BRS News Rind
Milcherzeugung in integrierten Marktfrucht-Futterbau-Systemen
Das Ziel der Klimaneutralität in Deutschland bis spätestens 2045 drängt auf die zügige Umsetzung wirksamer Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausgas (THG)-Emissionen in allen Wirtschaftssektoren. Im Rahmen eines EU-Projektes Ressourceneffizienz und Managementoptimierungen in der Milchproduktion
wurden vier Betriebe in Schleswig-Holstein für mindestens zwei Jahre intensiv wissenschaftlich begleitet. Die Christian-Albrecht-Universität zu Kiel hat aktuell die Ergebnisse veröffentlicht. Die Forschenden haben auf den Feldschlägen die Erträge und Qualitäten der Grundfutterproduktion erfasst, die umweltrelevanten Stickstoffflüsse der Auswaschung mit dem Sickerwasser und gasförmige Verluste in die Atmosphäre gemessen sowie die Herdenleistungen der Milchkühe und die zugekauften Mengen an Konzentratfutter (Getreide, Raps, Soja), Dünge- und Pflanzenschutzmitteln dokumentiert. Diese Realdaten, erhoben unter identischen Umweltbedingungen, wurden anschließend nach der Methodik der Ökobilanzierung (engl. Life-Cycle-Assessment) ausgewertet. Eine Ökobilanz berücksichtigt alle Emissionen, die während der Produktionskette entstehen. Dazu gehören auch vorgelagerte Prozesse wie beispielsweise der Energieverbrauch bei der Herstellung von zugekauften Kraftfutter- und Düngemitteln. Die Emissionen werden relativ zur Produktivität dargestellt. In der Milchproduktion ist der Liter Milch (unter Berücksichtigung des Eiweiß- und Fettgehaltes) die Bezugsgröße. Diese Methode erlaubt es, verschiedene Produktionssysteme auf Basis der gleichen Einheit zu vergleichen und ist somit auch für Betrachtungen in der Milchviehwirtschaft geeignet. Die Umweltwirkungen wurden jeweils bis zum Hoftor berücksichtigt.
Ökolandbau: besseres Nährstoffmanagement könnte zu 11 Prozent höheren Erträgen führen
Der Ökolandbau boomt. Oft war der Anstieg der Produktionsfläche jedoch nicht ausreichend, um die schnell wachsende Nachfrage nach Bioprodukten aus inländischer Produktion abzudecken. Eine schlaggenaue Analyse von 32 Betrieben des ökologischen Landbaus im Freistaat Sachsen zum Nährstoff- und Humusmanagement von über einen Zeitraum von 6 Jahren durch Hartmut Kolbe und Dietmar Meyer lässt vermuten, dass daran auch ein suboptimales Nährstoffmanagement Schuld sein könnte. Insgesamt stand Datenmaterial von 810 ökologisch bewirtschafteten Ackerschlägen mit zusammen mehr als 6.700 ha LN zur Verfügung.
Es konnte nachgewiesen werden, dass die Nährstoffzufuhren in diesen Betrieben vielfach nicht ausreichend sind, so dass es mittel- und langfristig zu einer Abnahme der Gehalte an pflanzenverfügbaren Nährstoffen im Boden kommen. Während die Erträge im Ökolandbau dadurch staginierten oder leicht zurückgingen, stiegen die Erträge um 2 % im konventionellen Landbau.
2-Tages-Seminar "Low-Stress-Stockmanship-Stressarmer Umgang mit Rindern"
Vom 23. - 24.09.2021 veranstalten der Landvolkbildung Thüringen e. V und das Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum (TLLLR) im Rahmen des Netzwerks Fokus Tierwohl das 2-Tage-Seminar Low-Stress-Stockmanship - Stressarmer Umgang mit Rindern
. Unter Stockmanship versteht man eine Technik, um mit Herdentieren partnerschaftlich zusammenzuarbeiten. Stockmanship soll alle Arbeiten mit den Tieren vereinfachen: den Weideumtrieb, das Zusammentreiben auf der Weide, das Sortieren, das Absetzen der Kälber und das Verladen. Der Kurs Low-Stress-Stockmanship wird am Rind durchgeführt und die Technik kann auf Schafe, Ziegen, Gatterwild sowie Pferde übertragen werden. Eine Anmeldung ist aufgrund der Hygienevorgaben zwingend erforderlich und bedarf der Adressdaten der Teilnehmenden. Für den praktischen Teil der Veranstaltung ist die Vorlage einer Seuchenfreiheitsbescheinigung verpflichtend!
Strukturwandel in der Milchviehhaltung in Deutschland: Eine Status-Quo Betrachtung
Milchtrends.de, eine Kooperation der Agrarökonomie der Georg-August-Universität Göttingen und des Thünen-Instituts Braunschweig, veröffentlicht aktuelle Forschungsergebnisse und Trends zu ökonomischen Fragestellungen zur Wertschöpfungskette Milch. Aktuelles Trendthema des Monats August 2021 ist ein Beitrag von Greta Langer, Uni Göttingen mit dem Titel Strukturwandel in der Milchviehhaltung in Deutschland: Eine Status-Quo Betrachtung.
