BRS News
Biogasanlagen: Klimaschutz durch Verminderung von Gasemissionen
Um klimaschädliche Methanemissionen in der Landwirtschaft zu reduzieren, plant die Bundesregierung bis 2030 den verstärkten Einsatz von Wirtschaftsdüngern in Biogasanlagen. Hierfür müssen zuvor die passenden Rahmenbedingungen, etwa in Form von gasdichten Gärrestelagern, geschaffen werden. Im Projekt »Gäremission« untersuchen das Fraunhofer UMSICHT und die HAWK Göttingen u. a. den Einfluss unterschiedlicher Anlagen- und Prozessparameter auf die Gasemissionen von Gülle- und Gärrestlagern. Zunächst sollen die Gasemissionen bei der Lagerung von Wirtschaftsdünger ermittelt, danach die relevanten Prozessparameter auf den Biogasertrag bei der Fermentation und die Restgasemission der anschließenden Gärrestelagerung untersucht werden. Die unterschiedlichen Verfahren der Lagerung und Behandlung sollen dann in einer Ökobilanz bewertet werden. Dazu werden bis 2024 eine Vielzahl von Biogasanlagen mit Gülle- und Gärrestlagern im Raum Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen beprobt. Auf Grundlage von Laboranalysen können die entsprechenden Faktoren dann wissenschaftlich bewertet werden.
Zoetis launcht überarbeitete Website zum Ausstieg aus der Ferkelkastration
Das Tiergesundheitsunternehmen Zoetis bietet die Impfung gegen Ebergeruch als Alternative zur Ferkelkastration an. Wie Zoetis in einer Pressemeldung mitteilt, könne mit dieser Methode vollständig auf den chirurgischen Eingriff verzichtet werden, ohne Kompromisse in der Wirksamkeit einzugehen. Die Impfung verhindere Ebergeruch ebenso effektiv wie die Kastration. Zusätzlich trage sie maßgeblich zu einer nachhaltigeren Schweineproduktion bei, da bei der Mast eines geimpften Ebers durchschnittlich 23kg weniger CO2 ausgestoßen würden als bei einem Kastraten. Zudem verbrauchten gegen Ebergeruch geimpfte Tiere im Gegensatz zu kastrierten Schweinen nicht nur weniger Futter und verursachten somit deutlich geringere Kosten, sondern wiesen auch eine verbesserte Schlachtkörperqualität auf. Um aktuelle Informationen zu diesem wichtigen Thema bereitzustellen und zur fachlich fundierten Aufklärung beizutragen, hat das Unternehmen nun die Website www.kastrationsausstieg.de grundlegend überarbeitet.
'Warum ein Tierbestandsabbau in Irland zu steigenden globalen Emissionen führt
Die Landwirtschaft verursachte Treibhausgasemissionen und belastet damit das Klima. Die Forderung ist, den Fleischverzehr zu reduzieren und die Tierbestände zu reduzieren. Diese Forderung ist falsch , wie ein Blick nach Irland zeigt. Auch dort soll sich die irische Milchindustrie an den Emissionensenkungen beteiligen. Es ist die Rede von 22 bis 30 %. Da die irischen Kollegen bereits sehr effektiv wirtschaften, geht das nur über eine Bestandsreduzierung. Dadurch steigen aber die weltweiten Klimaemissionen. Der Grund ist so einfach wie einleuchtend. Wer sich den OECD-FAO-Ausblick der Landwirtschaft für die Jahre 2022 bis 2031 anschaut, wird lesen, dass die Nachfrage nach Fleisch und Milchprodukten weltweit ansteigen wird und zwar v.a. in den Entwicklungs- und Schwellenländern. Dort aber wird die Milch aber in Systemen mit rel. schlechten Emissionswerten je Produkteinheit erzeugt, v.a. wenn Ziegen, Schafe oder Büffel für die Milcherzeugung genutzt werden müssen. Dem Weltklima nützt es also gar nichts, hocheffektive Systeme aus der Produktion zu nehmen, dafür aber Hinterhofhaltungen zu fördern.
Amerikanische Milchviehhaltung will bis 2050 Klima neutral Milch erzeugen
Die US-Milchindustrie hat das ehrgeizige Ziel, bis 2050 keine Treibhausgasemissionen mehr zu verursachen. Sie glaubt das erreichen zu können, dass eine Senkung der Emissionen auf Betriebsebene um 23 Prozent bereits ausreichen würde, um innerhalb der nächsten Jahrzehnte Klimaneutralität zu erreichen.die Emissionen auf Betriebsebene für die nächsten Jahrzehnte um 23 Prozent gesenkt werden können.
Die meisten Emissionen, die den Treibhausgas-Fußabdruck eines Liters Milch ausmachen, stammen aus dem kurzlebigen Klimaschadstoff CH4, der eine Halbwertszeit von etwa 10 Jahren hat. Das relativ neue Bilanzierungssystem Global Warming Potential Star und die Einheit CO2-Wärmeäquivalente geben der Industrie die geeignete Metrik, um ihre aktuellen und prognostizierten Erwärmungsauswirkungen auf zukünftige Emissionen zu quantifizieren.
ASP: Bauern verärgert über EU-Willkür
Die EU-Kommission hat den gemeinsamen Antrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und des Landes Niedersachsen auf Verkürzung der Frist für die niedersächsische ASP-Sperrzone abgelehnt. Mit den Ausbrüchen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in drei verschiedenen Bundesländern (Brandenburg, Baden-Württemberg und Niedersachsen) habe sich die epidemiologische Situation in Deutschland inzwischen insgesamt verschlechtert, teilte die Kommission mit. Vor diesem Hintergrund bestehe ein erhöhtes Risiko einer weiteren ASP-Übertragung in verschiedene und voneinander weit entfernte Gebiete in Deutschland.
