BRS News Rind
Deutschland wirbt für Zulassung von Kaliumphosphonat im Öko-Weinbau
Deutschland hat in der vergangenen Woche bei der Europäischen-Kommission einen Antrag auf Zulassung von Kaliumphosphonat als Pflanzenschutzmittel im ökologischen Weinbau eingereicht. Damit sollen Bio-Winzerinnen und Winzer dort zielgenau beim Pflanzenschutz unterstützt werden, wo vor dem Hintergrund der zunehmend feuchten Witterung die im Öko-Weinbau zugelassenen Pflanzenschutzmittel auf Kupferbasis nicht mehr ausreichen, Reben vor dem Falschen Mehltau zu schützen,
heißt es in einer aktuellen Pressemeldung des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Die Zulassung würde Biowinzern und -bauern ein Mittel an die Hand geben, dass vor Totalernteausfall schützt. Allerdings ist der Wirkstoff nicht unumstritten. Der Molekularbiologe Ludger Weß schrieb dazu 2016 von einer Zwei-Klassen-Chemie.
McDonald’s USA, Syngenta und Lopez Foods kooperieren für eine nachhaltigere Rindfleischproduktion in den USA
McDonald’s USA, der Lieferant der Kette, Lopez Foods sowie Syngenta North America wollen zusammenarbeiten, um die Umweltauswirkungen bei der Rindfleischproduktion, vor allem die Treibhausgasemissionen, zu reduzieren. Dabei sollen Rinder mit dem Enogen®-Mais, einer Saatgutinnovation von Syngenta gefüttert werden, die die Futtereffizienz bei Rindern steigern und dadurch dazu beitragen soll, die Emissionsintensität im Vergleich zu anderen Maissorten zu reduzieren. Es handelt sich um ein Futtermittel, das durch gentechnische Modifikation mit einem Enzym Stärke schnell in verwertbaren Zucker umwandelt und so den Rindern mehr verfügbare Energie bei gleichzeitig leichter Verdaulichkeit liefern soll. Bei Rinder konnte durch Verfütterung von Enogen-Mais die Futtereffizienz um 5% gesteigert das Schlachtgewicht schneller erreicht und der ökologische Fußabdruck verringert werden, so die Unternehmen. Laut Syngenta könnte eine Herde von 1000 Rindern, die mit Enogen gefüttert werden, jährlich 196 Tonnen weniger Kohlendioxid in die Atmosphäre abgeben und 6 Millionen Liter weniger Wasser verbrauchen.
EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten (EUDR) kommt erst ein Jahr später
das Europäische Parlament hat heute Vormittag dem Kommissionvorschlag zugestimmt, wonach die EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten (EUDR) erst ein Jahr später angewendet werden soll als ursprünglich beschlossen. Große Marktteilnehmer
und Händler müssen die sich aus dieser Verordnung ergebenden Verpflichtungen demnach erst ab dem 30. Dezember 2025 einhalten, während Kleinst- und Kleinunternehmen bis zum 30. Juni 2026 Zeit haben.
"SOS - die deutsche Wirtschaft ist in Gefahr"
Mit einer großen Kampagne will die deutsche Wirtschaft ab Montag, 11. November bis zur Bundestagswahl für einen Politikwechsel in der Wirtschaftspolitik werben. Unter dem Motto SOS – die deutsche Wirtschaft ist in Gefahr
fordern zahlreiche Verbände und Unternehmen die Bundespolitik zum Handeln auf.
Die Industrie- und Handelskammer Oldenburg hat kalkuliert, welche Bedeutung die Ernährungswirtschaft für ihr Kammergebiet hat: "4 Prozent des gesamten Industrieumsatzes in unserem IHK-Bezirk gehen direkt auf die Ernährungsindustrie zurück (2021). In Niedersachsen liegt der Anteil gerade einmal bei 17 Prozent, in Deutschland bei 8 Prozent. Der Umsatz der Branche hat sich seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt (+ 127 %). Die Bundespolitik wirkt sich unmittelbar auf die Bruttowertschöpfung aus: Durch Verflechtungen mit weiteren Branchen addieren sich die Gesamtverluste bei der Bruttowertschöpfung je nach Szenario eines Tierbestandsabbaus auf 1,1 bis 3,0 Milliarden Euro, bei der Beschäftigung auf 8.900 bis 23.900 Arbeitsplätze.
Am 6. Juni wird künftig der Weltfleischtag gefeiert
Beim Kongress Swiatowy Dzien Miesa
in Polen unterzeichneten 13. Branchenorganisationen eine Erklärung, die den 6. Juni offiziell als Weltfleischtag (World Meat Day) festlegt und auf die Bedeutung tierischer Proteine für eine ausgewogene Nährstoffversorgung hinweisen möchte.
