BRS News
"Vegane Impfstoff2" aus Pflanzen - Dank Gentechnik
Point - Der Bedarf nach COVID-19 Impfstoffen ist noch lange nicht gestillt. Auch wenn bis Ende Mai 2021 weltweit über 1.7 Milliarden Impfdosen verabreicht wurden, übertrifft die Nachfrage die verfügbaren Mengen bei weitem. Auch verbesserte Eigenschaften werden angestrebt. Daher befinden sich über 280 verschiedene COVID-19 Impfstoffe in der Entwicklung. Auch neuartige Produktionsverfahren kommen zum Einsatz, zum Beispiel die Herstellung in Pflanzen. Bereits 20 Tage nach dem Erhalt der ersten genetischen Information des COVID-19 Erregers, Anfang März 2020, hatte das US-kanadische Unternehmen Medicago mit Hilfe von Nicotiana benthamiana-Tabakpflanzen virusartige Partikel («virus like particles», VLPs) als Impfstoff-Kandidaten produziert. Bereits im März 2021 wurden daher umfangreiche Phase 3-Versuche gestartet, die etwa 30'000 Versuchspersonen in bis zu 10 Ländern umfassen und die Schutzwirkung gegen eine COVID-Infektion überprüfen sollen. Sollten diese Versuche erfolgreich sein und eine Zulassung des «veganen Impfstoffs» aus Pflanzen ermöglichen, könnte Medicago bis Ende 2021 etwa 100 Millionen Dosen produzieren. Eine Produktionsstätte, die aktuell in Quebec City im Bau ist, könnte ab 2023 eine Milliarde Dosen jährlich herstellen – auch gegen mögliche Virus-Varianten. Ein wichtiger Vorteil des Medicago-Impfstoffes ist, dass er in einem normalen Kühlschrank gelagert werden kann und daher auch in Teilen der Welt zum Einsatz kommen kann, die nicht über die Tieftemperatur-Kühlschränke verfügen, welche für mRNA Impfstoffe erforderlich sind.
Energiewende führt zu geringeren Nährstoffeinträgen in Böden
Durch den Wechsel von fossilen zu erneuerbaren Energieträgern werden die Einträge von Kohlendioxid CO2 und anderer Schadstoffe in die Atmosphäre verringert. Auch Schwefel und Selen können in hohen Konzentrationen schädliche Auswirkungen haben. Gelangen sie jedoch über den Regen in den Boden, spielen sie als Nährstoffe eine entscheidende Rolle in landwirtschaftlichen Systemen. Ein Team von Forschenden der Eawag, der ETH Zürich und aus den USA, hat nun die weltweite Deposition von Schwefel und Selen mit einem kombinierten Modellierungsansatz untersucht. Die Modellberechnungen zeigen einen erheblichen Rückgang der Deposition auf landwirtschaftlichen Flächen.
Methanverluste bei Wiederkäuern mindern
Im Rahmen der 75. Jahrestagung der Gesellschaft für Ernährungsphysiologie vom 16. bis 18. März 2021 widmete sich ein Workshop dem Thema Methanverluste beim Rind über Fütterung und Zucht mindern?
. In insgesamt vier Beiträgen wurde dabei folgenden Aspekten nachgegangen:
- Grundlagen der ruminalen Methanproduktion, deren Bedeutung für den Treibhausgaseffekt und natürliche Grenzen der Methanreduktion
- Nutzung von mittleren Infrarotspektren (MIR) der Milch zur Abschätzung der Methanemission von Kühen
- Rolle der Genetik für die Methanemission bei Rindern
- Steuerung der Methanemission durch die Fütterung
Die einzelnen Beiträge wurden in den Proceedings zur 75. Jahrestagung der Gesellschaft für Ernährungsphysiologie abgedruckt und können beim DLG-Verlag bezogen werden (Preis: 29,90 Euro zzgl. Versand, ISBN 978-3-7690-4114-9).
