BRS News
12.05.2017
Wie die Wissenschaft versucht, Menschen zu schützen
Der Biologe Roland Solecki leitet seit drei Jahren die Abteilung Sicherheit von Pestiziden
im Bundesinstitut für Risikobewertung. Dort werde aus wissenschaftlicher Sicht alles versucht, um die Menschen zu schützen, sagt er im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.
Er erläutert am Beispiel Glyphosat, wie und warum ein Wirkstoff alle 10 Jahre auf den Prüfstand kommt und warum manche Studien bei der Sicherheitsbewertung berücksichtigt werden und manche nicht.
12.05.2017
DLG-Merkblatt 420 "Beleuchtungstechnik für Schweineställe"
Der DLG-Ausschuss Technik in der Tierproduktion hat unter der Federführung von Boris Bergmann und Prof. Wolfgang Bücher von der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn das im November 2016 herausgegebene MerkblattBeleuchtungstechnik für Schweineställeüberarbeitet und jetzt veröffentlicht. Es enthält alle wesentlichen Aspekte zur Beleuchtungstechnik und zum Beleuchtungsmanagement. Das DLG-Merkblatt 420 steht zum kostenfreien Download im Internet zur Verfügung.
Eine wesentliche Erkenntnis der Arbeitsgruppe:
Die Beleuchtungsintensität im Stall schwankt je nach Fensterfläche, der Himmelsrichtung, der Verschmutzung und dem Abstand zur Lichtquelle stark. Unter diesen Bedingungen, ist eine gesetzliche Standardisierung von 80 lx und dessen Prüfung nicht haltbar.
12.05.2017
Streit um "Bio"
Man mag überBiodenken was man will: wenn die Nachfrage stimmt und der Erlös ein Familieneinkommen garantiert, das die Betriebszukunft sichert, sollte man auf Polarisierung und kollegiale Grabenkämpfe verzichten. Die Realität sieht leider anders.
Bioauf Kosten konventionell wirtschaftender Kollegen zu bewerben ist schäbig, zumal jede Landbauform
Leichen im Kellerhat.
Der Streit scheint in der Schweiz gerade zu eskalieren. Dort wehren sich
Bio-Produzentengegen eine Aussage des Syngenta-Chefs Erik Fyrwald. Vermutlich wird keine Seite ohne Schaden aus diesem Streit hervorgehen.
12.05.2017
Gefühle sollte man nicht überbewerten
Liebe ist auch nur Chemie.Diese nüchterne Behauptung treibt Romantiker auf die Palme. Zu Unrecht. Dass wir uns bei der Partnersuche von
Gerüchen, also Chemie leiten lassen, ist längst belegt. Neuen Auftrieb dieser
chemischen Betrachtungsweiseliefert jetzt eine Untersuchung der Universität Bern. Danach soll der blumige Duftstoff Hedion menschliches Verhalten beeinflusst nach dem Motto «Wie du mir, so ich dir».
In den Experimenten reagierten Menschen unter dem Einfluss des Duftstoffs Hedion auf das Vertrauen anderer Personen mit erhöhter Vertrauenswürdigkeit. Verhielten sich die anderen Versuchsteilnehmer nicht kooperativ, neigten sie stärker dazu, diese dafür zu bestrafen.
Anm. d. Red.: Die Landwirtschaft macht sich die Wirkung von Pheromonen schon lange zu Nutzen. Entweder bei der Unterdrückung oder Förderung des Obstreifens oder zur Stimulierung des Paarungsverhaltens von Tieren. Wer jetzt auf dumme Gedanken kommt, der sei darauf hingewiesen, dass auch bei Tieren nur in bestimmten Zyklusphasen eine Wirkung erzielbar ist. Bei Sauen z.B. in der fruchtbaren Phase. Wenn eine Sau
stehtist sie besonders empfängnisbereit.
11.05.2017
Insekten helfen dank Eh da-Flächen jetzt beim Pflanzenschutz
Forum - Klaus Merkel ist Landwirt und Betriebsleiter auf Gut Mariaburghausen im unterfränkischen Haßfurt. Auf ca. 286 Hektar Nutzfläche baut er unter anderem Mais, Raps und Zuckerrüben an. Als moderner Landwirt geht Merkel dabei neue Wege und setzt beim Schutz seiner Pflanzen auch auf Marienkäfer, Laufkäfer oder Schwebfliegen.Am Rande seiner Felder hat Merkel diverse Blühstreifen, Biotopholzstapel und Steinhaufen errichtet, in denen sich binnen weniger Wochen vielfältige Insekten eingerichtet haben, die nun Getreide und Gemüse auf seinen Feldern beschützen.
11.05.2017
Was kann die Landwirtschaft aus der Insolvenz von "Solarworld" lernen?
Das Bonner UnternehmenSolarworldhat lt. Medienberichten soeben Insolvenz angemeldet. Mitarbeiter bangen um ihre Jobs. Als Ursache für die Insolvenz werden die Billigangebote aus Asien genannt.
Der Autor Daniel Wetzel sieht das in seiner Analyse für
Die Welt("An der Pleite ist Sonnenkönig Asbeck vor allem selbst schuld") differenzierter. Es habe schlicht an Innovationen gefehlt, um sich vom Massenmarkt abheben zu können, so der Autor.
