BRS News Schwein
Deutschland importiert wieder mehr Schweine
©SuS - Nach einer längeren Phase eher unterdurchschnittlicher Lebendimporte hat Deutschland in den ersten drei Monaten dieses Jahres wieder mehr Schlachtschweine und Ferkel aus dem Ausland eingeführt. So wurden von Januar bis März monatlich knapp 140.000 Schlachtschweine importiert. Im Mittel des Vorjahres lagen die Schlachtschweineeinfuhren nur bei rund 100.000 Tieren pro Monat.
Brandenburg: Neue Förderrichtlinie für Schweinehalter in ASP-Gebieten
Schweine aus den Restriktionszonen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) dürfen nur unter Beachtung besonderer seuchenhygienischer Bedingungen verbracht und an dafür benannten Schlachthöfen getrennt von anderen Schweinen geschlachtet werden. Dieser Mehraufwand ist mit erhöhten Kosten für die Betriebe verbunden. Um diese Mehrkosten abzumildern, gewährt das Land Brandenburg über eine neue Richtlinie Förderung für Veterinärkosten zur Abfertigung, für den Transport und für die Abfertigung am Schlachthof. Die Richtlinie wurde von der Europäischen Kommission genehmigt und ersetzt damit die auf De-Minimis basierende Richtlinie der vergangenen Jahre. Für eine De-Minimis-Förderung generell geltende Grenze von 20.000 Euro in drei Steuerjahren pro Betrieb fällt durch die Notifizierung weg. Die seit Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) gewährte Förderung schweinehaltender Betriebe in den Restriktionszonen kann ab sofort rückwirkend zum 01. Januar 2023 auf dieser neuen Basis geschehen.
Weideflächen als kohlenstoffabsorbierende Senken - Pilotprojekt der NASA erfasst CO2-Emissionen der Länder

Eine in der Zeitschrift Earth System Science Data veröffentlichte Studie, die sich auf Messungen des NASA-Mission Orbiting Carbon Observatory-2 (OCO-2) stützt, zeigt eine neue Perspektive zur Bewertung von Klimagasemissionen und -senken auf. Im Rahmen eines Pilotprojekts wurden die Emissionen und der Abbau von Kohlendioxid in den einzelnen Ländern anhand von Satellitenmessungen geschätzt. Das Pilotprojekt bietet einen aussagekräftigen Blick auf das emittierte Kohlendioxid und darauf, wie viel davon durch Wälder und andere kohlenstoffabsorbierende Senken
aus der Atmosphäre entfernt wird.
DBV-Anliegenpapier zur Sonder-Agrarministerkonferenz zum Umbau der Tierhaltung
Anlässlich der Sonder-Agrarministerkonferenz am 5. Mai 2023 in Berlin fordert der Deutsche Bauernverband (DBV) in einem Anliegenpapier Bund und Länder auf, endlich den Weg für einen praktikablen Umbau der Tierhaltung freizumachen. DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken betont, dass die Agrarministerkonferenz insbesondere bei der Anpassung der TA Luft besondere Verantwortung dafür habe, höhere Tierwohlstandards möglich zu machen: Bau- und Immissionsschutzrechtliche Genehmigungen sind der erste Schritt, ohne den sämtliche Umbaupläne scheitern. Ein Tierwohlvorrang allein im Baurecht läuft ins Leere, wenn nicht gleichzeitig die TA Luft entsprechend angepasst wird. Hier müssen die Agrar- und die Umweltministerkonferenz zunächst eine einheitliche Anwendung der TA Luft sicherstellen. Perspektivisch brauchen wir hier jedoch auch eine Überarbeitung der TA Luft selbst.
Washingtoner Wissenschaftler kritisieren Studien zu rotem Fleisch
Verschiedene Studien besagen, dass der Verzehr von rotem Fleisch gesundheitlich problematisch sein soll. Gesundheitswissenschaftler des Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) der Washingtoner Universität haben diese geprüft. Ihre Egebnisse wurden jetzt im Fachmagazin Nature Medicine publiziert. Sie zeigen, dass rotes Fleisch zu Unrecht mit einer Reihe von Krankheiten in Verbindung gebracht wurde. Die IHME-Forscher kritisieren die Hunderten von frankly lazy studies (offen gesagt, faule Studien
), die einfach versuchten, einen beobachtenden Zusammenhang zwischen einer Handlung – zum Beispiel dem Essen eines bestimmten Lebensmittels – und einem gesundheitlichen Ergebnis wie Tod oder Krankheit zu finden. Am Ende scheint aufgrund mangelhafter Methoden, unterschiedlicher Probandenpopulationen und inkonsistenter statistischer Messungen alles, insbesondere verschiedene Lebensmittel, sowohl mit Krebs assoziiert als auch nicht assoziiert zu sein.