Nationales Wissensnetzwerk Kupierverzicht: Weitere Onlineseminare für Schweinehalter
Im Rahmen des Nationalen Wissensnetzwerk Kupierverzicht sind im Juni und Juli weitere Seminare geplant, die sich an Schweinehalter:innen und alle interessierten Personen richten. Die Web-Seminare werden über ZOOM durchgeführt und sind kostenfrei. Folgende Themen werden behandelt:
- Ringelschwanz - Erfahrungen und Erkenntnisse aus Bio- und alternativen Haltungssystemen -
- Hitzestress als Gesundheitsrisiko beim Schwein
- Risiken für Schwanzbeißen erkennen und Rahmenbedingungen optimieren
- Schwanzbeißen - Verhaltensabweichungen und -stereotypen als Warnsignale
- Aktionsplan Kupierverzicht - aktueller Stand
Internationaler Weltmilchtag am 1. Juni
Anlässlich des Internationalen Tags der Milch am 1. Juni hat die Gemeinschaft der Milchwirtschaftlichen Landesorganisationen (GML) ein Video erstellt. Mit diesem will sie auf die vielfältigen Milchspezialitäten in den einzelnen Bundeslädern und die teils langen regionalen Traditionen hinweisen. Es wird jeweils ein regional-typisches Gericht aus Milchprodukten gezeigt. Zu sehen ist der Videoclip ab dem 1. Juni unter www.milchwirtschaft.com sowie auf den Social-Media- und Web-Auftritten der acht beteiligten Organisationen. Die Zuschauer sind aufgefordert, ihren Favoriten zu bestimmen. Einsendeschluss für das Gewinnspiel ist der 15. Juni. Auf der Webseite sind auch die Aktionen in den einzelnen Bundesländern anlässlich des Weltmilchtages aufgeführt.
BASF-Kampagne "Landwirt - Der wichtigste Beruf auf der Erde wird noch wichtiger"
Mit der Kampagne Der wichtigste Beruf auf der Erde wird noch wichtiger
will die BASF AG die Leidenschaft und Leistungen der Landwirte und Landwirtinnen aufzeigen. In einem jeweils monatlich neuen Thema präsentieren sich Landwirte, zeigen was sie schaffen und worauf sie stolz sind. Auftakt ist im Juni 2021 mit dem Thema Gesunde Ernährung
. Landwirt*innen können durch die Einsendung ihrer Geschichten teilnehmen. Alle Teilnehmer*innen bekommen eine Jahreslizenz für den xarvio FIELD MANAGER. Unter den Beiträgen wählt eine unabhängige Jury aus renommierten Fachleuten jeweils einen monatlichen Gewinner, der eine Wetterstation von Sencrop – mit Raincrop, Windcrop und Leafcrop und zusätzlich eine Premiumlizenz für den xarvio FIELD MANAGER erhält. Aus den zwölf Monatsgewinner*innen wird bei den DLG Feldtagen 2022 ein*e Jahresgewinner*in ausgelost. Diese*r erhält als Hauptpreis einen John Deere Gator – XUV865M
. Alle eingesandten Geschichten werden veröffentlicht.
Tierwohl: Sauen sollen sich in größeren Ställen suhlen
Den Sauen soll in deutschen Ställen zukünftig mehr Bewegungsfreiheit ermöglicht werden. Insbesondere der Einsatz von Kastenständen in der Sauenhaltung wird mit der Siebten Verordnung zur Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung strenger geregelt, schreibt der Landvolk-Pressedienst. Das bedeutet, dass den Sauen im Deckzentrum eine Gruppenhaltung mit uneingeschränkt nutzbarer Bodenfläche von mindestens fünf Quadratmetern je Sau angeboten wird. Die Buchten müssen zudem in Liege-, Fress- und sonstige Aktivitätsbereiche untergliedert werden. Dabei müssen Rückzugsmöglichkeiten im Aktivitäts- und/oder Ruhebereich vorgesehen werden, wobei Fress-Liegebuchten oder sonstige Fressplätze keine Rückzugsmöglichkeit darstellen. Auch der Abferkelbereich muss mindestens zu einer Bewegungsbucht umgebaut werden und im Wartebereich werden durch die Änderungen im Deckzentrum Anpassungen notwendig. Für die erheblichen Umbaukosten können Landwirte aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung zur Tierschutznutztierhaltungsverordnung (TierSchNutztV) bis zu 40 Prozent der Investitionskosten beantragen. Einschließlich Beratung dürfen dies maximal 500.000 Euro je Betrieb und Bauvorhaben sein. Insgesamt liegen 300 Mio. Euro (2020: 100 Mio. Euro / 2021: 200 Mio. Euro) im Topf. Nach Verschiebung der Antragsfrist auf den 30. September 2021 liegen bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) nun 73 Anträge von Sauenhaltern vor, davon wurden mit Stand 30. April bereits 32 Anträge bewilligt. Dahinter steckt ein Investitionsvolumen von 36,5 Mio. Euro und ein Fördervolumen von 14,5 Mio. Euro. Von den 73 Anträgen kamen 40 Anträge aus Niedersachsen, 13 aus Nordrhein-Westfalen, acht aus Schleswig-Holstein. Der Rest verteilt sich auf die übrigen Bundesländer.
