BRS News Rind

29.03.2018

Futtermittelimporte aus Südamerika: Zertifizierung statt Importverbote

DVT - Zu der aktuellen Berichterstattung von Spiegel-Online und der Reaktion des Grünen-Fraktionsvorsitzenden Anton Hofreiter nimmt der DVT wie folgt Stellung: Die Futtermittelwirtschaft erkennt die Überlegungen der Umweltorganisationen Robin Wood und Mighty Earth zur nachhaltigen Produktion von Rohstoffen wie Soja an. Hochwertige Tiernahrung ist Grundlage gesunder Nahrungsmittel. Die Futterrationen werden so zusammengestellt, dass die Tiere optimal versorgt werden. Sicherheit, Qualität und Nachhaltigkeit haben für die Hersteller von Futtermitteln höchste Priorität. Es besteht kein Zweifel daran, dass in der Tiernahrung das Sojaschrot als hervorragender Proteinlieferant eine entscheidende Rolle spielt.
Dank Sojamoratorium und Leitlinien für die Sojabeschaffung gehen die Waldrodungen seit 2006 zurück. U.a. sei in den Leitlinien festgelegt, dass kein Sojaanbau auf Flächen, die in Brasilien nach dem Jahre 2008 illegal gerodet wurden, stattfinden darf.
Importverbote zu fordern, kann der Verband daher nicht nachvollziehen. Die Lösung besteht in einer Einflussnahme durch eine sukzessive Steigerung der Zertifizierungen und Selbstverpflichtungen im Herstellerland.
 
29.03.2018

Es gibt kein "Null-Risiko"

Bei der Diskussion um Rückstände und Gesundheitsrisiken werden Gefahren häufig mit Risiken verwechselt. So ist die Gefahr, bei einem Flugzeugabsturz ums Leben zu kommen, ungleich höher, als bei einem Autounfall. Das Risiko aber um ein Vielfaches geringer. In Deutschland kommen Flugzeughavarien so gut wie nie vor.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen um Antibiotika- oder Pflanzenschutzmittelrückstände in Lebensmitteln sei an ein Interview erinnert, das Anja Tittes, Metro, mit Prof. Dr. Ulrich Nöhle bereits 2017 geführt hat. Dabei ging es um das hohe Niveau der Lebensmittelsicherheit in Deutschland, die Mechanismen im Krisenfall und die richtige Informationspolitik.
Die EU-Kommission hat in diesem Zusammenhang deutlich gemacht, dass auch genehmigungspflichtige Gesetzesentwürfe ausreichend (Risiko) begründet sein müssen. Hintergrund war das geplante Verbot der Kärntner Landesregierung, das Pflanzenschutzmittel Glyphosat in Kärnten einzusetzen. Sich nur auf das Vorsorgeprinzip zu berufen und dafür spezifische ökologische oder landwirtschaftliche Bedingungen zu nennen, sei für ein Verbot zu wenig.

Prof. Dr. Ulrich Nöhle ist öffentlich bestellter Sachverständiger für Lebensmittelsicherheit und lehrt als Honorarprofessor für Qualitätsmanagement an der TU Braunschweig
 
28.03.2018

"Stickstoff-Debatte läuft einseitig und mit Gedächtnisverlust"

Nach Meinung des Dortmunder Statistikers Prof. Walter Krämer, des RWI-Vizepräsidenten Dr. Thomas K. Bauerr sowie des Berliner Psychologen Gerd Gigerenzer wird die aktuelle Stickstoff-Debatte einseitig und mit Gedächtnisverlust geführt. In einer aktuellen Presseveröffentlichung zur Unstatistik des Monats März kritisieren die Experten die Ergebnisse einer Studie, die im Auftrag des Umweltbundesamtes erstellt wurde, die herausgefunden haben will, dass 5996 Bundesbürger an Herz-Kreislauf-Krankheiten vorzeitig verstorben seien. Wissenschaftlich sei das unsinnig und werfe kein gutes Licht auf das Umweltbundesamt.
 
28.03.2018

Anbau von Bt-Maissorten reduziert den Insektizideinsatz in Nachbarkulturen

Point - In Deutschland ist der Anbau von gentechnisch verändertem Mais verboten. In Ländern, in denen Landwirte eine Wahlfreiheit haben, machen sog. Bt-Maissorten einen grossen Anteil der Mais-Anbaufläche aus. In den wichtigsten Biotech-Anbauländern USA, Brasilien und Argentinien beträgt der Bt-Mais-Anteil über 80% der gesamten Maisfläche.der Schädlingsdruck in den Maisfeldern in weiten
Regionen deutlich zurückgegangen ist. Davon profitieren auch die Landwirte, die konventionelle Maissorten anbauen, da auch diese weniger Insektizide einsetzen müssen (Point Nr. 108, Oktober 2010). Aktuelle Untersuchungsergebnisse mit der Analyse von Daten aus vier Jahrzehnten deuten jetzt an, dass diese Insektizidreduzierung auch für andere Kulturen greift. Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass in ihrem Versuchsgebiet von über
58'000 km2 nach Beginn des Bt-Mais-Anbaus die Zahl der Schädlinge, die mit Fallen in der Nähe von Feldern gefangen werden konnten, um über 70% zurückging und damit auch auch die Menge der in der Praxis gegen die Insekten eingesetzten Pflanzenschutzmittel um bis zu 85 Prozent.
Quellen: Galen P. Dively et al. 2018, Regional pest suppression associated with widespread Bt maize adoption benefits vegetable growers, PNAS (online 12.03.2018, DOI:10.1073/pnas.1720692115); Forty Years of Data Quantifies Benefits of Bt Corn Adop-tion Across a Wide Variety of Crops for the First Time, University of Maryland News, 12.03.2018
 
27.03.2018

Antibiotikaverbrauch steigt dramatisch

Mit zunehmendem Wohlstand können sich Menschen erstmals Medikamente zur Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten leisten. Was für diese Menschen ein Segen ist, könnte sich als Boumerang für die Wirksamkeit wichtiger Antibiotikaklassen erweisen.

