BRS News Rind

02.12.2020

Bayern: Förderung von Tierwohl-Investitionen für Zuchtsauenhalter und Milchviehbetriebe

Der Freistaat Bayern unterstützt Zuchtsauenhalter und Milchviehbetriebe, die in tierwohlgerechtere Ställe investieren, im kommenden Jahr kraftvoll. Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat mitgeteilt, dass für diese beiden Bereiche der Zuschusssatz im Agrarinvestitionsförderprogramm (AFP) auf 40 Prozent erhöht wird. Damit schöpfen wir das Maximum aus, mehr ist nach EU-Beihilferecht nicht möglich. Unser Ziel ist klar: Die Ställe der Zukunft sollen in Bayern stehen, sagte die Ministerin. Bei den Milchviehbetrieben geht es um die Umstellung von Anbindehaltung auf Laufstallhaltung. Mit der Förderung von Laufställen in der Milchviehwirtschaft zeigen wir, dass wir die zunehmend kritische Einstellung der Öffentlichkeit und der Vermarkter gegenüber der Anbindehaltung von Milchkühen ernst nehmen, sagte Michaela Kaniber.

 
02.12.2020

FleQS: Aufbau der Kuhlernstichprobe erfolgreich angelaufen

Das seit Juli 2019 laufende Projekt FleQS ist neben den Projekten FoKUHs in Österreich und FLECKfficient in Baden-Württemberg das dritte große Kuhlernstichproben-Projekt beim Fleckvieh. Die Genotypen und Phänotypen der Projektkühe ermöglichen es, die genomischen Zuchtwerte sicherer zu schätzen. Dies gilt sowohl für die üblichen Merkmalsspektren als auch für neue Merkmale aus den Bereichen Gesundheit, Klauenpflege und Tierverhalten. FleQS basiert auf zwei Säulen: dem Bullenmodell und dem Betriebsmodell. Während beim Bullenmodell eine Zufallsstichprobe von Töchtern aller bayerischen Besamungsbullen genotypisiert und mit den Standardmerkmalen in die Lernstichprobe eingebracht wird, werden in den Projektbetrieben im Betriebsmodell zusätzlich auch Daten zu neuen Merkmalen aus den Bereichen Gesundheit, Klauenpflege, Tierverhalten und Kälberkrankheiten erfasst.

 
02.12.2020

Mehrwert von "Blockchain" für die Landwirtschaft

Was verbirgt sich eigentlich hinter Blockchain und welchen Nutzen hat die Landwirtschaft davon? Das IT-Tinanzmagazin versucht sich an einer Übersetzung, die leicht verständlich ist. Übertragen auf die Landwirtschaft kann man den Nutzen z.B. am Beispiel zur digitalen Abwicklung von Blühpatenschaften nachvollziehen. Die BayWa AG hat hierfür eine Anwendung programmieren lassen. Als Pate landwirtschaftlicher Blühflächen können Privatpersonen, Unternehmen und Organisationen bereits ab 1 Euro einen Beitrag zu mehr Artenvielfalt und Insektenschutz leisten. Die Blockchain-Technologie im Hintergrund reduziert dabei den Organisationsaufwand: Alle durchgeführten Transaktionen werden automatisiert verarbeitet, Projektfortschritte, Blühstatus oder auch Zahlungsabläufe werden transparent dokumentiert und auf der Internetplattform combayn.de abgebildet. Durch die geografische Verortung der Blühflächen können Blühpaten außerdem gezielt Blühflächen in ihrer Region fördern. Was hängen bleiben sollte: Die Bedeutung transparenter Wertschöpfungsketten wird weiter zunehmen – auch in der Landwirtschaft.

 
02.12.2020

COVID-19: Vielversprechender Impfstoffkandidat aus Pflanzen in der klinischen Erprobung

