BRS News Rind
Die neue Grundsteuer und ihre Auswirkungen für die Land- und Forstwirtschaft
Die Bundesregierung hat 2019 die Neuregelung der Grundsteuer beschlossen, da das Bundesverfassungsgericht die Einheitsbewertung als Maßstab der Grundsteuer aufgrund von Veralterung
als verfassungswidrig eingestuft hat. So mit wird ab dem Jahr 2025 eine neue Bewertung maßgeblich sein, die auch für die Land- und Forstwirtschaft mit ihren vielen Millionen Grundstücken trotz angestrebter nationaler Aufkommensneutralität erhebliche Auswirkungen haben kann.
Förderungprogramm für eine nachhaltige Tierzucht ausgeschrieben
Im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) als Projektträger die "Bekanntmachung zur Förderung von Maßnahmen zur nachhaltigen Tierzucht für gesunde und robuste Tiere sowie mehr Umwelt- und Klimaschutz im Rahmen des Bundesprogramms Nutztierhaltung" veröffentlicht. Ziel der Bekanntmachung ist die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, die geeignet sind, durch praxisorientierte Analysen die Auswirkungen der genetischen Information auf das Tier in seiner Umwelt zu erkennen. Damit sollen insbesondere die Gesundheit und Robustheit verbessert, die Emissionen klima- und umweltrelevanter Substanzen verringert sowie die genetische Diversität zwischen und innerhalb von Rassen erhalten werden. Darüber hinaus soll die Entwicklung praktischer Anwendungen gefördert werden, die für die Tierzucht in der Nutztierhaltung auch unter Einbeziehung der vor und nachgelagerten Bereiche von Bedeutung sind. Projektideen können bis zum 10.12.2021 bei der BLE eingereicht werden.
Umfrage: Mehrheit für Bestandsregulierung des Wolfes
LPD - Die ständig wachsende Wolfspopulation in Niedersachsen erfordert neben Herdenschutzmaßnahmen für Weidetiere auch eine Regulierung des Bestands. Darüber waren sich die Mitglieder des Aktionsbündnisses Aktives Wolfsmanagement bei einem Treffen mit Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies in dieser Woche einig. Stellvertretend für das Bündnis hat Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers dem Minister die finalen Ergebnisse der vom Landesbauernverband und weiteren Partnern in Auftrag gegebenen Umfrage zum Wolf überreicht. Die Zahlen untermauern unser Anliegen: Wolf in Niedersachsen ja, aber nicht in Wohnortnähe und begrenzt auf eine festzulegende Anzahl. Wir brauchen im Hinblick auf die hohen Reproduktionszahlen ein vernünftiges und rechtssicheres Wolfsmanagement
, erklärte Jörn Ehlersim Anschluss an die Veranstaltung im Landvolkhaus in Hannover.
DAF-Tagung 2021: "Klimaschutz mit Land- und Forstwirtschaft"
Der DAF e.V., ein Dachverband wissenschaftlicher Gesellschaften auf den Sektoren Agrar-, Forst-, Ernährungs-, Veterinär- und Umweltforschung, lädt Akteure aus Forschung, landwirtschaftlicher Praxis, Wirtschaft und Politik im Rahmen der Online-Tagung Klimaschutz mit Land- und Forstwirtschaft
am 14. Oktober 2021 dazu ein, die verschiedenen Möglichkeiten zum Klimaschutz zu diskutieren. Im Rahmen der Tagung werden in vier Teilgebieten Möglichkeiten zur Emissionsminderung mit Land- und Forstwirtschaft vorgestellt und diskutiert:
I. Emissionsminderung in der Pflanzenproduktion
II. CO2-Emissionen mindern, Kohlenstoffsenken fördern
III. Emissionsminderung in der Nutztierhaltung
IV. Bedeutung des Verbraucherverhaltens und ganzheitliche Bewertung von Klimaschutzmaßnahmen
Die Teilnahmegebühr beträgt 30,- € inkl. der gültigen MwSt. (Studenten 15,- €) und wird vorab per Rechnung erhoben.
Wie sich die Gestaltung des Tierwohllabels auf die Kaufentscheidung auswirkt
Die Nachfrage nach nachhaltig und sozial verantwortlich produzierten Gütern und Dienstleistungen ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Gekennzeichnet sind solche Güter häufig mit sogenannten Labels, die es Konsumenten erleichtern sollen, diese Information zu erkennen. Dabei kann die bewusste Gestaltung solcher Labels das Konsumverhalten in eine bestimmte, sozial erwünschte Richtung lenken. In der verhaltensökonomischen Literatur wird dies als Nudging
, also Anstupsen
, bezeichnet. Das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) hat im Rahmen eines Projekts gemeinsam mit der Technischen Hochschule Nürnberg eine Conjoint-Studie zum Tierwohllabel auf Produkten im Supermarkt durchgeführt. Ziel war es zu verdeutlichen, wie die Gestaltung des Labels die Kaufentscheidung beeinflussen kann.
