BRS News Rind
Rückgang der weltweiten Fleischproduktion
FAO - Für das Jahr 2020 wird ein Rückgang der weltweiten Gesamtfleischproduktion um 2% prognostiziert, der durch Tierkrankheiten, Marktstörungen im Zusammenhang mit COVID-19 und die anhaltenden Auswirkungen von Dürren verursacht wird. Der internationale Fleischhandel wird voraussichtlich ein moderates Wachstum verzeichnen, das weitgehend von hohen Importen aus China getragen wird. Dies ist das zweite Jahr in Folge mit einem Rückgang, heißt es im jüngsten FAO-Ausblick. Die Schweinefleischproduktion wird aufgrund der anhaltenden ASP-Krise in Asien und der von COVID-19 aufgeworfenen logistischen Probleme stark zurückgehen (8%). Der größte Teil des Rückgangs wird voraussichtlich aus China (-20%) sowie Vietnam (-15%), den Philippinen (-8%) und den USA (-1%) stammen. Überangebot und Handelsstörungen belasten die internationalen Fleischpreise. Die internationalen Fleischpreise im Mai, gemessen am FAO-Fleischpreisindex, gingen gegenüber Januar 2020 um 16 Punkte (8,6%) zurück, wobei Schweinefleisch einen Rückgang von 9,2% und Rindfleisch von 4,1% verzeichnete.
COPA COGECA-Umfrage zur Stimmung in der Landwirtschaft
Im Rahmen des halbjährlichen Zuversichtsbarometers der Landwirte*innen hat der Europäische Bauernverband Copa-Cogeca 2.500 Landwirte*innen·aus Italien, Ungarn, Frankreich und Deutschland befragt, wie sich das Bauern-Bashing
auf die Stimmung der Landwirte*innen auswirkt. Erste Ergebnisse zeigen, dass die französischen und deutschen Landwirte sich am meisten kritisiert fühlten, während Italien und Ungarn von diesem Trend weniger betroffen scheinen. Sowohl in Frankreich als auch in Deutschland erklärten über 30 % der Landwirte*innen, dass diese Kritik sich deutlich auf ihre Motivation, weiter in der Landwirtschaft tätig zu bleiben, auswirke.
HelloFresh erster Online-Lebensmittelhändler in der ITW
Die Initiative Tierwohl (ITW) wächst weiter. Ab dem 20. Juli dieses Jahres wird HelloFresh Deutschland an der Initiative Tierwohl teilnehmen. HelloFresh will seinen Kunden ausschließlich Geflügelfleisch von Landwirten anbieten, die ihre Tiere mindestens nach den Kriterien der Initiative Tierwohl halten. Das bedeutet, die Landwirte bieten ihren Tieren u.a. mehr Platz und zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten an. Die Betriebe werden zweimal im Jahr überprüft. Die Qualität und damit auch die Herkunft unserer Zutaten sind uns sehr wichtig. Wir merken, dass sich auch die Präferenzen unserer Kunden weiterentwickeln
, erklärt Nils Herrmann, Geschäftsführer, HelloFresh Deutschland, Österreich und Schweiz
Neuer Themenweg „Milch“ in Attendorn
Es kann losgehen: Pünktlich zum Saisonstart gibt es in Attendorn ein neues touristisches Angebot für die Region. Am 24. Juni 2020 enthüllte Christian Pospischil, Bürgermeister der Hansestadt Attendorn, gemeinsam mit NRW-Milchmaskottchen Kuh Lotte die Starttafel des Milchwegs am Generationenplatz. "Die Errichtung eines Milchthemenweges wurde örtlich auf vielen Ebenen begrüßt. Der Milchweg Attendorn ist ein vier Kilometer langer Rundweg, der mit sechs Informationstafeln ausgestattet ist. Rund um die Themen regionale Milch- und Landwirtschaft sowie Milch und Käse gibt es interessante Einblicke. Eine Besonderheit auf dem Weg ist die Schaukäserei, wo der in der berühmten Atta-Höhle gereifte Käse hergestellt wird.
Bayern plant Maßnahmenpaket zu Tierwohl, Forschung und Nachhaltigkeit
Bayerns Landwirtschaft kann sich auch unter den zunehmend schwierigen Marktbedingungen gut behaupten. Mit ihren vielfältigen Betriebsformen beweist sie Konkurrenzfähigkeit, Kreativität und Krisenfestigkeit. Bayern verteidigt damit seine Rolle als führender Agrar- und Forststandort in Deutschland
, sagte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber bei der Vorstellung des neuen Agrarberichts am Mittwoch im Bayerischen Landtag. Sie kündigte ein Maßnahmenbündel mit den Schwerpunkten Tierwohl, Forschung und Klimawandel an. Außerdem soll der Trend Regionalität noch stärker genutzt werden, auch weil regionale Herkunft und Versorgungssicherheit seit Beginn der Corona-Pandemie an Bedeutung noch gewonnen haben.
Die Ministerin will den Umbau der Nutztierhaltung mit einem Investitionszuschlag für besonders tierfreundliche Stallsysteme vorantreiben. Bayern werde auch hier eine Vorreiterrolle übernehmen. "Wir wollen zukunftsfähige, von der Gesellschaft akzeptierte Lösungen, die den Betrieben endlich Planungssicherheit bringen.
