BRS News Rind
Arla baut landwirtschaftlichen Milchbetrieb in Nigeria
Die europäische Molkereigenossenschaft Arla Foods wird im Norden Nigerias einen hochmodernen, kommerziellen Milchviehbetrieb errichten, um dort bis zu 1.000 lokale Landwirt:innen auszubilden und zu unterstützen. Das Projekt ist Bestandteil des langfristigen Engagements von Arla Foods im Rahmen von öffentlich-privaten Partnerschaften (Public-Private Partnerships) die Entwicklung des nigerianischen Milchsektors voranzubringen. Mit Kooperationen dieser Art möchte das Land die lokale Lebensmittelproduktion steigern.
Workshop zum internationalen Projekt Bovine am 22 Juni: jetzt anmelden!

Das Netzwerk BovINE lädt zu einem neuen Workshop am Dienstag, den 22. Juni 2021, ein und wird aktuelle Forschungsinnovationen und bewährte Praxisbeispiele vorstellen. Veranstalter sind diesmal die französischen Netzwerkpartner IDELE und FNB.
Das Online-Netzwerktreffen richtet sich an Forscher, Landwirte, landwirtschaftliche Organisationen und Berater, sowie Vertreter der gesamten Rindfleischwertschöpfungskette, die sich über praxisorientierte Lösungen informieren. Außerdem besteht die Möglichkeit, französische Versuchsbetriebe virtuell zu besuchen, eigene Ansichten einzubringen und Fragen zu stellen. Die Präsentationen werden in Französisch und Englisch gehalten.
German Dairy Show digital: Einsendefrist verlängert
Die für Juni geplante German Dairy Show findet in diesem Jahr als digitale Veranstaltung statt. Als alternatives Programm führen BRS und milchrind einen offenen Video-Wettbewerb durch. Wegen des guten Heu- und Silagewetters wurde die Einsendefrist für die Videos zur German Dairy Show digital nun verlängert. Neuer Einsendeschluss für die Videos ist Freitag, der 25. Juni 2021.
Länder pochen auf zügige Umsetzung der Borchert-Empfehlungen
Bundesregierung und Bundestag verpassen vorerst den Einstieg in den Umbau der Tierhaltung nach den Borchert-Vorschlägen. Die Länderagrarminister hingegen machen weiter Druck. Einen wichtigen Beitrag dazu sehen die Länderagrarminister in der Erstattung der Kosten für zusätzliche Aufwendungen, die von der Gesellschaft eingefordert werden. Die Regelungen im Umwelt-, Immissions-, Bau- und Planungsrecht seien anzupassen und so aufeinander abzustimmen, dass Tierwohlställe bevorzugt gebaut beziehungsweise entsprechend umgebaut werden könnten.
EFFAB & FABRE-TP Online-Veranstaltungsreihe "Breeders Talk Green"
Die Online-Seminarreihe Breeders Talk Green
von EFFAB und FABRE-TP richtet sich an Interessengruppen aus dem Tierzucht- und Reproduktionsbereich und beschäftigt sich mit dem Thema Nachhaltigkeit sowie anderen relevante Themen im Zusammenhang mit dem EU Green Deal. Der vierte Teil der Seminarreihe Genetic Diversity and Responsible Animal Breeding
findet am 1. Juli 2021 von 13.30 - 15.00 Uhr statt. Die Aufzeichnungen der ersten drei Veranstaltungen - Animal Breeding and Climate Ambition
, Healthy and Happy Animals for Sustainable Societies
und Animal Genome Editing in the spotlight
können auf der Veranstaltungsseite abgerufen werden.
Mit oder ohne? – Gesunde Euter und weniger Antibiotika-Einsatz
Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) präsentierte im Rahmen einer Projekt-Abschlussveranstaltung die Ergebnisse des Projektes RAST-Transfer zur Reduzierung von Antibiotika bei Milchkühen. Das Ziel des Projektes war es, die erarbeiteten Ergebnisse des wissenschaftlich orientierten Vorgängerprojekts RAST nun in die Praxis zu transferieren, damit Antibiotika beim Trockenstellen nur dann eingesetzt werden, wenn sie dringend nötig sind. Die 21 teilnehmenden Praxisbetriebe halfen dabei, mögliche Schwachstellen und Hindernisse zu identifizieren. Hier konnten durchschnittlich 48 % der Trockenstellvorgänge ohne Antibiotikum durchgeführt werden.
Verordnung zur Fortentwicklung des Rohmilchgüterechts (RohmilchGütV) tritt ab 01. Juli 2021 in Kraft
Bisher ist die Milchgüte-VO zusammen mit verschiedenen Regelungen der einzelnen Bundesländer die Grundlage für die Gütebewertung. Damit stellt sie die Grundvorgaben für die Bewertung und Bezahlung der Milch. Bundesländerübergreifende Verträge mit ihren Milchlieferanten stellten die Molkereien in der Vergangenheit vor einige Probleme. So wurden zum Beispiel Mittelwerte der Inhaltsstoffwerte in Bayern nach anderen Vorgaben berechnet als in Niedersachsen. Auch stimmten die Vorgaben zur Probenahme in einzelnen Teilen nicht überein.
