BRS News Schwein

07.05.2018

EU: Nur Großbritannien schreibt per Gesetz Videoüberwachung in Schlachthöfen vor

Das Internetportal Wir sind Tierarzt macht in einer aktuellen Pressemeldung auf ein neues Gesetz in Großbritannien aufmerksam, das die Videoüberwachung in Schlachthöfen zur Pflicht macht. Das Gesetz ist seit Anfang Mai in Kraft. Bis spätestens November 2018 muss in Großbritannien jeder Schlachthof eine Videoüberwachung installiert haben. Amtstierärzte haben darauf dann uneingeschränkten Zugriff. Andere EU-Staaten haben – trotz anderslautender Ankündigungen – bisher aber noch nicht nachgezogen. Die Bundesregierung sagt: Eine solche Vorschrift könne nur die EU erlassen.
 
04.05.2018

Grain-Club-Dialogveranstaltung: Sojaimporte für Deutschland ohne Alternative

Der weltweite Proteinverbrauch wird mit zunehmendem Fleischkonsum, insbesondere in China und den Schwellenländern, weiter steigen. Zudem rechnet die FAO mit knapp 10 Milliarden Menschen im Jahr 2050, deren Versorgung mit Proteinen in Form von tierischen Lebensmitteln eine globale Herausforderung darstellt. Was sind die Folgen für Europa und Deutschland? Kann für die Nutztierversorgung das Protein aus Sojaschrot durch Eiweiß von Insekten ersetzt werden? Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer Dialogveranstaltung des Grain Clubs.
 
04.05.2018

Geplante Agrarkürzungen können Klima- und Umweltschutzziele gefährden

Die Kürzung im Agrarhaushalt wird die Landwirte hart treffen und zu einer Schwächung der ländlichen Räume führen – und zwar in ganz Europa, so bewertet der Deutsche Bauernverband in einer ersten Stellungnahme die angekündigten Mittelkürzungen. Einschnitte würden die Spielräume für zusätzliche gesellschaftliche Leistungen, etwa für Klima- und Umweltschutz, einschränken. Ähnlich besorgt reagierte Minister Backhaus und derBund ökologische Lebensmittelwirtschaft auf die Ankündigung aus Brüssel.
Die Landwirtschaftskammer Österreich reagierte in einer Pressemeldung verärgert: Naturbedingte Schwierigkeiten und die Leistungen für Mensch und Umwelt wird es auch nach dem Brexit geben. Bäuerinnen und Bauern werden auch dann noch täglich für Natur, Umwelt, Tierwohl, Lebensmittelqualität, Arbeitsplätze und Wertschöpfung im ländlichen Raum sorgen. Und wer angesichts des Klimawandels, der immer dramatischere Folgen hat, wie die jetzige Hitzewelle samt Insektenplage zeigt, die Agrargelder kürzen will, der verweigert total die Wirklichkeit. Der kann auch gleich aus Klimaschutzverträgen austreten.
 
04.05.2018

DSGVO: Bald gilt der neue Datenschutz

Ende Mai gilt die EU-Datenschutzgrundverordnung - nach einer Übergangszeit von zwei Jahren. Alle Unternehmen müssen bei der Verarbeitung sensibler, Personen bezogener Daten strengere Regeln einhalten. Der Bundesverband Rind und Schwein hat daher zu einem Workshop nach Kassel eingeladen, um seine Mitgliedsunternehmen fit zu machen. Die Tagung war schon rel. zeitig ausgebucht. Unternehmen, die keinen Platz mehr ergattern können, empfiehlt der Verband den Besuch von einschlägigen Internetseiten, wie z.B. dem Angebot des Zentralverbandes des Deutschen Handwerkes, der sowohl für Betriebe als auch für Organisationen ein hervorragendes, kostenloses Informationsangebot zur Verfügung stellt. Externe Dienstleister können eine Betriebsindividuelle Anpassung der Dokumente vornehmen.
Aber auch die Fachpresse wird in den nächsten Wochen das Thema aufgreifen und verständlich informieren. Die Agrarzeitung hat soeben eine Informationsserie gestartet.
 
04.05.2018

VdF / BVDF zur wirtschaftliche Entwicklung des deutschen Fleischsektors

Die Unternehmen der Fleischwirtschaft bewegen sich weiterhin in einem wirtschaftlich äußerst schwierigen Umfeld, heißt es in einer Pressemeldung, die der Verband der Fleischwirtschaft (VdF) und der Bundesverband der Deutschen Fleischwarenindustrie (BVDF) anlässlich ihrer Mitgliederversammlung veröffentlicht haben. Kennzeichnend sei die kontinuierlich schrumpfende Nachfrage für Schweinefleisch in Deutschland und allgemein in der EU. Hinzu kämen offizielle Regelungen oder informelle Übereinkünfte in einer zunehmenden Zahl von EU-Ländern, die den Handel innerhalb der EU erschwerten.
 
03.05.2018

BGH-Urteil zur Weiterverbreitung illegaler Filmaufnahmen kein Freibrief

age - Die Bundesregierung sieht in dem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) zur Weiterverbreitung heimlich entstandener Filmaufnahmen in Tierställen keinen Freibrief für die Presse zur Veröffentlichung rechtswidrig hergestellter Dokumentationen, so Agra-Europe. Das hat der Parlamentarische Staatssekretär vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Michael Stübgen, im Deutschen Bundestages klargestellt. Stübgen wies in einer Fragestunde am vergangenen Mittwoch darauf hin, dass nach der Entscheidung der Karlsruher Richter in jedem Einzelfall eine Güterabwägung vorzunehmen sei. Dabei müssten die grundrechtlich garantierte Pressefreiheit und das Informationsinteresse der Öffentlichkeit auf der einen mit dem Grundrecht des Unternehmers an der Wahrung seines Persönlichkeitsrechts sowie seiner Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse auf der anderen Seite abgewogen werden. Der Staatssekretär bekräftigte zugleich den Willen der Koalition, Einbrüche in Tierställe künftig als Straftatbestand zu ahnden. Die Bundesregierung werde dazu in absehbarer Zeit einen Rechtssetzungsvorschlag machen, kündigte Stübgen an. Der Bundesverband Rind und Schwein rät in diesem Zusammenhang, grundsätzlich jeden Stalleinbruch zur Anzeige zu bringen.
 