Neues Rinder-Pangenom soll gezieltere Züchtung ermöglichen
Für das Hausrind war bis vor kurzem nur ein einziges Referenzgenom verfügbar: das von der Kuh «Dominette» der Rasse «Hereford». Mit dieser Referenz glichen Forschende bisher andere DNA-Sequenzen von Rindern ab, um genetische Variationen aufzuspüren und entsprechende Genotypen zu definieren. Die bisherige Referenz bildet jedoch die Diversität der Art nicht ab, denn sie beinhaltet keine genetischen Varianten, an denen sich Individuen unterscheiden. Ein Forschungsteam der ETH Zürich hat nun mit den Genomen von drei weiteren Hausrindrassen, darunter das Original Schweizer Braunvieh, zwei nahe verwandten Arten wie dem Zebu-Rind und dem Yak sowie mit dem bisherigen Referenzgenom des Hausrinds ein sogenanntes Pangenom erstellt. Dadurch entdeckten sie nun Gene mit bisher unbekannten Funktionen. Die entsprechende Studie wurde soeben im Fachmagazin PNAS vorgestellt.
Bauernverband kritisiert Baulandmobilisierungsgesetz
Die Bundesländer lassen bei der heutigen Bundesratsentscheidung zum Baulandmobilisierungsgesetz den Tierwohlstallbau unberücksichtigt. Diese Entscheidung ist ein Rückschlag für die Landwirte, die die hohen Anforderungen des Gesetzgebers und der Verbraucher nach mehr Tierwohl in den Ställen umsetzen wollen. Wir haben kein Verständnis dafür, dass der Weg zu höheren Tierwohlstandards so blockiert wird,
bewertet der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, das Abstimmungsergebnis. Zudem stehe die Entscheidung diametral zu der Bundesratsstellungnahme zum jetzt verabschiedeten Gesetzentwurf zur Änderung des Baugesetzbuches. Noch im Dezember 2020 habe der Bundesrat gefordert, die Hemmnisse beim Tierwohlstallbau zu beseitigen.
Auf der Internetseite des Bundesrates zu TOP 29 heißt es dazu: Zwar hat der Bundesrat in einer begleitenden Entschließung bedauert, dass der Bundestag - entgegen der Anregung der Länder - keine Vorgaben zu tierwohlgerechten Stallanlagen in das Gesetz aufgenommen hat. Diese seien aber notwendig, um den Umbau von Ställen hin zu mehr Tierwohl baurechtlich zu flankieren. Er bittet die Bundesregierung daher, bei der nächsten Änderung des Baugesetzbuches die baurechtlichen Regelungen anzupassen, um den gesellschaftspolitisch gewollten Transformationsprozess hin zu mehr Tierwohl zu unterstützen. Die Entschließung wurde der Bundesregierung zugeleitet. Sie entscheidet, wann sie sich mit den Länderforderungen befasst - feste Fristen gibt es hierfür nicht.
Afrikanische Schweinepest: Fachgespräch im Landtagsausschuss am 31.05.2021
Am 31. Mai 2021 findet im Brandenburger Landtag im Rahmen einer Sondersitzung des Ausschusses für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz ein Fachgespräch zur Afrikanischen Schweinepest statt, an dem auch der Bundesverband Rind und Schwein e. V. teilnimmt. In dem Gespräch soll die aktuelle Situation der schweinehaltenden Betriebe in Brandenburg erörtert werden. Außerdem wollen die Teilnehmer Möglichkeiten besprechen, wie die Brandenburger Schweinehalter aufgrund ASP-bedingter Verluste besser unterstützt werden können.
Nähere Informationen finden Sie in der beigefügten Pressemitteilung des Landesbauernverbandes Brandenburg.