Point 221/2020 - Die globalen Bestrebungen zur Entwicklung von COVID-19 Impfstoffen haben innerhalb von weniger als einem Jahr eine erstaunliche Zahl vielversprechender Kandidaten hervorgebracht - ein Rekordtempo, das wohl noch im Jahr zuvor kaum jemand für möglich gehalten hätte. Die WHO zählt in ihrer aktuellen Zusammenstellung vom 12. November 2020 164 Impfstoffe in der präklinischen Evaluation, und bereits 48 Kandidaten in der klinischen Prüfung. Darunter befindet sich auch der vielversprechende Impfstoff des kanadisch/US-amerikanischen Unternehmens Medicago. Er besteht aus virusähnlichen Partikeln(«virus-like particles», VLP), die in Pflanzen produziert werden (siehe POINT 214,März 2020). Vorteile einer Impfstoffproduktion in Pflanzenzellen sind der potentiell schnellere Produktionsbeginn, niedrigere Produktionskosten und eine bei Bedarf mögliche raschere Steigerung des Produktionsvolumens im Vergleich zur Produktion in tierischen Zellkulturen. Ausserdem ist die Gefahr einer Verunreinigung durch menschliche Krankheitserreger deutlich niedriger. Auf der WHO-Kandidatenliste finden sich drei weitere in Pflanzen produzierte Impfstoff-Kandidaten, die im Moment in der präklinischen Prüfung stehen.

 
02.12.2020

Genome Editing: Wissenschaft fordert Reform der Rahmenbedingungen

Point 221/2020 - CRISPR/Cas9 und andere moderne Verfahrender Genomeditierung haben auch in der Pflanzenzüchtung einen Innovationsschub ausgelöst. Neben einer immer weiter steigenden Zahl wissenschaftlicher Artikel erscheinen zunehmend auch Übersichtsartikel in den Fachzeitschriften, welche Entwicklungen in bestimmten Gebieten beleuchten. Auch ein vor kurzem vorgelegter Bericht der ALLEA, dem europäischen Dachverband der Wissenschaftsakademien mit über 50 Mitgliedsakademien aus über 40 Ländern, kommt zum Schluss, dass auf politischer Ebene Handlungsbedarf besteht. Das Genome Editing bietet grosse Chancen für Landwirtschaft, Gesellschaft und die Umwelt, aber auch zahlreiche Herausforderungen. Während aus Sicht der Wissenschaft von genomeditierten Pflanzen mit Veränderungen, die auch spontan in der Natur entstehen können, keine speziellen Risiken ausgehen, werden derartige Pflanzen aufgrund des EuGH-Urteils von 2018 als streng regulierte GVO eingestuft. Dadurch werden Forschung und eine mögliche Anwendung stark eingeschränkt. Erschwert wird die Situation durch die fast nicht mögliche Rückverfolgbarkeit genomeditierter Pflanzen aufgrund fehlender Nachweismöglichkeiten. Der ALLEA-Bericht schliesst, dass der gegenwärtige europäische Rechtsrahmen für genomeditierte Pflanzen untauglich ist und fordert Reformen – ein Beibehalten des Status Quo sei keine Option. Der Bericht präsentiert verschiedene Handlungsoptionen mit ihren Vor-und Nachteilen. Besonders wichtig sei eine internationale Koordinierung der Regulierungsansätze.

 
02.12.2020

Thünen Report: Entwicklungen auf den Agrarmärkten bis 2030

Der Thünen Report 82 beschreibt die erwarteten Entwicklungen auf den Agrarmärkten bei einer Beibehaltung der derzeitigen Agrarpolitik und Umsetzung bereits beschlossener Politikänderungen unter bestimmten Annahmen zur Entwicklung exogener Einflussfaktoren. Dabei beruhen die Berechnungen auf Daten und Informationen, die bis Februar 2020 vorlagen. Dargestellt werden Projektionsergebnisse für Agrarhandel, Preise, Nachfrage, Produktion, Einkommen und Umweltwirkungen. Die Darstellung der Ergebnisse konzentriert sich hauptsächlich auf die Entwicklungen des deutschen Agrarsektors im Vergleich zur Situation im Basisjahrzeitraum 2017-2019. Mit Blick auf die Entwicklung im Fleischsektor lassen höhere Umwelt- und Tierwohlstandards erwarten, dass sich das Produktionswachstum der vergangenen Jahre abschwächt, insbesondere in der Schweinefleischerzeugung, wohingegen die Geflügelfleischerzeugung bis zum Jahr 2030 noch leicht wächst. Stabile Milchpreise und Milchviehbestände in Verbindung mit einer weiteren Steigerung der Milchleistung führen außerdem zu einem moderaten Anstieg der Milchanlieferungen. Das durchschnittliche reale Einkommen landwirtschaftlicher Betriebe entwickelt sich über die Produktionsperiode rückläufig, erreicht im Jahr 2030 aber immer noch das mittlere Niveau der letzten zehn Jahre.