03.05.2018

Discounter senken Milch- und Fleischpreise: verheerendes Signal für Tierhalter

BBV - Aktuell verhandeln die Molkereien und der Lebensmitteleinzelhandel die Preise für verschiedene Milchprodukte (zum Beispiel Frischmilch) für die nächsten sechs Monate. Der Discounter Aldi kündigte auf Nachfrage an, seine Preise für den Liter frische Vollmilch in der untersten Klasse ab heute um 9 Cent auf 69 Cent zu senken. Dazu erklären die Kreisbäuerinnen und Kreisobmänner des Bayerischen Bauernverbandes bei ihrer heutigen Tagung in Herrsching: Die Preissenkungen sind ein verheerendes Signal für unsere Milchbauern. Auf der einen Seite steigen die Anforderungen an die Milchviehhalter permanent, zum Beispiel beim Tierwohl, auf der anderen Seite sinken die Verkaufspreise überdimensional. Das passt nicht zusammen und zerstört unsere regionale Landwirtschaft. Der Lebensmitteleinzelhandel spielt seine Marktmacht auf Kosten unserer Betriebe aus, denn die massive Preissenkung ist mit dem Marktgeschehen nicht erklärbar!

 

Auch im Schweinebereich sind die Erzeugerpreise aktuell deutlich gefallen. So bekommen Erzeuger derzeit mit 1,37 Euro pro Kilogramm Schlachtgewicht 5 Cent weniger als vergangene Woche. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Mai sind es sogar 22 Prozent weniger.

 
03.05.2018

ITW startet mit weiterer, zusätzlichen Registrierungsphase für Schweinehalter

ITW - Nach erfolgreichem Start in ihre zweite, ebenfalls dreijährige Programmphase startet die Initiative Tierwohl jetzt eine weitere, zusätzliche Registrierungsphase für Schweinehalter. Bis zum 6. Juli 2018 können sich Schweinehalter, die Sauenhaltung, Ferkelaufzucht und/oder Mast betreiben, über einen Bündler registrieren lassen. Einen entsprechenden Bündler können die Landwirte aus einer von der Initiative Tierwohl auf ihrer Webseite (www.initiative-tierwohl.de) veröffentlichten Liste auswählen und ab sofort kontaktieren. Zur Registrierung sind auch Betriebe zugelassen, die in der Vergangenheit abgemeldet oder ausgeschieden sind.
 
03.05.2018

Veggie-Produkte: Frankreich verbietet irreführende Produktbezeichnung

Wer sich für Verbraucherschutz und -aufklärung einsetzt, dafür aber vegane Nachbauprodukte wählt, kann sich Spott und Häme im Netz sicher sein. Das ist dem ehemaligen Landwirtschaftsminister Schmidt passiert, als er es wagte, die Produktkennzeichnung zu hinterfrage. Übrigens völlig zu Unrecht. Immerhin hat der Vorstoß aus dem BMEL dazu beigetragen, dass die Leitsätze für vegane und vegetarische Lebensmittel überarbeitet werden sollen. Bei vegetarischen und veganen Produkten in Anlehnung an originale
Fleischprodukte, handelt es sich um Imitate. Die Annäherung an das Original ist nur durch eine Fülle an Zusatzstoffen und Aromen möglich. Darüber muss der sensible Verbraucher aufgeklärt werden. Daher müssen die Leitsätze angepasst werden. Den Franzosen geht das nicht weit genug. Sie haben per Gesetz kurzer Hand verboten, Ersatzprodukte nach ihren tierischen Vorbildern zu benennen.
 
03.05.2018

Kontroverse Diskussionen zur Haltungskennzeichnung

©SuS - Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner will den von ihrem Vorgänger Christian Schmidt erarbeiteten Gesetzesentwurf für ein freiwilliges Tierwohllabel zügig auf den Weg bringen. Ein einheitliches staatliches Label schaffe Transparenz für Verbraucher, sodass diese auch durch ihr Einkaufsverhalten den Druck auf Handel und Hersteller erhöhen und bessere Haltungsbedingungen für Tiere durchsetzen könnten, heißt es aus dem BMEL.

Der Handel dagegen schafft Fakten: Nach Lidl kommt jetzt auch Netto mit einem eigenen Label. Beide Label ähneln sich sehr und sind durch zusätzliche Auflagen, die mit Haltung nichts zu tun haben so aufgebaut, dass derzeit kaum Schweinehalter in den Stufen 3 oder 4 eingeordnet werden können. Hintergrund ist u.a. die Verpflichtung zu GVO-freier Fütterung, die der Gesetzgeber für einen Zeitraum vorschreibt, der bis in die Ferkelaufzucht reicht. In arbeitsteiligen Systemen erhöht dies den Organisations- und Kontrollaufwand. Abgesehen davon, dass die derzeitige Negativ-Kennzeichnung von Experten als "Mogelpackung" und "Verbrauchertäuschung" bewertet wird.