BRS News Rind
Berichte über Landwirtschaft mit neuer Publikation: Betriebswirtschaftliche Auswirkungen der Düngeverordnung 2020
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat in seiner Zeitschrift für Agrarpolitik und Landwirtschaft eine neue Publikationen zum Thema Betriebswirtschaftliche Auswirkungen der Düngeverordnung 2020: Erwerbsverlustkalkulationen und Prüfung auf Existenzgefährdung für fünf bayrische Betriebe
veröffentlicht. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den Reglungen in den sogenannten roten Gebieten
. Es wurden Erwerbsverluste in fünf bayrischen Betrieben in unterschiedlichen Szenarien kalkuliert und die Implikationen für die wirtschaftliche Existenzfähigkeit der Betriebe überprüft. Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere hochspezialisierte und intensiv wirtschaftende Landwirte auch aufgrund der wenigen Anpassungsmöglichkeiten mit hohen Erwerbsverlusten rechnen müssen. Die größten Schadenspositionen sind rückläufige Deckungsbeiträge der Produktionsverfahren, der Futterzukauf in Betrieben mit Tierhaltung, die möglicherweise notwendige Schaffung von Lagerkapazität für Wirtschaftsdünger sowie deren Abgabe und das Risiko des Totalausfalls infolge von Qualitätsverlusten im Gemüsebau.
Staatsübergreifendes Wolfsmonitoring im Alpenraum
Ein staatenübergreifendes Monitoring und damit ein besseres Management von Wölfen im Alpenraum ist das Ziel eines Arbeitsübereinkommens, auf das sich Vertreter der Landesregierungen von Bayern, Tirol, Südtirol, Vorarlberg, Salzburg und Trentino geeinigt haben. Auf Einladung der Tiroler Landesregierung befassten sich die Teilnehmer im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft der Alpenländer
(ARGE ALP) in Innsbruck mit der Gefährdung der traditionellen Almwirtschaft durch die stetig zunehmende Wolfspopulation im Alpenraum. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte in Innsbruck: Unser klares Ziel ist: Wir wollen die Weidetierhaltung auch in Zukunft erhalten Es ist dazu erforderlich und richtig, gemeinsam und länderübergreifend Lösungen zu erarbeiten.
Bayern hat sich im Bundesrat für die vollständige Umsetzung der FFH-Richtlinie in das Bundesnaturschutzgesetz einschließlich der bislang nicht umgesetzten Möglichkeit der beschränkten Bestandsregulierung
eingesetzt.
Forschungsverbund trafo:agrar diskutiert Bedeutung von Nachhaltigkeit und Krieg für den Transformationsprozess der Agrar- und Ernährungswirtschaft in Niedersachsen
Die Zukunft der Agrar- und Ernährungswirtschaft in Niedersachsen stand am 09. März 2022 in der Paulinerkirche der Universität Göttingen im Mittelpunkt des Diskurses Transformation und keiner geht hin?
. Eingeladen hatte der Forschungsverbund Transformationsforschung agrar Niedersachsen (trafo:agrar) anlässlich seiner 3. Jahrestagung. Angesichts des aktuellen Kriegsgeschehens in der Ukraine wurden neben Fragestellungen zur Implementierung der Leitlinien der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) auch die Prioritäten von Versorgungssicherheit und Transformation diskutiert. Relativiert der Angriffskrieg in der Ukraine und die damit notwendige Versorgungssicherung die Umsetzung des nachhaltigkeitsorientierten Umbaus des Agrar- und Ernährungswirtschaft? Ist Transformation nur eine Beschäftigung für Friedenszeiten? Was passiert mit den Höfen, wenn der große Wurf, den Borchert- und Zukunftskommission vorschlagen nicht gelingt? Wie können wir in unserer Gesellschaft nachhaltige Produktions- und Konsumstrukturen etablieren und welche Schritte braucht es dazu?
Diese und weitere Leitfragen wurden mit Vertreter*innen aus Wissenschaft, Landwirtschaft, Wirtschaft und Naturschutz und 179 virtuell zugeschalteten Gästen diskutiert.
Russlands Einmarsch in der Ukraine - Auswirkungen auf die Getreidemärkte und die Ernährungssicherheit
Der russische Einmarsch in die Ukraine wird immense Folgen für Millionen von Ukrainern, für die Sicherheit in Europa und für die Energiemärkte, aber auch für die Agrarmärkte und die weltweite Ernährungssicherheit haben
. Zu diesem Ergebnis kommt eine Bewertung des Göttinger Agrarökonom Prof. Dr. Stephan von Cramon-Taubadel. Der Rückgang der Getreideexporte aus der Schwarzmeerregion stelle keine Bedrohung für die Ernährungssicherheit in Ländern mit hohem Einkommen wie Deutschland dar. Die Inflation der Lebensmittelpreise werde zunehmen, schätzt der Experte. Auch wenn die die meisten Haushalte das verkraften können, und einkommensschwachen Haushalten, die das nicht können, kann gezielte Sozialhilfe gewährt werden. Die Situation in einkommensschwachen, importabhängigen Ländern sei jedoch katastrophal. Vor dem russischen Einmarsch in der Ukraine war der Hunger wieder auf dem Vormarsch; zunehmende Getreideknappheit und hohe Preise bedrohen die Ernährungssicherheit von Hunderten von Millionen Menschen, insbesondere in Afrika und Südostasien. Der Agrarökonom glaubt auch, dass der russische Diktator die Situation nutzen werde, um den Westen zu diskreditieren und Zwietracht zu säen.