AVA-Online-Seminar: Problematik Milchleistung postpartum - Negative Energiebilanz und Gesundheitsrisiken
Am 02. September 2021 veranstaltet die Agrar- und Veterinärakademie (AVA) von 18.30 - 20.30 Uhr ein Online-Seminar zum Thema Problematik Milchleistung postpartum - Negative Energiebilanz und Gesundheitsrisiken
. Die Gesundheit der Kühe unter ökonomischen Gesichtspunkten soll bei der Veranstaltung im Vordergrund stehen. ATF-Anerkennung: 2 Stunden
Flüssiger Wirtschaftsdünger wird immer emissionsschonender ausgebracht

Der Anteil des flüssigen Wirtschaftsdüngers, der in der Landwirtschaft emissionsmindernd ausgebracht wird, ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis der endgültigen Ergebnisse der Landwirtschaftszählung 2020 mitteilt, wurden im Zeitraum März 2019 bis Februar 2020 in Deutschland von 188 Millionen Kubikmetern flüssigem Wirtschaftsdünger knapp zwei Drittel (65 %) mit emissionsmindernder Technik ausgebracht. Zehn Jahre zuvor hatte der Anteil bei gleichbleibender Ausbringungsmenge (190 Millionen Kubikmeter) noch bei 31 % gelegen.
Der Einsatz von Wirtschaftsdünger schont natürliche Ressourcen, er schließt den Nährstoffkreislauf und spart Energie. In Deutschland stammt nur die Hälfte der benötigten Pflanzennährstoffe stammt aus Wirtschaftsdung.
Landesdüngeverordnung Niedersachsen: Regeln für rote und gelbe Gebiete
Neben den Vorgaben der bundesweit gültigen Düngeverordnung (DüV) sind in der Landesdüngeverordnung Niedersachsen (NDüngGewNPVO) zusätzliche Auflagen in eutrophierten Gebieten (gelbe Gebiete) formuliert. Durch die Regelungen soll die Eutrophierung der oberirdischen Gewässer durch Nährstoffeinträge aufgrund landwirtschaftlicher Aktivitäten verringert werden. Auch für nitratbelasteten Gebiete (rote Gebiete) wurden verbindliche Regeln definiert. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat die Vorgaben für gelbe und rote Gebiete zusammengefasst.
Kongress zur Zucht und Haltung von Rind und Schwein am 06./07.10. in Berlin

Im Rahmen seiner Reihe Wissenschaft trifft Praxis
will das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) am 06./07. Oktober 2021 Gelegenheit bieten, die Grundlagen der Tierzucht und Tierhaltung mit den aktuellen Gegebenheiten und Rahmenbedingungen auf den Prüfstand zu stellen. Der Kongress Kongress zur Zucht und Haltung von Rind und Schwein
ermöglicht es, neueste wissenschaftliche Erkenntnisse vor dem Hintergrund praktischer Erfahrungen zu bewerten und ggfs zu justieren. Neue Ziele können formuliert werden.
Der Einlass zur Veranstaltung erfolgt nach der 3 G-Regel (geimpft, genesen, getestet). Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Zahl der Teilnehmenden aufgrund der Corona-Situation beschränkt ist. Bitte beachten Sie die aktuelle Corona-Verordnung des Landes Berlin. Das Programm haben finden Sie in der Anlage. Ihre Anmeldung ist nur online möglich.
Die Veranstaltung wird im Steigenberger Hotel, Los Angeles Platz 1, Berlin stattfinden.
Tierschutzbund unterstützt Kampagne des Bundesverbands Praktizierender Tierärzte gegen EU-Antibiotikaverbot
Der Deutsche Tierschutzbund begrüßt und unterstützt die Initiative des Bundesverbands Praktizierender Tierärzte (bpt), der eine Unterschriftenkampagne gegen ein EU-weites Anwendungsverbot bestimmter Antibiotika im tiermedizinischen Bereich gestartet hat. Natürlich lehnen wir den pauschalen prophylaktischen Einsatz von Antibiotika, wie er in der landwirtschaftlichen Tierhaltung betrieben wird, ab. Das muss reduziert werden. Aber hier wird eine Scheinlösung präsentiert, auf Kosten von Hunden, Katzen, Schweinen, Pferden und allen anderen Tieren
, kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.
Hohe Verzinzung von Steuernachforderungen der Finanzämter verfassungswidrig
Der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts hat am Mittwoch ein Urteil bekannt gegeben, wonach die Verzinsung von Steuernachforderungen und Steuererstattungen in § 233a in Verbindung mit § 238 Abs. 1 Satz 1 der Abgabenordnung (im Folgenden: AO) verfassungswidrig ist, soweit der Zinsberechnung für Verzinsungszeiträume ab dem 1. Januar 2014 ein Zinssatz von monatlich 0,5 % zugrunde gelegt wird.