Was hat das mit der dt. Landwirtschaft zu tun? Eine ganze Menge. Die deutsche Wirtschaft ist Weltmeister bei der Fertigung von Qualitätsprodukten und muss es auch sein. Ein Land ohne nennenswerte Rohstoffquellen, kann im Weltmarkt i.d.R. nur konkurrieren, wenn es sich qualitativ abhebt. Nicht umsonst steigen Lebensmitelexporte: hohe Produktions- und Qualitätsstandards wecken Begehrlichkeiten. Der Vorwurf der Ressourcenverschwenung durch
Veredlung über den Tierdarmzielt daher ins Leere: bei Rohstoffexporten ist Deutschland i.d.R. nicht konkurrenzfähig. Kritiker mögen einwenden, dt. Landwirte mögen sich dann nur auf den Binnenmarkt konzentrieren. Bei abgeschotteten Märkte macht das sogar Sinn. In einem Land, das mit mehr als 120 Ländern Handelsabkommen unterhält, dagegen nicht. Außerdem vergessen Kritiker, dass Arbeitsteilung nicht nur volkswirtschaftlich, sondern auch aus Umweltschutzgründen sinnvoll sein kann. Wer es mit dem Klimaschutz ernst meint, müsste die Tierhalter in Deutschland stärken.(sk)
11.05.2017
Rechtzeitige Kolostrumaufnahme sichert Ferkelüberleben
proteinmarkt - Jelena Kecman, Kathleen Fischer und Prof. Martin Wähner befassen sich im aktuellen Beitrag mit dem Thema des Kolostrums der Sauen. Eine frühzeitige und ausreichende Kolostrumaufnahme ist bekanntlich für das Überleben der Saugferkel von großer Bedeutung. Die wichtigste Aufgabe der Kolostralmilch ist die Versorgung der neugeborenen Ferkel mit der für die Thermoregulation und das Körperwachstum benötigen Energie und mit den Immunglobulinen, die für die passive Immunität der jungen Tiere verantwortlich sind. Die Zusammensetzung des Kolostrums ändert sich sehr schnell nach dem Abferkelbeginn. Dies betrifft vor allem den Eiweißgehalt und somit die Immunglobulinkonzentration, die in den ersten Stunden nach Geburtsbeginn rasch abnehmen. Auch die Position der Zitzen am Gesäuge der Sauen kann sich auf die Inhaltstoffe des Kolostrums auswirken. Den Fachartikel zu diesem Thema finden Sie hier11.05.2017
„Wohin mit der Gülle und den Gärresten?“
BD - Selbstbewusst und zuversichtlich präsentierte das Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland (AEF) auf einer Pressekonferenz am 07.04.2017 bei der Firma Kotte Landtechnik in Rieste seine Lösungen zur Bewältigung der Nährstoff-überschüsse aus Tierhaltung und Biogasanlagen.Dazu stellte das AEF die unterschiedlichen Lösungsansätze vor. Ein Großteil davon sind Ergebnisse des vom BMEL geförderten Projektes
Bioenergie-Region Südoldenburg. So zum Beispiel die Optimierung der Stoffströme sowie der Aufbau einer Logistikschiene auf technisch hohem Niveau durch GPS gesteuerte Kombiliner, die Nährstoffe wegbringen und Futtermittel zurückführen. Ein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem, das landesweit verbindlich eingeführt werden soll, werde mehr Akzeptanz und Vertrauen schaffen, so Uwe Weddige vom Verband der Maschinenringe Niedersachsens.
11.05.2017
Milcherzeugung aus einer völlig neuen Perspektive
DerWDRund
Spiegel onlinebereiten gerade ein Live-Experiment vor, das den Verbrauchern die Milcherzeugung aus einer ganz neuen Perspektiven
erklärensoll. Dafür werden die Kühe für 30 Tage mit Sensoren ausgestattet.
Nutzer sollen über einen Chatbot mit den Kühen interagieren. Im turi2.tv-Video von der Media Convention erklären Jakob Vicari und Björn Erichsen ihre Stall-Show. Mit dem Projekt wollen die Journalisten eine Antwort darauf finden, welche Milch wir trinken wollen. Über die Internetseite superkuehe.de kann man sich in den Newsletter eintragen.
Anm. d. Red.: Es klingt nach einem spannenden Projekt, das darauf ausgelegt ist, anhand von Fakten eine neutrale Berichterstattung anzustreben. Die Milch-Profis werden das Projekt daher vermutlich mit Interesse verfolgen, zumal das Experiment mit je einer Kuh vom Bio-, vom Familien- und vom sog.
Industrie-Hoftatsächlich nicht sonderlich repräsentativ erscheint. Auch sind die gesendeten Daten
aus der Kuhzunächst kein Indikator für irgendwas. Sie zeichnen
nurdas Leben einer Kuh auf.
Die Milchviehhalter experimentieren schon lange mit digitaler Technik im Kuhstall, um Rückschlüsse auf das Tierwohl zu gewinnen. Daher wäre es vermutlich nicht verkehrt, wenn die Autoren Unterstützung von Milchviehaltern bekämen. Wir Landwirte unterstützen gerne. Interessenten können sich aber bereits vorab einen Eindruck auf Live-Betrieben verschaffen oder einfach den Landwirt fragen.
11.05.2017