Tierische Produkte lassen sich nicht einfach durch pflanzliche Alternativen ersetzen
Fleisch, Eier und Milchprodukte liefern eine nicht zu vernachlässigende Menge an Nährstoffen in der Ernährung. Diese können nicht einfach durch pflanzliche Produkte oder (als solche vermarktete) Alternativen ersetzt werden, glauben die Autoren dieses Beitrages ("The place of animal products in a more sustainable diet"). Eine Umstellung der Ernährung hat aber Auswirkungen auf das Haushaltsbudget und die Umwelt.
Lehr- und Versuchsanstalten rüsten sich mit SoundTalks®, dem Frühwarnsystem bei Husten
SoundTalks® ein neues Monitoring-System von Boehringer Ingelheim ist eine künstliche Intelligenz, die den respiratorischen Gesundheitsstatus der Tiere permanent analysiert und sowohl die Stalltemperatur als auch die Luftfeuchtigkeit erfasst. Das 24/7-Frühwarnsystem, das alle Daten rund um die Uhr aufzeichnet und bewertet, erkennt Atemwegserkrankungen mit Husten bis zu 5 Tage früher als eine routinemäßige Tierkontrolle. Es soll einen früheren Behandlungsbeginn ermöglichen, bevor die Tiere ernsthaft erkranken, in der Leistung abfallen und es zu finanziellen Einbußen kommt. Auch Lehr- und Versuchsanstalten installieren das System, um es den Besucher*innen und Junglandwirt*innen näher zu bringen und zu erklären. So soll SoundTalks® im Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp, Schleswig-Holstein, zuverlässig Atemwegsprobleme anzeigen.
AVA: Neue Ausgabe der "Nutztierpraxis Aktuell"
Die NUTZTIERPRAXIS AKTUELL (NPA) der Agrar- und Veterinärakademie (AVA) ist eine Fachzeitschrift für Tierärztinnen und Tierärzte der Nutztierpraxis, die sich schwerpunktmäßig mit aktuellen Themen der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Rinder- und Schweinebetrieben beschäftigt. Die aktuelle Ausgabe Nr. 72 berichtet über folgende Themen: Natrium in Rationen für Milchkühe; Neue Erkenntniss zur Milchfieberprophylaxe; Nutztierhaltung im Spannungsfeld zwischen Idyll und Skandal; Totgeburtenrate - Höhe, Einfluss, Prävention; Reduzierung von Absetzstress beim Ferkel - ein ganzheitlicher Ansatz; pflanzliche Lebensmittel als nachhaltige Alternative?
Bundesregierung will Brandschutz für Tiere verbessern
hib - Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) plant, die tierschutzrechtlichen Regelungen mit dem Ziel zu ergänzen, den Brandschutz in Haltungseinrichtungen zu verbessern. Auf diese Weise solle zukünftig insbesondere das Risiko für Brände in großen Tierhaltungen vermindert und die Aufnahme entsprechender Regelungen in die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung beschlossen werden, heißt es in einer Antwort (20/6556) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/6306) der Fraktion Die Linke.
Die Bedeutung tierischer Produkte für eine ausgewogene und nachhaltige Ernährung

Wissenschaftliche und politische Diskussionen über die Rolle tierischer Lebensmittel (ASFs) in einer gesunden und umweltverträglichen Ernährung polarisieren oft. Wissenschaftler haben die gesundheitlichen und ökologischen Vorteile und Risiken von ASFs kritisch überprüft. ASPs sind reich an bioverfügbaren Nährstoffen, die weltweit häufig fehlen, und können wichtige Beiträge zur Lebensmittel- und Ernährungssicherheit leisten. Viele Bevölkerungsgruppen in Subsahara-Afrika und Südasien könnten durch eine verbesserte Nährstoffaufnahme und reduzierte Unterernährung von einem erhöhten Verzehr von ASFs profitieren. Die Erzeugung tierischer Produkte beeinflusst auch die Umwelt; die Wissenschaftler empfehlen daher eine stärkere Einbindung der Tierhaltung in regionale Ökosysteme. Dort könnte die Tierhaltung dann dazu beitragen können, die biologische Vielfalt und degradiertes Land wiederherzustellen und die Treibhausgasemissionen aus der Lebensmittelproduktion zu mindern. Die Menge und Art von ASP, die gesund und umweltverträglich ist, hängt vom lokalen Kontext und den Gesundheitsprioritäten ab und wird sich im Laufe der Zeit auch vor dem Hintergrund alternativer Proteinquellen ändern.