BRS News
Durch Diskussionen mit Andersdenkenden schlauer werden
Die Philosophen Romy Jaster und David Lanius beschreiben im Internetportal der "Die Zeit", wie kontroverse politische Debatten gelingen können. Der Artikel ist von 2018 aber nach wie vor aktuell und auf alle Debatten übertragbar. Wer sich aber die Kommentare auf Twitter und Facebook anschaut, muss erkennen, dass weder Grundlagen der Diskussion beherrscht noch Respekt und Toleranz füranders Überzeugtevorhanden ist.
Aus diesem Grund bietet der Bundesverband Rind und Schwein e.V. mit Unterstützung der Landwirtschaftlichen Rentenbank Workshops zum Thema
Tierethik in Sozialen Medienmit dem praktischen Philosophen Markus Melchers an. In den Kursen werden nicht nur unterschiedliche Tierethische Modelle vorgestellt, sondern auch auf Grundlagen der Tierrechtsbewegung und deren Widersprüche eingegangen. Und davon gibt es eine Menge. Das Konzept wurde mittlerweile verstetigt und kann über die Andreas-Hermes-Akademie oder direkt in der Philosophischen Praxis von Markus Melcher gebucht werden. Ein Erkenntnisgewinn kann garantiert werden.
Experten räumen ein: Ernährungsstudien eignen sich nicht für Ernährungsempfehlungen
Die Ernährungswissenschaften sind in einer bemitleidenswerten Lage. Studien in diesem Bereich sind von vielen unbekannten oder kaum messbaren Einflüssen abhängig. Deswegen gibt es immer wieder völlig widersprüchliche Ergebnisse,wird der Direktor des deutschen Cochrane-Zentrums, Prof. Gerd Antes, vom Ernährungswissenschaftler Uwe Knop zitiert.
Seriöse Wissenschaftler warnen daher zu
größerer Vorsicht bei Ernährungsempfehlungen, wenn diese auf Beobachtungsstudien basieren. Dies gelte insbesondere für staatliche Einrichtungen, die den Verzehr von mehr Obst und Gemüse oder weniger Fleisch empfehlen. Für derartige Empfehlungen gebe es keine wissenschaftliche Basis.
Milch und Milchprodukte unbedenklich
Das Max-Rubner-Institut und das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) haben in umfangreichen Recherchen festgestellt: Milch und Milchprodukte erhöhen im Rahmen der Verzehrempfehlungen das Darmkrebs- und das Brustkrebsrisiko nicht. Verschiedene Milchinhaltsstoffe scheinen sogar eine Schutzwirkung zu besitzen.
Dieses bestätigt der internationale Krebsreport (WCRF-Report, 2018). Danach reduzieren Milch und Milchprodukte das Risiko für Darm- und Brustkrebs. Die Hypothesen von Prof. zur Hausen stehen dazu im Widerspruch.
Mit unbewiesenen Hypothesen die Sicherheit von Kuhmilch in Frage zu stellen, ist aus Sicht des MIV unverantwortlich. Der MIV erwartet eine sachliche wissenschaftliche Bewertung auf Basis des aktuellen Standes, damit der Verbraucher nicht in die Irre geführt wird. Das heißt nicht, dass wissenschaftlich neue Ansätze nicht diskutiert werden sollen und müssen.
Milch wird zu Unrecht verteufelt. Ein Experte klärt auf.
Malte Rubach, Ernährungswissenschaftler und Buchautor (Plädoyer für die Milch), räumt im MagazinFocusmit den Mythen auf, dass Milch ein Gesundheitsrisiko darstelle.
