BRS News Schwein
Bayern führt Testpflicht für Erntehelfer und Saisonarbeiter ein
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml kündigte am Dienstag an: In landwirtschaftlichen Betrieben mit mehr als zehn Beschäftigten dürfen ab sofort nur noch Personen beschäftigt werden, die zu Beginn ihrer Tätigkeit einen negativen Corona-Test vorlegen können. Damit wollen wir lokalen Hotspots vorbeugen und die Betriebe vor einer möglichen Schließung schützen. Ziel ist, dass es gar nicht erst zu Ausbrüchen in Betrieben kommt. Denn klar ist: Der Schutz der Bevölkerung hat für uns oberste Priorität.
Ruf zur Umsetzung der EU-Richtlinie gegen unlautere Handelspraktiken wird lauter
Nach dem Deutschen Bauernverband (DBV) und weiteren Organisationen hat sich nun auch die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) der Forderung nach einer ambitionierteren Umsetzung der EU-Richtlinie gegen unlautere Handelspraktiken (UTP-Richtlinie) angeschlossen,
informiert die "agrarzeitung" in ihrem Internetportal.
In der Pressemeldung der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) als Spitzenverband der Ernährungsindustrie fordert der Verband ein ambitioniertes Vorgehen, das über eine Eins zu eins – Umsetzung
der EU-Richtlinie über unlautere Handelspraktiken in den Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen in der Agrar- und Lebensmittelversorgungskette
hinausgeht. Das Gesetz muss gewährleisten, dass alle Lebensmittel sowie alle Lebensmittelhersteller, unabhängig von der Höhe ihrer Umsätze, in den Anwendungsbereich dieses Gesetzes einbezogen werden.
Heute findet zu dem Entwurf eine Verbändeanhörung im BMEL statt. Die UTP-Richtlinie muss bis zum 1. Mai 2021 in deutsches Recht umgesetzt werden. Verbände konnten bis zum 07. August Stellung zu dem VO-Entwurf einreichen.
Europäischer Dachverband der Tierärzte (FVE) fordert Zulassung von Improvac in der Öko-Schweinehaltung
Die Föderation der Tierärzte Europas (FVE), die rund 300 000 Tierärzte in 40 europäischen Ländern vertritt, ist der festen Überzeugung, dass die Immunkastration von Ferkeln den Bedingungen für den ökologischen Landbau und seinen Zielen entspricht.
Die Hauptgründe dafür sind:
- Die Immunkastration ist besser für das Wohlergehen der Tiere als die chirurgische Kastration, die regelmäßig im ökologischen Landbau eingesetzt wird
- Die Immunkastration ähnelt anderen im ökologischen Landbau weit verbreiteten Behandlungen, die auf das Immunsystem wirken, wie z. B. Impfungen
- Die Immunkastration ist keine Hormonbehandlung und birgt kein Risiko für hormonelle Rückstände
Die Bundestierärztekammer hat sich den FVE-Forderungen vollumfänglich angeschlossen.
Umfang der Blühflächen in Süddeutschland bereits bei 4.300 Hektar?
Das in der Gesellschaft gewachsene Bewusstsein für mehr Insektenschutz und Artenvielfalt schlägt sich auch in Zahlen nieder: Die BayWa AG hat die Absatzmenge an Saatgut für Blumen- und Blühmischungen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 25 Prozent gesteigert. Damit haben die BayWa Kunden in Bayern, Württemberg und in der Region Ost den Umfang der Blühflächen in diesen Regionen rein rechnerisch um 4.300 Hektar vergrößert. Dieser Zuwachs entspricht der Fläche aller Grünanlagen in München, die rund 13 Prozent der Stadtfläche ausmachen.
Bundeskabinett beschließt die Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Düngeverordnung
Im Zuge der Änderung der Düngeverordnung hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Wert auf die einheitliche Ausweisung der belasteten Gebiete (so genannte ‚rote Gebiete‘) gelegt. Bisher wurde diese von den Ländern unterschiedlich gehandhabt, was zu erheblicher Kritik seitens der Europäischen Kommission und bei den landwirtschaftlichen Betrieben geführt hat. Mit der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift, die heute vom Bundeskabinett beschlossen wurde, ist nun eine verbesserte Qualität und Quantität der Messstellen sowie eine Vereinheitlichung bei der Ausweisung durch die Länder verbindlich vorgeschrieben.