Schaumann: Online-Seminar "Grünlandressourcen optimal nutzen - Proteinqualität in 2022 sichern"
Die aktuellen Düngerpreise sind für viele Betriebe eine starke finanzielle Belastung. Trotzdem sollten Einsparungen bei der diesjährigen Düngung des Grünlands gut überlegt sein, um auch in diesem Jahr proteinreiche Grassilagen einfahren zu können. Wie Landwirt:innen dieser Herausforderung begegnen können, will die Fa. Schaumann in einem Online-Seminar am 23.03.2022 rund um die Ausschöpfung der Grünlandressourcen und die Sicherung der Proteinqualität aufzeigen. Referenten: Jens Grube, Produktmanager Tilco-Alginure GmbH, sowie Peter Nörtershäuser, Schaumann Produktmanagement.
Verbändegemeinschaft fordert Faire Preise für eine nachhaltige Entwicklung ihrer Betriebe
Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM), die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), das European Milk Board (EMB) und das MEG Milch Board haben am 10.03. ihr neues Eckpunktepapier Preise für unsere Agrarprodukte, die eine wirtschaftlich nachhaltige Weiterentwicklung unserer Betriebe ermöglichen
an die Agrarministerinnen und -minister von Bund und Ländern geschickt. Die Verbändegemeinschaft fordert in ihrem Brief die Agrarministerinnen und -minister auf, die anstehende Agrarministerkonferenz Ende März zu nutzen, um die Umsetzung der gemeinsamen Forderungen einzuleiten. Die Verbände verweisen im Eckpunktepapier auf die unzureichende Marktstellung der Erzeugerinnen und Erzeuger in der Wertschöpfungskette, die dauerhaft viel zu niedrige Preise für die tierhaltenden Betriebe bedeutet. Im Schweine- und im Milchsektor ist trotz der aktuell höheren Preise eine gewinnbringende Produktion nach wie vor nicht möglich, da auch die Produktionskosten exorbitant gestiegen sind.
nutztierhaltung.de - Die Wissensplattform
Landwirtschaft braucht Aktzeptanz. Die Herausforderung: Tierwohl, Umwelt- und Klimaschutz in der Landwirtschaft mit ökonomisch tragfähigen Konzepten zu vereinen. Diese Internetplattform bündelt hierzu neues und bewährtes Wissen. Unser Anspruch: Sachlich über die vielfältigen Entwicklungen aus Praxis, Wissenschaft und Agrarpolitik zu berichten.
Landvolk hält Umsteuern in der Agrarpolitik für nötig
Auf unseren Höfen und in unseren Familien bewegt uns zutiefst wie in der Bevölkerung der Überfall Russlands auf die Ukraine
, sagt Dr. Holger Hennies, Präsident des Landesbauernverbands zur aktuellen Situation in der niedersächsischen Landwirtschaft. Uns erreichen nicht nur zahlreiche Solidaritätsbekundungen und intensive Überlegungen zu Hilfsangeboten, sondern auch viele Fragen über die noch zu erwartenden Konsequenzen für die Agrarmärkte durch den Krieg. Wir unterstützen vorbehaltlos die weltweiten Sanktionen gegen die russischen Angreifer. Als zentrale Frage steht aber auch völlig unerwartet wieder die Sorge um eine ausreichende Versorgungssicherheit mit bezahlbaren Lebensmitteln im Raum
, bewertet Hennies eine der politischen Folgen der Eskalation der Entwicklungen.
Argumente gegen die drastische Einschränkung der Tierhaltung
Das kürzlich im International Journal of Animal Biosciences veröffentlichte Paper Animal board invited review: Animal source foods in healthy, sustainable, and ethical diets – An argument against drastic limitation of livestock in the food system
kommt zu dem Schluss, dass eine starke Reduzierung des Viehbestands zu einem fragilen Lebensmittelsystem und zu gesellschaftlichen Schäden führen kann.
Wenn sie gut geführt wird, trägt die Tierhaltung zur Bewirtschaftung der Ökosysteme und zur Gesundheit der Böden bei und liefert gleichzeitig qualitativ hochwertige Nahrungsmittel durch die Wiederverwendung von Ressourcen, die ansonsten nicht für die Nahrungsmittelproduktion geeignet sind, wobei Grenzertragsflächen und ungenießbare Materialien (Futtermittel, Nebenprodukte usw.) genutzt werden.
LALLF: Untersuchung von Lebensmitteln auf Tierarzneimittelrückstände
Die Untersuchung von Lebensmitteln auf Tierarzneimittelrückstände ist in verschiedenen Programmen, wie z. B. der bakteriologischen Fleischuntersuchung, dem Rückstandskontrollplan oder Landesprogrammen verankert. Die meisten Proben werden auf Antibiotika geprüft. Die Probenahme erfolgt häufig in den Schlachtbetrieben. Ziel ist die Kontrolle, ob Wartezeiten bei den geschlachteten Tieren eingehalten und die gesetzlichen Höchstmengen zugelassener Präparate nicht überschritten wurden. Außerdem wird auf Wirkstoffe geprüft, die keine Zulassung in der Tiermedizin haben. Weiterhin werden Proben in Tierhaltungsbetrieben und auf der Einzelhandelsstufe entnommen.
Im Rahmen des Nationalen Rückstandskontrollplanes im Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) konnten keine nicht zugelassene Wirkstoffe nachgewiesen werden. In nur vier Proben Rindfleisch und einer Probe Hähnchenfleisch, alle im Schlachthof entnommen, wurden Rückstände von Tierarzneimitteln gefunden. Bei den Arzneimitteln handelte es sich nur in einem Fall um einen antibiotisch wirksamen Stoff und mehrfach um entzündungshemmende Mittel. Im Vergleich mit den Vorjahren könnte man daraus schlussfolgern, dass die Tierhalter den Antibiotikaeinsatz vermindert haben bzw. die Anwendung regelkonform vornehmen.