BRS News Schwein
Rhld.-Pfalz: Landwirt legt Berufung gegen Ausweisung "roter Gebiete" ein
Das Verwaltungsgericht in Trier hatte im Juli 2020 die Klage eines Landwirtes gegen die rheinland-pfälzische Düngeverordnung und insbesondere gegen die Ausweisung der roten Gebiete
abgewiesen. Gegen diese Entscheidung wurde mittlerweile die vom Verwaltungsgericht ausdrücklich zugelassene Berufung beim Oberverwaltungsgericht in Koblenz eingelegt, teilt der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e.V. in einer Pressemeldung vom 05. August 2020 mit.
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ASP-Risikoampel für mehr Biosicherheit
Die ASP-Risikoampel ist ein digitales Servicetool und bietet Landwirten die kostenfreie Möglichkeit, die individuelle betriebliche Biosicherheit zum Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP) freiwillig und anonym bewerten zu lassen. Die Universität Vechta hat zusammen mit dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) und QS dieses Präventionsangebot im vergangenen Jahr entwickelt. Die Risikoampel beinhaltet Fragen, die den Bereichen Sicherung des Betriebes
, Sicherung des Stalls
und Arbeitsabläufe
zugeordnet sind. Durch eine Optimierungsanalyse werden alle identifizierten Risikofaktoren aufgelistet und dem Landwirt konkrete Hinweise zur Umsetzung im Betrieb gegeben. So kann jeder Schweinehalter regelmäßig überprüfen, ob das eigene Biosicherheitskonzept den Betrieb noch optimal schützt.
Rückenwind für das Ebersegment
Angesichts des bevorstehenden Verbots der betäubungslosen Kastration stellen sich manche Schweinehalter die Frage, ob eine Jungeberaufzucht und -vermarktung in Frage kommt. Doch in den Schlacht- und Fleischbetrieben gibt es Vorbehalte gegenüber Jungebern, weil nicht alle Märkte das Fleisch akzeptieren. Das betrifft die Ebermast sowie die Impfung gegen Ebergeruch. In einigen Schlachthöfen ist jedoch inzwischen eine wachsende Akzeptanz für die Immunokastration zu verzeichnen. Einigen Mästern gelingt es offenbar auch, ihre geimpften Eber mit geringen oder ganz ohne Preisabschläge zur Normalmaske zu vermarkten. Wie es mit der Jungebermast und der Immunokastration in den nächsten Monaten weitergeht, wird in der neuen SuS 4-2020 betrachtet.
Stark für den Artenschutz
Landwirtschaftliches Wochenblatt - Artenschutz und Landwirtschaft? Natürlich passt das zusammen. Das unterstreicht der Wettbewerb des Landwirtschaftlichen Wochenblatts mit dem Motto Wir können Artenschutz – und zeigen es
. Gemeinsam mit dem Westfälisch- Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV) sowie der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft hatte das Wochenblatt Anfang Juni dazu aufgerufen, Fotos des eigenen Engagements für den Artenschutz einzureichen. Vier Wochen lang konnten Bilder eingesandt werden, im Anschluss wurde digital abgestimmt. Jetzt stehen die drei Gewinnerbilder fest, die mit einem Preisgeld von 500 € (1. Platz) und jeweils 250 € (2. und 3. Platz) ausgezeichnet werden. Der Einsender des Gewinnerfotos darf sich zusätzlich über eine Naturschutzberatung durch die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft freuen.
Chinas Fleischimporte im 1. Halbjahr auf Rekordhoch
China importierte im ersten Halbjahr 2020 insgesamt 3,48 Millionen Tonnen Fleisch mit einem Importwert von 12,5 Milliarden US-Dollar, berichtet die Handelsplattform Beef to China
. Dies entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 89% in der Menge und 112% im Wert. Was die Herkunftsländer betrifft, so waren Brasilien, die USA und Spanien in diesem Zeitraum die drei wichtigsten Handelspartner. Einigen Experten aus Europa und Australien zufolge wird China bald 40% des weltweiten Fleischhandels ausmachen, die Importe könnten aufgrund der immer noch andauernden ASP-Krise noch weiter steigen.
