener Ernährungsformen

In einer neuen Veröffentlichung weist die Informationsinitiative der Fleischwirtschaft - Fokus Fleisch - darauf hin, dass die als Ersatz für heimische Fleisch- und Milcherzeugnisse propagierten Eiweißlieferanten aus Mandeln, anderen Nüssen oder Bohnen häufig in trockenen Regionen angebaut werden, wo die Pflanzen mit wertvollem Trinkwasser bewässert werden müssen. Der Wasserfußabdruck von veganer Ernährung sei daher erheblich höher als der konventioneller Mischkost, so Fokus Fleisch.
Ersatz von tierischen durch pflanzliche Lebensmittel führt nicht unbedingt zu einer Verringerung des CO2-Fußabdrucks

Der Ersatz von tierischen durch pflanzliche Lebensmittel führt nicht unbedingt zu einer Verringerung des CO2-Fußabdrucks einer Ernährung. Der Nährwert von Lebensmitteln sollte ebenso berücksichtigt werden wie die Preiswürdigkeit. Eine Modellierung mit dem Programm Optimeal® kann dabei helfen, die ökologischen Auswirkungen einer veränderten Lebensmittelauswahl im Rahmen einer gesunden Ernährung sowie die Auswirkungen auf die Lebensmittelpreise zu verstehen. Danach führt der Ersatz von tierischen Produkten durch pflanzliche Alternativen nicht automatisch zu einer gesunden alternativen Ernährung. Zwar könne eine Fleisch reduzierte Ernährung den Kohlenstoff-Fußabdruck um 20 % reduzieren, aber die Lebensmittelkosten steigen dann um bis zu 10 Prozent. Ähnliche Beobachtungen wurden für den Verzehr von Milchprodukten gemacht; der Kohlenstoff-Fußabdruck ließe sich um bis zu 7 Prozent senken, die Lebensmittelkosten stiegen dann aber um 35 Prozent.
Es gibt weitere Programme, die wesentlich komplexere Fragestellungen durch eine Ernährungsumstellung untersuchen, z.B. die Verlagerung von Treibhausgasemissionen oder die Änderungen im Einkaufswagen. Das ist nötig, um Fragen zu einer nachhaltigen Ernährung zu beantworten. Es reicht nicht, sich nur auf wenige Aspekte der Nachhaltigkeit zu beschränken.
Viehworld: Wiener Startup versteigert Nutztiere per App
In Österreich hat ein Start-up Unternehmen eine App entwickelt mit der sich der Viehhandel digitalisieren lässt. Die neue App Viehworld
kann bislang nur in Österreich genutzt werden. Mit wenigen Klicks können Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Pferde usw. direkt am Smartphone ersteigert oder verkauft werden. Auf einen Blick werden alle relevanten Fakten über die Tiere zur Verfügung gestellt, von Zuchtdaten über Stammbaum bis zur Reproduktion. Darüber hinaus können Fotos und Videos eingebunden sowie Filtermöglichkeiten, ein Bewertungssystem und weitere Features wie Tracking vom Transport-Status genutzt werden. In Deutschland wird der Viehhandel bisher noch größtenteils offline und analog erledigt.
Niedersachsens Ernährungsministerin und das ZEHN stellen Niedersächsische Ernährungsstrategie vor
Wie schafft man Rahmenbedingungen, in denen es Menschen leichter fällt, sich gesünder zu ernähren? Wie kann die Lebensmittelverschwendung gestoppt werden? Und wie sieht eine nachhaltigere Ernährung der Zukunft aus? Mit diesen und weiteren Fragen befasst sich Niedersachsens Ernährungsstrategie, die jetzt vorliegt. Erarbeitet hat die Strategie das Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (ZEHN) im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML). Beteiligt wurden 27 Institutionen, die fünf Handlungsfelder identifiziert haben.