Agrarfinanztagung 2019
In der Tierhaltung dämpfen die gesellschaftspolitische Diskussion um mögliche neue rechtliche Rahmenbedingungen und gestiegene Baukosten die Investitione n in Ställe. Wie kann die Investitionstätigkeit in der Nutztierhaltung wieder ankurbelt werden und wie gelingt eine strategische Betriebsplanung unter den heutigen Rahmenbedingungen? Diese Fragen sind Schwerpunkte der Agrarfinanztagung am 11. April im Umweltforum Berlin.Tierschutz: "Mindeststandard ist nichts Anrüchiges"
Deutschland leistet sich wie viele andere Länder auch, ein Tierschutzgesetz, das Mindestanforderungen an die Haltung von Nutztieren gesetzlich festlegt. Auf der Basis der EU-Gesetzgebung wurden diese Anforderungen mit der Tierschutznutztierhaltung präzisiert und laufend angepasst. Ein neues Eckpunktepapier zur Änderung der Verordnung liegt in der Schublade.Parallel entstehen Haltungs- und Tierwohllabel, die zusätzliche Anforderungen skizzieren und finanziell bewerten. Das Mehr an Investitionen soll und muss über die Ladentheke refinanziert werden. Der Wissenschaftsblogger Sören Schewe, selber Veterinär und angehender Agraringenieur, beobachtet diese Entwicklung mit Sorge. Er behauptet, dass ein Mehr an Siegeln und ein Mehr an Investitionen in Tierwohlställe weder dem Tier noch dem Menschen bringt, wenn der Landwirt
depressivin der Ecke liegt. Was er damit sagen will:
Tierwohl steht und fällt mit dem Management, also dem Menschen. Dafür muss ein Betrieb keine Kredite aufnehmen und sich und seine Famlien derart verschulden, dass er nicht mehr weiß, wie die Bankraten zu tilgen sind. Oder anders ausgedrückt: Auch mit alten Ställen ist Mehr-Tierwohl möglich, meint der Tierarzt. Anstatt in Label zu finanzieren, die hohe Investitionskosten zur Folge haben, sollte man mehr Anstrenungen in Ausbildung und Sachkunde stecken.
BFL bekräftigt Forderung nach Lokalbetäubung
©SuS - Die Bauförderung Landwirtschaft (BFL) hat sich in einem Positionspapier dafür ausgesprochen, die Lokalanästhesie von Ferkeln durch den Landwirt als Alternative zur betäubungslosen Ferkelkastration doch möglich zu machen. Wie die BFL vergangene Woche mitteilte, wurde eine entsprechende Stellungnahme zum Referentenentwurf einerVerordnung zur Durchführung der Narkose mit Isofluranan Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner geschickt. Darin stellt die Vereinigung der Beratung und Wirtschaft fest, dass die Vermarktung unkastrierter Schweine im Handel auf Schwierigkeiten stoße und dies negative Einkommenseffekte auf den Betrieben bewirke. Die Vollnarkose mit Isofluran ist laut BFL aufwändig und teuer und gerade für kleinstrukturierte Betriebe kaum zu stemmen. Zudem habe die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) Defizite beim Anwenderschutz festgestellt, so dass sowohl Tierhalter wie Tierärzte eine Anwendung mit Isofluran ablehnen würden.
Schweinehaltung in Deutschland - Fakten und Zahlen
In Deutschland diskutieren Gesellschaft und Politik intensiv den Umbau der Schweinehaltung. Nach welchen Kriterien kann ein solcher Umbau erfolgen, und was kostet es, unterschiedliche Tierwohlstandards in den Ställen umzusetzen? DLG-kompakt Schweinehaltung in Deutschland
vergleicht anhand der wichtigsten Investitionsblöcke,welche Kosten für Landwirte pro Kilogramm Schweinefleisch in vier verschiedenen Haltungsverfahren entstehen. Zusätzlich bietet die Publikation eine Übersicht zur Struktur der deutschen Schweinehaltung sowie weitere relevante Informationen über den Weg des Schweines vom Stall bis zur Theke.
Dr. Nora Hammer vom Bundesverband Rind und Schwein e.V. hat bei der Themensammlung mitgearbeitet.
Abschlussveranstaltung im Verbundprojekt "InnoPig" am 03. April in Kiel und am 04. April in Blekendorf
In dem Verbundprojekt InnoPig
wurden verschiedene Haltungssysteme (Gruppenhaltung ferkelführender Sauen, Bewegungsbuchten (ohne Fixierung) und konventionelle Einzelhaltung im Ferkelschutzkorb) in unterschiedlichen Ausführungen miteinander verglichen. Die Effekte der verschiedenen Abferkelsysteme in den nachfolgenden Produktionsstufen Ferkelaufzucht und Mast wurden analysiert. Die Bewertung der geprüften Verfahren orientierte sich an den Kriterien Tiergesundheit, Tierverhalten, Leistung und Wirtschaftlichkeit. Die Projektteilnehmer werden die Ergebnisse im Rahmen einer Abschlussveranstaltung am 03. April in Kiel und am 04. April in Blekendorf vorstellen und zur Diskussion stellen.
Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung sowie die Landwirtschaftliche Rentenbank haben das auf drei Jahre angelegte Forschungsvorhaben, an dem insgesamt neun Einrichtungen aus Wissenschaft, Beratung und Wirtschaft beteiligt sind, mit rund 2,0 Mio. € gefördert.