BRS News Rind

18.10.2021

Agrarökonomen kritisieren ZKL-Abschlussbericht

AgE - Kritisch bewerten die ehemaligen Hochschullehrer Prof. Ulrich Koester und Prof. Michael Schmitz die Empfehlungen der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL). Deren Abschlussbericht sei aus ökonomischer und politischer Sicht nicht als Grundlage für eine Änderung der deutschen Agrarpolitik geeignet, so die beiden Agrarökonomen in einem Beitrag für AGRA-EUROPE (Sonderbeilage). . Ihrer Einschätzung nach würde der von der Zukunftskommission skizzierte Weg zu einer Abkopplung der deutschen Landwirtschaft vom internationalen Markt führen. Die Agrarprofessoren prognostizieren eine langfristige und im Zeitablauf steigende Unterstützung der deutschen Landwirtschaft und subventionierte Nachfrage sozialschwacher Haushalte, sollten die ZKL-Empfehlungen umgesetzt werden. Kritisiert werden methodische Mängel im Abschlussbericht. Dazu zählt aus ihrer Sicht, dass die volkswirtschaftlichen Kosten der vorgeschlagenen Maßnahmen außer Acht gelassen worden sind. Die Quantifizierung der erwarteten finanziellen Belastungen sei daher unzureichend. Die proklamierten Ziele würden weder hinreichend begründet, noch gebe der Bericht Auskunft, welche volkswirtschaftlichen Kosten damit jeweils einhergingen.

Gegenüber AGRA-EUROPE werfen der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE), Prof. Achim Spiller, und der Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Hubertus Paetow, den früheren Hochschullehrern vor, den Charakter der Zukunftskommission falsch einzuschätzen.

 
18.10.2021

AVA-Intensivseminar "Kälber & Fresser"

Die Agrar- und Veterinärakademie (AVA) veranstaltet vom 30.11. - 01.12.2021 ein Intensivseminar zum Thema Kälber und Fresser für Spezialisten. In den ersten drei Lebenswochen wird die Lebensleistung, Gesundheit und damit Wirtschaftlichkeit als spätere Milchkuh programmiert. Dabei spielt die ad libitum-Tränke eine wichtige Rolle im Rahmen der praktischen Erkenntnisse und Erfahrungen zur Kälberernährung. Es wird darüber diskutiert, wie sich das System in der Praxis bewährt hat und welche Tricks und Kniffe es zu diesem Thema für die Praxis gibt.

ATF-Anerkennung: 14 Stunden.

 
18.10.2021

Methan: Landwirtschaft kann Emissionen senken, ohne Tiere abzuschaffen

Eine neue Studie der Unternehmensberatung McKinsey weist darauf hin, dass die Emissionen von Methan eine größere Rolle beim Klimawandel spielen als angenommen. Das Treibhausgas - heute für 30 % der globalen Erwärmung verantwortlich - ist damit nach CO2 zweitgrößter Treiber des Klimawandels. Wenn die Methanemissionen weiterhin mit der derzeitigen Geschwindigkeit ansteigen, würde allein die Erwärmung durch Methan das Erreichen des 1,5°C-Ziels unmöglich machen. Auf die Landwirtschaft kommen somit weltweit große Herausforderungen zu. Eine wesentliche Verbesserung der Treibhausgas-Bilanz scheint jedoch möglich, ohne die Tierhaltung abzuschaffen. So könnten laut Studie die Emissionen an Methan aus der Tierhaltung bis 2050 um rund 30 % gegenüber 2017 z.B. durch Nutzung von Zusatzstoffen im Rinderfutter, durch Zucht auf niedrigen Methanausstoß und durch Umstellung auf höhere Fettanteile in der Rinderration gesenkt werden.

 
18.10.2021

24. Thüringer Milchtag

Am 1. November 2021 findet der 24. Thüringer Milchtag statt. Die Tagung auf dem Messegelände in Erfurt steht unter dem Leitthema Milchviehhaltung im neuen Jahrzehnt. Wie sieht eine zukunftsfähige Milchviehhaltung aus? Und wo setzt die Thüringer Landesregierung die umwelt- und agrarpolitischen Schwerpunkte für eine nachhaltige Milchproduktion? Torsten Weil (Staatssekretär des Thüringer Landwirtschaftsministeriums), Dr. Klaus Wagner (Vorsitzender der Landesvereinigung Thüringer Milch) sowie andere Referentinnen und Referenten werden Antworten auf diese Fragen geben.

 
15.10.2021

Bewusstsein deutscher Verbraucher für den nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln sinkt

Deutschland hat ein bewegtes drittes Quartal 2021 hinter sich. Die Folgen der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, die Ereignisse in Afghanistan und ein holpriger, von Pannen geprägter Wahlkampf - all das und noch mehr hat die Menschen beschäftigt. Zurückgegangen ist dagegen ihr Bewusstsein für den nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln, schreibt die Rabobank in einer Pressemeldung. Auch eine fairere Entlohnung von Bauern stehe für die Verbraucher aktuell nicht auf der Agenda.

 
15.10.2021

Deutschland meldet Fall von atypischer BSE

Neben der klassischen BSE, die zu den transmissiblen spongiformen Enzephalopathien (TSE) gehört und bei Rindern zu tödlichen Erkrankungen mit schwammartigen Veränderungen des Gehirns führt, gibt es die atypische BSE. Während die klassische BSE durch die Verfütterung unzureichend erhitzter Wiederkäuer- Fette und ­Proteine, die das krankmachende Prion­Protein enthielten, an Rinder verursacht wurde, tritt atypische BSE in seltenen Fällen spontan bei älteren Tieren auf. Deutschland hat einen neuen Fall dieser seltenen atypischen BSE-Fall an die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) gemeldet. Es handelt sich um eine am 23. März 2007 geborene Kuh, die am 27. September 2021 ohne klinische Anzeichen geschlachtet worden war. Die 14-jährige Kuh wurde im Rahmen des BSE-Überwachungsprogramms positiv getestet. Weitere epidemiologische Untersuchungen auf dem Betrieb mit 56 Rindern wurden in die Wege geleitet.