Die Milchgüte VO musste an die neuen Anforderungen, wie zum Beispiel auch an die vermehrten Teilmengenabholungen angepasst werden. Sie tritt am 1. Juli in Kraft.Über den wichtigsten Inhalt informiert die Landwirtschaftskammer Niedersachsen auf Ihrer Internetseite.
Mehr Tierschutz in der Nutztierhaltung - Niedersächsisches Kabinett beschließt Bundesratsinitiative
Eine Aufforderung an den Bund, seine Rechtsvorschriften so zu überarbeiten, dass die neuen Tierschutzstandards für alle landwirtschaftlichen Betriebe zeitnah umgesetzt werden können – das ist der Kern einer Bundesratsinitiative, die das Kabinett am 15.06.2021 auf den Weg gebracht hat. Derzeit ist es für die landwirtschaftlichen Betriebe zum Teil jedoch nicht möglich, diese Pläne rechtssicher umzusetzen. Gerade bei mittleren und großen Betrieben führt das derzeit geltende Fachrecht zu langwierigen und aufwendigen bau- und immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren und zu erheblichen Zusatzkosten beim Stallumbau. Konkret sieht die Bundesratsinitiative daher vor, dass gewerbliche Anlagen, die vor 2013 privilegiert im Außenbereich errichtet wurden, ebenfalls zu mehr Tierwohl umgebaut werden dürfen – auch, wenn die Tierzahl nicht erhöht wird. Zudem fordert Niedersachsen, dass künftig auch Ersatzneubauten errichtet werden dürfen, um zum Beispiel veraltete Ställe entsprechend zeitgemäßer Anforderungen an das Tierwohl umzubauen oder die Stallgrundfläche ohne Erhöhung der Tierplatzzahl zu erweitern, um so den Tieren mehr Platz zu bieten.
Mit der Fütterung Stickstoffemissionen bei Rindern reduzieren
Der Schutz des Klimas und des Naturhaushaltes sowie die Reinhaltung von Luft und Wasser sind erklärte Wünsche und Ziele von Gesellschaft und der Politik und bestimmen immer mehr auch die landwirtschaftliche Produktionsweise. Deutschland muss den Ammoniakausstoß bis zum Jahr 2030 gegenüber dem Basisjahr 2005 um 29 % reduzieren. Für die Tierhaltung bedeutet dieses entweder die Reduzierung der Tierzahl oder aber die Verringerung der Stickstoffausträge je Tier. Der aktuelle proteinmarkt-Fachbeitrag geht der Frage nach, wie dies über die Fütterung zu realisieren ist.
EFSA-Gutachten: Antibiotikaresistenz und die Umgebung der Lebensmittelproduktion: Quellen und Kontrollmöglichkeiten
Zum ersten Mal haben Sachverständige der EFSA die Rolle von Umgebungen der Lebensmittelproduktion bei der Entstehung und Verbreitung von Antibiotikaresistenz (AMR) bewertet. Sie identifizierten die Hauptquellen von AMR-Bakterien und -Genen, wenngleich die aktuellen Daten keine Quantifizierung des spezifischen Beitrags ermöglichen, den jede von ihnen zu diesem globalen Problem leistet. Düngemittel aus Fäkalien, die Bewässerung und Wasser sind laut EFSA die wichtigsten Quellen von AMR in pflanzlichen Lebensmitteln und/oder in der Aquakultur. Bei der Landtierproduktion sind Futter, Mensch, Wasser, Luft oder Staub, Boden, Wildtiere, Nagetiere, Arthropoden und Ausrüstung potenzielle Quellen. Maßnahmen zur Begrenzung des Auftretens und der Verbreitung von Resistenzen in Umgebungen der Lebensmittelproduktion umfassen die Verringerung der durch Fäkalien hervorgerufenen mikrobiellen Verunreinigung von Düngemitteln, Wasser und Futtermitteln sowie die Anwendung guter Hygienepraxis. Potenzielle AMR-spezifische Abhilfemaßnahmen befinden sich in einem frühen Entwicklungsstadium. Es wurden viele Datenlücken in Bezug auf Quellen und Relevanz der Übertragungswege, die Vielfalt antibiotika-resistenter Bakterien und Gene sowie der Wirksamkeit von Minderungsmaßnahmen identifiziert. Daher halten die Wissenschaftler weitere repräsentative epidemiologische Studien zu AMR und ihrer wirksamen Kontrolle in Lebensmittelproduktionsumgebungen auf EU-Ebene für dringend erforderlich und gaben Empfehlungen zu vorrangige Forschungsbereiche ab.