Mag doch jeder: Mit Forschung und Ackerpädagogik die Zukunft mitgestalten
Ins Leben gerufen wurde die Infokampagne Mag doch jeder
vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV) und dem Raiffeisenverband Westfalen-Lippe (RVWL). Seit Oktober letzten Jahres wird sie durch den Rheinischen Landwirtschafts-Verband (RLV) verstärkt. Website, Blog, Strohpylonen an den Feldern, Radiospots, Buswerbung, Verbraucherumfragen und Instagram sowie Hofgeschichten, das sind nur einige Punkte, die die Kampagne in den letzten Monaten haben wachsen lassen und Lust auf mehr machen. Es werden noch Landwirte gesucht, die sich an der Infokampagne beteiligen möchten. Infos zur Teilnahme für Landwirte sowie für Interessierte gibt es unter www.magdochjeder.de.
Fleisch in Maßen ist immer noch eine gesunde Option
Die British Nutrition Foundation stellt Informationen über gesunde Ernährung bereit und hat in den vergangenen Jahren zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten zu den verschiedenen Ernährungsweisen in reichen Ländern sowie deren Auswirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt ausgewertet. Sie kam zu dem Schluss, dass es nicht nötig ist, das Rindersteak gegen Tofu einzutauschen. Für eine gesunde und ökologisch nachhaltige Ernährung ist es nicht notwendig, auf Fleisch und Milchprodukte ganz zu verzichten.
Kann das Konzept der Nährstoffdichte den Verbrauchern helfen, informierte und gesündere Lebensmittelentscheidungen zu treffen?
Schlechte Ernährungsgewohnheiten stellen eine Herausforderung für die öffentliche Gesundheit dar. Strategien zur Verbesserung der Ernährung sind komplex und multifaktoriell. Von Interesse ist, ob das Konzept der Nährstoffdichte, bei dem die Aufnahme mehrerer essenzieller Nährstoffe im Rahmen einer angemessenen Energiebilanz berücksichtigt wird, bei der Vermittlung gesünderer Ernährungsmuster an die Verbraucher hilfreich sein könnte. Um das Konzept weiter zu erforschen, wurde ein Marktforschungsansatz mit ausführlichen Umfragen mit Verbrauchern und Ernährungsfachleuten durchgeführt. Dies führte zu umfangreichen Erkenntnissen darüber, wie die Verbraucher die Nährstoffqualität ihrer Ernährung wahrnehmen. Insgesamt wurde das Konzept der Nährstoffdichte als hilfreiches Instrument zur Beschreibung gesünderer Lebensmittel und der Nährstoffqualität thematisiert. Allerdings ist der Begriff Nährstoffdichte
den Verbrauchern nicht geläufig. Es gilt nun herauszufinden, wie das Konzept idealerweise thematisiert werden kann, um den Verbrauchern zu vermitteln und eine Änderung des Ernährungsverhaltens zu erleichtern.
Marktmacht der Protein-Industrie und ihre Auswirkungen auf Lebensmittelsysteme
Der Trend zu Fleischersatzprodukten ist auch in Deutschland angekommen. In den letzten Jahren orientieren sich Lebensmittelkonzerne zunehmend auch nach pflanzlichen Nahrungsmitteln mit höheren Proteingehalten. So dehnen beispielsweise fleischverarbeitende Unternehmen ihr Sortiment in Richtung pflanzlicher Ersatzprodukte und/oder die Produktion von Zellfleisch aus. Die Strategien der Unternehmen zur Steigerung ihrer Marktposition haben Einfluss auf die bestehenden Lebensmittelsysteme, indem sie die Machtasymmetrien verschärfen. Darüber hinaus kann die Widerstandsfähigkeit von Lebensmittelsystemen geschwächt werden, da diese Strategien die organisatorische Vielfalt sowie die genetische Vielfalt von Nutztieren und Nutzpflanzen verringern.
Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung: Demonstrationsbetriebe gesucht!
Im Rahmen der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung sucht das von DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) und Thünen-Institut durchgeführte Dialogforum Primärproduktion ab sofort Demonstrationsbetriebe. Dort sollen bereits erfolgte oder geplante Maßnahmen bzw. Ideen zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen mit Hilfe einer anonymisierten Datenerfassung einer Effizienz- und Effektivitätsbewertung unterzogen werden. Der Demonstrationsbetrieb profitiert in vielfältiger Weise von einer Teilnahme. Interessierte Betriebe treten zeitnah in Kontakt mit der DLG unter: DiFo-pp@dlg.org oder Telefon: +49 (0) 69 24788-333.