DBV-Veredlungspräsident Beringmeier hat null Verständnis für die Entscheidung der EU, die ASP-bedingten Sperren bis 14. Oktober aufrecht zu erhalten. Er fordert Vermarktungslösungen wie in Polen.
EFSA veröffentlicht Empfehlungen zur Verbesserung des Tierschutzes bei Schweinen
ADT - Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat ein wissenschaftliches Gutachten über den Schutz von Schweinen in landwirtschaftlichen Betrieben veröffentlicht. Darin werden insgesamt 16 Auswirkungen auf das Wohlergehen in vierzehn verschiedenen Haltungssystemen beschrieben, die von den Sachverständigen des dafür zuständigen AHAW-Gremiums als äußerst relevant erachtet werden.
BayWa richtet Eigenmarke Bonimal neu aus
Mit der Neuausrichtung ihrer Eigenmarke Bonimal will die BayWa ihr Profil als Rundum-Versorger im Nutztierbereich schärfen. Das Sortiment wurde gezielt erweitert und in den fünf Produktlinien FEED, TEC, CARE, VET und SERVICE neu strukturiert. Für uns als BayWa gehören Tierfutter und Tierwohl zu den strategischen Wachstumsfeldern im deutschen Agrarhandel, darum investieren wir verstärkt in diesen Bereich
, sagt Dr. Rosemarie Oberschätzl-Kopp, Leiterin Produktbereich Futtermittel und Vertrieb Tierwohl bei der BayWa AG. Bonimal steht zukünftig für einen systemischen Ansatz, bei dem wir Nutztierhaltung gemeinsam mit unseren Partnern, Kolleginnen und Kollegen ganzheitlich betrachten. Für uns ist das die Grundlage, Tierwohl im Stall und die Wirtschaftlichkeit nutztierhaltender Betriebe zu vereinen.
Sozioökologische Leistungen von Landwirten „bilanzieren“
Bei der Erzeugung von Produkten wird die Umwelt beeinflusst und sei es nur dadurch, dass Energie genutzt und C02 emittiert wird. Kritiker fordern schon lange, diesen Einfluss monetär zu bewerten und einzupreisen. Auch bei der Erzeugung von Lebensmitteln. Was dabei häufig zu kurz kommt, ist die Berücksichtigung auch positiver Einflüsse für die Umwelt, wie z.B. die Humusbindung oder einfach die Berücksichtigung der positiven Wirkung eines Wirtschaftens in Nährstoffkreisläufen. Es gibt zahlreiche Ansätze, um hier weiterzukommen. So hat z.B. Convis ein Softwaretool entwickelt, um in weniger als 2 Stunden Nährstoffüberschüsse, Energie-Effizienz und Treibhausgasemissionen auf Basis von Buchführungsunterlagen zu ermitteln. Das KTBL hat das Tool KSNL und die Kammer NIedersachsen bewirbt das Modul TEKLa. Jeder Ansatz hat Vor- und Nachteile. Jetzt hat die Bürgeraktiengesellschaft Regionalwert AG eine Leistungsrechnung ins Leben gerufen, um sozioökologische Leistungen von Landwirten zu bilanzieren
. Anhand von Kriterien wie dem Tierwohl oder der Beteiligung an regionalen Wirtschaftskreisläufen lasse sich errechnen, welchen Beitrag ein Hof zum Gemeinwohl effektiv leiste. Das kann dazu führen, dass Betriebe u.U. sogar viel mehr finanzielle Unterstützung generieren könnten, als sie derzeit von der EU erhalten.
DRV lehnt Tierhaltungskennzeichnungsgesetz in der vorgelegten Form ab
Das Bundeslandwirtschaftsministeirum hatte letzte Woche seinen Entwurf zur Tierhaltungskennzeichnungsgesetz in Verbindung mit einer Änderung der Tierschutznutztierhaltungsverordnung den Wirtschaftsverbänden zur Stellungnahme vorgelegt. Der Deutsche Raiffeisenverband lehnt und seine Mitgliedsunternehmen lehnen das Gesetz zur Einführung eines Tierhaltungskennzeichens auf Basis des vorgelegten Entwurfes in aller Deutlichkeit ab. Eine Anpassung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung ist zur Erfüllung des Zwecks aus Sicht des DRV nicht notwendig. Der DRV macht in seiner Stellungnahme deutlich, dass eine Transformation der Tierhaltung nur gelingen kann, wenn neben verlässlichen Haltungsbedingungen, eine finanzielle Absicherung für Investitionen und laufende Kosten sowie Änderungen notwendiger Gesetzgebungen im Bau- und Umweltrecht als Gesamtpaket geschnürt werde. Die vorgelegten Gesetzesänderungen enthalten nur einen Ausschnitt aus diesen Maßnahmen.
ASP-Funde an Deutsch-Polnischer Grenze nahe MV
Nach der Bestätigung zweier Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen in der Gemeinde Kołbaskowo in der Woiwodschaft Westpommern mahnt Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus zu erhöhter Wachsamkeit. Beide Fälle befinden sich in einer Entfernung von ca. 500 m zur Grenze mit Mecklenburg-Vorpommern sowie Brandenburg.