Die Vorschriften zur Verhütung, Kontrolle und Tilgung bestimmter transmissibler spongiformer Enzephalopathien werden in der Verordnung (EG) Nr. 999/2001 geregelt. Für die Zwecke dieses Anhangs schließt der Begriff BSE die atypische BSE aus, bei der von einem spontanen Auftreten in äußerst geringem Umfang in allen Rinderpopulationen ausgegangen wird.

 
14.10.2021

DIMDI- und QS-Zahlen im Vergleich: Antibiotikaabgabe im QS-System nicht gestiegen

Laut des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) haben die Abgabemengen von Antibiotika für das Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 % zugenommen Im Gegensatz hierzu ist die Antibiotikaabgabe im QS-System erneut leicht gesunken. Die Zahlen von 2020 zeigen, dass die aus dem QS-Antibiotikamonitoring abgeleitete Optimierungsstrategie greift: Tierhaltende Betriebe im QS-System haben 2020 den Einsatz von Antibiotika im Vergleich zu 2019 um 0,49 % reduziert. Zusätzlich wurde 2020 der Einsatz kritischer Antibiotika um 11,2 % weiter gesenkt. Kritische Antibiotika machen dabei nur einen kleinen Anteil der Gesamtmenge aus: 0,83 % im Jahr 2020. Hierzu gehören auch die Flourchinolone, deren Abgabe 2020 im Vergleich zum vergangenen Jahr um 12,9 % niedriger war.

 
14.10.2021

Förderaufruf: Innovationen zur Minderung von Emissionen aus freigelüfteten Ställen und Ausläufen gesucht

Um die Nutztierhaltung an Aspekte des Tier-, Klima- und Umweltschutzes anzupassen, fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) innovative Vorhaben, die zur Minimierung von Emissionen aus Außenklimaställen und Auslaufhaltungen beitragen. Projektideen können bis zum 20. Dezember 2021, 12 Uhr (Ausschlussfrist), bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) eingereicht werden. Die Innovationen sollen Emissionen von Geruch, Ammoniak, Staub, Bioaerosolen, Methan und/oder Lachgas aus Außenklimaställen und Ausläufen in die Luft reduzieren sowie Einträge von Stickstoff und Phosphor aus unbefestigten Ausläufen in Boden und Gewässer senken. Dabei sollen Lösungen sowohl für Neuanlagen als auch für praktikable und wirtschaftliche Nachrüstungen in Bestandsanlagen gefunden werden.

 
14.10.2021

Abgabemengen von Antibiotika in der Tiermedizin leicht gestiegen, in der Nutztierhaltung nicht

Die Menge der in der Tiermedizin abgegebenen Antibiotika ist in Deutschland im Jahr 2020 leicht gestiegen. Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mitteilt, wurden insgesamt 701 Tonnen Antibiotika an Tierärzte abgegeben – 31 Tonnen mehr als im Vorjahr (plus 4,6 %). Im Vergleich zu 2011, dem ersten Jahr der Erfassung, betrug der Rückgang der abgegebenen Antibiotika 59 %. Die Abgabemenge der für die Therapie beim Menschen besonders wichtigen Fluorchinolone stieg in 2020 leicht an. Die Polypeptidantibiotika (Colistin) erreichten ihren bisher niedrigsten Wert seit 2011. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 701 Tonnen (t) Antibiotika von pharmazeutischen Unternehmen und Großhändlern an Tierärzte in Deutschland abgegeben. Die größten Mengen fanden sich wie in den Vorjahren bei den Penicillinen (278 t) und Tetrazyklinen (148 t). Es folgten Sulfonamide (65 t), Makrolide (61 t) und Polypeptidantibiotika mit 60 t. QS hat zeitgleich die AB-Abgabemengen im QS -System veröffentlicht. Danach sind die verschriebenen Mengen nicht gestiegen.

 
14.10.2021

Proteinfütterung mit Hilfe des Harnstoffgehalts in der Milch optimieren

Um die Zusammenhänge zwischen dem Milchharnstoffgehalt und den Stickstoffausscheidungen im Harn unter Berücksichtigung des Rohproteingehaltes in der Ration aufzuzeigen, wurden in einer Studie der Agrarforschung Schweiz, Agroscope, Versuchsresultate aus neueren Untersuchungen zusammengefasst und ausgewertet. Die Grundlage dafür bildeten Datensätze von Agroscope der Jahre 2014 bis 2018 aus Stoffwechselversuchen und Messungen im Emissionsversuchsstall. Die Bandbreite der Rohproteingehalte über alle Versuche hinweg war groß. Die Stickstoffausscheidungen über den Harn spiegelten die Rohproteingehalte der einzelnen Rationen wider. Weiter war ein deutlicher linearer Zusammenhang zwischen dem Milchharnstoffgehalt und dem über den Harn ausgeschiedenen Stickstoff erkennbar. Auch wenn Faktoren wie beispielsweise Genetik, Laktationsstadium und Leistung den Milchharnstoffgehalt beeinflussen können, zeigen die Ergebnisse der Studie, dass der Milchharnstoffgehalt klare Hinweise auf die potentiellen Stickstoffausscheidungen über den Harn geben kann.