 
02.12.2020

Braunvieh-Vision geht in den Endspurt

Seit mittlerweile drei Jahren läuft das große Projekt Braunvieh-Vision, bei dem die Entwicklung von genomischen Zuchtwertschätzverfahren für Gesundheitsmerkmale auf Basis einer Kuhlernstichprobe im Vordergrund steht. Das aus Mitteln des Zweckvermögens des Bundes bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank geförderte Vorhaben wird von den Braunviehzuchtverbänden AHG, RBW und Weilheim sowie dem LfL-Institut für Tierzucht und dem FBF durchgeführt und geht in das letzte Projektjahr. In den 244 teilnehmenden Betrieben (AHG: 152; RBW: 78; Weilheim: 14) wurden bislang rund 26.000 Erstlaktierende, Jungrinder und weibliche Kälber genotypisiert. Davon sind bereits gut 10.000 Kühe mit Genotypen und Leistungen in die letzte Zuchtwertschätzung eingegangen. Die KB-Bullenjahrgänge 2012 bis 2017 sind gut mit genotypisierten Töchtern abgedeckt.

 
02.12.2020

Auftakt des Fokus-Tierwohl zum „Tag des Schweinehalters“ am 09.12.20

Das Land Brandenburg beteiligt sich am Netzwerk Fokus-Tierwohl als Teil des Bundesprogramms Nutztierhaltung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Über drei Jahre sollen die Tierhalter in Deutschland durch einen umfassenden Wissenstransfer für eine tierwohlgerechte, umweltschonende und nachhaltige Nutztierhaltung von Rindern, Schweinen und Geflügel unterstützt werden. Koordiniert wird das in Brandenburg durch eine eigens dafür eingeführte Tierwohlmultiplikatorin. Neben dem Tier- und Umweltschutz sind auch Produktionsqualität und Marktorientierung wichtige Themen. Das Gesamtfördervolumen für alle Projektpartner beträgt 15 Millionen Euro.

Für das Land Brandenburg wird der Tag des Schweinehalters am 9. Dezember 2020 der Auftakt zur Umsetzung des Projektes Fokus-Tierwohl sein. Der Tag der Schweinehalter wird in diesem Jahr coronabedingt virtuell stattfinden. Nähere Informationen und das Anmeldeformular finden Sie auf der Homepage des Landesamts für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurerneuerung (LELF).

 
02.12.2020

Bauern wehren sich: Verfassungsbeschwerde gegen die Düngeverordnung eingereicht

Der Landwirtschaftsbetrieb Soeken aus dem ostfriesischen Timmel hat beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe Verfassungsbeschwerde gegen die Düngeverordnung eingereicht. Damit wird das im März 2020 trotz massiver Bauernproteste novellierte Regelwerk erstmals grundsätzlich in Frage gestellt. Finanzieller Träger der Beschwerde ist die aus der Treckerbewegung des vergangenen Jahres entstandene LSV Ostfriesland UG. Die politische Vertretung liegt in den Händen der FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe in Deutschland, die das Projekt heute auf einer Pressekonferenz in Berlin vorstellte. Alle wichtigen Informationen finden sich auf der soeben frei geschalteten Homepage www.duengeklage.de. Rechtsanwalt Dr. Konrad Asemissen von der Potsdamer Kanzlei HSA Rechtsanwälte Henschke & Partner, der Soeken vertritt, sieht für seinen Mandanten den Gleichheitsgrundsatz des Grundgesetzes verletzt, …

 
01.12.2020

Arcowin - Neue Zuchtorganisation für Milch- und Fleischrinderrassen

Arcowin

Zum 1. Dezember 2020 gründeten EVOLUTION, MASTERRIND und VikingGenetics, die Genossenschaften für Rinderzüchter in Deutschland, Dänemark, Finnland, Frankreich und Schweden, Arcowin. Die neue Zuchtorganisation für Milch- und Fleischrinderrassen vereint lt. Pressemeldung der Gründer 53.000 Landwirte in Europa. Ab dem 1. Januar 2021 wird Arcowin die Rinderzuchtprogramme der drei Mitgliedervereinigungen bündeln. Die Zuchtwerte der Milchrinderrassen werden auf Basis der bisher bekannten und bestehenden statistischen Grundlagen und Systematiken ausgewertet und vermarktet. EVOLUTION, MASTERRIND und VikingGenetics werden das operative Geschäft in Produktion, Marketing, Vertrieb und Verwaltung eigenständig durchführen, haben aber vereinbart, weitere Synergieeffekte in der Zusammenarbeit zu prüfen.