BRS News Rind
Welches Tierwohl-System ist für meinen Betrieb das Richtige?
In verschiedenen Projekten wurden in den vergangenen Jahren Indikatoren zum Messen und Bewerten von Tierwohl entwickelt. Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) stellt die verschiedenen Systeme auf www.praxis-agrar.de vor. Landwirtschaftliche Betriebe erhalten damit Hilfe bei der Entscheidung, welches Tool für sie das Richtige ist. Weitere Informationen gibt es unter www.praxis-agrar.de.
Einfluss von Rassetyp und Weidesystem auf die Methanemissionen von Rindern
Die Rolle verschiedener Fleischrinderrassen in graslandbasierten Weidesystemen im Hinblick auf die Methanemissionen wurde in einer Studie der Universität Aberystwyth, Großbritannien, untersucht. Die Studie quantifizierte die Methanemissionen von freilaufenden Fleischrindern, die auf gewöhnlichen Graslandtypen im Flachland und im Hochland geweidet werden. Wissenschaftler am Institut für Biologie, Umwelt und ländliche Wissenschaften (IBERS) sammelten Daten von Tieren einer Limousin-Kreuzung, die auf Weiden mit mehrjährigem Weidelgras im Tiefland weideten, und der Rasse Welsh Black, die auf einer Hochlandweide in 540 m Höhe weideten. Die Ergebnisse zeigten, dass der Einfluss durch Weidetyp und Standort die größeren Auswirkungen hat als der Rassentyp. Die pro Tag produzierte Methanmenge war bei Rindern im Hochland geringer, während die Methanemissionen pro Einheit Lebendgewichtszunahme bei Rindern im Tiefland geringer waren. Grund sind die höheren Wachstumsraten beim Weidelgras. Die Hauptautorin, Dr. Mariecia Fraser vom IBERS, sagte: "Diese Ergebnisse werden eine wichtige Rolle bei der Erstellung eines verfeinerten Kohlenstoff-Fussabdrucks für verschiedene Rindfleischsysteme spielen. Das Weideland in den Hochebenen Großbritanniens unterstützt eine Vielzahl von Ökosystemleistungen, wie z.B. die Artenvielfalt und den Landschaftscharakter, die häufig von der Viehzucht abhängig sind. Rinder und Schafe machen minderwertige Futtermittel zu essbaren Lebensmitteln für den Menschen, aber es entstehen unvermeidliche Umweltkosten durch die Freisetzung von Schadstoffen.
Gütesiegel im Check: QS-Prüfzeichen punktet bei Bekanntheit, Vertrauen und Preisbereitschaft
Im Rahmen des Gütesiegel Monitors 2020
wurden insgesamt 2.500 Personen in Deutschland über Bekanntheit, Vertrauen und Kaufbereitschaft zu Produkten mit und ohne Siegel befragt. Das Ergebnis zeigt, dass immer mehr Verbraucher dem blauen QS-Prüfzeichen vertrauen. Das Marktforschungsinstitut SPLENDID RESEARCH attestiert dem QS-Prüfzeichen eine Bekanntheit von 44 Prozent. Damit beträgt der Zuwachs in den letzten zwei Jahren gut 19 Prozent. Die Richtung stimmt also: Denn Bekanntheit ist die Basis für Vertrauen. Und auch dabei kann QS punkten: 63 Prozent der Verbraucher, die QS kennen, vertrauen dem blauen Prüfzeichen.
DBV-Veredlungstag 2020 abgesagt
Der für den 30. September 2020 vorgesehene Veredlungstag des Deutschen Bauernverbandes e.V. (DBV) in Kupferzell wird abgesagt. Grund sind die mit der Corona-Pandemie verbundenen strikten Auflagen und Restriktionen bei größeren Präsenzveranstaltungen.
Rodewalder Rüde erneut zum Abschuss freigegeben
Die erneute Ausnahmegenehmigung zur Tötung des sogenannten Rodewalder Rüden GW717m wurde am 17. Juli 2020 vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) nach Maßgabe des Niedersächsischen Umweltministeriums erteilt. Notwendig wurde dies, weil entgegen der günstigen Prognose im März 2020 weitere Rissvorfälle im Territorium des Rodewalder Rudels eingetreten sind. Der letzte Schadensfall ereignete sich am 16. Juni 2020 im Landkreis Nienburg, bei dem Wölfe des Rodewalder Rudels zwei Pferde töteten und ein weiteres schwer verletzten. Minister Olaf Lies sagte dazu: Leider hat sich damit die ursprüngliche Befürchtung bestätigt: Der Rodewalder Rüde reißt nicht nur weiter Rinder und Pferde, sondern hat inzwischen diese problematischen Jagdtechniken an sein Rudel weitergegeben. Wenn zumutbarer Herdenschutz von Wölfen überwunden wird, muss rechtzeitig reagiert werden – im Interesse einer artgerechten Weidetierhaltung, aber auch um die Akzeptanz für Wölfe bei uns zu erhalten.
