BRS News Schwein
ASP-Risiko durch Strohzukauf
Aufgrund der diesjährigen Wetterverhältnisse ist mit einer verminderten Strohernte zu rechnen, so dass Tier haltende Betriebe auf den Zukauf von Stroh angewiesen sein könnten. Das Landwirtschaftsministerium Schleswig-Holstein hat in diesem Zusammenhang empfohlen, auf den Zukauf von Stroh aus osteuropäischen Nachbarländern zu verzichten, da sich dort die Afrikanische Schweinepest (ASP) immer weiter ausbreitet. Wird Stroh aus diesen ASP-Gebieten geerntet, kann dabei infektiöses Material, wie Teile von verendeten Wildschweinen, eingearbeitet werden. Solches Stroh birgt ein großes ASP-Übertragungspotenzial.Vegane Kleinkinderernährung: Körperverletzung Schutzbefohlener?
Bei einer veganen Ernährung kann es aufgrund des Verzichts auf jegliche tierische Lebensmittel zu einer Unterversorgung mit Energie, Protein, Eisen, Calcium, Jod, Zink, Vitamin B2, Vitamin B12 und Vitamin D kommen, warnt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Das
Risiko schwerer neurologischer Störungensteige und kann damit eine Körperverletzung Schutzbefohlener bedeuten. Trotzdem öffnen immer mehr vegane Kindertagesstätten. Zuletzt in München und Frankfurt, kommentiert Armin Himmelrath für
Spiegel onlineeinen zunehmenden Trend (Spiegel online, 31. Juli 2018: Hilfe, jetzt kommen die Extremisteneltern).
Man mag es kaum glauben, aber hierzu wurden bereits Menschenversuche mit Kleinkindern durchgeführt. Das Ergebnis: Ohne Ernährungsberatung geht es nicht und die vegan ernährten Kinder zeigten leichte Wachstumsverzögerungen. Es ist aus Fütterungsversuchen mit Tieren bekannt, dass unterversorgte Tiere Wachstumsdepressionen mit zunehmendem Alter wieder ausgleichen, wenn sie bedarfsgerecht mit Nährstoffen versorgt werden. In der Tierernährung nennt man das
kompensatorisches Wachstum. Völlig unbekannt ist derzeit, ob dies auch für die Hirnleistung gilt.
Kriterien und Subventionen für Nichtregierungsorganisationen
Nach Darstellung der Bundesregierung auf ihrer Homepage gibt es einen regen Austausch der Bundesregierung mit verschiedenen Nichtregierungsorganisationen (NGO). In einer Kleinen Anfrage interessiert sich die AfD für Auswahlkriterien und Finanzierung. Hintergrund des Interesses ist die Feststellung, dass NGO – nach Auffassung der Fragesteller – keineswegs uneigennützig seien, sondern Interessen von Partikulargruppen oder auch eigene Interessen verfolgten. Insofern käme der Auswahl von NGO als Gesprächspartner der Bundesregierung eine besondere Bedeutung zu.
Eine ähnliche Anfrage hatte die FDP kürzlich zu einer bestimmten NGO (Testbiotech) formuliert, weil diese Organisation nach Ansicht der FDP ausschließlich mit Gentechnik-kritischen Organisationen besetzt sein soll und damit keine neutrale Information der Öffentlichkeit zu erwarten sei.
Dürre führt zum Preissturz bei Schlachtrindern
Die zunehmende Futterknappheit bei den Milchviehhaltern führt zu einem Überangebot von Schlachtrindern. Daraus resultieren sinkende Preise, informiert die AMI auf ihrer Internetseite.
Im Juli seien bisher bundesweit 20 % mehr Kühe (im Schnitt sonst üblich: 20.000 St. je Woche) geschlachtet worden als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Vereinzelt wird auch davon berichtet, dass Bestände aufgelöst werden. In den vergangenen vier Wochen verloren die Schlachtkuhpreise rund 40 Ct/kg Schlachtgewicht an Wert. Tendenz: Weiter fallend.
Wenn ganze Bestände abgestockt werden, steht vielfach die Familienexistenz auf dem Spiel. Aus Sicht des BRS ist die derzeitige Debatte um Nothilfen für die Landwirtschaft zynisch und politisch unverantwortlich. Hilfen abzulehnen, weil die deutsche Landwirtschaft Mitverursacher der Dürre seien, beleuchtet nur eine Seite der Medaille. Es entbehrt nicht nur der fachlichen Grundlage, sondern ignoriert auch, dass die Landwirtschaft - neben der Forstwirtschaft - als Nettoemittent mehr C02 bindet als sie emittiert. Sie entlastet damit alle Branchen, die auf vorwiegend fossile Energieträger angewiesen ist.
