BRS News Schwein

14.04.2022

Welche Rolle spielt die Eiweißquelle für das Klima?

Grafik Dr. Rubach

Wer tierische Proteinquellen nutzt, schadet dem Klima, liest man derzeit überall. Daraus wird die Forderung abgeleitet, weniger Fleisch zu verzehren. Der Ernährungswissenschaftler und Buchautor Dr. Malte Rubach erinnert daran, dass die Zusammenhänge komplizierter sind, als allgemein angenommen. Es könne nicht automatisch davon ausgegangen werden, dass mit einem höheren Anteil pflanzlicher Nahrungsproteine gleichzeitg weniger Treibhausgase entstehen. Entscheidend hierfür sei die Klimaeffizienz des gesamten Lebensmittel-Produktionssystems. So lägen die Emissionen der deutschen Lebensmittelerzeugung auf einem ähnlichen Niveau, wie das der Länder Nigeria, Äthiopien, Bangladesch oder Tansania, trotz deutlich geringerer Pflanzeneiweißanteile. Der Experte führt dies u.a. auf unterschiedliche Effizienz bei der Erzeugung und Lebensmittelherstellung zurück. Rubach empfiehlt, künftig die Produktionseffizienz bei der Bewertung von Lebensmitteln im Rahmen von Ökobilanzanalysen stärker zu berücksichtigen.

 
14.04.2022

Stimmung gegen Biokraftstoffe mit falschen Daten

Kritiker der Landwirtschaft machen es sich aktuell einfach; sie greifen Zahlen aus dem Zusammenhang und machen damit Stimmung gegen die Landwirtschaft. So hat das Ministerium selber die Zahl 60 % Getreide landen im Futtertrog verbreitet. Das stimmt und auch wieder nicht. Es wird leider vergessen, dass dieses Getreide oder der Verzicht auf Futtergetreideanbau nicht automatisch auch für mehr Getreide auf den Teller sorgt. Die Zahl lenkt außerdem davon ab, dass wir kein Mengen-, sondern ein Preisproblem haben. Die auf Getreideimport angewiesenen Länder können sich die aktuellen Getreidepreise schlicht nicht leisten. Es droht eine neue Hungerkatastrophe. Die Forderung nach einer Beendigung de Beimischung von Biokraftstoffen zu Diesel und Benzin ist simpel; sie verdient eine fachliche Einordnung, wie die des Agrarjournalisten Josef Koch, für das Bayerische Wochenblatt.

 
13.04.2022

Zögerliche Politik verspielt Chancen der Gentechnik

Der weit verbreitete Enthusiasmus über den potenziellen Beitrag genom-editierter Nutzpflanzen zur Bewältigung des Klimawandels, der Ernährungssicherheit, der Ernährung und Gesundheit, der ökologischen Nachhaltigkeit und der Diversifizierung der Landwirtschaft wird durch Bedenken über die damit verbundenen Risiken gedämpft. Eine Analyse der sieben größten Risiken genmanipulierter Nutzpflanzen zeigt, dass die wissenschaftlichen Risiken mit denen akzeptierter, früherer und aktueller Züchtungsmethoden vergleichbar sind. Potentielle Vorteile würden aber durch fehlenden politischen Willen zunichte gemacht.

 
13.04.2022

FAO-Index - Agrarpreise steigen international rasant an

Der FAO-Nahrungsmittelpreisindex (FFPI) lag im März 2022 bei durchschnittlich 159,3 Punkten und erreichte damit einen neuen Höchststand seit seiner Einführung im Jahr 1990. Der jüngste Anstieg spiegelt neue Allzeithochs für die Teilindizes unter anderem für Fleisch und Milchprodukte wider.

 
13.04.2022

Rückgang des weltweiten Schweinefleischhandels um 4 % erwartet

Der weltweite Handel mit Schweinefleisch wird in diesem Jahr voraussichtlich um 4 % auf 11,7 Millionen Tonnen zurückgehen, wie der jüngste Ausblick des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) aufzeigt. Grund ist das zunehmende Inlandsangebot in China und auf den Philippinen. Dem Bericht zufolge werden Chinas Schweinefleischimporte im Vergleich zum Vorjahr um 19 % zurückgehen, da die Inlandsproduktion um 7 % auf etwa 51 Millionen Tonnen Schweinefleisch ansteigen wird. Bei den Einfuhren der Philippinen wird ein Rückgang um 18 % im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Die Exporteure in der EU werden jedoch eine stärkere Nachfrage aus dem Vereinigten Königreich haben. Hier wird ein Anstieg der Importe um rund 7 % erwartet.