Niederlande: 12 % weniger Schweinebetriebe
In den Niederlanden geht die Anzahl der Betriebe mit Schweinehaltung weiter drastisch zurück. So gab es bei der jüngsten Zählung im April dieses Jahres nur noch 3.600 Höfe mit Schweinen. Das ist ein Rückgang um 12 % gegenüber derselben Zählung ein Jahr zuvor. Besonders stark ging in dem zwölfmonatigen Auswertungszeitraum die Zahl der Mastschweinebetriebe mit 13 % zurück. Etwas moderater war dagegen die Abnahme der Betriebe mit Ferkelerzeugung um 5 %. Niederländische Fachleute bringen den starken Rückgang der Schweinebetriebe mit dem nationalen Aktionsplan Ammoniak der Landesregierung in Verbindung. Denn hiernach konnten Betriebe zunächst auf eine Anpassung ihrer Stelle bzw. die Nachrüstung von Abluftfiltern verzichten, wenn sie den Tierbestand heruntergefahren haben. Diese Übergangsregelung lief jedoch Ende 2019 aus, so dass vielen beteiligten Betrieben dann nur noch der vollständige Ausstieg blieb. Im Gegensatz zu den Abstockungen im Schweinebereich konnte der Milchviehsektor im selben Zeitraum um mehr als 4 % wachsende Kuh-Bestände vermelden.
Warum Kühe in Botswana Augen auf dem Hintern haben
lid.ch - Im Norden von Botswana wurde im Rahmen einer Studie mit 2.061 Kühen untersucht, ob das Aufmalen von Augen auf Kuhhintern abschreckend auf Raubtiere wie Löwen oder Leoparden wirkt. Dazu wurden einigen der Tiere Augen aufgemalt, anderen ein simples «x» und einige wurden unverändert gelassen. Bei der so genannten «i-cow»-Methode wird Acrylfarbe mit Schaumstoffschablonen, die wie Augen aussehen, auf den Hintern von Rindern aufgetragen. So sollen Raubtiere verwirrt und abgeschreckt werden. Resultat nach vier Jahren: 15 der 835 unbemalten Kühe fielen Raubtieren zum Opfer, 4 der 543 Rinder mit «x» wurden ebenfalls getötet, aber jedes einzelne der 683 Tiere mit Augenzeichnung war noch am Leben. Trotz dieser positiven Ergebnisse bleibt Studienleiter Neil Jordan von der Universität New South Wales in Australien zurückhaltend und geht davon aus, dass die Wirkung auf die Raubtiere weniger effektiv sein würde, wenn alle Rinder Augen der Rückseite aufgemalt hätten. Nur solange es auch Kühe ohne Augen auf dem Hintern gebe, könnten die Raubtiere auf diese ausweichen und diejenige mit Augen verschonen, sagt Neil. Er schlägt deshalb vor, dass die Landwirte nur die Rückseite ihrer wertvollsten Rinder mit Augen versehen.
Versicherer fordern Bezuschussung von Mehrgefahrenpolicen
AgE - Die deutschen Versicherer plädieren für eine staatliche Bezuschussung von Mehrgefahrenversicherungen und begründen dies mit der Häufung ausgeprägter Dürreperioden. Bei einer entsprechenden staatlichen Unterstützung wären die Versicherer in der Lage, auch eine erhöhte Nachfrage an Mehrgefahrenversicherungen zu bedienen
, betonte das Mitglied der Geschäftsführung im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen. Durch Frost, Starkregen und Trockenheit drohten den deutschen Landwirten das dritte Jahr in Folge erhebliche Ernteeinbußen, stellte der Vorstandsvorsitzende der Vereinigten Hagelversicherung, Dr. Rainer Langner, ergänzend fest. Auch für den Deutschen Bauernverband (DBV) ist klar, dass die Landwirtschaft allein den Aufbau einer Mehrgefahrenversicherung zur Reduzierung witterungsbedingter Ertragsrisiken wirtschaftlich nicht stemmen kann. Bei der Vorstellung der diesjährigen Erntebilanz forderte DBV-Präsident Joachim Rukwied Bund und Länder auf, eine Anschubfinanzierung für eine solche Versicherung auf den Weg zu bringen. Den Finanzbedarf dafür bezifferte Rukwied auf 400 Mio. Euro bis 500 Mio. Euro jährlich, gestreckt über einen Zeitraum von drei Jahren.
USA: Angus-Konvent findet in veränderter Form statt
Die American Angus Association hat den ursprünglich für den 7. bis 9. November 2020 in Kansas City, Missouri, geplanten Angus-Konvent an die aktuellen Gegebenheiten angepasst. In Anbetracht der derzeitigen, durch COVID-19 geschaffenen Versammlungsbeschränkungen waren Änderungen erforderlich, um die Gesundheit der Teilnehmer sichern zu können. Die Veranstaltung findet am 8. und 9. November 2020 als zweitägige Sitzung statt und setzt die lange Tradition der jährlichen Delegiertenversammlung fort, die seit der Gründung der Vereinigung im Jahre 1883 besteht. Die National Angus Tour und der Messeteil der Veranstaltung wurden abgesagt, die Anzahl der Sitzungen wird reduziert, aber es werden virtuelle Optionen für Mitglieder und Teilnehmer angeboten.
Kontrolle von Endoparasiten der Wiederkäuer mit Weidegang
Der Weidegang ist die Haltungsform, die als besonders tiergerecht angesehen ist. Allerdings besteht auf der Weide das Risiko von Parasiteninfektionen. Es gibt jedoch Möglichkeiten, die Parasitengefahr zu begrenzen. Im Internet stellt die Seite www.weide-parasiten.de kostenlos Entscheidungsbäume für die Milchvieh-, Mutterkuh-, Schaf- und Ziegenhaltung zur Verfügung. Diese geben Hilfestellung:
- bei einer vorausschauenden Weideplanung, welche die Entwicklungszyklen der Parasiten und die Immunitätsentwicklung der Wirtstiere berücksichtigt.
- bei der Auswahl vorbeugender Maßnahmen.
- beim Erkennen des richtigen Zeitpunktes, an dem Magen-Darm-Würmer bekämpft werden sollten.