Dürre: Verbände richten Futterbörsen ein
In vielen Regionen Deutschlands wird das Futter knapp. Fütterbörsen können jetzt helfen, Neu eingerichtete Futterbörsen können helfen, Kontakte zwischen den Landwirten mit zu viel und zu wenig Futter herzustellen.agrarheutehat einige Futterbörsen aufgelistet:
- Futterbörse Mecklenburg-Vorpommern
- Futterbörse Bayerischer Bauernverband
- Futterbörse Kreisbauernverband Werra Meissner
- Fütterbörse KBV Kurhessen
Es gibt keine Feinstaubtoten
Einige Städte haben sie schon eingeführt: Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge. Die Folgen sind für die Anwohner des umgeleiteten Nachverkehrs dramatisch: mehr Lärm und mehr Abgase. Lieferanten müssen weitere Strecken zurücklegen; benötigen mehr Zeit und Benzin. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Dabei hätte alles anders kommen können.Der Lungenspezialist Dieter Köhler warnt seit Jahren davor, die Gesundheitsgefahren durch Autoabgase aufzubauschen , aber keiner will ihn hören. Der Journalist Rainer Wehaus hat dem Spezialisten Anfang des Jahres einen längeren Artikel gewidmet. Der jedoch wurde nie nachgedruckt. Und so konnte sich eine Vermutung, dass Stickoxide und Feinstaub das Leben verkürzen, zur unumstößlichen Tatsache entwickeln. Derartiges wiederholt sich bei der Diskussion um Glyphosat, Nitrat im Grundwasser und dem vermeintlichen Insektensterben, dass es so nie gegeben haben soll.
Moderne Landwirtschaft: Trends der Vergangenheit
Früher war alles besser.So etwas oder Vergleichbares kommt in jeder Diskussion zur heutigen Landwirtschaft - in der westlichen Welt. Dabei wird gerne vergessen, dass es die Milchwirtschaft in der heutige Form noch gar nicht so alt ist. Die Professionalisierung setzte Mitte des 19. Jahrhundert ein, damit die städtische Bevölkerung mit Fett und Eiweiß versorgt werden konnte. Diese Professionalisierung trug auch dazu bei, dass die Säulingssterblichkeit drastisch sank.
Vergessen wird auch, dass in Deutschland Mitte des 19. Jahrhunderts fast 16 Millionen Schafe gehalten wurden, davon gehörten mehr als ein Viertel zur Rasse der Merinos, begehrt wegen ihrer Wolle. Ein Exportschlager, v.a. nach England. Heimische Schafhalter konnten dem Wettbewerbsdruck der Kollegen aus Australien jedoch nicht lange standhalten. Der Kostendruck löste einen Wechsel in die Schweinehaltung aus (aus: Evans Pursuit of Power – Europe 1815-1914
)
Thermoregulation bei Schweinen in traditioneller Haltung
Wegen ihrer eingeschränkten Fähigkeit zur Thermoregulation brauchen Schweine in der Haltung die Möglichkeit, sich aktiv abkühlen zu können, z.B. durch die Mikrosuhle. Zu beachten ist auch, dass sich Schweine bei wärmeren Temperaturen ohne Körperkontakt in Seitenlage ausstrecken. Hierzu braucht jedes Tier in der Bucht auf wärmeableitenden Flächen (planbefestigt oder perforiert) ausreichend Platz. Vollständig eingestreute Buchten ohne planbefestigten bzw. perforierten Teilbereich sind daher in der Schweinehaltung problematisch.BMBF zum Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu den Neuen Züchtungstechniken
Anlässlich des gestrigen Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu den Neuen Züchtungstechniken gibt es eine kurze und knappe Stellungnahme der Bundesforschungsministerin Anja Karliczek. Als Forschungsministerin hätte sie sich ein forschungsfreundlicheres Urteil gewünscht. Sie hofft, dass die Anwendung des Gentechnikrechtes künftig nicht dazu führe, die moderne Pflanzenzüchtungsforschung in Deutschland und Europa vollständig zum Erliegen zu bringen. Wissenschaftler reiben sich verwundert die Augen. Im Vorfeld hätte man aus dem Ministerium eine klare Positionierung gewünscht. Das Kind ist in den Brunnen gefallen und das Urteil wird die Forschung in Deutschland abhängen. Das sind sich Experten sicher. Umso deutlicher fallen die Kommentar in den Internetportalen der überregionalen Zeitungen aus. Julia Merlot meint auf "Spiegel Online", Europa verabschiede sich von den Fakten. Sascha Karberg vom "Tagesspiegelglaubt sogar, dassDie pauschale Verteufelung der Gentechnik
gesiegt habe. Dr. Daniel Lingenhöhl, Chefredakteur vomSpektrum" behauptet sogar, dass der Europäische Gerichtshof mit einem Federstrich die Zukunft von Crispr/Cas9 in der Europäischen Union beendet habe. Auch der BRS äußerte sich besorgt.
SocialLab – Nutztierhaltung im Spiegel der Gesellschaft
Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht kritisch über die landwirtschaftliche Nutztierhaltung berichtet wird. Häufig geschieht das emotional, nicht selten empört. Je reißerischer beispielsweise ein Artikel ist, desto eher wird auch ein Schuldiger präsentiert: Mal ist dies der Verbraucher, der zu oft das preiswerteste Fleisch kauft, mal trifft es den Landwirt, der ebenso pauschal mit allenschwarzen Schafenseiner Branche gleichgesetzt wird. Oder es trifft den Handel, der seine Marktmacht missbraucht. Auch wenn die Kritikpunkte an der derzeitigen Situation sehr unterschiedlich sind: Zufrieden mit dem Ist-Zustand sind nur wenige. Anzunehmen ist vielmehr, dass auf vermutlich allen Seiten ein Unbehagen herrscht, das je nach individueller Situation und Persönlichkeit unterschiedlich stark ausgeprägt sein dürfte. Um in dieser Problematik zielführende, ausgewogene und ethisch vertretbare Lösungen zu finden, ist es erforderlich, die Kritik der unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen an den gegenwärtigen Formen und Praktiken der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung differenziert zu durchdringen und ihre zahlreichen Facetten besser zu verstehen.