 
13.04.2022

Kaniber fordert klare Entscheidungen zum Erhalt der Nutztierhaltung

Die Nutztier- und vor allem die Schweinhalter brauchen jetzt Planungssicherheit. Deshalb hat Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber Bundesminister Cem Özdemir aufgefordert, sich endlich mit verlässlichen Entscheidungen vor die Nutztierhaltung in Deutschland zu stellen. Während andere EU-Länder längst aktiv sind, ist der Bundesminister immer noch im Ankündigungsmodus, sagte die Ministerin in München. Unsere Tierhalter, allen voran die Schweinehalter, stehen mit dem Rücken an der Wand. Sie geben aufgrund der schlechten Wirtschaftlichkeit, der fehlenden Anerkennung und mangelnder Perspektive reihenweise auf. Einfach laufen lassen ist keine Lösung.

 
13.04.2022

Explodierende Futtermittelpreise: mit besserem Futtermanagement gegensteuern

Vor dem Hintergrund explodierender Futtermittelpreise bemühen sich Futtermittelhersteller, Berater und Landwirte um neue und innovative Wege, um das Maximum an Energie und Nährstoffen aus dem Futter zu gewinnen. Das Unternehmen Lallemand Animal Nutrition informiert im aktuellen Branchen-Newsletters über einige der neuesten Entwicklungen und Forschungen rund um mikrobiell basierte Lösungen und Ansätze, die dazu beitragen können, die Futtereffizienz und damit die Rentabilität der Betriebe zu verbessern und gleichzeitig das Wohlbefinden der Tiere zu erhalten.

 
13.04.2022

Erzeugerpreise steigen auf breiter Front

Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte waren im Februar 2022 um 22,5 % höher als im Februar 2021. Dies ist der höchste Preisanstieg gegenüber einem Vorjahresmonat seit Mai 2011. Gegenüber Januar 2022 stiegen die Preise um 3,3 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, erhöhten sich die Preise für pflanzliche (+23,8 %) und für tierische Erzeugnisse (+21,4 %) deutlich gegenüber dem Vorjahresmonat.

 
12.04.2022

European PRRS-Research Award von Boehringer Ingelheim: Bewerbungsfrist läuft!

Boehringer Ingelheim: European PRRS Research Award 2022

Boehringer Ingelheim unterstützt seit vielen Jahren die anwendungsbezogene Forschung zur Bekämpfung der Schweinekrankheit PRRS (Porzines Reproduktives und Respiratorisches Syndrom). Im Rahmen des Europäischen PRRS-Research Awards vergibt Boehringer Ingelheim auch im Jahr 2022 drei Preise in Höhe von je 25.000 Euro zur Finanzierung der prämierten europäischen PRRS-Forschungsstudien. Das Unternehmen möchte Forschungsbeiträge finanzieren, die neue Daten sammeln und Erkenntnisse zu PRRS generieren. Ziel ist ein besseres Verständnis dieser verheerenden und kostenintensiven Krankheit sowie eine nachhaltige PRRS-Kontrolle.

 
12.04.2022

Analogfleisch wird den Planeten nicht retten

Ein aktueller Bericht von IPES-Food, The Politics of Protein: Examining Claims about Livestock, Fish, 'Alternative Proteins' and Sustainability , wirft ein Licht auf irreführende Verallgemeinerungen, die die öffentliche Diskussion über Fleisch und Protein dominieren, und warnt vor den Risiken. Es ist leicht einzusehen, warum die Leute von Marketing und Hype angezogen werden, aber Fleisch-Techno-Fixes werden den Planeten nicht retten. In vielen Fällen werden sie die Probleme mit unserem industriellen Ernährungssystem verschlimmern – Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, industrielle Monokulturen, Umweltverschmutzung, schlechte Arbeitsbedingungen, ungesunde Ernährung und Kontrolle durch riesige Konzerne. So wie Elektroautos keine Wunderwaffe zur Bewältigung des Klimawandels sind, werden diese Lösungen unser schädliches industrielles Ernährungssystem nicht reparieren. Wir müssen das System ändern – nicht das Produkt. (Phil Howard, Hauptautor des Berichts)

IPES-Food is an independent panel of experts shaping debates on how to transition to sustainable food systems around the world.