BRS News Rind
Niederlande: Ministerin Schouten zieht Eiweißreduktion im Kraftfutter zurück
Ab September sollte in den Niederlanden der Eiweißgehalt von Kraftfutter für Nutzvieh zur Reduktion des Stickstoffausstoßes gesenkt werden. Dies führte zu massiven Protesten von Landwirten. Auch aus der Zweiten Kammer kam es zu Kritik an der geplanten Maßnahme, mit dem Hinweis, dass die ausschlaggebenden Berechnungen von lediglich einem einzigen Beamten durchgeführt worden seien. Diesen Vorwurf wies das Landwirtschaftsministerium jedoch zurück. Die Zahlen seien von einem Team und nicht von einer Einzelperson berechnet worden. Aufgrund der Kritik analysierte und untersuchte die Wageningen University nochmals die Wirksamkeit der Maßnahmen. Den Untersuchungen zufolge sei der Eiweißgehalt des Grases aufgrund der anhaltenden Hitze niedriger als gewöhnlich. Um die Gesundheit der Tiere garantieren zu können, bräuchten sie daher eine Eiweißzufuhr durch Ausgleichsfutter. Darüber hinaus sei die tatsächliche Einsparung an Stickstoff durch diese Maßnahme minimal. Die Landwirtschaftsministerin informierte daraufhin am Mittwoch das Parlament über die ersatzlose Streichung der geplanten Regelung.
BRS: Deutschland plant ähnliche Regulierungen. So soll die Multiphasenfütterung und Eiweißreduzierung als beste verfügbare Technik
im aktuellen Entwurf der TA Luft aufgenommen werden.
Datenvernetzung spart Zeit auf dem Milchviehbetrieb
Verschiedenste Technologien können heutzutage zur Unterstützung des Herdenmanagements auf Milchviehbetrieben genutzt werden. Im Rahmen des Projektes D4Dairy konnten bereits erste Erfolge in der Vernetzung zwischen der Leistungsprüfung und Systemen der Landwirte am Betrieb erreicht werden.
Mit der Web-Anwendung „Effizienz Check“ einfach den Milchbetrieb optimieren
Um die Betriebsoptimierung in der Milchwirtschaft zu verbessern hat sich im Rahmen eines EIP-AGRI die Operationelle Gruppe Effizienz-Check
formiert. Ziel der Gruppe war es, eine intuitive Web-Anwendung zu entwickeln, die es ermöglicht die Effizienz des Betriebs bis hin zum Einzeltier zu verfolgen und so Wirtschaftlichkeit, Tierwohl und Produktqualität zu verbessern. Projektkoordinator Franz Steininger (ZuchtData EDV Dienstleistungen) und Landwirt Stefan Lindner berichten von den Resultaten des Projektes.
QS-Akademie: Corona-Schutzmaßnahmen in Unternehmen der Lebensmittelbranche
In dem Online-Seminar Corona-Schutzmaßnahmen richtig umsetzen
der QS-Akademie legen die Experten einen besonderen Schwerpunkt auf die Identifikation von Infektionswegen sowie die Umstrukturierung der Arbeitsplätze, um Mindestabstände einhalten zu können. Kritische Schlüsselpunkte sind beispielsweise für Saisonarbeiter auf dem Feld die zentralen Sammelpunkte für Obst- und Gemüsekisten
, führt Frederick Lippert (Qualitätsmanager International bei Dr. Lippert Qualitätsmanagement GmbH) als ein typisches Beispiel aus dem Obst- und Gemüseanbau auf. Josef Trilling, Inhaber der jtconcept Unternehmensberatung, rät den Seminarteilnehmern zu kreativen Lösungen in den fleischverarbeitenden Betrieben, um den Umsetzungsaufwand realistisch zu halten. Diese und zahlreiche weitere praktische Tipps und anschauliche Beispiele wie Corona-Schutzmaßnahmen in Lebensmittelunternehmen umgesetzt werden können, vermittelten die Experten aus der Branche in dem 2-stündigen Online-Seminar der QS-Akademie.