Nachhaltigkeit bei der R+V-Versicherung
Nachhaltigkeit wird zunehmend zu einem Kernelement des unternehmerischen Handelns. Für die R+V-Versicherung ist der Umweltschutz neben der Verantwortung als Versicherer, als Arbeitgeber, gegenüber ihren Kunden und in der Gesellschaft ein wichtiger Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie.
EU-Gesetz zur Abholzung von Wäldern: Firmen haben ein Jahr mehr für Umsetzung
Als Reaktion auf die Bedenken von EU-Mitgliedstaaten, Nicht-EU-Ländern, Händlern und Wirtschaftsbeteiligten, dass sie nicht in der Lage wären, die Vorschriften der EU-Entwaldungsverordnung vollständig einzuhalten, wenn sie ab Ende 2024 gelten würden, hat das Europäische Parlament am 14.11. in Straßburg beschlossen, das Anwendungsdatum der Entwaldungsverordnung um ein Jahr zu verschieben. Große Marktteilnehmer und Händler müssten die sich aus dieser Verordnung ergebenden Verpflichtungen ab dem 30. Dezember 2025 einhalten, während Kleinst- und Kleinunternehmen bis zum 30. Juni 2026 Zeit hätten. Das Parlament nahm auch andere von den Fraktionen vorgeschlagene Änderungen an, darunter die Schaffung einer neuen Kategorie von Ländern, die hinsichtlich der Entwaldung kein Risiko
darstellen, zusätzlich zu den bestehenden drei Kategorien geringes
, normales
und hohes
Risiko. Für Länder, die als kein Risiko
eingestuft werden, d. h. für Länder mit stabiler oder zunehmender Entwicklung der Waldfläche, gelten deutlich weniger strenge Anforderungen, da das Risiko der Entwaldung vernachlässigbar ist oder gar nicht besteht. Die Kommission muss bis zum 30. Juni 2025 ein länderspezifisches Benchmarking-System fertigstellen.
Effekte des Angebotes von Heu auf Wachstum, Verhalten und kognitive Entwicklung von Kälbern
Kälber werden als Monogastrier geboren und nehmen einen Großteil der benötigten Nährstoffe über die Milch auf. Festes Futter wird vor allem in den ersten Lebenswochen nur in geringen Mengen aufgenommen und scheint daher von geringerer Bedeutung. Zahlreiche aktuellen Studien zeigen jedoch, dass gerade das Angebot von Heu neben Kraftfutterkomponenten innerhalb der ersten Lebenswochen entscheidend für hohe Tageszunahmen, das Ausleben natürlicher Verhaltensmuster und die kognitive Entwicklung von Kälbern ist. In einem neuen proteinmarkt-Fachartikel fasst Dr. Jason Hayer vom Hofgut Neumühle die Ergebnisse einiger aktuellen Studien zusammen.
Ceva: Welche Infektionen können für Trächtigkeitsverluste beim Rind verantwortlich sein?
Ein häufiges und besonders frustrierendes Problem für Tierärzte und Landwirte sind Trächtigkeitsverluste beim Rind. Diese können durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden. Ein neuer Beitrag des Ceva Blogs ruminants.ceva.pro gibt einen Überblick darüber, welche Erreger Aborte oder frühe embryonale Verluste auslösen können und warum es so wichtig ist, diese zu erkennen und zu verhindern.
Studie: Frühe Käsehersteller nutzten Baumblätter zur Steigerung der Milchproduktion
Eine umfassende Studie – veröffentlicht in Nature Ecology and Evolution – beleuchtet innovative Methoden der frühen Käsehersteller Mitteleuropas. Forscher der University of Bristol, des Muséum National d’Histoire Naturelle und der Universität Kiel führten über 2.000 Isotopenanalysen an Rinderzähnen, Knochen und in Keramikgefäßen gefundenen Fettresten durch. Die Ergebnisse zeigen, wie die Bauern ihre Viehzucht an die dicht bewaldete Landschaft Mitteleuropas anpassten. Die Untersuchung legt eine bemerkenswerte Praxis der frühen Bauern offen: Rinder wurden im Sommer mit von Bäumen gesammelten Blättern gefüttert, um sie durch den Winter zu bringen. Diese Methode verbesserte nicht nur die Gesundheit der weiblichen Kühe, sondern steigerte auch die Milchproduktion und die Geburten außerhalb der Hauptkalbezeit im späten Frühling. So konnten die frühen Gemeinschaften die verlässliche Milchversorgung auch in kalten Wintermonaten sicherstellen.