BRS News
Neues digitales Tierwohlmonitoring für bayerische Landwirte
Mit einem neuen digitalen Tierwohl-Monitoringsystem soll das Tierwohl in Bayerns Ställen verbessert werden. Das Tierwohlmonitoring soll die Landwirte als freiwilliges Frühwarnsystem vorzeitig auf Verbesserungsmöglichkeiten im Bereich des Tierwohls hinweisen. Zudem können es Tierärzte und Selbsthilfeeinrichtungen für die individuelle Beratung heranziehen. Für das Projekt wurden in den letzten drei Jahren intensiv amtliche Schlacht- und Befunddaten durch den Projektpartner Fleischprüfring Bayern e. V. ausgewertet. Dadurch sollen Rückschlüsse auf die Tiergesundheit und die Haltungsbedingungen gezogen werden können. Die Daten wurden um weitere betriebliche Informationen, vor allem auf Basis von Daten des Landeskuratoriums der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e.V. (LKV) und des Tiergesundheitsdiensts Bayern e.V. (TGD), ergänzt und miteinander verknüpft. Dazu zählen beispielsweise Ergebnisse aus dem Antibiotika- und Salmonellenmonitoring. Das neue System soll all diese Daten verbinden und einen betriebsindividuellen Befund, den sogenannten Tierwohlindex, ermöglichen. Ein Basisangebot können in der jetzt gestarteten Pilotphase bereits bayernweit alle interessierten Schweine- und Rinderhalter kostenfrei nutzen.
Projekt untersucht Authentizität und Vertrauen bei Bio-Lebensmitteln
Was unterscheidet die ökologische von der konventionellen Landwirtschaft, wann ist eine Ware eigentlich bio und wie geht es den Tieren auf Bio-Höfen? Ein interdisziplinäres Forschungsteam der Universität Göttingen hat im Projekt Authentizität und Vertrauen bei Bio-Lebensmitteln
untersucht, wo bei Verbraucherinnen und Verbrauchern Wissens- und Vertrauenslücken zu Bioprodukten im Lebensmittelhandel bestehen. Die Ergebnisse der empirischen Studie hat das Projektteam dann zum Aufbau einer neuen Internetseite verwendet, die Einblicke in den Alltag der Produzierenden gibt und mit Informationen aus wissenschaftlichen Studien die Fragen der Konsumentinnen und Konsumenten beantwortet.
Westfleisch: mit Effizienzprogramm in die Gewinnzone
Westfleisch ist 2022 vor allem dank eines umfangreichen Effizienzprogramms die direkte Rückkehr in die Gewinnzone gelungen. Nach einem Verlust im Jahr 2021 konnte der in Münster ansässige Fleischvermarkter im vergangenen Jahr einen Jahresüberschuss in Höhe von 26 Millionen Euro erzielen. Der Umsatz stieg bei rückläufigen Absätzen preisbedingt im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent auf 3 Milliarden Euro. Diese vorläufigen, noch ungeprüften Zahlen präsentierte die Genossenschaft auf der heutigen Auftaktveranstaltung ihrer Westfleisch-Tage
in Espelkamp. Noch bis Freitag informiert das Unternehmen in drei weiteren Regionen in Nordwestdeutschland seine rund 4.900 landwirtschaftlichen Mitglieder über das vergangene Geschäftsjahr und die Pläne für das laufende Jahr.
AVA-Veranstaltung für Schweine haltende Betriebe
Die Agrar- und Veterinärakademie bietet am 26. April 2023 ein Seminar zum Thema "Futter – und Fütterungscontrolling nach SchHaltHygV" an. ATF-Anerkennung: 8 Stunden; das Seminar wird auch am 14.06. und am 13.09. durchgeführt.
AVA: Veranstaltungen für Rinder haltende Betriebe
Die Agrar- und Veterinärakademie bietet folgende Veranstaltungen zur Klauenpflege, zum Fütterungscontrolling und zur angeswandten Tierernährung an:
- Fütterungscontrolling - Der wichtige Baustein des Fütterungserfolgs vom 29. - 30. März 2023 (ATF-Anerkennung: 13 Stunden); die Veranstaltung wird alternativ auch an zwei weiteren Terminen angeboten.
- AVA-Workshop "Klauenorthopädie und Klauenpflege" am 19. April 2023 (ATF-Anerkennung: 8 Stunden)
- 4-tägiger Fütterungskurs "Angewandte Tierernährung Rind" vom 09. - 12. Mai 2023 (ATF-Anerkennung: 27 Stunden)
Mehr Körnerleguminosen für Milchkühe?
