BRS News Rind
11. Berliner Forum: Notwendige rechtliche Rahmenbedingungen für die Umsetzung der Empfehlungen der Borchert- Kommission
Der Umbau der Nutztierhaltung zur Etablierung höherer Standards im Bereich Tierwohl und Umweltschutz stellt hohe Anforderungen an die Landwirtschaft. Die Umsetzung dieser gesellschaftlichen Ansprüche soll die Wettbewerbsfähigkeit der Tierhaltung in Deutschland nicht in Frage stellen. Die Kosten höherer Tierwohlstandards sind erfahrungsgemäß nur zu geringen Teilen am Markt zu erlösen. Für die Transformation der Nutztierhaltung soll daher ein langfristiger Ausgleich für die ökonomischen Mehrbelastungen des verbesserten Tier- und Umweltschutzes sichergestellt werden. Hierfür enthalten die Empfehlungen alternative Finanzierungsoptionen, wobei eine sogenannte Tierwohlabgabe favorisiert wird.
Mit dem 11. Berliner Forum
am 12. Januar 2021 möchten die drei Veranstalter – Deutscher Bauernverband e.V., Deutsche Gesellschaft für Agrarrecht und die Edmund Rehwinkel-Stiftung – erneut Anstöße für die rechtspolitische Diskussion zu aktuellen Themen aus der Land- und Ernährungswirtschaft geben. Das kommende Berliner Forum wird sich deshalb wesentlichen Rechtsfragen zur Umsetzbarkeit der Empfehlungen der Borchert-Kommission zur Nutztierhaltung widmen.
aef: "Was die Branche benötigt, sind keine Lippenbekenntnisse und Ideologiebremsen, sondern Offenheit für Innovationen."
Das Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland (kurz: AEF) postuliert in einem Memorandum Positionen der Branche zu den Borchert-Empfehlungen zum Umbau der Nutztierhaltung in Deutschland. Dem Grundgerüst der Borchert’schen Pläne steht das AEF jedoch grundsätzlich positiv gegenüber. Das machte AEF-Vorsitzender Uwe Bartels in der Pressekonferenz vom 20.11.2020 deutlich. Erstmalig liegt mit diesem Plan ein Konsens vor, der Zielbilder, Meilensteine und den Finanzrahmen für die Mehrarbeit und den Investitionsaufwand für den Umbau der Tierhaltung abbildet.
Das AEF wolle sich nun mit diesem Memorandum pro-aktiv in den Diskussionsprozess auf Bundesebene einschalten. Unser Ziel ist es, das Borchert-Konzept umsetzungsreif zu machen
, so Bartels. Erarbeitet wurden die Forderungen von der seitens des AEF etablierten Expertenkreises mit Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft unter Leitung von Dr. Ralf Kosch.
Reduzierung der Rohproteinversorgung von Milchkühen
Verschärfungen im Dünge- und Umweltrecht erhöhen in Milchkuhbetrieben den Druck, die N-Ausscheidungen zu senken und die N-Effizienz zu erhöhen, nach Möglichkeit ohne Nachteile in den Naturalleistungen und in der Wirtschaftlichkeit des Betriebszweiges. Thomas Engelhard, ZTT Iden und Andrea Meyer, LWK Niedersachsen beschäftigen sich im aktuellen proteinmarkt-Fachbeitrag mit den Möglichkeiten der Reduzierung der Rohproteinversorgung.
AEF-Online-Tagung zur Verschärfung der UTP-Richtlinie - Ist das Kräfteverhältnis ausbalanciert?
Das Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland e.V. (AEF) lädt am Dienstag, den 08. Dezember 2020 um 14:30 Uhr zur Online-Konferenz: Verschärfung der UTP-Richtlinie: Ist das Kräfteverhältnis ausbalanciert?
ein. Am 18.11.2020 hat das Bundeskabinett den Gesetzesentwurf für die nationale Umsetzung der UTP-Richtlinie beschlossen. Ende Januar 2021 soll die erste Lesung im Bundestag stattfinden und bis Mai 2021 muss die Richtlinie im deutschen Recht verankert sein. Auf der Online-Tagung soll daher nochmals über das Kräfteverhältnis zwischen den vier großen Lebensmittelhandelsketten und den Landwirten sowie den Lieferanten diskutiert und im Rahmen einer Podiumsdiskussion die Möglichkeit einer Ausweitung der Klauselverbote und des Anwendungsbereiches der UTP-Regeln ausgelotet werden.
Klimafreundliche Verwertung von Wirtschaftsdüngern
Ein neuer Modellierungsansatz liefert robuster als bisher Aussagen zur Emission klimarelevanter Gase aus dem Wirtschaftsdüngermanagement und bietet damit Entscheidungshilfe für eine klimafreundliche Verwertung von Geflügelmist. Die Studie zeigt, dass die Biogaserzeugung aus Geflügeldung mit den geringsten Treibhausgasemissionen verbunden ist. Zurückzuführen ist dies hauptsächlich auf die Substitution von Mineraldünger und die Produktion von Strom: Die anaerobe Vergärung nutzt das im Dung enthaltene energetische Potenzial zur Erzeugung von Wärme und Elektrizität und reduziert zudem die Lachgasemissionen während der Vergärung im geschlossenen System. Der Gärrest ergibt einen wertvollen Dünger, der noch immer den größten Teil des Stickstoffs enthält.