Unternehmen aus Landwirtschaft werden bei Zinsen und Krediten benachteiligt
Schon vor der Covid-19-Krise hatten die Landwirte sowie die Agrar- und Lebensmittelunternehmen in der EU einen hohen Finanzbedarf, der maßgeblich durch Finanzierungen aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) gedeckt wurde. Basierend auf den Rückmeldungen von 7.600 Landwirtinnen und Landwirten und 2.200 Agrar- und Lebensmittelunternehmen aus der gesamten EU veranschaulichen die am 11. Juni 2020 veröffentlichten fi-compass-Länderberichte, mit welchen Schwierigkeiten diese beiden Gruppen bei der Kapitalbeschaffung konfrontiert werden. Für die gesamte EU wurden Finanzierungslücken in der Landwirtschaft von 19,8 bis 46,6 Milliarden Euro und im Agrar- und Lebensmittelsektor von rund 12,8 Milliarden Euro ermittelt, die sich durch die aktuelle Krise noch weiter vergrößern dürften. Die Länderberichte zeigen, dass landwirtschaftliche Betriebe in den meisten europäischen Ländern höhere Zinsen und schlechtere Konditionen akzeptieren müssen als Akteure in anderen Wirtschaftssektoren. Zudem wurde festgestellt, dass die Kredit- und Rückzahlungsbedingungen – unabhängig von der Leistung des Sektors – nicht flexibel genug sind, was für die Landwirte jedoch besonders wichtig wäre. Im Gegensatz zu Großbetrieben finden kleine landwirtschaftliche Betriebe, vor allem Junglandwirte und neue Markteinsteiger, nur selten Zugang zu geeigneten Finanzierungen.
Steuerliche Erleichterungen ab 1. Juli auch für die Landwirtschaft
Am 29. Juni haben Bundestag und Bundesrat einem Steuergesetz zum Konjunktur- und Zukunftspaket zugestimmt, das damit zum 1. Juli 2020 in Kraft tritt. Kernstück ist die befristete Senkung der Mehrwertsteuer, um möglichst rasch den Konsum und damit die Binnenwirtschaft anzukurbeln. Die Mehrwertsteuer wird ab 1. Juli 2020 für 6 Monate von 19 auf 16 % gesenkt bzw. von 7 auf 5 %. Die abgesenkten Sätze gelten bis zum 31. Dezember 2020. Der Pauschalsatz der Landwirte ist davon nicht betroffen. Lediglich abgesenkt wurde der Steuersatz für pauschalierende Landwirte für die Lieferung von Getränken und alkoholischen Flüssigkeiten (z.B. Wein, Fruchtsäfte und anderes) von 19 auf 16 %., befristet für ein halbes Jahr vom 1. Juli 2020 bis 31. Dezember 2020.
Damit besteht für pauschalierende Betriebe die Möglichkeit, Betriebsmittel, Investitionen und Dienstleistungen im zweiten Halbjahr 2020 günstiger zu beziehen. Für regelbesteuerte Landwirte bleibt die Umsatzsteuer ein durchlaufender Posten
.
Weitere steuerliche Maßnahmen mit Relevanz für Landwirte:
- Degressive Abschreibung für Maschinen und Anlagen
- Verlängerung der Frist beim Investitionsabzug
- Verlängerung der Re-Investitionsfrist gem. § 6b EStG
- Erweiterung des steuerlichen Verlustrücktrages
- Pauschaler vorläufiger Verlustrücktrag für 2020
- Anpassung der Vorauszahlungen für 2019
- Steuerermäßigung bei Einkünften aus Gewerbebetrieb
- Familienbonus
- Entlastungsbetrag für Alleinerziehende
Landwirtschaftskammer Niedersachsen lockt auf die grüne Seite
Unter dem Motto Komm auf die grüne Seite!
und mit dem Hashtag #grüneSeite startet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) am Montag eine Kampagne im sozialen Netzwerk Instagram. Die Kammer möchte damit insbesondere jungen Menschen, die auf der Suche nach ihrem Traumberuf sind, einen Einblick in die Vielfalt der Grünen Ausbildungsberufe geben. Das Instagram-Profil der LWK finden Sie unter www.instagram.com/lwkniedersachsen. Infos über die unterschiedlichen Berufsbilder unter www.talente-gesucht.de.
China sperrt „Corona-Lieferanten“
Immer mehr Fleischunternehmen rund um den Globus ist wegen der Virus-Ausbrüche in ihren Produktionsbetrieben die Einfuhr von Ware in die Volksrepublik untersagt,
informiert die agrarzeitung
in ihrem Internetportal.
AMG-Novelle: Tierärzteverband kritisiert Wertung von Kombinationspräparaten
Die Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) begrüßt die 17. AMG-Novelle, die am kommenden Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossen werden soll. Die Änderungen führen zu mehr Klarheit und Rechtssicherheit, betont bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder.
Dennoch hätten wir uns einen größeren Wurf gewünscht, insbesondere eine Weiterentwicklung des Monitoringsystems. Auch für Entbürokratisierungen wäre jetzt die richtige Zeit." Vor allem ein Punkt ist aber aus fachlicher Sicht nicht nachvollziehbar: Das zuständige Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hält daran fest, bestimmte Kombinationspräparate bei der Bewertung im Monitoringsystem mit dem Faktor 2 zu belegen.