Neue Haltungs-VO schockiert die Schweinehalter
Der Bundesratsbeschluss vom 3. Juli zur Haltungs-VO bedroht die Existenz vieler deutscher Ferkelerzeuger, kommentiert Dr. Britta Becke, Vorstandsmitglied im Bundesverband Rind und Schwein e.V. den Beschluss in der neuen SuS. Die Politik habe Vorschriften erlassen, die in etlichen Punkten weit über die Anforderungen unserer Wettbewerber in der EU hinausgehen (s. aktuelle SuS 4/2020, S12). Der nahezu vollständige Verzicht auf Kastenstände im Deckzentrum sowie das riesige Platzangebot für abgesetzte Sauen von 5 m2 seien nur zwei Beispiele. Warum wurden die Erfahrungen der MuD-Betriebe nicht berücksichtigt? Dort werden mit Steuergeldern neue Stallkonzepte getestet. Durch die Verordnungsänderung beim Kastenstand in Deckzentrum und Abferkelstall geraten deutsche Sauenhalter massiv ins Hintertreffen, glaubt Becke.
DBV fordert einheitliche Regelung auch für ausländische Ferkel-Lieferanten in QS
Zur Diskussion über die Anforderungen an ausländische Ferkel-Lieferanten im QS-System fordert der Präsident des Deutschen Bauernverbands (DBV), Joachim Rukwied, verbindliche und vor allem einheitliche Tierschutz-Anforderungen für sämtliche Herkünfte: Unsere Tierschutz-Standards sind Teil einer guten Prozessqualität in der Fleischerzeugung. Für das System QS ist es eine Frage der Glaubwürdigkeit, im Zuge des Ausstiegs aus der betäubungslosen Ferkelkastration eine Regelung dafür konsequent umzusetzen, die auch Lieferungen aus anderen europäischen Ländern einbezieht. Unsere Tierhalter fordern eine verbindliche, systemweit gültige Liste von zugelassenen Verfahren, die den Ansprüchen des deutschen Tierschutzrechtes genügen. Dabei stehen insbesondere die Marktpartner in der Fleischwirtschaft und im Lebensmittelhandel mit in der Verantwortung. Aus unserer Sicht ist es nicht vermittelbar, wenn Betäubungsverfahren, die gegen deutsches Recht verstoßen, über Lieferungen von Tieren oder Fleischerzeugnisse aus anderen Mitgliedstaaten ihren Weg in die Fleischtheken finden können.
Baden-Württemberg: Corona-Verordnung für Schlachtbetriebe teilweise gekippt
Der Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg hat mit Beschluss vom 30. Juli 2020 dem Eilantrag eines Schlachtbetriebs gegen die Corona-Verordnung Schlachtbetriebe und Fleischverarbeitung vom 7. Juli 2020 teilweise stattgegeben. Die uneingeschränkte Pflicht, sämtliche Mitarbeiter eines Schlachthofs zweimal pro Woche auf Corona testen zu müssen, sei unverhältnismäßig. Der 1. Senat des VGH hat die zweimalige Pflichttestung pro Woche ab dem 10. August vorläufig außer Vollzug gesetzt. Die Betriebe müssten die Möglichkeit haben, im Einzelfall Ausnahmen beantragen zu können z.B., wenn Betriebe ein Hygienekonzept umsetzten, mit dem auf die zwei Testungen pro Woche für sämtliche Beschäftigten zum Teil verzichtet werden könne oder bauliche Bedingungen eine räumliche Trennung von Verwaltungs- und Schlachtbetrieb-Mitarbeitern*innen gewährleisten.
Improvac Online-Seminar
Am 18. und 25. August um 10.00 Uhr findet ein Online-Seminar zum Thema Improvac: Entscheidungshilfen aus der Praxis
statt. Das Seminar stellt den Einsatz von Improvac als Alternative zur betäubungslosen Kastration vor. Neben allgemeinen Hinweisen zu Wirkungsweise und Konzept der Kastration durch Impfung wird besonderer Wert auf die Sicht der Praxis gelegt: Wichtige Stichworte sind Aufstallung bzw. Gruppenführung, Fütterung und Vermarktung.
ASP: Neue Zelllinie ermöglicht schnellen Nachweis
Wissenschaftler haben eine neue Zelllinie identifiziert, die zur Isolierung und zum Nachweis des lebenden ASP-Virus verwendet werden kann. Die neue Methode minimiere den Bedarf an Proben von lebenden Tieren und ermögliche einen leichteren Zugang zu Veterinärlabors, die das Virus diagnostizieren müssen, so der Agricultural Research Service (ARS) des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA). Für einen wirksamen Nachweis des lebenden ASP-Virus war es bisher notwendig, für jeden diagnostischen Test Blutzellen von einem lebenden Spenderschwein zu entnehmen, da die Zellen nur einmal verwendet werden konnten. Die neue Zelllinie kann nun kontinuierlich repliziert und eingefroren werden, um Zellen für die zukünftige Verwendung zu erzeugen.