Digital Summit am 2. Dezember 2020 von 14 bis 17 Uhr
Wenn Sie am Mittwoch, 2. Dezember, 14 bis 17 Uhr, beim Forum agrarzeitung dabei sein möchten, dann ist jetzt Eile geboten. Denn heute um 15 Uhr endet die Anmeldefrist für den Digital-Event, der kostenlos im Netz gestreamt wird.
Das Programm im Überblick
- Stefanie Pionke über
Strukturwandel, Green Deal, Digitalisierung – Perspektiven für den Agrarhandel
. - Pitch, Voting und Verleihung des
Förderpreis der Agrarwirtschaft
- TechnikTalk Live. Dieter Dänzer und Ilja Führer vom NITT stellen das
Value based Pricing
-Modell vor.
Danach bieten die Veranstalter ab 17:15 Uhr die Gelegenheit zu exklusivem Networking an verschiedenen Forum-Roundtables:
- Roundtable 1
Berliner Agrarpolitik zwischen Bauernprotesten, Agrarwende-Debatten und Bundestagswahl
- Roundtable 2
Brüsseler Agrarpolitik zwischen GAP-Reform und Green Deal
- Roundtable 3
Schlank und fit genug für die Zukunft? Agrarhandel im Umbruch
- Roundtable 4
Digitalisierung auf dem Acker und im Stall
- Roundtable 5
E-Commerce in der Landtechnik
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldungen werde unter Nennung des Roundtables Ihrer Wahl per E-Mail an: Helga.Knauf@dfv.de erbeten.
Neuausweisung der „Rote Gebieten“ in Niedersachsen
Im Frühjahr ist die neue Düngeverordnung in Kraft getreten. Damit ist die Pflicht verbunden, die nitrat- und phosphatsensiblen Gebiete auf Basis der im September von Bund und Ländern verabschiedeten Allgemeinen Verwaltungsvorschrift (AVV) neu auszuweisen. Am 25.11. hat Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast den Entwurf der neuen Verordnung in die landesinterne Ressortabstimmung gegeben. Dazu gehören auch 1.800 Detailkarten mit den sogenannten Roten Gebieten
. Der Entwurf regelt insbesondere die künftige Abgrenzung dieser Gebiete und zusätzliche Maßnahmen, die dort einzuhalten sind. Aus Sicht Niedersachsens ist besonders die nun vorgenommene Berücksichtigung der Emissionsdaten erfreulich. Diesen Verursacheransatz hatte Niedersachsen gegenüber dem Bund immer vehement eingefordert
, betonte Ministerin Barbara Otte-Kinast. Die Berechnung der Emissionen berücksichtigt auch den deutlich gesunkenen Mineraldüngereinsatz in Niedersachsen und hat dadurch Auswirkungen auf die Neuausweisung der Roten Gebiete
. Die Roten Gebiete
werden damit im Vergleich zur bisherigen Kulisse kleiner. Nach derzeitigem Stand sind es nun rund 31 Prozent, statt bislang 39 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche (LF).
Raiffeisenverband fordert Fairness für Landwirte in der Lieferkette
Anlässlich der aktuellen Diskussionen um das Verbot unlauterer Handelspraktiken fordert der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) eine Stärkung der Position der landwirtschaftlichen Erzeuger und ein faires Miteinander innerhalb der Lebensmittelkette. Wir beobachten nach wie vor eine Ungleichverteilung der Marktmacht zugunsten des Einzelhandels bei gleichzeitig nicht immer auskömmlichen Erzeugerpreisen
, so DRV-Präsident Franz-Josef Holzenkamp. Landwirte dürften nicht dauerhaft das schwächste Glied in der Kette sein.
Diskussionsbeitrag: ist die Landwirtschaft von einer Selbstidealisierung im „grün-liberalen Milieu“ betroffen?
Bringen grün-liberale Einstellungen den Wandel voran oder bremsen sie ihn? Der Psychologe Rainer Mausfeld findet klare Worte
, meint der Journalist Ulrich Graf im Bayerischen Wochenblatt.
„App aufs Land“ bringt Landwirte und Verbraucher zusammen
Ob Treckermitfahrt, Kochen mit einer Landfrau oder ein Treffen auf dem Hochsitz: Die App aufs Land
ist eine Plattform, bei der Landwirte andere an ihren Landerlebnissen teilhaben lassen können. Julia Nissen aus Nordfriesland, die unter dem Namen Deichdeern
bloggt, hat diese Idee entwickelt und umgesetzt. Finanziert wurde die Idee über Crowdfunding und Sponsoren. Interessenten, die ihr Landerlebnis bei App aufs Land
anbieten möchten, können sich ab sofort auf der Plattform anmelden. Unter appaufsland.de/anbieter-registrieren kann man ein Angebot einstellen und Anbieter werden.