BMEL: Berichte über Landwirtschaft August 2020
Die Zeitschrift Berichte über Landwirtschaft
, die vom Bundesministerium für Ernährung und Lanwirtschaft (BMEL) herausgegeben wird, beschäftigt sich in ihrem August-Band 98 unter anderem mit folgenden Themen:
- Genotyp x Umwelt-Interaktionen in der Milchrinderzüchtung Teil 1: Methodische Aspekte und beobachtete Ergebnis in der ökologischen und konventionellen Züchtung
- Genotyp x Umwelt-Interaktionen in der Milchrinderzüchtung Teil 2: Merkmalsspezifität
- Sind Algen und Insekten das Proteinfuttermittel der Zukunft? - Ein Literaturüberblick zum Stand der Forschung
- Welches Potenzial haben Algen- und Insektenproteine als Futtermittelkomponente in Deutschland? - Ergebnisse einer Expertenbefragung
Hitze und Leistung beeinflussen die Liegezeit der Milchkühe
Die Universität Giessen hat mithilfe von Sensoren untersucht, wie das Leistungsniveau und die Umgebungstemperatur die Dauer des Liegens und des Stehens bei Milchkühen beeinflussen. Ausgewertet wurden die Daten von 443 Holsteinkühen auf einem Praxisbetrieb mit Liegeboxen sowie von 35 Kühen vom Forschungsbetrieb der Uni Giessen mit einem Tiefstreu-Liegebereich. Im Mittel lagen die Kühe täglich 11,7 Stunden auf dem Praxisbetrieb und 11,1 Stunden auf dem Forschungsbetrieb. Hohe Leistungen senkten die Liegezeit um bis zu 18 min täglich. Während einer Hitzeperiode lagen die Kühe pro Tag 45 Minuten weniger lang. Besonders deutlich war dieser Effekt bei Höchstleistungen. Auf dem Versuchsbetrieb nahm die Stehzeit mit steigendem Alter der Kühe von 12,50 auf 13,25 Stunden täglich zu. Im Mittel standen Kühe mit der höchsten Leistung täglich mit 13,2 Stunden rund 17 Minuten länger als Kühe mit dem tiefsten Tagesgemelk. Je höher die Leistung, desto mehr Zeit verbringen die Kühe mit Fressen.
Anpassung der Grünlandbewirtschaftung bei Klimaveränderung
Dr. Heidi Jänicke von der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei in Mecklenburg-Vorpommern geht im aktuellen proteinmark-Fachbeitrag den Fragen nach, ob die Unsicherheit für Ertrag und Qualität von Grünland aufgrund von Klimaveränderungen zunimmt, welche Effekte zu erwarten sind und was dies für die Pflanzenzüchtung und die gesamte Grünlandbewirtschaftung bedeuten könnte.
Verschiebung 8. Deutsche Fleckviehschau
Die für den 20./21. März 2021 geplante 8. Deutsche Fleckviehschau wird aufgrund der Corona-Krise um ein Jahr auf den 26./27. März 2022 verschoben. Veranstaltungsort wird Miesbach sein.
Für Schweine, Rinder und Geflügel gilt: Biosicherheit first!
COVID-19 ist derzeit allgegenwärtig und legt in erschreckender Weise die Fragilität unseres Gesundheits-, Wirtschafts- und Gesellschaftssystems offen. Tierhalter kennen die Problematik, denn der Ausbruch einer Tierseuche hat ähnlich gravierende Auswirkungen auf ihren landwirtschaftlichen Mikrokosmos. Aktuelle Seuchenbeispiele sind die Afrikanische Schweinepest und der Bovine Rinderherpes.
Im Unternehmensblog der R+V Versicherungsgruppe informiert Dr. Markus Berneiser über die Risiken und mahnt zur Vorsicht und Einhaltung der betrieblichen Biosicherheitsmaßnahmen. Biosicherheitstafeln erinnern an grundlegende Hygienregeln. Sie gibt es mehrsprachig für Schweine- und Rinderbestände.
Fleckvieh weiterhin häufigste Rinderrasse in Bayern
Wie das Bayerische Landesamt für Statistik nach Auswertung des Verwaltungsverfahrens Herkunftssicherungs- und Informationssystem Tier (HIT)
mitteilt, wurde zum Stichtag 3. Mai 2020 ein Rinderbestand von knapp unter 3,0 Millionen Tieren in 42.085 Haltungen ermittelt. Mit 76,1 Prozent (2.255.022 Rinder) ist die häufigste Rinderrasse in Bayern das Fleckvieh. Es folgen Braunvieh mit 7,1 Prozent sowie Holstein-Schwarzbunt mit 5,3 Prozent. Der größte Rinderbestand in Bayern findet sich im Landkreis Ostallgäu mit 130.584 Tieren.