Großer US-Schweinezüchter verlässt die Branche
Einer der größten Schweinezüchter der USA, Goldsboro Milling - Maxwell Foods, hat beschlossen, die Branche zu verlassen und zum 6. August 54.000 Sauen abgeschafft. In der Geschichte der US-Schweineindustrie gab es noch nie eine Einstellung der Produktion in dieser Größenordnung. Scheinbar konnte kein Käufer für das Unternehmen gefunden werden.
Online Seminar "Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration" der LWK NRW
Im Rahmen des Online Seminars Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration
sollen Landwirte, Tierärzte und Berater über die vier in Deutschland zulässigen Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration informiert werden und sich zu den bisher gemachten Erfahrungen austauschen. Die Landwirtschaftskammer NRW organisiert im Auftrag des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) und in Zusammenarbeit mit der GenoAkademie verschiedene Informationsveranstaltungen. Die Teilnahme ist kostenlos. Vom 20.08.2020 bis 29.10.2020 finden jeweils von 10.00 - 11.30 Uhr noch sechs weitere Termine statt.
EU-Agrarfördermittel: Auswirkungen auf die Agrarstruktur in Deutschland
Die Pachtpreise und Kaufwerte für landwirtschaftliche Flächen sind in den vergangenen Jahren weiter gestiegen. In einer Antwort (19/21083) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (19/20491) schreibt die Bundesregierung, dass sich die Pachten zwischen 2013 und 2016 im Durchschnitt um 18,5 Prozent erhöht haben. Bei den Kaufwerten von landwirtschaftlichen Grundstücken sei zwischen 2015 und 2018 ein Anstieg von 29,9 Prozent festgestellt worden. Der Durchschnitts-Hektar habe sich somit von 19.614 Euro auf 25.485 Euro verteuert. Ein Grund seien die niedrigen Kapitalmarktzinsen, die zu einer weiteren Nachfrage von Agrarimmobilien führen würden, was vor allem Existenzgründer und aktive Landwirte unter Druck setzt, da Investitionen in Flächenkäufe oft nicht mehr durch die erwarteten langfristigen Erträge finanziert werden können. Eine mögliche Kappung der flächengebundenen Basisprämie bei 100.000 Euro hätte im Jahr 2018 nach Angaben der Bundesregierung 1,13 Prozent der Gesamtbetriebe betroffen. Das Kürzungsvolumen hätte bei rund 332 Millionen Euro gelegen. Besonders betroffen wären die großen Betriebe der östlichen Bundesländer Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
FBN Dummerstorf: Erweiterungsanbau Experimentalanlage Schwein
Am 10.08. wurde am Leibniz-Institut für Nutztierbiologie Dummerstorf (FBN) der Öko-Erweiterungsanbau an der Experimentalanlage Schwein eröffnet. Mit dem Anbau, der für die Tiere einen höheren Platzbedarf und freie Ausläufe zu Verfügung stellt, sollen insbesondere ökologische Aspekte der Tierproduktion stärker in den Forschungsfokus rücken. Der Erweiterungsbau soll es ermöglichen, an einem Standort unter authentischen Bedingungen konventionelle und ökologische Haltungsbedingungen, besonders im Hinblick auf das Tierwohl, zu vergleichen. Am Institut ist ein langfristiges Projekt über mehr als zehn Jahre geplant, in dem alte Rassen mit der modernen Deutschen Landrasse in beiden Haltungsumwelten verglichen werden sollen. Mit der Erforschung dieser Genotyp-Umwelt-Interaktionen will man herausfinden, ob und wie die Rassen in unterschiedlicher Weise von den besseren Haltungsbedingungen profitieren. Gestartet werden soll das Programm mit dem deutschen Sattelschwein. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Entwicklung smarter Lösungen für eine nachhaltige Landwirtschaft.
Saarland fordert Immunokastration als dauerhafte Alternative im Öko-Bereich
Aus fachlicher Sicht ist für uns die Immunokastration der einzig tierschutzgerechte Weg und die einzig sinnvolle Alternative zur konventionellen betäubungslosen Ferkelkastration
, so Reinhold Jost, saarländischer Minister für Umwelt und Verbraucherschutz und Vorsitzender der Agrarministerkonferenz (AMK) 2020.