Die Bundesregierung strebt mit ihrer Eiweißpflanzenstrategie einen verstärkten Anbau heimischer Leguminosen an. Ackerbohnen, Erbsen und Blauen Süßlupinen sind Futtermittel, die derzeit eine kleine Renaissance erleben. Laut aktuellen Versuchergebnissen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und der LLG Iden seien diese Körnerleguminosen als energiereiche Komponenten mit mittlerem bis hohem Rohproteingehalt gut für eine nachhaltige Fütterung der Milchkühe geeignet. Bei der Rationsgestaltung mit Ackerbohnen und Erbsen sei ihr hoher Stärkegehalt zu beachten. Im Vergleich zu Raps- und Sojaschrot sei die Proteinabbaubarkeit der Körnerleguminosen höher. Einsatzmengen von etwa 4 kg/Tag seien möglich, sofern die Vorgaben einer bedarfsgerechten Fütterung eingehalten würden. Für hohe Milchleistungen sei eine Ergänzung mit Extraktionsschroten erforderlich, da der nXP-Gehalt nicht ausreiche.
Forschungsprojekt über Frauen in der Landwirtschaft legt Abschlussbericht vor
Für die Studie Die Lebenssituation von Frauen auf landwirtschaftlichen Betrieben in ländlichen Regionen Deutschlands – eine sozio-ökonomische Analyse
hat ein Forschungsprojekt der Universität Göttingen und des Braunschweiger Thünen-Instituts für Betriebswirtschaft vier Jahre lang Daten zusammengetragen und Frauen in der Landwirtschaft zu ihrer Lebenssituation auf den Betrieben befragt. Nun liegt der Abschlussbericht der Universität Göttingen vor. Die Studie bietet für ganz Deutschland soziologische Befunde zu den hier lebenden und arbeitenden Frauen in der Landwirtschaft.
Initiative "Landwirtschaft macht Schule" – Wissen aus erster Hand
Mit der neuen Initiative Landwirtschaft macht Schule
können sich Lehrkräfte künftig professionelles Wissen in den Unterricht holen. Landwirtinnen und Landwirte werden künftig im Schulunterricht an der Seite von Lehrkräften Wissen zur Produktion von Nahrungsmitteln, zur Tierhaltung , der Arbeit und dem Leben in der Landwirtschaft vermitteln. Auf der Internetseite www.landwirtschaftmachtschule.de können sich die Praktiker der Landwirtschaft, die in die Schulen gehen wollen, registrieren. Dafür werden sie in Fortbildungen qualifiziert. Zudem kann ihnen ein Modulkoffer
, der sich an die Themen anpassen lässt, über die Landwirtinnen und Landwirte im Unterricht berichten wollen, zur Verfügung gesetellt werden. Modulkoffer und Unterrichtsmaterial stellen viele Bauernverbände auf Kreis- oder Landesebene bereit.
Agravis: Digitales Live-Event Grünland Virtuell mit 300 Teilnehmenden
Auch in diesem Jahr gaben die Agravis Pflanzenbauberater:innen im Rahmen des Livestream Grünland Virtuell
wieder praktische Empfehlungen für das Grünlandmanagement 2023 und beantworteten Fragen, die im Vorfeld eingereicht werden konnten. Neben umfassenden Ausführungen zu rechtlichen Rahmenbedingungen der GAP-Reform und den GÖLZ-Maßnahmen wurde die aktuelle Situation im Grünland dargelegt. Der letzte Teil der Veranstaltung widmete sich der Grünlanddüngung.
BMEL-Erklärung zum angeblichen Werbeverbot von Milch
Um die Gesundheit von Kindern zu schützen, hatte Bundesminister Cem Özdemir am 27.2. Pläne für mehr Kinderschutz in der Werbung vorgestellt. Nach einem Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) soll an Kinder gerichtete Werbung für Lebensmittel mit zu viel Zucker, Salz oder Fett künftig nicht mehr erlaubt sein. Das Vorhaben ist im Koalitionsvertrag verankert. Das BMEL weist nun, entgegen anders lautender Berichte und Behauptungen, darauf hin, dass bei Milch (hinsichtlich des Fettgehalts) und Säften (ohne zusätzlichen Zucker oder Süßungsmittel) Abweichungen vom WHO-Nährwertprofil vorgesehen seien, sodass die Beschränkungen insoweit nicht gelten. Die genannten Getränke dürften gegenüber Kindern beworben werden, wenn sie keinen zugesetzten Zucker und keine Süßungsmittel enthalten. Es gebe keinen Grenzwert für den Gesamtzucker-Gehalt.