BRS News Schwein

02.12.2020

Genome Editing: Wissenschaft fordert Reform der Rahmenbedingungen

Point 221/2020 - CRISPR/Cas9 und andere moderne Verfahrender Genomeditierung haben auch in der Pflanzenzüchtung einen Innovationsschub ausgelöst. Neben einer immer weiter steigenden Zahl wissenschaftlicher Artikel erscheinen zunehmend auch Übersichtsartikel in den Fachzeitschriften, welche Entwicklungen in bestimmten Gebieten beleuchten. Auch ein vor kurzem vorgelegter Bericht der ALLEA, dem europäischen Dachverband der Wissenschaftsakademien mit über 50 Mitgliedsakademien aus über 40 Ländern, kommt zum Schluss, dass auf politischer Ebene Handlungsbedarf besteht. Das Genome Editing bietet grosse Chancen für Landwirtschaft, Gesellschaft und die Umwelt, aber auch zahlreiche Herausforderungen. Während aus Sicht der Wissenschaft von genomeditierten Pflanzen mit Veränderungen, die auch spontan in der Natur entstehen können, keine speziellen Risiken ausgehen, werden derartige Pflanzen aufgrund des EuGH-Urteils von 2018 als streng regulierte GVO eingestuft. Dadurch werden Forschung und eine mögliche Anwendung stark eingeschränkt. Erschwert wird die Situation durch die fast nicht mögliche Rückverfolgbarkeit genomeditierter Pflanzen aufgrund fehlender Nachweismöglichkeiten. Der ALLEA-Bericht schliesst, dass der gegenwärtige europäische Rechtsrahmen für genomeditierte Pflanzen untauglich ist und fordert Reformen – ein Beibehalten des Status Quo sei keine Option. Der Bericht präsentiert verschiedene Handlungsoptionen mit ihren Vor-und Nachteilen. Besonders wichtig sei eine internationale Koordinierung der Regulierungsansätze.

 
02.12.2020

Thünen Report: Entwicklungen auf den Agrarmärkten bis 2030

Der Thünen Report 82 beschreibt die erwarteten Entwicklungen auf den Agrarmärkten bei einer Beibehaltung der derzeitigen Agrarpolitik und Umsetzung bereits beschlossener Politikänderungen unter bestimmten Annahmen zur Entwicklung exogener Einflussfaktoren. Dabei beruhen die Berechnungen auf Daten und Informationen, die bis Februar 2020 vorlagen. Dargestellt werden Projektionsergebnisse für Agrarhandel, Preise, Nachfrage, Produktion, Einkommen und Umweltwirkungen. Die Darstellung der Ergebnisse konzentriert sich hauptsächlich auf die Entwicklungen des deutschen Agrarsektors im Vergleich zur Situation im Basisjahrzeitraum 2017-2019. Mit Blick auf die Entwicklung im Fleischsektor lassen höhere Umwelt- und Tierwohlstandards erwarten, dass sich das Produktionswachstum der vergangenen Jahre abschwächt, insbesondere in der Schweinefleischerzeugung, wohingegen die Geflügelfleischerzeugung bis zum Jahr 2030 noch leicht wächst. Stabile Milchpreise und Milchviehbestände in Verbindung mit einer weiteren Steigerung der Milchleistung führen außerdem zu einem moderaten Anstieg der Milchanlieferungen. Das durchschnittliche reale Einkommen landwirtschaftlicher Betriebe entwickelt sich über die Produktionsperiode rückläufig, erreicht im Jahr 2030 aber immer noch das mittlere Niveau der letzten zehn Jahre.

 
02.12.2020

Auftakt des Fokus-Tierwohl zum „Tag des Schweinehalters“ am 09.12.20

Das Land Brandenburg beteiligt sich am Netzwerk Fokus-Tierwohl als Teil des Bundesprogramms Nutztierhaltung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Über drei Jahre sollen die Tierhalter in Deutschland durch einen umfassenden Wissenstransfer für eine tierwohlgerechte, umweltschonende und nachhaltige Nutztierhaltung von Rindern, Schweinen und Geflügel unterstützt werden. Koordiniert wird das in Brandenburg durch eine eigens dafür eingeführte Tierwohlmultiplikatorin. Neben dem Tier- und Umweltschutz sind auch Produktionsqualität und Marktorientierung wichtige Themen. Das Gesamtfördervolumen für alle Projektpartner beträgt 15 Millionen Euro.

Für das Land Brandenburg wird der Tag des Schweinehalters am 9. Dezember 2020 der Auftakt zur Umsetzung des Projektes Fokus-Tierwohl sein. Der Tag der Schweinehalter wird in diesem Jahr coronabedingt virtuell stattfinden. Nähere Informationen und das Anmeldeformular finden Sie auf der Homepage des Landesamts für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurerneuerung (LELF).