Wissenschaftler des Forschungszentrums CDDEP (Center for Disease Dynamics, Economics & Policy) haben auf der Basis von Antibiotika-Verkaufsdaten in 76 Ländern Verbrauchsprognosen angestellt. Der Gesamtkonsum soll von 21,1 Milliarden (DDD) im Jahr 2000 auf 34,8 Milliarden im Jahr 2015 angestiegen sein. Das Wachstum könnte lt. Wissenschaftlern bis 2030 um 200 Prozent zunehmen.

 
27.03.2018

NS: Tierschutzvorgaben für die Haltung von Mastrindern

Niedersachsen hat eine Tierschutzleitlinie für die Mastrinderhaltung auf dem diesjährigen Tierschutzsymposium vorgestellt. Entwickelt hat sie eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus der Landwirtschaft (Landvolk, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Beratungsring Osnabrück), der kommunalen Veterinärbehörden, der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz und dem LAVES über einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren.
Die Leitlinie birgt viele Neuerungen, die einen enormen Kostenaufwand verursachen. So sieht die Leitlinie z.B. weichelastische Gummiauflagen oder Stroheinstreu für die Liegefläche vor.
 
23.03.2018

Landwirt des Jahres: Ceres Award - Bewerbung jetzt einreichen

Er gilt als die höchste landwirtschaftliche Auszeichnung im deutschsprachigen Raum und wird in diesem Jahr zum fünften Mal vom im dlv Deutscher Landwirtschaftsverlag erscheinenden Fachmagazin agrarheute verliehen: Der CeresAward. Die Bewerbungsphase für die renommierte Auszeichnung zum Landwirt des Jahres läuft noch bis 31. März.
In insgesamt elf Kategorien wird der CeresAward am 18. Oktober 2018 in Berlin imRahmen einer feierlichen Gala verliehen – zusätzlich wird der Gesamtsieger, der Landwirt des Jahres gekürt. Aber vor dem Jury-Entscheid steht zunächst die Bewerbungsphase für die innovativsten Landwirtinnen und Landwirte.
 
23.03.2018

EuroTier 2018 mit Special „Digital Animal Farming“ in der Nutztierhaltung

Die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) informiert gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Beratung im Rahmen eines Specials auf der EuroTier 2018 in Hannover über die Bedeutung der Digitalisierung für die moderne Nutztierhaltung. Unter dem Titel Digital Animal Farming geht es Tierarten übergreifend um Fragen der Digitalisierung von Produktionsprozessen im Stall und auf dem Betrieb. Ob in der Produktionsüberwachung, bei der Tiergesundheit und beim Tierwohl, der betrieblichen Nährstoffbilanz oder auch der Transparenz zum Kunden: Durch den Einsatz von Sensoren und zielgerichtetes Datenmanagement können die Bedürfnisse der Tiere, der Umwelt, des Landwirts sowie der Verbraucher gleichermaßen berücksichtigt werden.
 
23.03.2018

Stoffstrombilanzen erfordern eine angepasste Fütterung

In Zeiten immer schärfer werdender Vorgaben für die Stoffstrombilanzen des Betriebs kann eine angepasste Fütterung, die nicht nur die Futteraufnahme, sondern auch die Nährstoffausscheidungen mit in die Rationsberechnung einbezieht, Vorteile mit sich bringen. Auch für die speziellen Anforderungen, die durch einen vermehrten Rapseinsatz in der Milchviehfütterung entstehen, werden DLG-geprüfte Mineralfuttermittel angeboten, die wie bisher nur geringste, native Phosphorgehalte enthalten. Die Futtermittel werden routinemäßig über das gesamte Jahr auf wichtige, wertbestimmende Merkmale überprüft – eine Qualität, auf die sich der Landwirt verlassen kann.
 
23.03.2018

Neues DLG-Seminar: Wertschätzende Kommunikation mit Wirkung!

Ein wesentlicher Baustein des Unternehmenserfolgs ist die Kommunikation, sowohl nach außen zu Kunden, Dienstleistern und anderen Kooperationspartnern, aber vor allem auch nach innen zu und zwischen den Mitarbeitern. Da jeder Mensch eine eigene Persönlichkeit besitzt, entstehen häufig unterschiedliche Erwartungen an ein Gespräch. Disbalancen, Probleme und Konflikte in der zwischenmenschlichen Kommunikation sind nicht selten die Folge, da nicht klar ist, was das Gegenüber tatsächlich will oder meint. Auch senden wir immer wieder mit unserer Körpersprache, Mimik und Gestik ungewollte Signale, die zu Missverständnissen führen können.
Anmeldeschluss ist der 27. März 2018. Interessenten erhalten weitere Informationen bei der DLG-Akademie, Tel.: 069/24788-333, E-Mail: akademie@dlg.org oder im Internet unter www.dlg-akademie.de/nc/veranstaltungen/agribusiness/wertschaetzende-kommunikation-mit-wirkung. Hier ist auch eine Online-Anmeldung möglich.