 
02.12.2020

Bauern wehren sich: Verfassungsbeschwerde gegen die Düngeverordnung eingereicht

Der Landwirtschaftsbetrieb Soeken aus dem ostfriesischen Timmel hat beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe Verfassungsbeschwerde gegen die Düngeverordnung eingereicht. Damit wird das im März 2020 trotz massiver Bauernproteste novellierte Regelwerk erstmals grundsätzlich in Frage gestellt. Finanzieller Träger der Beschwerde ist die aus der Treckerbewegung des vergangenen Jahres entstandene LSV Ostfriesland UG. Die politische Vertretung liegt in den Händen der FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe in Deutschland, die das Projekt heute auf einer Pressekonferenz in Berlin vorstellte. Alle wichtigen Informationen finden sich auf der soeben frei geschalteten Homepage www.duengeklage.de. Rechtsanwalt Dr. Konrad Asemissen von der Potsdamer Kanzlei HSA Rechtsanwälte Henschke & Partner, der Soeken vertritt, sieht für seinen Mandanten den Gleichheitsgrundsatz des Grundgesetzes verletzt, …

 
01.12.2020

ASP: Wildschweinentnahme in der ersten weißen Zone beginnt

Die weiße Zone, die doppelte Umzäunung des ersten Kerngebiets in den Landkreisen Oder-Spree und Spree-Neiße, ist fast abgeschlossen. Nach vollständiger Eingrenzung kann die Entnahme der Wildschweine aus diesem Gebiet beginnen. Rund 125 Zaunkilometer wurden verbaut und mehr als 120 Lebendfallen werden aufgestellt. Mit Unterstützung unter anderem der Bundeswehr und des Technischen Hilfswerks wurde die weiße Zone mit rund 250 Quadratkilometern um das erste Kerngebiet mehrfach nach Fallwild abgesucht.

 
01.12.2020

Online-Seminar zur Haltung von unkupierten Schweinen

Am 18.12.2020 von 9.00 – 16.00 Uhr startet im Rahmen des Wissen-Dialog-Praxis-Vorhabens Vermittlung von Konzepten in der tierschutzgerechten Haltung von Mastschweinen, Sauen und Ferkeln - Vision Pig - die erste Online-Seminarreihe mit dem Schwerpunkt Langschwanz - Die Haltung von Schweinen mit unversehrtem Ringelschwanz (Kupierverzicht). Eine Aufgabe entlang der gesamten Produktionskette. Das Angebot richtet sich an Schweinehalter.

 
01.12.2020

„Rechenmeister für die Schweinefütterung“ neu aufgelegt

Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen hat ihren Rechenmeister für eine effizientere Schweinefütterung aktualisiert. Wie die Kammer mitteilte, wurden die Übersichten und Tabellen überarbeitet und neuen Erkenntnissen angepasst. Die 102-seitige Broschüre informiert in zehn Kapiteln über Futtermittel, die praktische Fütterung bei Ferkeln, Sauen und Mastschweinen, Zusatzstoffe, Futterhygiene, Futteraufbereitung und nährstoffangepasste Fütterung. Mit dem Rechenmeister 2020 richtet sich die Kammer an Praxis, Schule und Beratung.

 
01.12.2020

Bodenhumus durch CarboCheck-Tool aufbauen

Fachleute entwickeln derzeit eine Software, die landwirtschaftlichen Betrieben das Humusmanagement und die Humusbilanzierung vereinfachen kann. Die CarboCheck-Software kombiniert Boden- und Klimaparameter mit Daten zur Bodenbewirtschaftung. Ein Ampelsystem stellt das Ergebnis dar: Rot bedeutet einen perspektivischen Humusverlust unter der aktuellen Bodenbewirtschaftung, grün einen Humusgewinn. Das CarboCheck-Tool, bestehend aus einer App und einer Software, soll bald Auskunft darüber geben, wie hoch der Humusgehalt auf dem eigenen Acker ist und welche Bodenbewirtschaftung am besten zum Humusaufbau beiträgt.

 
01.12.2020

Bundesprogramm Stallumbau: Landwirtschaftsministerium prüft Verlängerung der Antragsfrist

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hatte sich dafür ausgesprochen, die Förderperiode für das 300-Millionen-Euro-Stallumbauprogramm des Ministeriums über das Jahr 2021 hinaus zu verlängern. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags hat nun beschlossen, eine Übertragbarkeit der Mittel in das Jahr 2022 zu ermöglichen. Vor diesem Hintergrund wird das Bundesministerium auch eine Verlängerung der Antragsfrist prüfen, die bisher auf Ende März 2021 festgelegt ist.

 
01.12.2020

Alternative zum Einsatz von PMSG

Die Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Groß- und Kleintiere, JLU Gießen, und die Klinik für Klauentiere, Uni Leipzig, bieten bis zum 31.10.2022 eine dreiteilige kostenlose Online-Forbildung Alternative zum Einsatz von PMSG/eCG in der Sauenhaltung an. Die Fortbildung thematisiert den aktuellen Wissensstand der Möglichkeit, PMSG synthetisch zu gewinnen. Auch die Phyiologie der Reproduktion beim Schwein und die Herkunft und Gewinnung von PMSG / eCG werden in den Vorträgen behandelt. Eine erfolgreiche Teilnahme wird mit drei ADT-Stunden belohnt.